Fachhochschulreife nachholen

Mich beschäftigt seit einiger Zeit das Thema Fachhochschulreife. Ich habe einen Realschulabschluss und habe auch eine Ausbildung zur Sekretärin. Mir macht auch der Job Spass, nur kann ich mir nicht vorstellen bis zur Rente hier zu sitzen und Briefe zu schreiben. Ich möchte mehr erreichen in meinem Leben, immerhin habe ich nur eins und es liegt ja an mir.

Ich hab die Schule damals ziemlich schleifen lassen und hab mein Fachabi abgebrochen was ich jetzt natürlich nicht mehr so toll finde. Ich hab mir überlegt die Fachhochschulreife nachzuholen. Hintergrund der ganzen Aktion ist, dass ich mich gerne bewerben möchte (wo, möchte ich nicht sagen, ich hoffe auf Verständnis), dort ist aber ein Notendurchschnitt von 3,0 gefragt und ich habe mit meinem Ausbildungszeungis einen Schnitt von 3,3. Ich könnte also meine Fachhochschulreife nachholen und mich dann dort nochmal bewerben. Dabei liegt der Notendurchschnitt bei 3,5.

Das ganze würde über 2 Jahre an einer Abendschule stattfinden und wär auch kostenlos. Und selbst, wenn ich die Einstellungskriterien in dem Job dann nicht schaffen würde, hätte ich immerhin das Fachabi in der Tasche und könnte z.B. studieren. Auf jeden Fall wäre es mehr wert, als nur der Realschulabschluss. Für mich sehe ich dort also keinerlei negativen Dinge.

Ich habe das Ganze mit einer Freundin besprochen und sie meinte gleich von Anfang an, dass das nichts wird und das ich mir das zu einfach vorstelle. Und das ein Fachabi heute eh nichts mehr bringt. Also alles in allem hat sie es mir schön schlecht geredet und ich bin ins grübeln gekommen. Mit dem Entschluss, dass ich meine eigene Entscheidung darüber treffen muss. Und ich kann mir zumuten 3-4 mal in der Woche abends zur Schule zu gehen und auch zu lernen. Ich habe einen Halbtagsjob im Büro und habe um 14 Uhr Feierabend. Zumal ist es ja meine Entscheidung nochmal zur Schule zu gehen und ich finde das ist etwas anderes, als ob man Schulpflicht hat. Klar wird es nicht einfach und es ist auch sicher mal stressig, aber deshalb gleich die Flinte ins Korn werfen? Ich bin zudem alleinstehend und habe keinerlei Verpflichtungen jemandem gegenüber. Und das wichtigste Kriterium: Ich möchte es wirklich schaffen!

Wie seht ihr die ganze Sache? Mir ist dieser Berufswunsch sehr wichtig und ich möchte ihn mir erfüllen, auch wenn das Fachabi nur der Anfang einer langen Testphase wird. Aber irgendwann muss man doch mal anfangen sein Leben zu ändern oder sind die Bedenken meiner Freundin richtig?

Ich weiß zwar nicht wie alt du bist, aber all zu alt wirst du vermutlich noch nicht sein und prinzipiell ist das Alter sogar egal. Nur gilt natürlich, dass man als jüngerer Mensch vergleichsweise aufnahmefähiger ist als jemand ab 50, 60 Jahren und es im höheren Alter deswegen mühsamer wäre und andere vielleicht eher sagen würden, dass man es nicht mehr schaffen würde.

Eigentlich ist es nie zu spät, einen höheren Abschluss anzustreben und seine beruflichen Chancen dadurch zu verbessern. An deiner Stelle würde ich allerdings schauen, ob sich das Fachabi überhaupt lohnt oder es nicht gleich die allgemeine Hochschulreife, also Abi eben, sein darf? Mit dem Fachabi schränkst du dich ja selbst schon etwas ein, zum Beispiel dürftest du nur an FHs studieren falls du wirklich noch ein Studium dranhängen möchtest. Wenn du dir aber sicher bist, dass das Fachabi für deine Wünsche reicht, klar, besser als Realschule ist es sicherlich

Ich hab mir auch schon überlegt, ob ich nicht wirklich das richtige Abi machen möchte, aber für die zusätzliche Ausbildung würde das Fachhochschulabi reichen und hier spielt auch der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Das Fachhochschulabi dauert 2 Jahre an der Abendschule und das richtige Abi 4 Jahre. Ich möchte dann nicht mit 30 nochmal eine Ausbildung anfangen. Damit ist auch geklärt wie alt ich bin. Nämlich 26

Ich gehe davon aus, das es sich um eine Weiterbildung handelt, zu der du dich bewerben möchtest. Ich würde mich an deiner Stelle trotzdem da bewerben. Würde dann aber noch ein aktuellen Zeugnis deines derzeitigen Arbeitgebers beilegen. Kann durchaus sein, das die Bildungseinrichtung noch einen Aufnahmetest macht, aufgrund der Noten.

Zum Thema Fachhoschulreife. Ich hätte gerne nach der Realschule noch mein Abitur gemacht. Durfte ich damals nicht, weil ich ja ein Mädchen bin und heirate und Kinder bekomme. Ich habe dann erstmal eine Ausbildung gemacht. Mein Realschulzeugnis war auch eher schlecht. In der Ausbildung sah das dann anders aus. Da rieten mir die Berufsschullehrer und mein Ausbilder dazu, unbedingt noch was anderes zu machen. Damals hätte ich gerne auf Lehramt für berufliche Schulen studiert. Unter Anderem auch, weil dann meine Ausbildung nicht umsonst gewesen wäre. Dazu brauchte ich aber halt einen Schulabschluss mit dem ich an einer Universität oder Fachhochschule hätte studieren können.

Ich habe mich dann für eine fachbezogene Fachoberschule entschieden. Das wurde hier für den Fachbereich Ernährung angeboten, wenn man halt in einem passenden Lehrberuf eine Ausbildung gemacht hatte. Das Ganze dauerte ein Jahr, allerdings Vollzeit.

Ich habe danach wieder angefangen in meinem Lehrberuf zu arbeiten. Aus vielerlei Gründen. In meinem Lehrberuf kann ich mittlerweile nicht mehr arbeiten und würde ja schon gerne noch studieren. Heute ärgere ich mich, das ich damals nicht mein Abitur gemacht habe. Dann hätte ich viel mehr Möglichkeiten gehabt. Auch im Bereich noch mal eine Ausbildung zu machen. Ich würde also eher dazu tendieren, wenn schon, dann gleich das Abitur machen.

Nein es handelt sich um keine Weiterbildung sondern um eine Ausbildung beim Staat. Ich hatte mich dort schonmal beworben und wurde anhand meiner Zeugnisse nicht genommen. Ich hatte sowohl meine Realschulzeugnisse als auch meine Ausbildungszeugnisse hingeschickt und es hat halt nicht gereicht.

Seit ich 14 war ist es ein Traum dort zu arbeiten. Allerdings ist er immer mal wieder ein wenig in Vergessenheit geraten. Gerade in der Pupertät, genau da wo die Noten so wichtig waren

Natürlich wird auch angeboten, die Fachhochschulreife innerhalb eines Jahres zu machen, allerdings dann ganz normal von 8 Uhr bis, na je nach dem wie lang es geht. Und da ich Vormittags den Halbtagsjob habe, bleibt mir nichts anderers übrig, als es auf Nachmittags / Abends zu verlegen. Was ich garnicht mal so schlimm finde.

Ich merke einfach mit den Jahren, dass mich das nicht befriedigt was ich im Moment tue und das der Wunsch immer stärker wird, diese Ausbildung endlich zu machen. Vom Alter ist es kein Problem, da die Altersgrenze für die Bewerbungen bei 39 Jahren liegt.

Hallo Hormonkeks, bist Du Dir mit den 39 Jahren sicher? Ich habe mich auch mal für eine staatliche Ausbildung interessiert und meine Recherchen haben damals 31 Jahre im Normalfall ergeben und 39 Jahre für Schwerbehinderte oder Schwerbehinderten gleichgestellte Menschen.

Nichtsdestotrotz bist Du mit 26 Jahren aber noch nicht zu alt. Wenn Du die Abendschule noch in Deinen Tagesablauf unter bekommst, dann würde ich das schon machen. Immerhin öffnen immer mehr Unis ihre Tore für Fachabiturienten. Außerdem bieten auch immer mehr Fachhochschulen interessante Studiengänge an. Das wäre also kein Problem.

Ich würde es an deiner Stelle machen. Mein Freundin hat mit 26 Jahren auch ihr Fachabi an einer Abendschule nachgemacht und ist damit super klargekommen. Zwar hatte sie Momente, wo sie aufhören wollte, zog es aber zum Glück durch. Allerdings hatte sie mit ihrem Arbeitgeber weniger Arbeitszeiten vereinbart. Also statt 40 Stunden Woche, nur noch 30 Stunden. So hatte sie genug Zeit für Familie und Freunde. Aber es ist zu schaffen! Ich selbst studiere nebenberuflich und komme gut damit zurecht! Es ist eine Organisationssache! Und wenn du ein Ziel vor Augen hast, dann wirst du es ehe schaffen. Außerdem bietet ein Fachabitur viele neue Möglichkeiten! Überlege nicht lange, mache es einfach! Es kostet nichts, so dass du keine Verluste hast, wenn du merkst dass ist nichts für dich!

Ja es ist bis 39 möglich, steht auf der Internetseite von denen. Und ich denke ihr habt Recht, es kostet mich nichts und ich kann es ja erstmal probieren. Anfang wär Ende August, bis dahin hab ich mich sicher von meinem jetzigen Stress gut erholt und bin wieder Fit für neue Aufgaben.

Da ich zur Zeit eh nur 6 Stunden am Tag arbeite, dürfte es damit auch keine Probleme geben. Doof ist es nur, dass ich um 14 Uhr Feierabend habe, nach Hause fahre und um 18 Uhr dann wieder zur Schule müsste, die genau neben meinem Arbeitsplatz ist. Das sind mal gut 13 km bis dort hin. Nunja, das lässt sich auch irgendwie regeln.