Kindergarten mit 2,5 Jahren zu früh?
Nein, dass ist nicht zu früh. Ich bin zwar kein ausgebildeter Kindergärtner aber aus meiner Kindheit weiß ich das nichts schlechtes daran ist. In der DDR war es durchaus üblich die Kinder nach dem ersten Geburtstag in die Krippe zu schicken damit die Mutter wieder arbeiten gehen konnte. Die Meisten Eltern waren vollbeschäftigt und man brauchte auch das Geld um über die Runden zu bekommen. Leider bedeutete das für die Kleinsten dass sie manchmal von sechs bis siebzehn Uhr dort bleiben mussten und auch nicht von Oma oder Opa abgeholt wurden da diese ja auch arbeiteten.
So etwas muss man heute natürlich nicht mehr machen aber vom Prinzip her wäre es möglich. In der Krippe wurden die Kleinen auch bespielt und erzogen. Heute gibt es sicherlich nicht mehr die Vorgabe für die Erzieher dass die Dreijährigen Erich Honecker auf einem Bild erkennen sollten aber dafür andere Lerninhalte wie der gemeinsame Toilettenbesuch, Essensrituale oder Körperhygiene. Auch finde ich dass mit dem gemeinsames Spielen und auch Einfügen in eine Gruppe nicht früh genug begonnen werden sollte.
Der von dir erwähnte Spruch über die Vernachlässigung der Kinder ist typisch für die Vertreter der älteren Generation, insbesonders der Bewohner von Dörfern oder Kleinstädten. Ich glaube mal die sind nur neidisch dass sie so eine Möglichkeit früher nicht hatten und du solltest dir nichts daraus machen.
Man kann es sehen, wie man möchte: Ich sehe es zwar nicht als Vergewaltigung des Kindes, habe aber die Auffassung, dass ich die ersten drei Jahre im Leben meines Kindes möglichst viel Zeit mit ihm verbringen möchte, da ich selber in den ersten drei Jahren bei meinen Großeltern aufgewachsen bin und ich weiß, wie das ist, wenn die Mama und der Papa nicht da sind.
Du musst jedoch selber entscheiden, wie du das handhaben möchtest, und was das Beste für dein Kind ist. Ich nehme einmal stark an, dass du dein Kind nur einen halben Tag in den Kindergarten gibst und nicht einfach den ganzen Tag "abschiebst". Wenn eine Mama zu Hause ist und ihr Kind trotzdem ganztags die ganze Woche in den Kindergarten gibt, wenn es noch so klein ist, macht es für mich nämlich den Eindruck des "Abschiebens". Wenn du wirklich denkst- und du irrst damit sicher nicht- dass du damit die soziale Entwicklung des Kindes bestärkst, dann tu es.
Ich muss dir aber auch sagen, dass österreichische Kindergärten Kinder unter drei Jahren ablehnen können, sollten diese nicht sauber sein oder aber sozial noch nicht so weit fortgeschritten sein, dass sie sich in eine Gruppe integrieren können. So könnte es sein, dass das ein Problem in dem von dir geschilderten Fall wäre.
Ich würde dir vorschlagen, probiere es einfach einmal aus und wenn es dir und dem Kind gut tut, dann weißt du ja, dass es die richtige Entscheidung ist. Kinder mit zweieinhalb Jahren können sich schon sehr gut ausdrücken. Du wirst also merken, ob deinem Kind etwas fehlt oder ob du ihm zusätzliche Freude mit deinem Angebot bescherst.
Mein Kind ist kurz nach seinem ersten Geburtstag in die Kindertagesstätte gekommen. In der ersten Gruppe waren nur wenige Kinder und das Alter war gemischt von ein bis 2 1/2 Jahre.
Rückblickend kann ich nicht sagen, dass es ein Fehler war, das Kind schon in dem Alter in die Kita zu geben. Ich war froh, dass es diese Möglichkeit gab, da ich meine Lehre beenden wollte. Als eine Art von Abschiebung habe ich selbst das auch nie empfunden. Zwar war mein Kind wirklich den ganzen Tag in der Kita, sprich meistens bis ca. 16.30Uhr jeden Tag, aber das fand ich okay. Ich kann auch nicht sagen, dass er ungern dort war. Ich hatte immer das Gefühl, dass er sich dort wohl fühlt. Klar gab es auch bei uns früh Morgens manchmal Abschiedsschmerzen, aber das war immer schnell vergessen. Es waren ja soviele nette Betreuerinnen und so viele Spielkameraden da.
Nach der Kita haben wir dann auch die Hortbetreuung in der Grundschule in Anspruch genommen. Da ich selbst auch immer bis 4 bzw. sogar zweimal pro Woche bis 6 arbeite, war das natürlich auch eine gute Sache. Mein Kind hat sich immer gefreut, wenn er in den Hort durfte, da war nie ein MUSS dahinter.
Ich komme ja auch aus Thüringen und hier "im Osten" war es ja auch früher ganz normal, dass Kinder zwischen 1 und 3 Jahren in die Kinderkrippe und danach in den Kindergarten gingen. Oft waren die Gebäude ja auch kombiniert und das sind sie eben auch heute noch. Von daher fand ich es auch normal, mein eigenes Kind in dem Alter schon in die Kita zu geben. Ich selbst habe den Kindergarten gehasst kann ich mich erinnern, was aber vorallem an unserer Betreuerin lag. Ich bin nur gern gegangen, wenn die krank war. Wenn das Kind also mit den Kindern und Betreuern dort klar kommt und nicht den ganzen Tag nur heult und jammert, sehe ich absolut kein Problem. So lernen sie früh den Umgang mit Gleichaltrigen und das ist für den späteren Schulbesuch ja auch wichtig.
Ich für meinen Teil habe mir nie von irgendjemanden ein schlechtes Gewissen einreden lassen, weil mein Kind (Vollzeit) in Kita und Hort war. Abgesehen von dem Punkt, dass ich nunmal Geld brauche um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, gehe ich auch gern arbeiten und wüßte nicht, warum ich Kind und Job nicht unter einen Hut bekommen sollte. Das Einzige was bei mir manchmal leidet ist der Haushalt, aber dafür bin ich auch einfach nicht geschaffen Die Beziehung zu meinem Kind hat jedenfalls bisher nicht gelitten und das ist das Wichtigste.
Mein Sohn war glaube ich auch 2,5 Jahre alt, als er in den Kindergarten gekommen ist bzw. in die Kindergrippe.
Am Anfang hatte er leichte Schwierigkeiten damit klar zu kommen, allerdings legte sich das mit der Zeit wieder
und er ging sehr gern dort hin. Ich fand es nicht falsch, ihn in dem Alter dort hinzubringen. Ich musste ihn auch
dort hinbringen, da ich wieder arbeiten gehen musste und er nicht von meinen Schwiegereltern in der Zeit betreut werden konnte. Im Endeffekt hatte es ihm auch nicht geschadet und er hat viele Freunde gefunden.
Ich arbeite während meines FSJ als Praktikant in einer Kleinkindeinrichtung, die in einem riesen Gebäude unterkommt, welches auch eine Schule und ein Kindergarten unterbringt. Ich habe daher sehr gute Kenntnisse über das Übergangsverhalten von Kleinkindern in den Kindergarten. Ebenso sehe ich die Reaktionen der Eltern, wie sie damit klarkommen und ihre Kinder unterstützen. Als Grenzwert haben wir drei Jahre gesetzt, das heißt, dass unsere Kinder um das dritte Lebensjahr rum immer mal wieder angesprochen werden ob sie in den Kindergarten wollen. Wenn sie mal sagen, dass sie möchten, dann gehe meistens ich mit ihnen in den Kindergarten zum Schnuppern.
Einige Kinder sind mit drei Jahren rüber, manche aber auch mit dreieinhalb oder sogar schon mit zweieinhalb Jahren. Die Kinder sind alle einer individuellen Entwicklung ausgesetzt und dürfen in den Kindergarten wann sie wollen. Ihnen geht es gut mit ihrer Entscheidung und deren Eltern sind auch zufrieden mit dem Übergang in den Kindergarten. Es kommt eben sehr auf das Kind selbst an. Offene und lebensfrohe Kinder, die sehr aktiv sind, haben meistens kaum Probleme mit einem flotten Übergang mit scho zweieinhalb Jahren.
Kinder können gar nicht früh genug die ersten soziale Kontakte knüpfen. Dies ist für die weitere Entwicklung ganz wichtig. Wir überlegen auch schon, ob wir unseren Sohn mit 2,5 Jahren nicht auch schon in den Kindergarten geben, da er kaum Kontakte zu anderen Kindern hat - mal abgesehen vom wöchentlichen Sportunterricht. Davon versprechen wir uns eine ganze Menge.
Wie kommt man bitte auf die Idee, ein Kind in den Kindergarten mit zweieinhalb Jahren zu geben, mit einer Vergewaltigung zu vergleichen? Heutzutage geht es doch manchmal kaum mehr anders, wenn auch die Tagesbetreuungen noch ausgebaut werden dürften und gerade auf dem Land ist da noch Bedarf, wobei scheinbar auch noch ein soziales Netz funktioniert, da man mit mehreren Generationen dichter beieinander wohnt.
Ich finde es auch an sich gut, wenn Kinder schon etwas eher an fremde Bezugspersonen gewöhnt werden, denn für mich ist dies auch ein Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Wenn es machbar ist, dass das Kind nicht nur fremd betreut wird, kann es im Grunde ja nur nützlich für die weitere Entwicklung sein. Und selbst wenn ein solches Kind den ganzen Tag in die Kindertagesstätte oder zur Tagespflegeperson geht, muss es nicht unbedingt von Nachteil sein. Dazu müssen aber ehrlich gesagt auch die Eltern in der Lage sein, sich von ihrem Kind zu trennen und das braucht manchmal mehr Überzeugungskraft.
Es ist schon so, wie es hier auch einige Male beschrieben wurde, dass es auch auf das Kind selbst ankommt. Wenn man ein Kind fremd betreuen lassen muss, geht es ja definitiv nicht anders und ich denke, es ist dann noch eine andere Situation, als wenn man möchte, dass das Kind fremd betreut wird. Hier wurden ja auch soziale Kontakte angesprochen, und die erachte ich auch als wichtig, aber vielmehr ist es ja auch so, dass Kinder sich mitunter anders entwickeln, als wenn sie nur Mama, Papa und vielleicht Geschwister um sich herum haben. Wenn es machbar ist, kann es nicht schaden, aber dazu muss man sich selbst auch lösen können und das auch unbewusst.
Dass es gerade zu Beginn einer Fremdbetreuung Komplikationen gibt, ist jedoch auch ganz normal. Das Kind muss ja erst einmal die Person, die Umgebung und auch die anderen Kinder kennenlernen und eine Beziehung dazu aufbauen. Das braucht manchmal mehr Zeit als etwas anderes, aber es lohnt sich, weil in den meisten Fällen ja auch enge Beziehungen entstehen. Zudem macht der Übergang dann in die normalen Kindergartengruppen und auch später in die Schule nicht ganz so viel Probleme, weil es die Kinder ja bereits kennen. Hat man Glück, arbeiten auch Kita, Schule und vielleicht der Hort eng zusammen, sodass dann die Übergänge für das Kind später einmal auch problemlos sind.
Was all das nun mit einem schädlichem Verhalten gegenüber dem Kind zu tun haben soll, kann ich nicht verstehen. Scheinbar denkt man nach wie vor, ein Kind hat erst ab drei oder gar vier Jahren in den Kindergarten zu gehen, ansonsten haben gefälligst die Eltern für die Betreuung, Erziehung und Bildung zu sorgen. Verstehen kann ich es ehrlich gesagt nicht, aber ich denke, es ist oftmals leider schon so, dass eher die Eltern damit Probleme haben, als denn die Kinder. Ich sehe es eher so, dass Kinder so einfach offener aufwachsen können, weil sie mehr ihre eigenen Erfahrungen machen und nicht vor alles und jedem beschützt werden.
Mein Sohn ist in den Kindergarten gekommen da ist er gerade 2 Jahre geworden. Die Eingewöhnung verlief super, schon am 2. Tag brauchte ich nicht mehr mit da bleiben, weil er einfach sofort mit den anderen Kindern gespielt hat. Nach ca. 4 Monaten hatte er dann eine Phase - wo er nicht in den Kindergarten gehen wollte, wo er dann auch morgens geweint hat wenn ich ihn weg gebracht habe. Die Phase ging ca 4 Wochen. Dann war die auch vorbei und er ging wieder gerne.
Jetzt ist er 3 Jahre und schon ein Jahr im Kindergarten. Erst neulich hatte er wieder so eine Phase wo er lieber zu Hause bleiben wollte und sich morgens nur schwer trennen wollte. Die Phase dauerte jetzt 3 Wochen und nun ist wieder alles toll. Die Erzieher sagten mir allerdings das so eine Phase immer mal wieder kommt.
Ich muss sagen er lernt viel im Kindergarten und ich bin davon überzeugt das er dort mehr lernt als wenn er den ganzen Tag mit mir alleine zu Hause ist. Vorallem kann er sich im Kindergarten sehr gut auspowern, was manchmal ja zu Hause garnicht möglich ist. Entwicklungstechnisch hat es ihm auch gut getan, die Sprache ist besser geworden und Freunde - mit denen wir uns hin und wieder treffen - hat er auch.
Mein zweiter Sohn wird auch mit 2 in den Kindergarten kommen.
Das ist meiner Meinung nach überhaupt nicht zu früh, sondern ein sehr gutes Alter für einen Start. Im Gegenteil, ich würde behaupten, je älter die Kinder sind und je länger sie es gewöhnt sind, wenig bis gar keinen Kontakt mit Gleichaltrigen zu haben und die Mutter ständig in ihrer Nähe zu haben, desto schwerer wird der Einstieg sein, sowohl für Eltern und Kind.
Gerade mit ca. 2 Jahren kann ein Kind sich meist schon sprachlich etwas ausdrücken und zeigt viel Interesse an seiner Umgebung und eben auch an anderen Kindern, sowohl Gleichaltrigen als auch älteren Kindern. Davon kann ein Kind eigentlich nur profitieren, sowohl in der Sprachentwicklung als auch was die Integration in eine Gemeinschaft mit festen Regeln angeht.
Feste Regeln und Strukturen im Alltag umzusetzen ist meist doch schwer zu Hause und wovon soll ein Kind großartig profitieren, wenn die Mutter ja nebenbei auch noch den Haushalt führen muss und das Kind unter Umständen keine Geschwisterkinder hat?
Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass die Vorteile für das Kind überwiegen und auch die Mutter sich so beruflich weiterentwickeln kann oder eben eine Auszeit von dem Kind genießen kann, was auch dazu führt, dass die Mutter ausgeglichener wird.
sunflower82 hat geschrieben:Aaron ist auch ein schwieriges Kind, er ist sehr wissbegierig.
Du willst doch damit nicht etwa ausdrücken, dass du dein Kind für schwierig hältst, weil es neugierig ist und dazulernen will? Das schockiert mich gerade ein wenig! Das ist doch ein Teil eines Kindes, was es ausmacht und zur Entwicklung beiträgt. Ich würde es als schwieriger empfinden, wenn ein Kind dass nicht ist
Nein, im Gegenteil! Ich finde, dass es vielleicht sogar schon an der Zeit war, in eine Kita zu bringen. Ich meine dabei natürlich nicht, das Kind abzuschieben! Ich sehe dabei einen positiven Aspekt zur Entwicklung eines Kindes in verschiedenen Bereichen- genau wie du! Oft ist es der Fall, dass Eltern Schwierigkeiten haben das Kind an eine Kita oder Tagesmutter zu gewöhnen, weil es zu lange einfach mit der Mutter "allein" war. Das Kind kennt gar nichts anderes und es kann gut möglich sein, dass es mit der plötzlichen Umstellung nicht zurechtkommt. Umso älter - desto bewusster. Im Normalfall wird in einer Eingewöhnungsphase das Kind an die Umstellung gewöhnt. Da der Besuch der Kita ja schließlich täglich von morgens bis mittags stattfindet und nicht nur mal kurz.
Lass dich bloß nicht von deiner Schwiegermutter beeinflussen. Oft waren die Erziehungsmethoden und Ansichten anno Knack ganz andere als heutzutage. Du bist die Mutter und da brauchst du dir auch kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen. Ich finde ihre Reaktion darauf total überempfindlich und das lässt mich vermuten, dass sie den tatsächlichen Zweck einer solchen Betreuungsform nicht verstanden hat. Versuche doch noch mal ihr diesen zu verdeutlichen. Letztendlich ist es aber jedoch deine Entscheidung und ich denke du willst auch nur das Beste für dein Kind.
Ich möchte unsere kleine auch so früh wie möglich in die Kita oder zu einer Tagesmutter bringen. Nicht falsch verstehen, wir lieben unsere kleine Maus sehr! Ich möchte aber auch wieder arbeiten gehen, ein Kind kostet ja auch nicht wenig ich weiß nur noch nicht genau ob nach 1 Jahr oder maximal 2 Jahre. Zumindest in diesem Zeitraum.
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