Führerschein - wieder durchgefallen

vom 29.10.2008, 22:13 Uhr

Die Führerscheinprüfung ist auch wirklich ätzend, wenn man den falschen Prüfer und vor allem das falsche Wetter hat, kann aber einfach nur perfekt sein, wenn im Gegenzug alles stimmt.

Ich halte es immer so, äußere Umstände sollten einen Fahrschüler nicht beeindrucken, denn wie auch im normalen Fahralltag kann die Situation sich blitzartig ändern und man muss Entscheidungen treffen, wo man nicht lange nachdenken kann, ob das richtig oder falsch ist, man muss instinktiv handeln (und da sollte es egal sein, ob man jemanden mag oder nicht mag).

Bei der Theorie bin ich auch einmal durchgefallen, ich glaube, das schaffen die wenigstens, das ganze im ersten Anlauf zu packen (vor allem bei den teilweise doch sehr dämlichen Fragen ist das kein Wunder, daher werden diese ja auch imemr wieder überarbeitet).

Bei der Praxis allerdings sollte man das ganze eigentlich im ersten Anlauf schaffen, wenn hier mehrere Faktoren zusammenkommen. Sicher, das Wohlgefühl ist auch von Bedeutung, darf aber nicht das allbestimmende sein, wichtiger ist hier eher, das der Fahrlehrer seine echte und ehrlich Einschätzung gibt, das der Fahrschüler bereit ist, die Fahrprüfung zu absolvieren. Und genau hier liegt eher das größte Problem der ganzen Sache.

Viele Fahrschüler wollen nur so wenig wie möglich bezahlen (ja, Fahrstunden sind teuer, das kann man nicht leugnen, aber sind eben auch sehr wichtig) und überreden daher ihre Fahrlehrer und -schulen, sie zur Prüfung anzumelden, damit sie wenig zahlen müssen (das Geld ist immer der Hauptgrund), das dumme ist nur, das viele Fahrschulen das ganze auch noch unterstützen oder gar von sich aus sagen, das der Fahrschüler bereit wäre für die Prüfung (auch wenn er es noch nicht ist), denn wenn er durchfällt, bringt er noch mehr Geld in die Kasse.

Hier ist es am wichtigsten, das man sich nicht die günstigste Fahrschule aussucht, sondern die, die einem am sympathischsten ist, sowohl die Schule, wie das Auto und natürlich die Fahrlehrer. Das kann man für nichts auf der Welt eintauschen, zudem sollte die Fahrschule seriös sein und die Fahrschule sollte sich durchsetzen, so das sie bestimmt, wann ein Schüler bereit für die Prüfung ist und wann nicht (da sollten auch die Eltern ihren Mund halten - so meine Meinung) und gegebenfalls den Fahrschüler auch entlassen dürfen, ihm die entsprechenden Nachweise mitgeben mit einem entsprechendem Vermerk, das der Schüler noch nicht bereit ist (besteht er nicht, ist die Fahrschule nicht haftungsfähig, besteht er, Glück gehabt).

Aber genau das treibt immer seltsamere Blüten. Letzlich mußt du dich wohlfühlen und mit Ruhe an die ganze Sache rangehen, dich mit dem Fahrlehrer absprechen und auf ihn hören, in den meisten Fällen wissen die, was am besten für dich ist und was nicht - Stichwort Vertrauensbasis).

Meine praktische Prüfung habe ich dann beim ersten Mal ohne Fehler geschaft, obwohl ich sehr aufgeregt war, aber das gehört auch dazu (ist eben eine Prüfung, wo es um viel geht), aber heute kann ich sagen, ich fahre Unfallfrei (Fehlerfrei geht nicht immer) und ich fühle mich sicher (und andere auch), zudem kann ich bei Fragen immer in meiner alten Fahrschule vorbeikommen auf einen Kaffee und einfach mal Hallo sagen und/oder Probleme und Fragen besprechen.

Benutzeravatar

» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Entertainment hat geschrieben:Ich halte es immer so, äußere Umstände sollten einen Fahrschüler nicht beeindrucken, denn wie auch im normalen Fahralltag kann die Situation sich blitzartig ändern und man muss Entscheidungen treffen, wo man nicht lange nachdenken kann, ob das richtig oder falsch ist, man muss instinktiv handeln (und da sollte es egal sein, ob man jemanden mag oder nicht mag).

Im normalen Fahralltag hat man aber in der Regel nicht erst 20-30 Stunden Autofahren hinter sich, das solltest du bedenken. Selbst wenn du 60 oder 70 Fahrstunden nimmst, kann immer noch etwas passieren, was du erst einmal oder noch nie erlebt hast. Und da finde ich es ganz legitim, dass ein Fahrschüler dann nervös wird.

Jetzt nachdem ich über 6 Jahre lang Auto fahre, kann ich auch sage, mich erschüttert so schnell nichts, selbst wenn mir auf feuchter Fahrbahn mal mein Heck etwas ausbricht, weil ich gerade auch noch auf die blöde glatte, weiße Fahrbahnmarkierung gekommen bin. Da geh ich recht lässig mit um, aber in der Fahrschule hätte mich schon eine knifflige Vorfahrtsituation unruhig gemacht, weil ich nicht gewusst hätte ob alle anderen auch gerade wissen wer nun Vorfahrt hat. Im Alltag sieht das ja dann doch manchmal anders aus als man es gelernt hat und da kann ich auch mal auf die Vorfahrt verzichten ohne das ein Prüfer von mir den Eindruck bekommt, ich hätte Angst vorm Straßenverkehr.

Ebenso finde ich es eigentlich viel schwerer durch die schriftliche Prüfung zu fallen als durch die praktische. Das Bestehen in der schriftlichen Prüfung hängt ja im Großen und Ganzen einfach nur mit dem Lernaufwand zusammen. Du bekommst da ja keine neuen Fragen gestellt oder musst dir die passende Antwort ausdenken. Selbst wenn man mit dem Verständnis der Lösung Probleme hat, kann man dort immer noch einfach nur auswendig lernen. Der eine braucht dafür eben etwas mehr Zeit der andere weniger, aber mit genug Fleiß kann das jeder ohne Probleme schaffen, zumal die Bestehensgrenzen ja immer mehr zu Gunsten der Prüflinge gelockert werden.

Bei der praktischen Prüfung reicht eben aufgrund der fehlenden Erfahrung oft eine etwas heikle Situation um Unruhe in die Prüfung zu bringen. Daran muss ja noch nicht mal der Prüfling Schuld sein. Ein Drängler hinter einem, einer der einem die Vorfahrt nimmt etc. Sowas sind Sachen auf die man sich in seinem Autofahrerleben einstellt, aber mit denen nicht jeder schon souverän nach 20 Stunden umgehen kann. Mein Fahrlehrer meinte auch immer zu mir, dass er mir zeigt wie man ein Auto richtig bedient, wie man richtig fährt, dazu brauch ich danach jahrelange Erfahrung. Und so ganz Unrecht hat er damit nicht wie ich finde.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Klehmchen hat geschrieben:Im normalen Fahralltag hat man aber in der Regel nicht erst 20-30 Stunden Autofahren hinter sich, das solltest du bedenken.

Doch, das kann je nachdem auch schonmal eintreten, und zwar immer dann, wenn du ein neues oder dir unbekanntes Auto unter deinen Füßen hast, welches du nicht so gut kennst wie dein eigenes beziehungsweise dein altes Auto. Dann können selbst einfache Sachen zur schwer überwindbaren Hürde werden, das du genauso wie am Anfang zu den besten Zeiten deiner Fahrschule sehr nervös wirst und dich mehr als nur konzentrieren mußt, um alles richtig zu machen und um vor allem keinen unnötigen Fehler zu machen.

Daher kann ich deiner Aussage so nicht zustimmen, es wird immer, vor allem aber auch unterschiedliche, dir immer wieder unbekannte Situationen geben, die dir noch nie in dieser Form begegnet sind, willst du diese dann alle abtun, das man damit nicht rechnen kann und man doch bitte wegen der Nervosität doch etwas Rücksicht nehmen sollte? Sorry, wer so denkt und handelt, sollte auf den Straßen nichts zu suchen haben (das ist meine Meinung und dazu stehe ich auch).

In dem Punkt, das man am Anfang noch kein dickes Fell hat und auf viele Sachen unvorbereitet reagiert, stimme ich dir zu, nicht umsonst heißt es, man solle sich schnellstmöglich ein sehr dickes Fell zulegen, der idealste Fall ist schon während der Fahrstunden, das ist das beste, was man machen kann (aber viele Fahrschüler verschwenden ihre Gedanken lieber an was anderes, was nicht mit dem Autofahren zu tun hat, sondern denken von sich in vielen Fällen, das sie alles könnten (oder sind das genaue Gegenteil und sind so vorsichtig, das sie mehrere Anläufe brauchen, bis sie wirklich den Führerschein schaffen). Beide Fälle sind genaugenommen ein großes Sicherheitsrisiko auf den Straßen, aber was will man machen.

Auch diese Personen haben das Recht, ihren Führerschein zu bekommen, der eine braucht eben länger als der andere, da gibt es kein Pauschalrezept. Einzig die Schuld ist immer nur bei sich zu suchen, wenn man es nicht geschafft hat, leider wird immer häufiger der Prüfer als Ausrede genommen, weil er ja so ungerecht ist, nur weil man nervös ist und daher sollte man bitte doch Rücksicht nehmen - genau das ist der falsche Weg, denn dann will ich nicht wissen, was passiert, wenn genau diese Personen irgendwann mal einen Unfall bauen würde - auf diese Aussage wäre ich doch sehr gespannt.

Benutzeravatar

» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^