Sterbehilfe sorgt für Aufruhe

vom 01.07.2008, 06:58 Uhr

Er bezeichnet sich als Retter, doch seine Tat bleibt illegal. Roger Kusch, ehemaliger Hamburger Justizsenator, hatte in einer Presseversammlung einen selbst entworfenen Apparat vorgestellt, welcher bei den Patienten aufgebaut und verwendet werden sollte.

Daraufhin meldete sich eine 79-jährige Frau bei ihm - diese ist nun tot. Ob durch das Verschulden Kuschs oder durch die übermäßige Medikamenteneinnahme ist bis dato noch ungeklärt, doch die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kusch.

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» Dark_Shogun » Beiträge: 173 » Talkpoints: -2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es wäre vielleicht interessant zu wissen, was das für ein Apperat genau ist. So kann man natürlich nur über die Todesursache mutmaßen. Ich empfinde es aber nicht als Heldentat jemanden bei einem Selbstmord zu helfen(Das ganze kann man auch als Euthanasie verstehen), und sich dann selbst als etwas besonderes Feiern zu lassen.

Es gibt nunmal leider Menschen, die sich auf Grund von Schmerzen oder anderen Leiden den Tod lieber wünschen als das Leben, es sollte auch in der Öffentlichkeit viel mehr zum Thema werden, als dass es tabuisiert bleibt. So hat er sich nun auch wahrscheinlich strafbar gemacht und ist vielleicht bei vielen der moralische Held, aber in der Realität wird er eine Strafe im Gefängnis absitzen müssen.

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» lundner » Beiträge: 230 » Talkpoints: -1,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hier stellt sich ja erst einmal die Frage, ob man für die Sterbehilfe ist oder nicht. Ich denke, bei bestimmten Fällen, wie eine unheilbare Krankheit, die nur noch mit Schmerzen verbunden ist, ist sie durchaus sinnvoll.

Hier scheint es aber so, das es sich um eine Frau handelte, die überhaupt nichts hatte, außer Angst vor dem Leben. Sie wolle einfach nicht in ein Altenheim und das ist bei weitem kein Grund, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Hier ist die ganze Sache ausgeufert und das schlimmste daran ist, das das Thema Sterbehilfe jetzt wieder in einen negativen Hintergrund gerückt wird. Das ist besonders für diejenigen schlimm, für die Sterbehilfe als letzter Ausweg wegen starken Schmerzen in Frage käme.

Hier sollte ganz genau ermittelt werden, wer hier seine Hände mit im Spiel hatte und warum so sorglos mit dem Thema umgegangen wurde.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe gerade den Bericht darüber im Fernsehen gesehen. Es war keine Sterbehilfe in dem Sinne. Sterbehilfe ist strafbar. Aber es war eine Hilfe zur Selbsttötung. Und da ein Selbstmord nicht strafbar ist und auch der Versuch nicht strafbar ist, ist juristisch gesehen die Hilfe zur Selbsttötung auch nicht strafbar.

Das einzige, was Roger Kusch gemacht hat, ist der Frau gesagt, was sie braucht und dann hat er den Coctail gemixt und ist gegangen. Was die Frau dann gemacht hat, hat sie alleine zu verantworten. Also wird Roger Kusch auch strafffrei ausgehen. Da er mal Justizsenat war, wird er sich wohl auch genau abgesichert haben, was er machen darf und was nicht, um strafffrei auszugehen.

Ob ich das ganze gut finde oder nicht, steht da auf einem andren Blatt. Zumindest hat Roger Kusch nicht gesetzwidrig gehandelt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich bin generell schon für die Sterbehilfe. In diesem Fall verhält sich das ganze aber etwas streitig. Die Frau war weder krank noch psychisch labil. Sie hatte schlicht und einfach Angst vorm Pflegeheim und das ist für mich kein Grund Sterbehilfe leisten zu müssen. Bei anderen Fällen, wie unheilbaren Krankheiten finde ich sollte man schon drüber nachdenken und das genehmigt bekommen.

Zu den Apparaturen: vermutlich wirken diese Mittels Gift, zumindest muss man dazu eine Kanüle legen. Deswegen scheiterte diese Art von Tod bei der Patientin in diesem Fall auch, weil sich keiner gefunden hat, der diese legen konnte (fachmännisch).

Im Übrigen spricht sich der Kusch frei davon. Die Patientin hat sich selbst getötet und sich auch die Medikamente selbst besorgt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Naja, so ganz wahr ist das nicht. Er hat die Apparatur gebaut, mit dem die Injektionen eingespritzt wurden. Ohne diese Apparatur hätte es nicht soweit kommen können.

Unser Gesetz sieht keine Todesstrafe oder aktive sowie passive Sterbehilfe vor. Somit macht sich jeder, das das praktiziert, strafbar. Warum nun darüber diskutiert werden muss von Seiten der Strafanwaltschaft, finde ich mal wieder überraschend. Das Gesetz regelt das ganze klar und eindeutig und dennoch gibt es Zweifel. Zumal die Frau ja angeblich gesund gewesen sein soll, also keine körperlichen Beschwerden gehabt haben soll.

Ich würde eine Strebehilfe nur dann befürworten, wenn ein kranker Mensch leiden müsste, wenn er weiter am Leben erhalten werden würde. Das kann es auch nicht sein, denn das Leben macht so dann keinen Spaß mehr. Aber das wäre die einzige Ausnahme, die ich gutheißen würde, sonst aber bin ich komplett dagegen, egal in welcher Art, Forum und Weise.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Sterbehilfe ist in Deutschland verboten! Das mag gut sein, und ist auch richtig. Aber ich verstehe nicht, warum kerngesunde Menschen, die etwas Angst vor dem Altersheim haben, sich umbringen beziehungsweise umbringen lassen. Das ist für mich nicht nachvollziehbar!

Auch ich bin für die Sterbehilfe! Aber nur bei besonders schweren Krankheiten, die nicht mehr heilbar sind, und man von vorherein weiß, das man den Krankenhausaufenthalt nicht überlebt! Dort müssten die "letzten Wünsche" der Sterbenden berücksichtig werden! EGAL WIE SIE LAUTEN! Aber, leider liegt diese Entscheidung nicht in unserer Hand, sondern in der der Regierung!

» fireboy17 » Beiträge: 53 » Talkpoints: 1,06 »



Für die Sterbehilfe an sich, bin ich eigentlich auch. Denn ich würde auch erlöst werden wollen, wenn ich mir noch quälen würde und leiden müsste. Aber ich denke, dass hier bei ja nicht um die Sterbehilfe an sich geht.

Mich würde interessieren,warum die Frau sich umgebracht hat. Wenn sie vielleicht eine schwere Krankheit gehabt hat, dann könnte ich es noch nachvollziehen. Aber ich finde schon, dass es ein großer Unterschied ist, ob man jemand bei einem Selbstmord hilft oder eben aktive Sterbehilfe verübt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


An alle Unentschiedenen: meiner Meinung ist entweder man für Sterbehilfe oder nicht, denn wo und wie genau will man denn die Grenze ziehen? Gerade bei psychischen Leiden ist es doch so, dass diese Leiden für Außenstehende nur schwer erkennbar sind.

@Nelchen, im beschriebenen Fall sollte die alte Dame in ein Pflegeheim überwiesen werden, was ihr wohl nicht behagte. Sie litt aber nicht unter einer unheilbaren Krankheit oder starken Schmerzen.

Mit der Apparatur, die Injektionen setzen kann, hatte der Fall aber nichts zu tun. Im übrigen ist der vorgestellte Apparat wohl "lediglich" eine ganz normale Spritzenpumpe (auch Perfusor-Pumpe genannt), die man halt entsprechend befüllt.

Übrigens darf Herr Dr. Kusch laut einem Gerichtsurteil erst mal keine weitere Sterbehilfe leisten. Die Frau im Eingangsbeitrag war zwar die erste nicht jedoch einzige Person, die Herr Kusch begleitet hat. Mehr findet man auch unter http://www.kuschsterbehilfe.de, Videos unter http://www.youtube.com/user/KuschSterbehilfe.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Meiner Meinung nach sollte man es dem Menschen selbst überlassen ob er die Sterbehilfe in Anspruch nehmen will oder nicht.

Jemand der z.B. unheilbar an Magenkrebs erkrankt ist und die letzten Monate und Wochen seines Lebens Höllenqualen erleiden müsste bis er schließlich sein Leben aushaucht, sollte aus freiem Willen heraus entscheiden dürfen ob er die Sterbehilfe in Anspruch nehmen will oder nicht.

Jedoch sollte man die Sterbehilfe wirklich nur erlauben wenn keinerlei Hoffnung auf Heilung besteht.

» Govinda » Beiträge: 16 » Talkpoints: 0,07 »


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