Kind mit auf die Arbeit nehmen
Ich kenne es von einer Kollegin im Büro nebenan, dass die ihre Jungs mal dabeihatte. In Ausnahmefällen kommt das bei uns durchaus vor, dass auf einmal ein Kind durch die Flure läuft.
Aber da es bei uns keinen echten Kundenverkehr gibt und die Kinder direkt bei der Mama im Büro spielen können, ist das hier kein großes Problem, wenn man ein Kind dabei ist. Finde ich auf jeden Fall prima dass der Chef da so tolerant ist, aber er hat ja auch selber kleine Kinder da wird er wissen wie schwierig das sein kann.
Auch bei mir kam es schon ab und an vor, dass ich meinen Sohn mit auf Arbeit hatte. Mittlerweile hat er auch sein Rutscheauto im Büro stehen und ich habe eine "Überraschungsschublade", aus der immer wieder andere Sachen zum Vorschein kommen, um ihn vor Langeweile zu bewahren: Buntstifte, diverse Bücher usw. Da wir in der Firma nur zu viert sind und mein Mann auch dort arbeitet, ist es nicht so tragisch.
Mein Chef hat selber einen kleinen Zwerg und muss auch mal öfter daheim bleiben um aufzupassen. Er ist aber froh drüber, dass ich trotzdem versuche sogut wie möglich zu arbeiten und nicht einfach die Tage daheim bleibe, da die Tagesmutter öfters mal Wünsche hat, bezüglich ganzer oder halber freier Tage, krank ist usw. Wenn ich nicht einen so toleranten Chef hätte, dann hätte ich ein ziemliches Problem und müsste mich nach einer anderen Alternative umschauen.
Oh ja, solche Chefs sind echt super. In der heutigen Zeit kann man wirklich froh sein, einen solchen Chef zu haben. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, sein Kind mit auf Arbeit zu nehmen. Ok, sicherlich geht das auch nicht bei jedem. Wenn ich alleine meinen Job und den meines Mannes sehe - beides keine Arbeitsplätze, an die man Kinder mitnehmen könnte. Ich betreue in einem Supermarkt ein Regal, da würde ein Kind nur "rumstehen" können. Ich habe ja kein eigenes Büro.
Bei meinem Mann bin ich nicht ganz sicher ob das dort gehen würde. Er arbeitet zwar in einem großen Bürohaus, aber da es dort sehr viele sensible Daten gibt, darf nicht jeder einfach in die Büros. Selbst ich war noch nicht soweit "drinne", dass ich seinen Schreibtisch gesehen hab. Bis zur Küche, die vom Vorraum abgeht, in dem die Empfangsdame sitzt. war ich maximal gekommen. Was allerdings sicherlich möglich wäre, ist, dass er sich kurzfristig in solch einem Fall freinehmen kann. Sei es auch nur, um die paar Stunden zu überbrücken, bis ich von der Arbeit zurück bin.
Deswegen finde ich große Firmen wie z.b. Henkel super. Henkel hat erst vor kurzem einen zweiten Betriebskindergarten gebaut. Schon alleine der Bau ist echt toll - kindgerecht, umweltgerechter Bau, und das Beste - er ist auch für Kinder aus der Umgebung gedacht worden. Es gibt dort 5 Kindergruppen, wovon 3 aus Henkel-Kindern und 2 aus Kindern der Umgebung sind. Henkel tut also nicht nur was für seine Mitarbeiterkinder, nein auch für die Stadt und deren Kinder. Respekt sag ich da nur. Als das ganze eröffnet wurde, stand ein großer Bericht darüber in der Zeitung.
Sollte ein Kind nun im Kindergarten krank werden, sind Mama oder Papa nicht weit weg - sie arbeiten schließlich ja "nebenan". Solche Kindergärten sollten ruhig auch staatliche "Firmen" einrichten. Ich denke da nur mal an die großen Justizbehörden, an denen Amtsgerichte, Landgerichte, Staatsanwaltschaften alle in einem großen Gebäudekomplex sitzen. Räume gibt es immer genug - es müsste einzig ein wenig Geld hineingesteckt werden für Umbau, Ausstattung und Erzieher. So hätten auch staatliche Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Kinder am Arbeitsplatz bzw. fast am Arbeitsplatz zu betreuen und könnten noch weniger ausfallen.
Bei mir ginge das gar nicht. Ich arbeite in Gastronomie und Einzelhandel (beides in einem Betrieb) und dort haben Kinder nun überhaupt nichts zu suchen. Genauso bei meinem Mann. Er würde unsere Kinder nicht mal durch die Sicherheitsschleusen bekommen
Sollte es bei uns mal sein, daß Not am Mann (Kind) ist, weiß ich, daß es möglich ist, sich beim Jugendamt zu melden und eine Notfall-Tagesmutter kurzfristig zu bekommen. Außerdem gibt es bei uns im Kindergarten immer eine Notgruppe für Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder. Zwar müssen diese im Vorfeld angemeldet werden, ich glaube aber kaum, daß es Probleme geben würde, sein Kinder für einen Tag dort abzuliefern.
Prima, wenn es bei euch im Betrieb klappt
Wir haben unsere Arbeitszeiten übrigens so gelöst, daß einer von uns beiden immer bei den Kindern daheim ist. Mein Mann geht 4 Tage die Woche arbeiten, ich 3 Tage.
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