Smetana, der Nationalkomponist Tschechiens

Hallo Smetana, der Nationalkomponist Tschechiens

Der berühmteste Komponist unserer tschechischen Nachbarn ist ohne Zweifel Bedrich Smetana.
Er wurde 1824 geboren. In seinem Geburtsort lag das Zentrum des erwachenden nationalen Bewußtseins und so kam er schon früh mit den bürgerlich demokratischen Kräften in Berührung die für ein freies Tschechien eintraten ohne die Bevormundung der Habsburger. Von seinem Vater bekam er den ersten musikalischen Unterricht. In Prag und Plzen setzte er seine musikalische Ausbildung fort. Seine Luisenpolka war ein voller Erfolg und wurde sogar von Militärkapellen gespielt. Durch die Musik von Schumann, Berlioz und Liszt angeregt, wuchs in ihm der Gedanke der Welt zu zeigen, dass die tschechische Musik ebenbürtig ist neben der deutschen, italienischen und französischen.

Nach der Niederlage der fortschrittlichen Kräfte 1848 begann für Smetana eine schwierige Zeit.. 1856 ging er nach Göteborg um dort den Verein für klassische Musik zu leiten. Aber schon beim aufkeimen einer neuen Freiheitsbewegung 1861 kehrte er in die Heimat zurück. In den nächsten Jahren gewann die nationalen Bewegung immer mehr an Kraft, das beflügelte Smetana. Jetzt entstanden seine berühmten Opern, allen voran „Die verkaufte Braut“, „Dalibor“, welche zur Grundsteinlegung des Prager Nationaltheaters uraufgeführt wurde, „Libusa“, diese komponierte er speziell für Feier- und Gedenktage des tschechischen Volkes. Beide haben berühmte Sagen als Grundlage.

Nach 1870 verstärkte sich der Druck der Habsburger Monarchie wieder. Die Lage für Smetana wurde wieder schwieriger. Diese ständigen Kämpfe untergruben seine Gesundheit. Sein Nervenzustand verschlechterte sich immer mehr, genauso wie sein Gehör, bis er 1874 dann völlig taub war. Trotzdem schaffte er es noch einige Opern , Streichquartette und seinen berühmten Zyklus „Mein Vaterland“ mit dem er seinem Volk ein einzigartiges Denkmal setzte und dessen Teil „Die Moldau“ weltbekannt ist, zu komponieren.1884 starb Smetana in Prag.

Seine beliebteste Oper ist bis heute „Die verkaufte Braut“. Sie war seit ihrer Uraufführung 1866 in Prag ein Riesenerfolg in ihrer Heimat und später auch im Ausland. Die Kritiker sahen in ihr das Paradebeispiel einer Volksoper und die musikalische Manifestation eines ganzes Volkes. Smetana hatte es hier geschafft diese ganze Vielfalt der nationalen tschechischen Musik in das Leben eines originalen tschechischen Dorfes um !860 unterzubringen.

Die Handlung spielt wie schon gesagt in einem großen tschechischen Dorf um 1860. Auf dem Dorfplatz feiern die Einwohner Kirchweih, es ist Frühling und die Leute freuen sich das alles wieder anfängt zu blühen. Nur Marie, die Tochter des Bauer Kruschina, und Hans sind traurig. Sie lieben sich, aber Marie soll nach den Wunsch ihrer Eltern den reichen Bauernsohn Wenzel heiraten den sie noch nicht einmal kennt. Von Hans möchte sie gerne wissen wo her er stammt den Hans hüllt sich immer in Schweigen wenn es um seine Heimat geht. Er erzählt Marie nur das seine bösartige Stiefmutter ihn vom elterlichen Hof vertrieben hat. Als beide den Platz verlassen haben taucht der Heiratsvermittler Kezal mit Maries Eltern auf. Er prahlt damit das viele Ehen im Land nur mit Hilfe seines Scharfsinns geschlossen worden. Er erinnert Bauer Kruschina an sein Versprechen seine Tochter Marie einem Sohn des Bauern Micha zur Frau zu geben. Zwar ist der Sohn im Augenblick nicht anwesend aber Kezal preist seine Tugenden in den höchsten Tönen. Maries Mutter ist der Meinung das ihre Tochter zu erst einmal den Freier sehen müsste. Marie die das Gespräch heimlich belauschte erklärt das sie Hans liebe und keinen anderen. Kezal, der Angst um sein Geschäft hat , will nun sein Glück bei Hans versuchen.

Nun erscheint Wenzel, der Sohn Michas auf der Bildfläche. Seine Mutter schickte ihn in die Stadt, damit er sich seine Braut anschaue. Da trifft er auf Marie, die er für irgendein Bauernmädchen hält, er wundert sich nur warum sie so gut über seine Heiratspläne Bescheid weiß. Marie erzählt ihm das seine ihm vor bestimmte Braut ihm ganz sicher unglücklich machen würde und das es hier bestimmt ein Mädchen geben würde das besser zu ihm passt und genauso hübsch ist wie sie.

Im Gasthaus beginnt Kezal nun Hans zu bearbeiten, er bietet ihm 300 Dukaten und eine andere reiche Braut wenn er auf Marie verzichte. Hans ist mit diesem Handel einverstanden, aber nur unter einer Bedingung, das niemand anderes außer Michas Sohn Marie heiraten dürfe. Kezal ist hocherfreut darüber, glaubt er doch sein Geschäft endlich in Sack und Tüten zu haben und damit die Provision. Die anderen Dorfbewohner sind empört darüber das Hans seine Braut für Geld verkauft.

Auf dem Dorfplatz schlägt jetzt ein Zirkus seine Zelte auf. Wenzel immer noch auf der Suche nach Marie, begegnet der Tänzerin Esmeralda die ihm genauso gut gefällt. Er macht ihr sogleich einen Heiratsantrag. Der Zirkusdirektor stimmt zu, aber nur wenn sich Wenzel heute Abend gleich nützlich macht und die Rolle des Tanzbären übernimmt. Da finden ihn seine Eltern und wollen ihn endlich mit seiner Braut vereinen, doch Wenzel will nicht weil er immer noch an das Bauernmädchen denken muss und läuft davon um sie zu suchen. Jetzt kommen auch Marie und ihre Eltern und Kezal zeigt Marie den Vertrag den er mit Hans abgeschlossen hat. Marie ist traurig und fassungslos über seine Untreue und Geldgier. Da erscheint auch Wenzel wieder und erkennt in Marie das Bauernmädchen, welches er die ganze Zeit gesucht. Marie bittet noch um ein wenig Bedenkzeit. Sie ist tieftraurig und überlegt wie es weitergehen soll.

Da erscheint in bester Laune Hans, er lässt sich Zeit mit der Aufklärung des Missverständnisses. Marie ist zu tief verletzt sie will nicht mehr mit ihm zu tun haben. Kezal kommt und erklärt Hans er bekomme die 300 Dukaten nach dem Marie den Ehevertrag unterschrieben habe. Marie erklärt nun voller Wut Michas Sohn heiraten zu wollen. Bei der Trauungszeremonie tritt Hans vor und Micha erkennt ihm seinen verstoßenen Sohn aus erster Ehe. Da es nun zwei Söhne Michas gibt, kann Marie wählen, sie begreift nun auch die Handlungen von Hans und wählt natürlich ihn. Als am Abend sich Wenzel als Bär verkleidet zum Dorfgespött gemacht hat sehen Maries Eltern das ihre Tochter den Richtigen genommen hat.

Diese Oper zeigt viele wunderschöne Aspekte der tschechischen Folklore mit vielen verschiedenen Arten des Volkstanzes Nummer eins, der Polka