Tierliebe extrem - wie weit sollte Tierliebe (nicht) gehen
Neulich las ich mal wieder eine Meldung, bei der ich einerseits ein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte, die andererseits aber auch Fragen aufwarf. Zunächst mal die Geschichte:
Einer Frau in Mülheim an der Ruhr wurde vom Vermieter mit Kündigung der Wohnung gedroht, sollte nicht das Haustier aus der Wohnung entfernt werden. Nun handelt es sich bei dem Haustier nicht um ein "normales" Haustier, nein das auf den Namen "Socke" hörende Tier ist ein zweieinhalbjähriges 150 kg schweres Lama! Eigentlich sollte ein solches Kamel in der freien Wildbahn Südamerikas leben zumindest aber mit Artgenossen auf einer Weide oder in einem Stall. Das Socke dies nicht tut, liegt wohl daran, dass das Tier mit der Flasche aufgezogen wurde und daher völlig auf die "Frau des Haues" fixiert ist, jegliche Auswilderungsversuche scheiterten bisher.
Außerdem fehlt dem Tier nach einer Amputation auch noch ein Teil des rechten Hinterlaufs, der durch eine 8.000 Euro teure Prothese ersetzt werden müsste, um einen Hüftschaden zu vermeiden. Geld, dass die Besitzerin des Tieres nicht aufbringen kann. Zumindest bei diesem Problem will die Stadt Mülheim jetzt gemeinsam mit der Besitzerin nach einer Lösung suchen. Langfristig fordert aber auch das Veterinäramt den Auszug des Tieres aus der Wohnung, da das Lama schon jetzt fehl geprägt sei, das heißt vermenschlicht. Das liegt schon an der nicht tiergerechten Haltung.
Allerdings würde auch eine sofortige Trennung von Tier und Ziehmutter nichts bringen, da das sehr wahrscheinlich weitere Verhaltensauffälligkeiten nach sich ziehen würde. Durch die Verletzung des Tieres ist auch ein Zoo nicht die Ideal-Lösung, da es mehr als fraglich ist, ob die anderen Artgenossen, das kranke Tier akzeptieren würden. Als beste Lösung wird ein Umzug von Familie und Tier auf's Land angesehen, wenn das Lama dann auf einem ausreichend großen Grundstück gemeinsam mit anderen Tieren eine neue Heimat finden würde.
So lustig diese Meldung auf den ersten Blick auch klingt, wirft sie für mich wieder einige Fragen auf: Wie weit darf Tierliebe eigentlich gehen? Tut man einem (normalerweise) wild lebenden kranken Tier wirklich einen Gefallen wenn man es daheim aufzieht? Oder sollte man nicht auch hier der Natur ihren Lauf lassen, so hart das im ersten Moment auch klingen mag? Wenn man sich dafür entscheidet ein solches Tier aufzunehmen, kann man dann überhaupt die (teilweise) Vermenschlichung verhindern?
Obwohl ich Tiere auch sehr mag, denke ich, dass man bei wilden Tieren der Natur ihren Lauf lassen sollte, man tut diesen Tieren keinen wirklichen Gefallen, wenn man sie daheim aufzieht und dabei verhätschelt und letzten Endes vermenschlicht.
Ich denke, die Tierliebe sollte nur so weit gehen, wie man es verantworten kann, das ein Tier auch tiergerecht gehalten werden kann. Also sollte man im Haus Fische, Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen, Hunde oder Vögel halten können. Alles was darüber hinaus geht, ist schon grenzwertig. Ob das jetzt Reptilien sind oder Spinnen, ich bin nicht immer der Meinung, das diese tiergerecht gehalten werden, zumal die Halter auch nicht immer die Ahnung davon haben, wie sie wirklich gehalten werden.
Wenn du dann noch wissen willst, was ich sonst von merkwürdiger Tierliebe halte, dann fängt das auch schon an, wenn ein Hund auf dem Sofa oder im Bett des Halters schläft, das muss auch nicht sein.
Hallo,
ich finde Tierliebe soll soweit gehen wie es dem Tier am besten geht. Man hätte das Lama großziehen können und dann sobald es keine Flasche mehr bekommt ausziehen müssen. In der Zeit denke ich wo das Lama die Flasche bekommen hätte, hätte sie mal das Lama zu Artgenossen bringen können damit sich das Tier auch an die anderen Lamas gewöhnen hätte können, zumindest mal zu beschnuppern. Ich kann die Familie ja auch verstehen wenn man erstmal ein Tier in sein Herz geschlossen hat möchte man es auch nicht mehr missen schon garnicht wenn man es mit der Hand aufgezogen hat.
Ich hätte damit kein Problem wenn die Besitzeren des Tieres aufs Land zieht wo das Lama sein Gehege mit Gras hat und trotzdem noch zur Familie gehören kann, alles andere finde ich auch etwas übertrieben in einer Wohnung so ein großes Tier zu halten. Ich habe ja auch den Beitrag gesehen und das Lama sagt ja auch angeblich bescheid wenn es mal muss. Ich kann mir das garnicht richtig vorstellen aber nun gut, wenn sie aufs Land ziehen hat jeder was davon und die Familie keinen Streß mehr und dem Lama wird es auch gut dabei gehen.
Meiner Meinung nach, sollte man immer zuerst daran denken, was für ein Tier das beste ist. Es gibt ja bekanntlich viele Menschen, die Wildtiere mit der Flasche aufziehen. Das dauert natürlich ein Weilchen und danach ist man auf eine Art und Weise mit diesem Tier verbunden. Nur muss man danach auch loslassen können und dem Tier die Freiheit schenken bzw. versuchen es wieder auszuwildern. Ein Tier lebt am besten in der, für seine Art vorgesehenem Lebensraum und für ein Lama ist das sicher keine Wohnung.
Ich muss auch dazu sagen, dass ich 2 Lamas habe und die stehen mit Ponys und Pferden in einem großen Offenstall und können ihr Leben genießen.
Ich finde ein so großes Tier gehört auf keinen Fall in die Wohnung. Es ist schon grenzwertig, wenn größere Hunde in Hochhäusern oder überhaupt in der Stadt gehalten werden. Das darf nicht alles aus menschlichem Egoismus heraus geschehen, bloß weil es für den Besitzer irgendwie machbar ist. Das hat ja auch gar nichts mehr mit Tierliebe zu tun. Wer in der Stadt wohnt, sollte eben Tiere halten, die mit dem Leben in kleinen Wohnungen zurecht kommen. Das sind zum Beispiel solche, die in Mini-Biotopen gehalten werden, also in Terrarien oder Aquarien.
Die meisten Säugetiere gehören für mich überhaupt nicht in die Wohnung, sondern in den Garten oder in den Stall.
Ich kenne so einen ähnlichen Fall in der Nachbarschaft meiner Mutter. Da hält sich eine Frau in einer Mietwohnung ein grosses, ausgewachsenes Schwein, und das schon seit Jahren.
Für besagtes Schwein wurde extra ein Treppenlift eingebaut, damit die Frau damit spazieren gehen kann. Die Wohnung liegt mitten in der Grossstadt, also läuft das Schwein dann auch noch ausschliesslich auf Gehwegen, wenn es denn mal raus kommt, was auch nicht allzu oft ist. Wo es seine grösseren und kleineren Geschäfte macht, möchte ich mir überhaupt nicht vorstellen. Also das sind Dinge, da hört es bei mir auf und das hat auch nichts mit Tierliebe, geschweige denn artgerechter Haltung zu tun.
Ach du meine Güte, was für eine Tierquälerei!
So ein Schwein hat doch wirklich andere Bedürfnisse. Ich finde für solche Tiere sollte es auch Bestimmungen geben wie für Gifttiere, also dass man sie nur mit einem bestimmten Sachkundenachweis erwerben kann. Dass Züchter ihre Tiere überhaupt an solche Leute verkaufen - wird denn da nicht kontrolliert, wohin ein so großes Tier kommt?
Hallo zusammen!
Ich habe die Berichte über das Lama "Socke" auch im Fernsehen verfolgt. Es kamen einige Folgen darüber. Ich finde es schockierend, dass die Besitzerin des Lamas wirklich meint, dass es Socke bei ihr gut hat und bisher ein schönes Leben hatte. Für mich gehört ein Lama auch auf eine Wiese mit Artgenossen. Und wenn ich dem Tier dieses Leben nicht ermöglichen kann, dann muss ich es eben in gute Hände geben, wo es all das, bekommen kann. Das Lama hat auch das Essen der Frau gefressen und hat zur Belohnung Gummibärchen bekommen. Da kann man doch wirklich nur mit dem Kopf schütteln. Die Frau müsste doch selbst so viel Verstand haben, um zu begreifen, dass das nicht gesund ist, was sie dem Lama an Lebensraum und Futter bietet.
Ich habe auch einige Folgen gesehen, in der dann die Prothese angepasst werden sollte. Dabei war die Frau dann sehr besorgt, wenn das Lama In Narkose gelegt werden musste. Aber sie war auch froh, dass man dem Lama damit vielleicht ein besseres Gehen ermöglichen könnte. Ich glaube der Frau auch, dass sie das Lama mag und es vor dem Schlachter retten wollte. Sicher hängt sie auch an dem Tier, aber sie sollte sich wirklich mal überlegen, ob das Lama wirklich ein so tolles Leben bei ihr hat.
Das ist für mich keine Tierliebe mehr. Ich denke, dass die Frau einfach nicht mehr selbst unterscheiden kann, was für das Tier gut oder schlecht ist. Es wäre gut, wenn die Frau einsichtig würde und selbst für das Lama eine Wiese in der Nähe suchen würde, wo es mit Artgenossen sein Leben teilen kann. So kann die Frau doch selbst entscheiden, wo ihr Lama unter kommen sollen. Wenn sich das Veterinäramt darum kümmert, wird sie kaum noch Mitspracherecht haben. Dann wird ihr das Tier einfach weg genommen werden.
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