Kinder - Kleider überflüssig?

Wenn meine Kinder ihre Kleider und Röcke nicht mehr mögen dann habe ich die immer verschenkt aber mir scheint dass heute keiner mehr geschenkte Sachen haben will. Ich dachte immer wenn es den Leuten nicht so gut geht dann kann man ihnen damit eine Freude machen. Aber wenn ich eine Anzeige in die Zeitung gebe dann melden sich nur Leute die auf der Suche nach Markenklamotten sind die es dann geschenkt gibt.

Aber die normalen Sachen will offenbar keiner mehr gern haben?

Mir ist jetzt nicht ganz klar, was du für Antworten erwartest, oder was genau deine Frage bezwecken soll, aber ich möchte da einmal etwas berichten, was ich erlebt habe.

Vor einigen Jahren gab es - ich glaube es war im Iran oder Irak - ein Erdbeben, wo viele Leute obdachlos wurden, es war dort grade Winter und die Leute hatten nichts Warmes anzuziehen. So gab es dann eine Spendenaktion unter anderen in Deutschland. Da ich ein Helfer im Technischen Hilfswerk bin, bin ich dann irgendwie auch dazu abgestellt worden, die Klamotten zu sortieren und zum Transport vorzubereiten.

Kurz zwischendurch zusammengefasst, der Spendenaufruf, enthielt genau die Informationen, dass es den Leuten elendig kalt ist und sie dringend warme Klamotten zum anziehen brauchen. Das muss man nun im Hinterkopf behalten, denn ich möchte nun erzählen, was alles in den Klamotten dabei war.

So zu etwa 60 bis 70 Prozent bestanden die Spenden aus Müll, wie Krawatten(!), Badehosen(!), Reizwäsche(!) und viel viel weiterem Schrott, welchen jetzt aufzuzählen Unsinn wäre. Das hat mich damals schon sehr aufgeregt, die Leute entsorgen über eine Spendenaktion ihren Müll(!) und erdreisten sich dann noch dies mit einem besonders guten Gewissen zu tun, weil sie ja für einen guten Zweck gespendet haben. Nicht nur, dass der Schrott nichts für den gedachten Zweck brachten, nein wir hatten auch noch mehr Arbeite damit den Schrott auszusortieren und zu entsorgen.

Klar kann man sagen, die Leute im Katastrophengebiet sollen sich doch gefälligst über jeden Fetzen freuen, den wir ihnen hinwerfen, aber 30 Krawatten und diverse Negligees in eine Tüte zu packen für Leute die frieren, ist doch sehr zynisch bis sarkastisch.

Was das nun mit deinem Klamotten verschenken zu tun hat, ist folgendes, ich möchte natürlich nicht sagen, dass du nur Müll weggibst, aber diejenigen die auf geschenkte Klamotten angewiesen sind, kann ich gut verstehen, sie wollen möglicherweise nicht für verschlissenen Müll, welcher für den Schenkenden als Geschenk sicher noch attraktiv wirkt, keine Kosten für den Weg auf sich nehmen, Zeit vergeuden und so weiter. Wenn man da erst einmal nachfragt, ob es denn auch Markenkleidung ist, kann man gegebenenfalls die Chance etwas brauchbares zu bekommen deutlich erhöhen Klamotten zu erhalten, die wirklich getragen werden können.

Übrigens, es gab auch einige nett gemeinte Spenden in den ganzen Tüten und Kisten bei der Aktion damals, viele kleine Kuscheltierchen und so für Kinder im Katastrophengebiet. Die mussten auch aussortiert werden, denn einerseits konnten wir nicht bei allem prüfen ob nicht irgendwelche Nadeln, Spritzen, Rasierklingen oder so drin versteckt sind (es gibt wirklich so kranke Geister) und andererseits ist der Platz bei den Transporten auch begrenzt, so dass brauchbare Klamotten dann eine höhere Priorität haben.

Hallöchen,

Man kann sichelich nicht pauschal sagen,dass keiner mehr gebrauchte Kleidung will. Schau dich nurmal bei ebay um, das geht Kinderkleidung weg wie warme Semmeln. Man bekomm vielleicht nicht die Welt, aber gekauft wird es. Ich kann auch nicht bestätigen, dass nur noch Markenkleidung gewollt ist.

Aber eines stimmt natürlich: in einem guten Zustand sollten die Sachen schon sein. Und wenn man da einige Sachen ansieht, sind die einfach nur noch für den Müll.

Und wenn du die Sachen unbedingt verschenken willst, wende dich doch einfach mal an ein örtliches Kinderheim oder dergleichen. Da wird sowas gerne gesehen und Ansprüche stellt da auch keiner. Das was die nicht brauchen, wird meistens an solche Spendenaktionen weitergereicht.

Hallo!

Vielleicht solltest du die Klamotten einzeln aufgezählt und für ein paar Euro in die Zeitung stellen. Denn in der heutiogen Gesellschaft ist es leider oft so, dass Sachen, die nichts kosten auch nichts sein können.

Ich würde es mal ausprobieren, indem du zum Beispiel reinschreibst 10 Pullover Größe xy für 5 Euro usw. Das ist nicht viel Geld und können sich auch Leute leisten, die von Hartz 4 leben. Aber es ist nicht geschenkt. Manche Leute sind auch so, dass sie sich schämen etwas geschenkt zu nehmen.

Vielleicht liegt es einfach nur konkret an Deinem Bekanntenkreis, dass Du gerade die Leute gefragt hast die keine gebrauchten Sachen haben wollen oder es nicht noetig haben?

Generell kann man wirklich nicht sagen dass gebrauchte Kleidung nicht genommen wird, ich habe da andere Erfahrungen gemacht und meine Kindersachen frueher alle erfolgreich auf dem Flohmarkt verkauft. Klar muss man darauf achten, dass die Sachen moeglichst neu aussehen, also keine Flecken oder Loecher haben und nicht zu sehr verwaschen sind, aber dann geht eigentlich alles gut weg, man sollte natuerlich keinen grossen Gewinn - wenn ueberhaupt einen Verdienst - davon erwarten.

In vielen Orten gibt es doch auch Kleiderkammern oder Einrichtungen z.B. von der AWO, wo man Kleider spenden kann. Die werden dann dort gesichtet und anschliessend im Laden guenstig verkauft fuer Leute, die sich keine neuen Sachen leisten koennen. Eine andere Moeglichkeit waere ein SecondHand-Laeden, die es auch auf Kindersachen spezialisiert gibt. Und zum Schluss gibt es ja auch immer noch die Altkleidersammlung.

Hallo,

natürlich ist es schön, dass es Menschen gibt, die bereit sind, getragene, aber gut erhaltene Kleidung kostenlos abzugeben. Aber wenn man eine Annonce in die Zeitung setzt, ist für den Interessenten nun einmal nicht ersichtlich, ob die Kleidung tatsächlich noch tragbar ist, oder ob er sich nicht einen Berg Lumpen aufhalst. Denn es gibt mit Sicherheit auch einige schwarze Schafe unter den Inserenten der Zeitungen, die lediglich auf bequemem Wege ihren Müll entsorgen wollen. Die Frage, ob es sich um Markenkleidung handelt, ist demnach schon berechtigt, da sich in diesem Fall doch noch auf eine gewisse Qualität der angebotenen Kleidung hoffen lässt.

Wenn deine Inserate aufgrund dessen von so wenig Erfolg gekrönt sind, würde ich dir raten, einfach mal zu schauen, wo in deiner Nähe es eine Kleiderkammer gibt. Dort ist gut erhaltene Kleidung immer gern gesehen. Menschen, denen nur sehr wenig Geld zur Verfügung steht, haben dort die Möglichkeit, die Kleidung vor Ort zu begutachten und für einen eher symbolischen Preis von ein paar Euro zu erwerben. Du würdest also nach wie vor etwas Gutes tun und kannst dir sicher sein, dass es auch gern angenommen wird.

Ich habe bisher mit geschenkten Sachen immer nur schlechte Erfahrungen gemacht. 4 Mal wurden mir bisher säckeweise Klamotten für meine Kinder gebracht - von 4 verschiedenen Personen. Jedesmal habe ich die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und mich für diese Leute echt geschämt. Die Sachen waren teilweise ungewaschen, hatten Sand oder gar Taschentücher in den Taschen, es fehlten Knöpfe, abgerissene Gürtelschlaufen, großflächige Flecken oder gar Löcher. Es hat mich wirkich Widerwillen und Mühe gekostet, die Sachen wirklich alle durchzusehen und mir das brauchbare herauszusuchen. Auf 10 Teile kam ein Teil, daß noch tragbar war. Der Rest war wirklich Müll, den ich nun zu entsorgen hatte.

Das Geld ist bei uns wirklich arg knapp. Ich nehme auch gerne gebrauchte Sachen. Aber ich suche sie inzwischen selbst aus und zahle auch gern einen kleinen Beitrag dafür.

Ich selbst verschenke auch nur Einzelteile, wo ich vorher frage, ob es benötigt wird. Es gibt nämlich leider auch genug Menschen, die die Hilfsbedürftigkeit anderer ausnutzen, sich kostenlose Kleidung beschaffen und diese anschließend gewinnbringend verkaufen

Hallo,

ich habe da ehrlich gesagt ganz andere Erfahrungen gemacht. Hierbei geht es um eine Bekannte von meiner Familie, die nicht sehr reich ist und die beiden Kinder von ihrem Bruder aufgenommen hat, der drogenabhängig ist.
Die beiden Mädchen sind auch ungefähr vier und neun Jahre, und denen habe ich dann mal einige alte Sachen von mir geschenkt. (Spielzeuge, Anziehsachen, Modeschmuck etc.)

Allerdings war es mir auch wichtig, ihnen Sachen zu schenken, die sie wirklich noch tragen können, das heißt, ich habe extra welche ausgesucht, die keine Löcher oder Flecken hatten und habe sie vorher auch alle gewaschen! Dreckige Klamotten abzugeben, käme für mich nie in Frage. Ich habe einfach all das abgegeben, was mir nicht mehr passte oder mir einfach nicht mehr gefiel.

Und die beiden haben sich auch wirklich über alles gefreut, was ich ihnen geschenkt habe. Auch ihre Tante, bei denen die beiden wohnen, war sehr dankbar, da sie nun mehr Sachen zum Anziehen haben, und diese auch tragen. Die Anziehsachen sahen ja nicht alt aus oder so, und deshalb ist es für mich schon verständlich, dass sozial schwächere Leute sich über so etwas einfach freuen.

Gebrauchte Kleidung wird immer noch gern genommen und nicht immer muss diese Kleidung perfekt sein. Ich selbst habe eine Freundin, die mir immer mal wieder auch ramponierte Kleidung ihrer Kinder überlässt, die mein Sohn dann im Garten zum Spielen anzieht, wobei er nicht wenigen Kleidungsstücken schon den Rest gegeben hat.

Es ist aber auch so, dass so manch Einer keine gebrauchten Kleidungsstücke geschenkt haben mag, weil manch ein Schenkender scheinbar genau weiß, was diese Person bzw. Familie braucht und dann gern sehr gönnerhaft rüberkommt, was ziemlich erniedrigend für die Beschenkten ist. Dass dann solche gönnerhaften Geschenke nicht angenommen werden ist verständlich. Vertiefend wurde das Ganze schon im Thread Unmöglich diese Arroganz gegenüber sozial Schwachen diskutiert.

Ich habe ganz gute Erfahrungen mit dem Verschenken auf Online-Flohmärkten gemacht. Allerdings ist bisher nur einmal ein Artikel zum Verschenken völlig allein geordert worden, ansonsten war es so, dass die Personen schon etwas gekauft hatten und dann noch ein, zwei oder mehrere kostenlose Artikel dazu genommen haben.