Schönsten Sendungen im DDR Fernsehen

vom 11.03.2009, 22:20 Uhr

Hallo zusammen. Ich komme aus der ehemaligen DDR. Ich bin 1990 mit meiner Familie in den Westen gegangen, weil mein Papa damals eine neue Stelle antreten konnte. Damals war ich 14 Jahre alt. Ich erinnere mich schon gerne noch an ein paar Dinge aus der DDR. Zum Beispiel das DDR Fernsehen - da waren so viele Sendungen, die es im Westen gar nicht gab. Die haben mir immer total gut gefallen.

Ist denn noch jemand aus der ehemaligen DDR hier? An welche Sendungen könnt ihr euch denn noch so erinnern?

» KLubbi » Beiträge: 17 » Talkpoints: 0,16 »



Ich bin 1964 in der ehemaligen DDR geboren und habe im Prinzip das volle Programm durchlaufen.

Als Kind war für mich jeden Sonntag der Besuch bei Meister Nadelöhr und Pittiplatsch und Schnatterinchen das Highlight der Woche und der Straßenfeger unter den Vier- bis Zehnjährigen schlechthin. Die frechen Kommentare von Pittiplatsch waren immer super und damals einzigartig. Dazu wurde immer noch ein bischen gesungen (Schnippel, die Schnappel die Scher, euer Meister Nadelöhr), Geschichten erzählt und auch ein Zeichentrickfilm gezeigt. Ein bischen kann man das heute mit der Sesamstraße vergleichen, natürlich aber nicht so professionell. Die Fguren waren Handpuppen, nur der Meister Nadelöhr war echt. Ich konnte ihn mal live erleben und war dann ganz enttäuscht als er mich auf den Arm nahm und ich sehen konnte das sein kühner Zickenbart nur angeklebt war. Ich habe das meinen Freunden sofort erzählt und die konnten das nicht glauben und haben mir Prügel angedroht wenn ich so etwas weiter erzählen würde.

Danach war ich Fan von den Märchenfilmen wie „Das Feuerzeug“ oder „Sechse kommen durch die ganze Welt“. Diese Filme wurden für damalige Verhältnisse mit viel Aufwand und liebe zum Detail unter Mitwirkung der bekanntesten Schauspieler wie der unvergessliche Rolf Ludwig hergestellt. Ich habe in meiner Jugendzeit im Märchenfilm "Scheeweißchen und Rosarot" - ich war der Bäckergeselle- mitgespielt. Zu diesem Zweck wurde für eine zweiminütige Filmsequenz eine ganze Woche lang Filmaufnahmen mit hunderten von Statisten gemacht. gemacht, von den Vorbereitungen wie Kulissenaufbau mal ganz zu schweigen. Leider werden die meisten Filme heute nur noch sehr selten gezeigt aber ich denke mal dass sich die heutigen Kinder dafür auch nicht mehr so interessieren würden da die Aufmachung doch aus heutiger Sicht manchmal sehr einfach und altmodisch wirkt oder das auch gegen Ende der DDR zu viel Politik ins Spiel kam. Ich denke da so an Jorinde und Juringel mit den gruseligen Söldnern die als Kriegstreiber zum Schluss ihre gerechte Strafe finden .

Als Jugendlicher und später auch Erwachsener war die Olsenbande Kult. Das waren zwar dänische Filme, ich würde sie aber dennoch gerne als die schönsten Sndungen im DDR- Fernsehen nennen wollen. Dann wären da auch noch die ganzen „Maxe Baumann“- Schwänke zu nennen. Das war so eine Art Ohnsorgtheater mit vielen politischen Anspielungen und kabarettistischen Einlagen. Alles ein bischen überdreht aber durchaus sehenswert. Heute laufen ab und an, insbesonders zu Silvester, noch ein paar Folgen beim MDR. Den Kessel Buntes habe ich auch mitunter geschaut, da es die einzige Möglichkeit war mal ein paar Weststars zu sehen, aber das ganze politische Drumherum hat mein Interesse daran etwas abgeschwächt so dass ich mich von meinen Eltern nur rufen ließ wenn bestimmte Komiker oder eben Stars auftreten.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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