Nur schlechte Nachrichten - ich habe Angst

Zur Zeit kann ich kaum die Nachrichten ertragen, es gibt ja wirklich nur noch schlechte Meldungen. Es kommt mir vor, als würde die ganze Welt brennen, überall schlagen sie sich die Köpfe ein. Mir macht das furchtbare Angst und ich mach mir große Sorgen um die Zukunft unserer Gesellschaften, ich habe richtig Angst davor, dass nun nach und nach alles an politischen und wirtschaftlichen Systemen zusammenbricht.

Mein Mann lacht mich deswegen schon aus, aber ich gehe jeden Abend mit einem schlechten Gefühl ins Bett. Natürlich trägt dazu jetzt auch die Finanzkrise bei, aber ich meine auch insgesamt diese ganzen Brennpunkte überall auf der Welt: Sudan, Sri Lanka, Pakistan, Tibet/China, Madagaskar, La Reunion usw.

Geht euch das auch so oder berührt euch das nicht weiter? Könnt ihr trotz all dieser Probleme nachts ruhig einschlafen oder beschäftigen euch diese ganzen Krisen genauso wie mich?

Wovor hast du speziell denn Angst? Also DU jetzt, du also eigenständige Person, wovon oder von wem oder von was fühlst du dich bedroht? Fühlst du dich unsicher?

Ich finde zwar auch, dass sich die schlechten Nachrichten häufen, denke aber, dass das sicherlich einfach auch so ist, weil die Zeitungen und die Presse und die Unterhaltungsindustrie und auch unser Land davon lebt, dass es immer eine Art Grundpanik gibt. Würde es nicht ständig Grippewellen, Arbeitslosenwellen, Todeswellen, Wetterwellen und sonstwas geben, dann wären die Apotheken nicht so überfüllt, dann würde kaum einer noch eine Klatschzeitung kaufen und was so auf RTL und Konsorten im Mittagsmagazin laufen würde, weiss ich auch nicht so genau.

Klar, mir ist bewusst, dass es derzeit einfach nicht gut aussieht, gerade was die Wirtschaft betrifft, das ist eine Tatsache, die man auch nicht beschönigen kann, die man im Umfeld direkt mitbekommt, aber ich bin mir auch darüber im Klaren, dass es wieder besser wird, zumindest eben irgendwann. Und darauf hoffe ich.

Ich finde, dass man sich keinen Gefallen damit tut, wenn man Angst hat vor allem und jedem und mit ängstlichen Gedanken in die Zukunft blickt. Das bringt dich selbst nicht weiter und vor allem ändert sich ja leider dadurch auch nichts. Angst hat noch niemanden weiter gebracht.

Ich finde nicht, dass sich so viel zum schlechteren gewendet hat, das ist vielleicht dein subjektiver Eindruck, aber ich denke nicht, dass dieser einer objektiven Analyse stand hält.

Ich bin ein Kind der 80er, ich erinnere mich noch vage an den kalten Krieg, daran, dass mir mein Vater versucht hat zu erklären was "Overkill" genau ist, an den Atombunker im Garten der Nachbarn, das Waldsterben, Tschernobyl, später den ersten Golf Krieg und so weiter, wenn ich die Horrorszenarien meiner Kindheit mit dem vergleiche was heute so in den Nachrichten steht dann haben sich eigentlich nur die Themen geändert.

Der Unterschied ist einfach, dass Nachrichten heute sehr viel schneller reisen, sehr viel schneller verbreitet werden können als das vor den Zeiten des Internets und moderner Übertragungstechnik möglich war. Und während man sich früher mit Bildern aus Vietnam zufrieden geben musste kann man heute live auf CNN dabei sein, wenn Bagdad zerbombt wird. Das hinterlässt zwangsläufig einen anderen Eindruck.

Ich finde zwar schon, dass es viele Negativschlagzeilen gibt. Aber ich finde, wenn man sich so doll davon beherrschen lässt, das man schon regelrecht Angstzustände bekommt, sollte man sich Alternativen suchen oder den Fernsehen auslassen.

Sicherlich ist es unschön, wenn man viele negativen Sachen hört, aber lass Dich davon nicht so irre machen bzw. beherrschen. Man sollte immer mal darüber nachdenken und auch reden, aber keine solch große Angst entwickeln.

Ehrlich gesagt, mich bedrücken die von dir angesprochenen Nachrichten so gut wie gar nicht. Vielleicht geht es dir ja einfach zu gut, so dass du schon von solcherlei Dingen betrübt wirst oder aber, du bist äußerst mitfühlend. Ich persönlich habe genug Probleme, da brauche ich mir auch nicht noch solche aufzuladen, die für mich selbst ja eigentlich gar keine sind.

Nehmen wir einmal die Finanzkrise als Beispiel. Würde ich nicht ständig die neuesten Entwicklungen über sie um die Ohren gehauen bekommen, hätte ich von ihr bis zum heutigen Tage nichts von ihr mitbekommen. Ähnlich geht es mir mit den kriegerischen Auseinandersetzungen, jenen Brennpunkten. Das mag sich möglicherweise gemein anhören, aber was kümmert mich das ? Ich finde es zwar alles andere als gut, dass täglich Menschen andere Menschen in Massen umbringen, aber es hat letztendlich doch nichts mit mir zu tun.

Und außerdem seien wir doch mal ehrlich. War das nicht schon immer so ? Statt Sudan, Sri Lanka, Pakistan, Tibet/China, Madagaskar und La Reunion waren es damals eben Korea, Vietnam, Tschetschenien und der Irak. Ich befürchte zudem, dass sich das in absehbarer Zeit auch nicht ändern wird. Es sei denn, es würde ein Atomkrieg oder etwas in der Art ausbrechen, der jegliche Konflikte beenden würde. Für immer.

Sprilli1979 hat geschrieben:ich habe richtig Angst davor, dass nun nach und nach alles an politischen und wirtschaftlichen Systemen zusammenbricht.

Ich denke, dass in den Medien doch immer schlechte Nachrichten, wie Katastrophen und Kriege etc. gezeigt werden. Vielleicht kommt dir das im Moment alles nur so viel vor. Hast du vielleicht auch privat noch andere Sorgen, dass sich für dich alles irgendwie anhäuft und alles zusammen kommt?

Ich muss sagen, dass mich am meisten der Amokläufer und das eingestürzte Gebäude bewegt hat. Aber ich habe privat im Moment genug zu kämpfen und daher habe ich auch nicht so besonders auf die Medien geachtet. Du solltest versuchen, dass alles nicht so nah an dich ran zu lassen. Die Dinge die geschehen betreffen dich in gewisser Weise ja schon, aber du solltest dich vielleicht eher auf etwas anderes konzentrieren.