Nervenzusammenbruch gehabt - was jetzt tun?

vom 13.03.2009, 11:45 Uhr

Ich hatte vor einer Woche am Wochenende einen Nervenzusammenbruch, ich saß nur noch zitternd und heulend da und konnte mich nicht bewegen, selbst das Atmen fiel mir schwer. Zum Glück war mein Ex-Frau gerade da und kümmerte sich um mich und unsere gemeinsame Tochter. Als ich nun mit meinem Arzt darüber sprach, meinte er, dass ich mir einfach zu viel zu muten würde und ich mir einfach mal Urlaub gönnen sollte. Wenn das so einfach wäre, hätte ich das bestimmt schon getan, doch weder finanziell noch zeitlich kann ich mir im Moment einen Urlaub gönnen und meine Probleme würde dieser auch nicht lösen. Ich bin nervlich dauerangespannt und komm zum Teil überhaupt nicht mehr mit meinem Leben klar.

Gibt es etwas was man selbst tun kann oder gibt es nur Medikamente die der Arzt verschreiben müsste, was er ja nicht vorhat wie es scheint?

» Güne » Beiträge: 11 » Talkpoints: 0,16 »



Hallo!

Mit so etwas ist nicht zu spaßen und du solltest dir wirklich, ein paar Tage Ruhe gönnen. Wenn du weiter so machst, kannst du wieder einen Nervenzusammenbruch bekommen und es kann auch schnell zu einem Burne out - Syndrom werden. Dann hast du noch länger etwas davon. Wenn es nicht anders geht und du keinen Urlaub nehmen kannst, dann solltest du dich für ein paar Tage krankschreiben lassen. Deine Gesundheit und deine Nerven sind doch wichtiger!

Es kann dann sein, dass du ein wirkliches psychisches Problem bekommst, wenn du nichts dagegen unternimmst. Vielleicht würde es dir ja auch helfen, wenn du einen Psychologen aufsuchst. Es kann ja manchmal schon helfen, wenn man mit jemanden darüber reden kann und ein Psychologe oder Therapeut kann dir sicher auch noch Tipps geben.

Wegen Medikamenten, würde ich an deiner Stelle erstmal etwas pflanzliches ausprobieren. Aber bist du denn sonst auch dauernd nervös und hast Ängste? Dann könnte dir ein Baldrian- Tee oder Baldrian Tabletten oder etwas mit Johanniskraut helfen. Dazu befragst du am besten mal jemanden in der Apotheke, aber es gibt solche pflanzlichen Präparate auch in Drogerien. Allerdings solltest du bei solchen Medikamenten zusätzlich verhüten, falls du die Pille nimmst. Baldrian und Co. können nämlich die Wirkung beeinträchtigen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich gehe mal davon aus, das du nur bei deinem Hausarzt warst. Der ist nicht spezialisiert auf psychische Probleme. Zumindest sind es die wenigsten. Ich würde dir raten, einen Facharzt aufzusuchen. Entweder einen Neurologen/ Psychiater oder sich gleich um einen Termin bei einem Psychotherapeuten bemühen. Dort findest du zumindest jemand zum Reden. Und auch jemand der dir Helfen kann, aus deinem Tief rauszukommen.

Zum Thema Urlaub. Was bringt es deinem Arbeitgeber, wenn du zur Zeit nicht voll hinter deiner Arbeit stehst? Nicht viel. Und finanziell ist das als Angestellter doch an sich kein Problem. Du bekommst ja weiterhin deinen Lohn. Und Urlaub heisst ja nicht zwingend, das du verreisen musst. Einfach mal ein paar Tage Abstand zu allem.

Ich selbst dachte auch immer das geht alles nicht. Ich muss allerdings dazu sagen, das ich einen Vollzeitjob hatte, einen Arbeitsweg von täglich um die 2 Stunden und noch eine krebskranke Mutter die ich so gut wie allein in meiner Freizeit versorgte. Und einen eigenen Haushalt hatte ich auch noch. Meine Arbeitskolleginnen sagten auch immer wieder, ich soll im Bezug auf meine Mutter doch auch mal was abgeben. Meinen Vater und meinen Bruder mehr mit einbeziehen. Was aber absolut nicht ging. Mein Vater und mein Bruder stellten mich dann eher noch als faul hin. Hinzu kam Mobbing am Arbeitsplatz. Das Ganze endete dann auch mit einer Krankmeldung. Nur zur Ruhe kam ich nicht. Und dann war ein Aufenthalt in der Psychiatrie die Folge. Allerdings freiwillig. Das Ganze ist nun über 3 Jahre her und ich knabbere noch immer daran. Heute weiss ich, das ich damals hätte ein wenig runterfahren müssen. Und irgendwie wäre es gegangen. Das habe ich damals nur nicht so gesehen.

Zu den Medikamenten. Psychopharmaka sind keine ungefährlichen kleinen Pillchen die das Leben einfacher machen. Sie können, je nach Krankheitsbild, helfen, die Anspannung runter zu bringen. Je nach Medikament passiert das aber nicht sofort. Oder sie haben eine sedierende Wirkung. Sprich sie machen müde. Was gerade im Berufsleben nicht immer so angebracht ist.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



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