Erfahrungen: Das erste Mal alleine wohnen

vom 04.03.2009, 20:55 Uhr

Wirklich alleine war ich eigentlich nie, leider. Aber es ist auf jeden Fall etwas anderes, nicht mehr bei den Eltern wohnen zu müssen, auch wenn man gleich mit dem Partner zusammen zieht. Man hat so (wenigstens für eine gewisse Zeit, wenn der Partner arbeiten geht), seine Freiheit und kann tun und lassen, was man möchte. Gefühlt hab ich mich wirklich großartig und ich freue mich auch jedes Mal, wenn ich Besuch habe, der zu mir kommt und nicht zu meinen Eltern. So quasi Besuch, den ich mit niemandem teilen muss. Ich mache außerdem die Regeln, bestimme also, ob in meiner Wohnung geraucht werden darf, ob die Schuhe ausgezogen werden müssen und allem Voran, wie ich meine Wohnung einrichte!

Ein Nachteil ist aber sicher auch, dass man nun für alles selber aufkommen muss: Haushalt, Organisation, Einzahlen, Einkaufen etc. Gut ist es daher, wenn man schon zu Hause zur Selbstständigkeit erzogen wurde, denn das, über das man immer gemeckert hat, wenn man noch zu Hause wohnte, erweist sich durchaus als Vorteil, wenn man ein eigenes Heim hat.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 14.03.2009, 09:58, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Alleine gewohnt habe ich nicht, bin direkt mit meinem Mann zusammen gezogen und Antonia war da auch schon auf der Welt. Mir ging es danach aber auf jeden Fall besser, keiner mischte sich mehr in unser Leben ein. Ich konnte machen bzw. soweit es möglich war was ich wollte.

Meinem Mann ging es ähnlich, er war auch froh, dass wir endlich unsere eigenen Vier-Wände hatten. Gut wenn es nach mir gegangen wäre, wären wir schon viele früher zusammen gezogen, aber naja, kann man nicht mehr ändern.

» sunflower82 » Beiträge: 32 » Talkpoints: 10,03 »


Ich erinnere mich auch noch gut und sehr gerne an die erste Zeit, in der ich allein gewohnt habe, und das auch noch recht weit weg von meinem Elternhaus, nämlich mehrere hundert Kilometer entfernt.

Überhaupt hat die ganze Befreiung vom Elternhaus bei mir mit der Wohnungssuche angefangen. Das war schon ein sehr erhebendes Gefühl, so ganz allein einen schönen Platz für sich zu suchen, auszuwählen, wo man sein will, ohne auf die Geschmäcker der Eltern angewiesen zu sein. Sein eigenes Leben schon in Gedanken zu gestalten. Das war so toll! Und dann erst der Einzug, das Anstreichen der Wände in meiner Lieblingsfarbe, das Aussuchen der noch fehlenden Möbel, das erste Essen in der eigenen Wohnung.

Es war eine tolle Zeit in meiner ersten eigenen Wohnung, ich habe in kürzester Zeit all das getan, was ich zuhause nicht durfte und habe in vollen Zügen genossen, was sich mir an Freiheit geboten hat. Vielleicht denke ich auch deshalb so gern an diese Zeit zurück und habe so präzise Erinnerungen daran, weil ich sie so sehr genossen habe.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ohja. Erstes mal alleine wohnen. Sehr cool. Das war echt richtig befreiend. Danach wurde das Verhältnis mit meinen Eltern auch schlagartig besser. Endlich nicht mehr diesen "Zwängen" unterliegen. Die Reibungspunkte, die einfach entstehen wenn man älter wird, waren nicht mehr so präsent. Hat wirklich sehr geholfen.

Außerdem wars natürlich auch ne gute Sache zwecks "erwachsen werden". Auf sich selbst gestellt sein (hatte eine 1 ZW) und alles auf eigene Faust erledigen war schon eine Herausforderung aber eine gute. Bereue das zu keiner Zeit und kann das nur jedem empfehlen, sobald man drüber nachdenkt, es auch zu tun. Ob nun alleine oder WG ist dann natürlich jedem selbst überlassen. WG machts zu Beginn noch etwas einfacher. Klar. Aber alles in allem ist ein Auszug von zuhause ein großer Schritt, der definitiv mehr positive als negative Begleiterscheinungen hat. Würd ich sagen.

» creek » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,03 »



Das erste Mal alleine wohnen ist gar nicht so lange her bei mir. Ich hab im November letzten Jahres endlich meine eigene Wohnung bezogen und mir so eingerichtet, wie ich es möchte.

Davor hab ich bei Mama im Haus mitgewohnt. Zwar war es gut aufgeteilt, ich hatte oben 2 große Räume plus ein Bad, aber die Treppe nach unten hin war offen. Wir haben getrennt und doch irgendwie zusammen gewohnt. Und wenn man ein Haus hat, hat man automatisch mehr zu tun. Im Sommer steht Rasen mähen an, die Blumen müssen versorgt werden, im Winter muss der Schnee beseitigt werden, es muss gestreut werden usw.

Natürlich kann meine Mutter das nicht alles alleine machen, aber es war schon nervig, wenn ich mal einfach faul im Bett liegen wollte, sie aber gerufen hat weil Aufgaben erledigt werden mussten. Es sind teilweise so extreme Streits entstanden, dass ich 3-4 Monate bei Bekannten gewohnt habe, weil wir uns sonst wirklich an den Hals gegangen wären.

Meine Mutter hat zu lange gebraucht um sich von mir abzunabeln. Ich bin jetzt 26 und konnte jetzt erst ausziehen. Das Glück ist, dass die Wohnung nur 4 km vom Haus entfernt ist und ich muss sagen, wir verstehen uns besser als zuvor und haben ein innigeres Verhältnis. Ich bin froh, dass ich den Schritt durchgesetzt habe und es ist ein tolles Gefühl in seine eigenen 4 Wände zu gehen und die Tür zu schliessen und zu sagen: "Lasst mich alle in Ruhe, ich räum heute nicht auf sonder leg mich den Rest des Tages ins Bett".

Komischerweise bin ich ordentlicher und pingeliger in meiner Wohnung geworden. Jedes Wochenende stell ich mich hin und fege durch, oder wische Staub und räum auf. Das Gefühl, dass alle Räume mir gehören, ich machen kann was ich will darin, ist einfach kaum zu beschreiben. Ein regelrechtes Freiheitsgefühl. Zwar konnt ich in meinen Räumen bei meiner Mutter auch machen was ich wollte und wenn ich die Wände kariert gestrichen hätte, aber trotzdem ist das jetzt doch etwas anderes.

Klar gibt es bei mir auch Nachteile. Ich höre Geräusche von Nachbarn, die ich vorher nicht kannte. Ich muss mich an Ruhezeiten halten, ich kann nicht so laut Musik hören wie ich gern möchte, aber es ist ok für mich. Im Sommer werde ich eh viel bei meiner Mutter im Garten sein, weil ich es nicht missen möchte, Morgens im Garten zu frühstücken. Dieses Feeling kann mein Balkon nun doch nicht ersetzen.

Für uns und besonders für mich ist es die beste Entscheidung gewesen und ich bin froh, sie endlich gewagt zu haben.

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» Hormonkeks » Beiträge: 447 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Freiheit, die einem das Alleinewohnen bzw. Ausziehen aus dem Elternhaus bietet, ist grandios. Ich liebe sie.

Ich wohne seit einem halben Jahr alleine in einer WG mit zwei Mädels und es ist einfach viel besser als bei meinen Eltern. Ich liebe sie keine Frage aber sie machen einen doch ab und an wahnsinnig. Von dem her rate ich jedem dringend auszuziehen, denn mir hat es auch geholfen und die Beziehung zu meinen Eltern verbessert!

» hailie » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,00 »


Ich habe eigentlich kein besonders Gefühl beim Auszug von zuhause gehabt. Es war einfach nicht viel anders, als vorher auch. Nur, dass ich mir einigen Ärger mit meiner Familie mittlerweile nicht mehr täglich antun muss, ist vorteilhaft. Aber ansonsten lebe ich genauso mehr oder weniger "allein", wie vorher schon.

Es war schließlich bei mir schon in früher Jugend so gewesen, dass es immer Streit mit meinem Vater gab, mit dem ich damals allein in einer Wohnung lebte. Also habe ich mich da schon immer abgekapselt und saß eigentlich immer nur alleine in meinem Zimmer, wenn ich nicht draußen war. Wir haben uns zum Essen gesehen, aber das war es dann auch. Meistens war ich halt alleine in meinem Zimmer oder, noch häufiger, irgendwo draußen. Bei Freunden war ich oft, und nachdem mein Lebensgefährte hier in die Stadt gezogen war (wir führten vorher eine Fernbeziehung, über zwei Jahre), war ich täglich viele Stunden bei ihm.

Irgendwann dann bin ich eben gar nicht mehr zu meinem Vater zurück gekehrt, sondern bin dauerhaft bei meinem Lebensgefährten geblieben. Meinen Vater sehe ich seitdem vielleicht einmal oder zweimal im Monat, wenn ich ihn mal besuchen gehe. Damit hat sich die Sache für mich gegessen. Ich bin halt mit der Zeit immer weniger dort gewesen, und so ergab sich ein schleichender Prozess, so dass ich jetzt eben standardmäßig gar nicht mehr dort bin. Sehr seltsam, ich weiß, aber ich bin nicht unzufrieden damit.

Freier oder einsamer fühle ich mich aber nicht. Es hat sich bei mir halt nicht viel verändert. Ich bin all das seit vielen Jahren gewohnt.

Ob ich ein befreiendes, grandioses Gefühl vermisse? Naja, ich denke schon, dass das toll gewesen wäre, so eine richtige Befreiung beim Auszug zu empfinden. Aber nun war es nun einmal nicht so, und damit ist diese Chance vertan. Man zieht nur einmal im Leben bei den Eltern aus, oder zumindest habe ich nicht vor, noch einmal dort einzuziehen um danach wieder ausziehen zu können, und damit hat sich die Sache für mich erledigt. Mein Leben ist, wie es ist, und das nehme ich an, ohne große Trauer darüber.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich hatte meine Erfahrungen damit schon halbwegs mit 17 Jahren machen können. Denn wir besitzen ein großes Haus, in dem mein Onkel selber auch noch teilweise mitwohnte. Das heißt das er übers Wochenende herfuhr um hier ein wenig Ruhe zu finden. Vor ein paar Jahren ist er dann aber ausgezogen und wir haben den Teil von seiner Wohnung bekommen. Und dann konnte ich eben meine Eltern überreden das ich in den Ferien dort sein darf.

Ok zugegeben ist das wiederum etwas anderes als komplett allein zu sein. Aber eine eigene Wohnung ist es trotzdem (bis es vermietet wird).

» Helper » Beiträge: 53 » Talkpoints: 0,23 »


Direkte Erfahrungen mit dem alleine Wohnen habe ich leider nicht, ich bin gleich mit meiner Frau zusammengezogen die ein eigenes altes Haus hatte. Ich kann mich noch erinnern dass meine erste Amtshandlung war einen Tag Urlaub zu nehmen um fünfzehn Tonnen Kohle in den Keller zu schippen.

Ansonsten denke ich aber dass die Erfahrungen mit der ersten eigenen Wohnung gleich sind, egal ob man sie alleine oder mit einem Partner bewohnt. Die hier bereits beschriebenen Freiheiten waren für mich nicht so relevant. Bei meinen Eltern hatte ich nichts auszustehen, kaum Pflichten und es hatte auch niemand Stress gemacht wenn ich erst spät nach Hause kam. Ich war zum damaligen Zeitpunkt bereits zweiundzwanzig Jahre alt und hatte als Alleinstehender in der ehemaligen DDR keine Chance auf eine eigene Wohnung.

Für mich stand deshalb erst einmal im Vordergrund eine Wohnung zu möbilieren, die nötigsten Haushaltsgeräte zu besorgen und auch zu bezahlen. Da es nichts gab und meine Frau und ich voll berufstätig waren hatte uns das erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Für mich kam noch dazu dass ich nun ab sofort für alle Reparaturen am Haus verantwortlich war, auch ein bischen problematisch ohne Vorkenntnisse und ohne Werkzeug oder Material. Letztendlich hat man das auch gepackt und irgendwann kam dann auch der Zeitpunkt wo man alle Freiheiten der ersten eigenen Wohnung auch nutzen und schätzen konnte.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin letztes Jahr zwecks Studium von zu Hause ausgezogen, direkt in eine andere Stadt. Anfangs war mir noch etwas mulmig weil ich an sich ein recht geselliger Mensch bin, aber schon nach kurzer Zeit hab ich schlicht und einfach die Ruhe genossen.

Das einzige was ich wirklich vermisse ist das gute Essen. Die Mensa in der Nähe ist eher mäßig bis schlecht und so landet doch desöfteren mal ungesunde Nahrung aus dem Schnellrestaurant auf meinem Teller. Ansonsten bin ich doch noch viel in meiner Heimatstadt, wenn es einzurichten ist jedes Wochenende und in den Semesterferien. Die Heimatliebe hat mit dem Auszug enorm zugenommen. Ich vermisse eher weniger meine Familie als meine Heimatstadt.

» Kitti » Beiträge: 6 » Talkpoints: -0,25 »


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