Kindermissbrauch - Erfahrungen und Meinungen

Für meine Diplomarbeit führe ich eine Umfrage durch. Das Thema ist Kindermissbrauch. Eine von meinen Fragen ist: Was denken die Erwachsenen über den Kindermissbrauch und was denken die Jugendlichen/Kinder darüber?
Wir müssen natürlich verschiedene Arten von Missbrauch unterscheiden. Körperlicher Missbrauch in Form von Schlägen, sexueller Missbrauch, psychischer Missbrauch.

Mein Ziel ist es, herauszufinden, was die verschiedenen Altersgruppen mit diesen Begriffen verbinden und welche Gefühle sie in ihnen wecken. Eure Antworten werden natürlich nicht in meiner offiziellen Statistik erscheinen, dafür führe ich meine offizielle Unfrage durch, wobei ich persönlich mit Menschen spreche, die anonym bleiben. Aber ich möchte auch eure Meinungen hören. Vielleicht gibt es Aspekte bei dieser Frage, über die ich noch gar nicht nachgedacht habe.

Danke!

Ich kann dir nur sagen, dass ich mich als Jugendliche sehr mit diesem Thema beschäftigt hatte und dass ich gerade dort, in der sensiblen Phase des Erwachsenwerdens oft in Depressionen verfallen bin, weil ich einfach nicht wahr haben konnte, dass es Menschen gibt, die so etwas machen!

Heute, da ich erwachsen bin, werde ich zwar immer noch wütend, dass es Menschen gibt, die so etwas tun- was mich aber noch wütender macht, ist die aktuelle Gesetzeslage. Es ist mir unverständlich, warum jemand, der Rauschgift verkauft oder stiehlt, länger ins Gefängnis soll, als jemand, der sich an einem unschuldigen Kind/Jugendlichen vergreift. An diesem Beispiel sieht man, dass es mit der Wichtigkeit der Menschen und vor allem, unserer Kinder, nicht weit her ist.

PsychoStud hat geschrieben:Was denken die Erwachsenen über den Kindermissbrauch und was denken die Jugendlichen/Kinder darüber?
Wir müssen natürlich verschiedene Arten von Missbrauch unterscheiden. Körperlicher Missbrauch in Form von Schlägen, sexueller Missbrauch, psychischer Missbrauch. Danke!

Als erstes möchte ich zum Thema sexueller Mißbrauch an Kindern etwas sagen. Für mich als erwachsene Frau und Mutter eines sechs Jahre alten Kindes, ist das eine der größten Ängste in meinem Leben. Die Vorstellung, daß irgendein krankes Hirn, meinem Schatz etwas antun könnte, zerreißt mit fast das Herz. Wobei ich das Kranksein, niemals als Entschuldigung oder Erklärung akzeptieren kann.

Wenn solche Individuen von sogenannten Spezialisten als psychisch krank und damit als behandelbar eingestuft werden, sehe ich das mit Argwohn. Am "besten" finde ich, wenn sie dann noch Freigang erhalten. Da wird mit den Gewalttätern, meiner Meinung nach, ungerecht verfahren. Bekommen die Opfer einen Freigang von ihren Erinnerungen und Verletzungen? Die müssen ihr ganzes Leben mit den Folgen des Mißbrauchs leben. Die Täter werden im glücklichsten Fall für die Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorbereitet. Das ist doch ein schlechter Witz!

Leider gibt es diese Art von Mißbrauch auch im Familienleben. Wenn Mitglieder der Familie das Vertrauen der Kinder mit Füßen treten, ist das unverzeihlich.

Von körperlicher Züchtigung halte ich ebenfalls gar nichts. Tragisch finde ich auch, daß solche Erziehungsmaßnahmen meistens von einer Generation zur nächsten weiter gegeben wird. Wenn man in seiner Kindheit erlebt hat, wie manche Erwachsene mit ihrer Ohnmacht, Unfähigkeit oder Wut umgehen, gibt man das im schlimmsten Fall prompt an die eigenen Kinder weiter. Klar, man hat es auch nicht anders gelehrnt. Nur wenn man hart an sich arbeitet, kann man diesen Kreislauf durchbrechen. Ich rede aus eigener Erfahrung.