Notwendige Etikette bei einer Beerdigung

vom 08.03.2009, 03:33 Uhr

Hallo,

eine Beerdigung ist immer ein trauriger Anlass, darüber müssen wir eigentlich gar nicht weiter diskutieren, denke ich. Mir geht es im Grunde genommen auch nur darum, wie man sich als "Gastgeber" oder Ausrichter der Beerdigung korrekt zu verhalten hat? Muss man zum Beispiel den leuten, wenn sie kommen, die Hand schütteln und sich fürs Kommen bedanken?

Wie ist das mit dem kondulieren, ist das auch wirklich üblich oder teilt man seine Trauer ausreichend mit (als Besucher, nicht Ausrichter), wenn man zur Beerdigung kommt?

» Goo » Beiträge: 22 » Talkpoints: 0,16 »



Hallo!

Ich denke nicht, dass es bestimmte Regeln gibt, die man da einhalten sollte. es wird sich ergeben, ob man sich fürs Kommen bedankt. Aber eigentlich ist es ja selbstverständlich, dass man zur Beerdigung geht, wenn ein Verwandter oder Bekannter gestorben ist. Ich finde aber, dass es sich gehört, sein Herzliches Beileid zu wünschen.

Und außerdem würde ich eine Beileidskarte schicken, wenn ich nicht an der Beerdigung teilnehmen kann. Man möchte doch wenigstens etwas seine Traue und sein Mitgefühl ausdrücken. Ich denke, dass es für die Hinterbliebenen auch ein schönes Gefühl ist, zu wissen, dass auch andere mit trauern.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallo Goo, normaler Weise wird den Trauernden das Beileid durch Hände schütteln ausgedrückt. Aber wenn man das nicht möchte, die Gründe sind eigentlich egal, dann kann man das vorher bekannt geben. Entweder schreibt man schon in die Traueranzeige, dass von Beileidsbekundungen Abstand genommen werden soll, oder bespricht es mit dem Pastor/dem Beerdigungsunternehmen, dass diese es den Gästen mitteilt.

Ich war gerade auf der Beerdigung meines Opas und meine Mutter, die Tochter des Verstorbenen hat starkes Rheuma, da sollten die Gäste ihr auch nicht die Hand schütteln und es wurde bei der Predigt zum Schluss darauf hingewiesen. Auf der Beerdigung meines anderen Opas waren wir Kinder noch sehr klein und da wurde am Grab das Beileid ausgedrückt, das war teilweise einfach schrecklich, weil man da wild fremden Menschen die Hand geben musste und selber in dem Moment furchtbar traurig war, deshalb nimmt man bei Anwesenheit von Kindern auf oft Abstand von Beileidsbekundungen.

In den Fällen, wo man nicht die Hände geschüttelt hat, hat man oft durch ein kurzes Kopfnicken und ein geflüstertes Beileid seine Trauer zum Ausdruck gebracht.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

als meine Schwiegermutter gestorben ist, sind wir als Angehörige sofort weggegangen vom Grab. Denn diese Beileidsbekundungen hätte ich nervlich wahrscheinlich nicht standgehalten. Deshalb haben wir den Gästen damit "den Wind aus den Segeln genommen" und sie gar nciht erst vor die Wahl gestellt. Ich finde es im übrigen schlimm, wenn man als Angehöriger noch am Grab steht und darauf wartet, dass zig Trauergäste dann vorbeikommen und einem die Hand schütteln und mit wehleidigem Blick dann kondolieren.

Wenn man als Gast zu einer Trauergemeinde stößt, dann sieht man am Verhalten der angehörigen schon, wie sie es handhaben wollen. Bleiben sie nach der Beerdigung am Grab stehen und stellen sich in Reih udn Glied auf, dann erwarten sie auch ´Beileidswünsche.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo!

Ich finde in einem Moment der Trauer ist so etwas oberflächliches wie Etikette absolut deplatziert. Ich fände es auch nicht schlimm, wenn ein enger Angehöriger in Alltagskleidung kommt- Trauer ist meiner Ansicht nach nämlich etwas rein Innerliches.

Als Besucher oder Kartenschreiber zeigt mein sein Mitgefühl schon genug finde ich. Wenn man sehr eng mit der trauernden Person verbunden ist, kann und sollte man natürlich auf sie zugehen können, aber das sind ja Selbstverständlichkeiten. Wenn lauter entfernt Bekannte die Hände des Trauernden schütteln, ist das teilweise eine echte Qual. Nicht umsonst wird in vielen Trauernzeigen gebeten auf derartiges Prozedere zu verzichten. Als Gast sollte man das auch respektieren und den Gastgebern die Möglichkeit geben, sich zu entfernen.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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