Was ist besser: Parkett oder Laminat?

Hallo allerseits,

wir stehen vor einer schwierigen Entscheidung. Unser Vermieter „spendiert“ uns für unser Wohnzimmer einen neuen Boden und überlässt uns die Entscheidung zwischen Parkett und Laminat (haben momentan Teppich liegen). Mein Freund und ich haben absolut keine Ahnung, wissen lediglich, dass es sich bei Parkett um Holz und bei Laminat um „Plastik“ handelt.

Was aber sind jeweils die Vor- und Nachteile? Um den Preis brauchen wir uns ja nicht zu sorgen, zahlt ja der Vermieter. Welcher dieser Böden ist robuster? Passieren kann ja immer mal etwas, also dass ein Glas umfällt oder so. Worauf muss man besonders achten? Gibt es spezielle Reinigungsmittel? Fragen über Fragen und ich hoffe, dass ihr uns weiterhelfen könnt!

Parkett ist hochwertiger und teurer. Laminat ist praktisch ein günstigeres Parkett Imitat. Der Vorteil von Parkett ist, dass es massives Holz ist. Man kann es nach einigen Jahren abschleifen und hat praktisch einen neuen Bodenbelag. Haut man in Laminat eine Macke, so ist die Plastikschicht durch und man hat nur die Möglichkeit die entsprechende Platte auszuwechseln.

Vom optischen ist es mittlerweile schwer bei hochwertigen Laminat dieses von echten Parkett zu unterscheiden, sobald es verlegt ist. Verkippt man Flüssigkeiten auf dem Boden, so ist es bei beiden Böden gleich schlecht. Das Wasser dringt in die Ritzen ein und quellt das Holz auf.

Parkett kann man mit einen feuchten Wischmob leicht reinigen. Alternativ kann man auch das Parkett absaugen. Reinigungsmittel braucht man nicht. Es gibt jedoch bei Parkett die Möglichkeit dieses Abzuschleifen und neu zu versiegeln, was jedoch mit hohem Aufwand verbunden ist.

Ich würde euch zu Parkett raten, weil es einfach hochwertiger ist. Aber vielleicht geht ihr einfach mal in den Baumarkt und entscheidet selbst. Laminat gibt es in den unterschiedlichsten Farben, die Parkett nicht möglich sind - falls euch beispielsweise ein blauer Boden gefallen sollte.

Mein Vorredner hat da schon die wichtigsten Punkte aufgelistet. Laminat ist ein Parkettimitat, daher um Längen nicht in der gleichen Qualität. Das wirkt sich auch auf weitere Aspekte aus als nur die Reinigung/Pflege.

Es ist richtig, für den unbedarften Menschen ist hochwertiges Laminat optisch mit Parkett vergleichbar, aber sobald man etwas näher schaut, dann sieht man den Unterschied zwischen Natur und Industrie. Zudem, und das ist für mich noch viel wichtiger, unterscheiden sich Laminat und Parkett in der Haptik massiv. Laminat fühlt sich immer wie Plastik an. Wenn man da barfuss läuft, dann merkt man das sofort das da Plastik liegt und nicht Holz. Parkett ist da viel hochwertiger und hat das natürliche Holzgefühl.

Neben der Haptik hört sich der Parkett auch besser an. Laminat neigt dazu schnell hohl zu klingen. Ein helles klack, geht mir persönlich extrem auf den Keks. Natürliches Parkett hat einen ganz anderen, wertigen Klang. Auch wieder Welten für den der darauf achtet.

Also neben den Aspekten meines Vorredners kommen noch Haptik und Akustik dazu. Zudem ist Parkett viel langlebiger. Daher dürfte auch dem Vermieter ein Parkettboden lieber sein. Ich rate stark zu einem Parkettboden.

Danke für eure Erklärungen, konnte das soweit auch gut nachvollziehenh, auch als handwerkliche Null .

Mein Problem: Da die Wohnung sowieso nicht mehr lange meine Heimat bleiben wird aufgrund eines Studienwechsels und der Vermieter vielleicht die Kosten umlegen könnte und ich trotz der Vorteile die hier für`s Parkett zu sprechen scheinen und ich deswegen so ein bisschen dem "Nach mir die Flut, Hauptsache billig..." Gedanken anhänge: Was ist denn insgesamt kostengünstiger bzw.: Mit welchen Kosten kann man denn bei einem knapp 20 qm Zimmer rechnen?

Es ist schwierig für mich eine für Deutschland gültig Antwort zu formulieren, da ich nur die Situation in der Schweiz beurteilen kann. Aber ein paar Gedanken möchte ich da trotzdem noch äussern.

Wenn ein Bodenbelag seine Nutzungsdauer überschritten hat, und er vom Besitzer ersetzt wird, dann ist das in fast allen Fällen keine wertvermehrende sondern eine werterhaltende Massnahmen, in der Schweiz somit kein Grund die Miete zu erhöhen, das wäre missbräuchlich.

Zu den Kosten. Bei 20 Quadratmetern? Läppisch. Ich kenne zwar die Preise nicht, aber wenn wir einmal eine Preisdifferenz von, ich weiss nicht, nur mal zum rechnen, 50 Euro pro Quadratmetern nehmen, dann kommen wir auf Mehrkosten von 1'000 Euro (wichtig, ich kenne die Preise in Deutschland nicht, das ist nur eine Annahme, damit lässt sich aber gut rechnen). Diese Mehrkosten werden, wenn gesetzlich erlaubt, auf die Miete draufgeschlagen. Also sagen wir 5% von 1'000 Euro, sind 50 Euro im Jahr. Oder 4 Euro 20 im Monat. Also ein läppischer Betrag. Da zahlt sich Qualität in jedem Fall aus.

Beim Wohnen lohnt sich eigentlich immer die höhere Qualität zu wählen, zumal man ja sehr viel Zeit in der Wohnung verbringt und die Mehrkosten auf die Mietkosten umgerechnet meist lächerlich klein sind.

So teuer ist Lamiant nicht, wenn du es billig willst, dann bekommst du schon diverse Baumarktqualitäten für unter 10 Euro je qm. Natürlich kommt noch Trittschallfolie und die Sockelleisten dazu, aber Kleber etc. fällt alles weg, da es schwimmend verlegt wird.

Hast du deinem Vermieter schon erzählt, dass du wegen Studiumsaufnahme demnächst ausziehen wirst? Dass du aus diesem Grund ihm die Entscheidung überläßt? Es wäre ja quatsch, wenn du ein dunkelbraunes Laminat verlegen lässt, dann ausziehst, und der neue Mieter hätte viel lieber etwas helles gehabt.

Die Kosten dafür werden sicherlich auf die Miete umgerechnet werden. Da es eine höherwertige Ausstattung der Wohnung dann ist. Allerdings wirst du nicht plötzlich 200 Euro mehr zahlen müssen dafür - egal welcher Belag nun hineinkommt. Wenn du mit deinem Vermieter sprichst, dass du demnächst ausziehen wirst wegen dem Studium, vielleicht verlegt er auch erst dann den neuen Boden mit Absprache deines Nachmieters. Wäre ja das Sinnvollste vielleicht auch.