Auge um Auge

vom 07.03.2009, 17:22 Uhr

Das alte Bibelsprichwort Auge um Auge, Zahn um Zahn wurde in einem Urteil im Iran buchstäblich umgesetzt Eine Iranerin, die von einem Freier, dessen Heiratsantrag sie abgelehnt hatte, mit Säure im Gesicht entstellt wurde, hat den Täter angeklagt und nun wurde das Urteil gesprochen, dass sie ihren Peiniger mit 20 Tropfen Säure in die Augen verätzen darf. Teilweise musste sie für die Höhe des Urteils bezahlen, so wurde ihr in erster Instanz nur ein Auge gebilligt, aber dafür ein Schadensersatz zugestanden, daraufhin erkaufte sie sich ein Urteil, in dem sie auch das zweite Auge des Täters verätzen darf.

Wie oft hat manch ein Opfer, oder deren Angehörige schon daran gedacht, es mögen doch noch die alten Gesetze der Bibel gelten, in denen es eben heißt, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Aber ist das wirklich eine gerechte Strafe? Gäbe es da nicht andere Mittel, wie der Täter bestraft werden sollte? Wie seht ihr das; gerecht oder Mittelalter?

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



So richtig einig ist sich da die Bibel aber auch nicht, auf der einen Seite heißt es bei Mose zwar wirklich Auge für Auge, Zahn für Zahn; in der Bergpredigt jedoch ist wieder davon die Rede auch die linke Wange hinzuhalten, wenn man auf die rechte geschlagen wurde. Meiner Meinung nach liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Sicher wünscht man sich öfter mal die Genugtuung, den Täter mit den gleichen Mitteln zu strafen mit denen er das Opfer gedemütigt hat. Allerdings ist die Frage, was kommt nach der Genugtuung, die das Opfer bzw. dessen Angehörige erfahren haben?

Was mich aber in diesem Fall auch interessiert: da sich die Frau nun am ehemaligen Täter rächen darf, darf wiederum die Frau verklagen?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das es so ein Gesetz noch gibt und auch angewandt wird, das wusste ich nicht. Dieses Beispiel ist auch sehr extrem und man kann der Frau nachfühlen, dass sie das nicht ungestraft lassen möchte.

Trotzdem denke ich nicht, dass so ein Gesetz Gerechtigkeit wiederherstellen kann, den wer urteilt über die Schuld des Angeklagten? Es sind Menschen, Menschen die natürlich auch nicht frei von Einflüssen sind. So reicht laut Wiki auch einen Indizienbeweis, um jemanden so verurteilen zu können, bzw. die Aussage von dem Opfer und einen Zeugen.

In einer TV-Dokumentation habe ich auch mal von einen belegten geschichtlichen Fall gehört. Wo ein Architekt ein Haus plant, dieses wegen eines Fehler in der Planung einstürzt und dem Sohn des Hausbesitzers begräbt. Dann wurde aufgrund dieses Auge-um-Auge Gesetz auch der Sohn des Architekten zum Tode verurteilt, einen unschuldigen zu bestrafen, kann wohl auch nicht zu mehr Gerechtigkeit führen.

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» andreasblue » Beiträge: 264 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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