Dem Tod von der Schippe gesprungen?

vom 29.01.2009, 02:35 Uhr

Der Titel sagt es ja schon: Seid ihr schon einmal in einer Situation gewesen in welcher ihr fast gestorben wärt?

Mir ist es schon einmal so ergangen. Damals war ich gerade in der 5. oder 6. Klasse. Genau weiß ich es nicht mehr. Auf jeden Fall hatte ich vorher schon zweimal Probleme mit dem Blinddarm und war auch einmal deshalb für ein paar Tage zur Beobachtungen im Krankenhaus. Da hat man sich auf Kühlen beschränkt und dann ging die Entzündung auch zurück. Darüber war ich ganz froh, da ich vor einer Operation tierisch Angst hatte. Letztlich weiß ich jetzt aber, dass es besser gewesen wäre das schon beim ersten Krankenhausbesuch hinter mich zu bringen.

Beim zweiten Mal ging es relativ schnell vorbei. Es war zwar auch so schlimm, dass wir den Notarzt rufen mussten in der Nacht, aber ihr kennt das vielleicht auch: Wenn der Arzt dann da ist, geht es einem schon gleich viel besser. Vielleicht ist das etwas Mentales. Na ja, jedenfalls war ich dann wiederum froh nicht wieder ins Krankenhaus zu müssen.

Beim dritten Mal war es echt ein langer Leidensweg. Erst schien es wie eine „normale“ Krankheit, aber dann überwiegten die Bauchschmerzen und nicht die anderen Beschwerden. Da ich ja nun schon Erfahrung damit hatte, sind wir dann nach ein paar Tagen zum Arzt gegangen. Wir hatten da schon den Verdacht, dass es wieder der Blinddarm sein wird. Als ich dann dort bei dem Arzt saß – mein Hausarzt und seine übliche Vertretung waren leider im Urlaub – sollte ich eben die Stelle zeigen, wo ich so große Schmerzen habe. Irgendwie meinte der Arzt dann, dass ich ja immer unterschiedliche Stellen zeigen würde und sicher nur simuliere. Schließlich hat er mich dann mit ein paar Magentropfen wieder nach Hause geschickt, weil das ja alles nicht so akut sei.

Nachdem ich die Magentropfen an diesem Tag brav genommen habe und am Folgetag sich der Zustand verschlimmerte, haben wir dann gewartet bis es Nachmittag wurde. Vorher hatte nämlich der Arzt bei dem wir Vorort waren Bereitschaft als Notarzt. Den wollten wir nicht noch einmal. So gegen 2 Uhr nachmittags kam dann eine Notärztin und hat mich untersucht. Nach einer knappen Minute meinte sie schon, dass ich sofort ins Krankenhaus muss und wahrscheinlich operiert werden muss.

Dann hatte ich natürlich große Angst und wollte eigentlich nicht. Aber mit den Schmerzen konnte ich auch nicht länger zu Hause herumsitzen und dann sind wir ins Krankenhaus gefahren, wo ich erst einmal ein Beruhigungsmittel bekam. Dann haben die mich untersucht und der Arzt dort hat auch schon in Kürze erkannt, dass der Zustand sehr schlecht aussieht. Zu meinen Eltern meinte er dann, dass es in einer halben Stunde wahrscheinlich schon zu spät gewesen wäre und mein Blinddarm geplatzt wäre. So etwas endet sehr häufig mit dem Tode – gerade bei einem Kind. Demnach wurde ich sofort in den Operationssaal geschoben und operiert.

Nach der Operation ging es mir erst einmal nicht so gut, aber dafür waren die Schmerzen weg. Blöd nur, dass ich tagelang schon nichts im Magen behalten konnte und dann wieder tagelang nichts essen durfte. Nur trinken war erlaubt bzw. sogar gefordert. Als es endlich wieder etwas zu essen gab, war das nur Suppe, sonst nichts – nur die reine Suppe. Die letzten beiden Tage vom Krankenhausbesuch gab es dann wieder vernünftiges Essen. Das war so toll. Es gab im Zimmer ja auch einen Fernseher. Vorher war aber auch echt das schlimmste im TV dann die Werbung von Essen zu sehen. Selbst bei Dingen, die ich gar nicht mag, ist mir da das Wasser im Mund zusammengelaufen.

Letztlich hätten mich diese grobe Unterstellung und die Leichtsinnigkeit dieses Arztes fast um mein Leben gebracht. Meiner Oma erging es ähnlich als es ihr extrem schlecht ging. Der Arzt meinte zu ihr da: „Was wollen Sie bei mir? Ich bin doch nur für Notfälle da.“ Als sie dann meinte, dass sie bei ein paar Schritten schon Atemnot hat, meint der nur: „Dann bleiben Sie doch sitzen.“ Nur blöd, wenn meine Oma alleine lebt.

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» Tidus9 » Beiträge: 275 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Von mir selbst kann ich nicht sprechen, dafür aber von meinem Sohn als er 3 Monate alt war:

Es war der Jahrhundertsommer 2003. Mein Baby wollte plötzlich nichts mehr essen, aus jeder Flasche wurden maximal 20 von 230 ml getrunken. Also haben wir viel Wasser und Tee gegeben, da wir dachten, daß es an der Hitze liegen würde, die den Hunger eindämmt.

Am nächsten Tag beim Spaziergang wollte er schon nichts mehr trinken und er kam uns sehr ruhig vor. Nachdem er dann 3 Stunden lang nichts getrunken hatte und das bei 38°C im Schatten, und langsam apathisch wurde, fuhr ich mit ihm zum Kinderarzt. Dieser untersuchte ihn, kein Befund. Dann machte er die Windel auf und es kam blutiger Urin zum Vorschein. Für mich war es ein wahrer Schock. Der Arzt schien recht gelassen. Mein Sohn gab keinen Piep von sich. Der Arzt meinte dann, daß ich nach Hause fahren und Sachen fürs Krankenhaus einpacken solle. Ich möchte doch aber bitte nicht in Panik geraten, sondern langsam und ruhig machen. Es reicht, wenn wir im Laufe des Abends im Krankenhaus eintreffen. Da war es gerade 15 Uhr als ich die Praxis verließ.

Mein Gefühl sagte mir, der hat unrecht. Von unterwegs aus rief ich meinen Mann an, daß er die Tasche packen solle, wir treffen uns im Krankenhaus. Im Krankenhaus angekommen wurde sofort (was im KH eine Seltenheit ist) der Junge per Ultraschall untersucht. Und dann war er weg. Ich wußte nicht wohin, keiner sagte uns etwas. Es war schlimm. Nach über 1 Stunde kam dann ein Arzt, der Unterschriften für Narkose und OP haben wollte. Unser Junge würde schon lange auf dem OP-Tisch liegen, für Formalitäten war keine Zeit mehr. Mir wurde echt schlecht.

Das Ende vom Lied. Mein Sohn hatte eine Darmeinstülpung. Der Dünndarm hatte sich in den Dickdarm gezogen und das ganze war kurz vorm Platzen. Die Ärzte haben ihm im Nachhinein noch 1 Stunde gegeben.

Der Kinderarzt von damals praktiziert inzwischen nicht mehr, ist im Ruhestand.

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» merlinda » Beiträge: 530 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Ich kann da nicht aus meiner Erfahrung bei mir selber berichten, sondern von meiner Tochter. Sie war ungefähr ein halbes Jahr als, als sie auch nicht mehr essen wollte. Trinken ging grade noch. Durchfall hatte sie auch und ich bin sofort zu einem Arzt gegangen. Der Kinderarzt gab mir was für den Durchfall mit und Eloktrolyte, damit sie nicht dehydriert. Aber es wurde immer schlimmer.Der Kinderarzt hatte dann Urlaub und ich bin am nächsten Tag zu einem anderen Kinderarzt gefahren, der die Diagnose des vorherigen Kinderarztes bestätigte. An einem Freitag war es dann ganz besonders schlimm und kein Kinderarzt war zu erreichen. Also ging ich zu meinem Hausarzt, der meine Tochter ansah, abtastete und meinte, dass es "nur" eine Darmverstimmtung ist und ich ihr Tee und Möhren geben sollte.

Der Samstag war schon schlimm, aber als ich dann Sonntag morgen in ihr Zimmer kam, erschreckte ich mich. Sie hat in ein paar Stunden ein richtig eingefallenes Gesichtchen bekommen. Ich habe dann alle Ärzte angerufen, die ich im Branchenbuch finden konnte und konnte dann zu einem Kinderarzt in den nächsten Ort fahren. Der schaute meine Tochter an und gab mir sofort eine Einweisung ins Krankenhaus, weil er meinte, dass sie "toxisch" aussieht.

Im Krankenhaus ging alles schnell. Tropf und Intensivstation . Die behandelnde Ärztin meinte, dass die eine Rotar-Virus Infektion hat, die aber schon im Fortgeschrittenem Stadium ist. Wenn ich einen halben Tag später gekommen wäre, hätte sie bleibende Gehiornschäden gehabt und einen Tag später wäre sie tot gewesen.

Ich habe mich 1000 mal gefragt, warum die ganzen Ärzte, zu denen ich gegangen bin sowas nicht festgestellt haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hi,

bei mir war das ca. 1 1/2mal. Das erste mal, als ich dem Tod mehr oder weniger von der Schippe gesprungen bin, liegt schon ettliche Jahre zurück. Ich war circa 4 Jahre alt. Wir waren in Florida im Urlaub, dazu gehören natürlich auch ausgedehnte Strandbesuche. Nur war ich im Wasser, immer auf der Suche nach Muscheln, als eine Gruppe junger Erwachsener mit einem Schlauchboot aus dem Wasser in richtung Strand angewatet kamen. Die hielten Schnurstracks auf mich zu, das Boot verkehrt herum aus dem Wasser tragend. Irgendwann war ich unter dem Boot verschwunden und verlor das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, kann ich mich noch an meine Eltern erinnern und einen Mann von den Rettungsschwimmern der mit einm Jetski oder einem kleinen Motorboot angefahren kam. Ob das ganze Absicht war oder ein Versehen kann ich heute nicht mehr sagen. Die Erinnerung ist wie gesagt sehr diffus.

Das zweite mal ich mutmaßlich knapp einem Unglück entronnen war, ist ungfähr ein Jahr her. Da war ich mit dem Auto unterwegs von der Kaserne nach Hause. Auf den letzten 15 Autobahnkilometern ist das dann passiert. Ich wollte vor einer Baustelle, auf der die Spuren getrennt wurden, auf den schnelleren linken Fahrstreifen wechseln, weil da keine LKW unterwegs waren. Vorsichtshalber habe ich die Geschwindikeit schonmal auf runde 100 km/h gedrosselt, Blinker, Schulterblick, das was man eben so macht, bevor man abbiegt. So wie man es in der Fahrschule als vermeindlich sicher beigebracht bekommt. Pustekuchen. Denn mittig auf der Fahrbahn, genau zwischen 2 Strichen der Fahrstreifenbegrenzung, lag ein großes Metallteil. Heute würde ich sagen eine Felge, ingesamt aber höher als normal und von der Form eher wie so ein Diabolo-Jongliegerät was man aus dem Zirkus kennt. Auch von der Farbe her war das Schrottteil aus der Entfernung, bei der ich den Spurwechselvorgang begonnen hatte nicht zu sehen.

Nachdem ich dann mit meinem Schulterblick fertig war, zog ich rüber. Mein Beifahrer sagt nur noch "Waaah, da vorne liegt was auf der Straße" - Das war leider zu spät. Auf den restlichen 20 Metern, die übrigens wie in Zeitlupe abgelaufen sind, habe ich mir noch überlegt ob ich jetzt mitten im Spruwechsel das Lenkrad herumreiße und so garantiert irgendwo drinhänge oder eben für Augen zu und durch. Nein halt, Augen auflassen und Lenkrad festhalten. Ich hatte immerhin die Hoffnung, dass ich genug Bodefreiheit hätte um ohne Auswirkugend drüberzufahren. Keine Sekunde später gab es einen riesigen Rums, das Auto - ein ca. 20 Jahre alter und Gott sei Dank ca. 1,2 Tonnen schwerer Audi 80) - hob vorne ab und landete plötzlich auf 40 heruntergebremst aber immerhin genau gerade in der rechten Spur. Das hat mich ziemlich überrascht, denn ich war ja schließlich am Lenken. Gott sei Dank war nicht so viel Verkehr. Im Rückspiegel konnte ich allerdings sehen, wie ein BMW den Unterboden aus Kunststoff, den es mir abgerissen hatte, hinter sich in 1000 Teile zerlegt hatte.

Nach dieser Begegnung der dritten Art bin ich direkt rüber auf den ausladenden Standstreifen gezogen, total am Zittern, Blutstau im Kopf. Ich bin dann ersteinmal ausgestiegen habe mich hinter die Leitplanke gestellt und die Polizei angerufen. Als die dann am Ort des geschehens war, hat sie natürlich nichts mehr finden können oder wollen. Da das Auto keine Flüssigkeiten verlor, wurde mir nahe gelegt, die Kosten für einen Abschlepper zu sparen und über Landstraße nach Hause zu fahren. Das war im Nachhinein ziemlich fahrlässig und auch sehr nervzehrend. Oder habt ihr schonmal versucht mit einem defekten Getriebe einen extrem Steilen Berg heraufzukommen. Das Ende der Geschichte: Auto hatte Totalschaden, aber nicht einen Kratzer. Es waren nur beide Achsen verzogen, die Motoraufhängung abgerissen und das Getriebe war auch im Eimer. Das Auto war zwar alt, aber ich hatte es erst kurz zuvor von meinen Eltern bekommen. Und was mich am meisten geärgert hat, war dass ich am selben Tag noch 70 Liter Super für 1,60 € getankt hatte.

Und wie komm ich jetzt darauf dass ich dem Tod von der Schippe gesprungen bin? Naja, ich bin davo einen 89er VW Polo gefahren, der hatte nur ungefähr das halbe Gewicht und ist nicht annährend so rubust gebaut. Wäre ich mit dem Auto und/oder schneller unterwegs gewesen, dann hätte ich sicher den Abflug in die Leitplanke gemacht, und dann will ich mir nicht ausmalen wie das ohne Sicherheitsfeatures (bis auf den Anschnallgurt) ausgegangen wäre.

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» da_freak » Beiträge: 240 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo zusammen!

Ich selbst war zum Glück noch nie dem Tode nahe. Aber meine Mutter wäre fast schon einmal gestorben und ebenso mein Freund.

Meine Mutter hatte immer Bauchschmerzen und Übelkeit und der Arzt konnte nicht wirklich etwas feststellen. Nachts bekam meine Mutter dann solche starken Schmerzen, dass mein Vater sie ins Krankenhaus fahren musste. Dort wurde dann festgestellt, dass sie Gallensteine hatte und einer der Steine hatte schon einen Gallenweg verstopft. Sie wurde dann operiert und es wurde die Galle entfernt. Sie hat es nur knapp überlebt und es wurde höchste Zeit, dass sie ins Krankenhaus kam.

Mein Freund hatte vor ein paar Jahren einen schlimmen Motorradunfall und lag im Koma. Er hat es aber gut überstanden und kann auch wieder ganz normal laufen. Da er nämlich die Hüfte gebrochen hatte, war das gar nicht sicher. Aber er kann sein Bein ganz normal benutzen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Als Kind hatte ich mal einen schweren Fahrradunfall, da war ich 6 Jahre alt. Ich bin mit dem Fahrrad einen doch sehr steilen Berg runter gefahren, und unten lag Schotter. Bin dann weg gerutscht, und habe mit meinem Gebiss den Bordstein rasiert. War dann bewußtlos, und der Notarzt dachte erst, das ich einen Schädelbruch hätte, weil aus meinem Ohr ganz viel Blut kam. Hat sich aber zum Glück nicht bestätigt, das Blut kam aus dem Mund und ist ins Ohr gelaufen, und vom Ohr wieder raus. An Verletzungen hatte ich nur ein kaputtes Gebiss und eine leichte Verletzung an der Wirbelsäule.

Dann hatte ich mit meinem Mann mal einen sehr schlimmen Verkehrsunfall, wo wir uns bei Tempo 120 mit einem Kleintransporter 3 mal auf der Autobahn überschlagen haben. Während des Wegrutschens zog mein Leben wie im Film an mir vorbei, und ich dachte echt, das wars jetzt. Man glaubt es nicht, wenn man es selber noch nicht erlebt hat, aber in den 2 Sekunden hab ich wirklich alle wichtigen Sachen aus meinem Leben nochmal gesehen, wie im Film. Ich hatte Glück, das ich mich etwa 10 Minuten vor dem Unfall noch angeschnallt habe, sonst wäre ich durch die Scheibe geflogen, und das hätte ich wohl nicht überlebt.

Mein Mann hat es leider etwas schlimmer erwischt, er war auch nicht angeschnallt, was ihm aber das Leben gerettet hat. Er hatte ein Schädelhirntrauma 3. Grades mit einigen Hirnblutungen, und die Überlebenschance lag unter 1 %. Aber wie durch ein Wunder hat er es überlebt, ohne irgendwelche Behinderungen. Das war auch die schlimmste Situation in meinem Leben, wo ich echt dachte, gleich ist es vorbei.

Dann vor 3 Jahren hatte ich einen Blinddarmdurchbruch, und ich bin erst am nächsten Tag ins Krankenhaus. Da war es schon ziemlich knapp, hatte dann eine Notop. Ich hoffe mal, das ich nicht mehr in so eine Situation komme.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo,

erstmal, schön, daß du noch da bist!

Für mich ist diese Thema sehr emotional. Ich leide bis zum heutigen Tag unter der Leichtsinnigkeit und der Unwissenheit eines Arztes.

Es war vor fast zehn Jahren, als ich plötzlich eine unerklärliche Leistungsschwäche feststellte. Da ich immer sehr sportlich war, viel mir und meinem Partner die Veränderung sofort auf. Ich muß dazu noch sagen, daß ich einige Wochen davor eine hartnäckige Erkältung hatte. Sie schien bis auf eine nicht enden wollenden Husten abgeklungen zu sein. Wegen diesem Symptom ging ich zum Hausarzt, der gab mir auf Wochen hin verschiedene Antibiotika. Das Medikament half überhaupt nicht. Dann schickte er mich zum Pleumologen und der stellte ein leichtes Asthma fest, damit schien die Sache eigentlich geklärt.

Aber meine Leistung sank immer mehr. Ich bekam Probleme bei der Arbeit und wurde schließlich mit dem Kommentar, "du kommst erst wieder, wenn du fit bist", nach Hause geschickt. Also ging ich erneut zum Hausarzt, der schlug ein Belastungs-EKG vor. Dieses viel besorgniserregend aus, es wurde abgebrochen. Er schickte mich Heim und verordnete mir eine "Pause".

Ich wurde immer müder und irgendwie spürte ich plötzlich ungewöhnliche Dinge mit meinem Herz. Konnte mir aber keinen Reim daraus machen. Langsam hatte ich auch keine Lust mehr zum Arzt zu gehen. Dieser verschrieb mir sowieso nur Antibiotika, unter den Nebenwirkungen mußte ich später auch noch leiden, und fing an mich komisch zu beäugen.

Irgendwann, es waren bereits Monate vergangen, hatte ich kaum noch Kraft um spazieren zu gehen. Also begleitete mich meine Mutter zum nächsten Termin. Jetzt hatte mein damaliger Hausarzt die Idee, daß ich vielleicht unter psychischen Problemen leiden könnte. Von dem Vorfall mit dem EKG, wollte er nichts mehr wissen. Er schrieb mir keine Krankmeldung mehr aus, sondern belächelte mich. Ich kann mich nur schemenhaft an die Reaktion meiner Mama erinnern, es ging mir zu schlecht. Auf jeden Fall können und wollen wir diesen Arzt nie wieder sehen.

Als ich tatsächlich am nächsten Tag wieder arbeiten gehen wollte, schlug mein Partner auf den Tisch. Er fragte mich, ob ich meine Verstand verloren hätte. Ein Wunder wäre es bei diesen Arztexkursionen nicht gewesen. Mein Partner schleifte mich zu seinem Hausarzt, welcher bis heute auch meiner ist, und der schaute mich an, machte ein EKG und gab mir sofort eine Überweisung zum Kardiologen. "Die Sache sieht nicht gut aus!", meinte er. Ich war nur noch Haut und Knochen, das irgendetwas mit mir nicht stimmt, konnte ich mir denken.

Der Kardiologe machte wieder ein Belastungs-EKG und noch am selben Abend landete ich im Krankenhaus. Die Diagnose: Myokarditis (Herzmuskelentzündung). Mein Herz schlug nur noch sehr langsam und der Muskel war vergrößert. Ich mußte zwei Wochen im Bett verbringen. In der Ersten durfte ich nicht alleine duschen oder auf die Toilette gehen. Irgendwann ging es mir etwas besser, hatte aber bleibende Schäden davongetragen, da die Entzündung viel zu spät entdeckt wurde. Mir wurde aber erst klar, wie nah ich am Tod vorbei geschlittert bin, als mich mein behandelnder Kardiologe über die Krankheit aufgeklärt hat.

Sallop gesagt: Dumm gelaufen!

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin dem Tod sozusagen schon mehr als einmal von der Schippe gesprungen, allerdings waren es bei mir immer mehr oder weniger Unfälle, gesundheitliche Probleme hatte ich , Gott sei Dank, noch nie wirklich.

Als Kind , ich muss in etwa zweieinhalb in den teich gefallen. Jahre alt gewesen sein, bin ich im Garten meiner Großeltern in den Gartenteich gefallen, eigentlich wusste ich genau, dass ich dort nicht alleine hin darf, aber Kinder sind nun mal neugierig und die Fische im teich sind ja auch extrem spannend und anziiehend. Irgendwie kam ich auf die absurde Idee, ich müsste um den teich herumlaufen, was eigentlich gar nicht so recht ging, da man nur von vorne davor treten konnte, an den Seiten und hinten herum waren überall Büsche und Rosensträucher.

Also musste ich praktisch auf dem Rand entlang balancieren, und es kam wie es kommen musste, ich bin abgerutscht und in den Teich gefallen. Glücklicherweise kam genau in diesem Moment meine Oma um die Ecke und sie hat mich gepackt und wieder rausgezogen.

Ein paar Jahre später bin ich die Treppe zwischen dem zweiten und dritten Stockwerk unseres Hauses herunter gefallen und zum Abschluss noch durch meine Zimmertüre aus Glas geflogen. Ich hätte mir wirklich alles aufschneiden können, aber ich hatte nur einen winzigen Schnitt im Daumen.

Dann muss es noch eine Situation in unserem Auto gegeben haben, aber da muss ich noch sehr klein gewesen sein, denn wirklich daran erinnern kann ich mich nicht mehr. Ich habe nur mal gehört wie sich meine Eltern darüber unterhalten haben. Auch an den genauen Inhalt der Unterhaltung kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber es muss ungefähr so gewesen sein, dass uns ein LKW fast von der Strasse gedrängt hat und meine Mutter, als Fahrerin des Autos, dachte, dass unser letztes Stündlein geschlagen hat.

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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