4000 Euro gefunden
Rockefeller hat geschrieben:Ich lese hier aber nicht, dass man mit jedem Glückscent zum Fundbüro rennt oder die im Einkaufswagen vergessene Euromünze sofort der Fillialleitung meldet. Insofern glaube ich nicht daran, dass die Leute bei Geldern, die sich eben genau nicht zuordnen lassen sofort zum Fundbüro rennen.
Wenn du dir die Mühe gemacht hättest kurz zu lesen: Ab wann Geld zum Fundbüro bringen? wüsstest du auch, dass es dafür eine gesetzliche Grundlage gibt, mit der man nicht die 1 Euro Einkaufsmünze oder den Glückscent als Fund melden muss. Wenn man höhere Beträge allerdings nicht meldet, begeht man dabei eine Straftat. Punkt.
Und ja, natürlich steigt die Ehrlichkeit gleichzeitig mit größeren Summen - weil für die umso größere Unterschlagung auch das schlechte Gewissen umso plagender wäre, auch ohne rechtliche Grundlage. Wer ein Gewissen besitzt denkt nämlich darüber nach, das irgendjemand schließlich das Geld verloren haben muss. Einen Cent zu verlieren schmerzt die Wenigsten, aber bei einer Summe im vierstelligen Bereich schmerzt es jeden durchschnittlichen Bürger.
Klar würde ich in erster Linie daran denken das Geld für mich zu behalten und würde mich im ersten Moment darüber freuen. Aber wenn man dann hört das ein alter Mann das Geld verloren hat, meldet sich natürlich das schlechte Gewissen. Es ist halt meist so das die meisten es behalten weil sie das "Opfer", der das Geld verloren hat, nicht kennen. Denn ansonsten würden es garantiert fast alle zurückbringen und ehrlich bleiben weil sich das schlechte Gewissen meldet.
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hätte mich schon sehr überwinden müssen, denn der Betrag von 4000 € ist schon ziemlich beträchtlich.
Doch ich glaube im nachhinein würde ich auf mein Gewissen hören und das Geld zurückgeben. Denn man kann ja nie wissen, was dieser Mensch vorhatte mit dem Geld. Vielleicht musste er/sie Schulden bezahlen oder Gott weiß was. Und wenn ich mal einen solchen Betrag verliere, würde ich mir auch wünschen das ich es zurückbekomme.
In diesem Sinne...
Rockefeller hat geschrieben:Kurzum, ich hab eine einfache Regel. Alles, wo eine Adresse dabei ist, wird bei offiziellen Stellen abgegeben bzw. der Besitzer kontaktiert. Sachwerte wie Schmuck und ähnliches wird auch bei offiziellen Stellen abgegeben. Bargeld wird von mir einbehalten, kategorisch.
Mal so am Rande, Bargeld ist auch ein Sachwert, je nachdem, wie man es betrachtet. Dabei kann man sich natürlich die Wahrheit so biegen, wie sie einem am besten gefällt.
Ungeachtet dessen, das du bei größeren Summen einen Straftatbestand erfüllst und dafür, wie des öfteren hier im Thread schon angedeutet, eine Gefängnisstrafe und zudem eine Geldstrafe riskierst, zudem auch einen Eintrag in dein polizeiliches Führungszeugnis, was dir im schlimmsten Fall deinen Karriereweg verbauen kann und dich bei bestimmten Berufsgruppen sofort ins Abseits katapultiert, ist das ganze moralisch für viele verwerflich. Ich kann mir kaum vorstellen, das du das auch mit deinem Gewissen unter einen Hut bringen kannst, wenn doch, dann hoffe ich für dich, das du niemals Geld, eine Kreditkarte oder ein Handy mit aktiver Sim verlierst und das nicht sofort merkst (sowas kann richtig teuer werden) und dann wäre der Spruch "Ehrlich währt am längsten" für dich nur eine Farce gewesen.
crissi hat geschrieben:Also, Rockefeller, das ist ja eine sehr interessante Argumentation, damit könnte ich dann auch ein Auto in dem der Schlüssel steckt mitnehmen, da ich ja nicht möchte, dass der Besitzer welcher es möglicherweise als Fluchtfahrzeug bei einem Bankraub nutzen möchte damit seine Tat vollführen kann.
Hallo, geht's noch?!
Klar gehts noch. Das ist übrigens keine Selbstjustiz, schlage den Begriff doch einmal im Duden nach. Auch verstehe ich nicht, wie du einen anonymen Geldschein in Vergleich zu einem nicht anonymen Fahrzeug (Nummernschilder etc.) setzen kannst, zumal ich ja deutlich geschrieben habe, dass ich bei Sachgegenständen anders handele.
Ich sehe es vollkommen ein, wenn man sagt, dass sich der Aufwand zur Polizei oder zum Fundbüro zu gehen für 20 Euro nicht lohnt (es entstehen mir ja auch Kosten und Zeit geht verloren, wenn ich da hin muss) und der Verlierer wird vermutlich eh kaum wegen 20 Euro bei der Polizei anfragen. Jeder nennenswerte Betrag gehört nicht nur gesetzlich sondern auch moralisch (in meinen Augen) angezeigt.
Dir geht bei 20 Euro nicht mehr oder weniger Zeit verloren, als bei dreitausend Euro. Und es dürfte auch weit öfter vorkommen, dass man 10 oder 20 Euro findet, als Beträge jenseits der Hundert. Da kommt dann über die Jahre genau der nennenswerte Betrag zusammen, bei dem du vorgibst, sofort alles stehen und liegen zu lassen und zum Fundbüro zu düsen.
Oh man, Rockefeller, du bist echt gut darin, die Worte anderer zu verbiegen und zu verdrehen wie es dir passt, was?
Das Beispiel mit dem Auto bezog sich auf deine Argumentation, dass das Geld ja auch durch Drogenhandel hätte umgesetzt worden sein können, weswegen du es dem rechtmäßigen Besitzer nicht zurückgeben willst, da du keine Drogendealer unterstützen willst (hier passt der Begriff Selbstjustiz perfekt). Mit der gleichen Argumentation kann ich dann ein laufendes Auto klauen, weil es ja möglicherweise ein Fluchtfahrzeug ist und ich damit nur den Bankraub vereitle.
Dein Einwand dass ein Auto Nummernschilder hat und ein Geldschein nicht, ist an der Stelle nicht gültig, da das Vorhandensein von Nummernschildern nicht bedeutet, dass der Wagen nicht für ein Verbrechen genutzt wird oder wurde.
Dass ich wegen jeder 20 Euro gleich alles stehen und liegen lasse entspringt auch nur deiner Interpretation, denn hier ist das Zauberwort "unmittelbar" das heisst, "ohne schuldhaftes Verzögern", sprich ich kann das Geld auch am Abend oder am nächsten Morgen noch zur Polizei oder zum Fundbüro bringen, ohne dass ich mir damit etwas zu Schulden kommen lasse.
Und was hat Ehrlichkeit damit zu tun, ob man nun zehn mal 50 Euro findet und diese abgibt oder einmal 500 Euro? Das macht einen Unterschied von genau Null.
Auf mich wirkt es in erster Linie einmal so, als wolltest du nicht uns von der Rechtmäßigkeit deines Handelns überzeugen, sondern zuerst einmal dich selbst. Offensichtlich weist du also, dass deine Einstellung nicht in Ordnung ist.
Gefundene Gegenstände würde ich abgeben, gefundenes Geld wahrscheinlich eher nicht. Wenn ich es in einem Kaufhaus oder ähnlichem finden würde, würde ich es auch abgeben, weil die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand meldet, der das Geld verloren hat doch größer ist. Wenn es auf der Straße liegt, würde ich das Geld vermutlich behalten. Ich bin einfach der Meinung, dass jeder der größere Summen verliert, das Geld anscheinend nicht nötig hat, denn sonst hätte er auch besser darauf aufgepasst.
Ich habe damals auch ein Portmonee gefunden und hab der Person es zurück gegeben. Dafür habe ich auch einen Finderlohn bekommen. Diese 4000 Euro allerdings hätte ich niemals behalten aus dem einfachen Grunde das ich Angst hätte erwischt zu werden und da es doch unfair gegenüber dem ist der das Geld verloren hat, man weiß ja nie wozu er es brauchte.
Bei 5 Euro allerdings gestehe ich zu das ich diese wohl auch einstecken würde da ich auch nicht all zu viele von den Scheinen habe. Allerdings finde ich es immer noch gut wenn man ehrlich ist und das hat auf jedenfalls Respekt verdient!
passion hat geschrieben:Diese 4000 Euro allerdings hätte ich niemals behalten aus dem einfachen Grunde das ich Angst hätte erwischt zu werden (...)
Bei was solltest du denn erwischt werden? Ich würde mir lieber Gedanken machen, warum so ein großer Bargeldbetrag irgendwo herumliegt. Größere Bargeldmengen werden sehr gerne von Leuten verwendet die nicht unbedingt auf der rechtschaffenden Seite des Gesetzes stehen. Und wenn du von solchen Leuten gesehen wirst, wie du es nimmst, kann man wirklich von erwischt werden reden.
Ansonsten hätte ich wohl auch eher die Tendenz das Geld zu behalten, als es abzugeben. Oder zumindest erst erstmal zu verwahren und darüber nach zu denken. Vielleicht wird ja in der Presse etwas veröffentlicht oder ein Gesuch nach dem Geld wird aufgegeben. Dann kann man sich immer noch entscheiden es abzugeben. Aber wenn nach einiger Zeit nichts passiert und man nichts darüber hört, würde es in meinen Besitz übergehen.
Aber hier mal eine andere Frage. 4000 Euro sind finde ich grenzwertig. Wie würdet ihr bei 50.000 oder 100.000 Euro reagieren? Also einem wirklich hohen Betrag?
Billy123 hat geschrieben:bei was solltest du denn erwischt werden?
Zum wievielten Mal eigentlich noch - nicht dass es schon oft genug gesagt worden wäre: Fundunterschlagung!, siehe der Thread von Taline gepostete Link wo man ausführlich alles über mögliche Konsequenzen sowie die Anzeigepflicht des Finders nachlesen darf.
"Vernachlässigt" man beides beginnt der Spaß bei deftigen Geldstrafen und hört bei bis zu 3 Jahren Gefängnis auf. Und so ein großer Fund spricht sich schnell rum im Bekanntenkreis und darüber hinaus usw. abgesehen davon ist deine Argumentation völlig Sinnfrei, denn wenn sich kein Besitzer meldet (was bei Kriminellen ja der Fall sein könnte) bekommt man den Fund so oder so (anteilig).
Aber lieber erst einmal selber kriminell werden, dann wird es auch nichts mit dem "Fund behalten", lies mal das Gesetz!
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-39180-20.html
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