Wenn Geld in der Kasse fehlt ?
Hallo,
Person T. arbeitet in einer Kneipe. In dieser Kneipe gibt es keine Kasse, keine Bons und auch keine Zettel. Die Bedienung macht die Getränke, kassiert ab und macht das Geld in einen Geldbeutel. In diesem Geldbeutel (auch von den Bedienungen Kasse genannt) ist bei Schichtwechsel immer eine gewisse anzahl Geld ( im Idealfall). Und der Umsatz wird in einen anderen Beutel gemacht. Person T. arbeiten 5 bis 6 Tage die Woche in dieser Kneipe und hat auch das Gefühl mehr Verantwortung zu tragen als die anderen Bedienungen.
Nun fehlte seit einer Woche morgens Geld in der Kasse. Insgesamt 3 mal, einmal waren es 20 Euro und zwei mal 10 Euro. Person T hatte nun aber Angst das ihr Chef denken könnte Person T würde das Geld nehmen und sagte diesem nur zwei mal bescheid das etwas fehlte. Doch nun fehlten heute 50 Euro in einem Beutel wo Kleingeld Rollen zum Wechseln drinnen waren. Und Person T. ist sich ganz sicher das sie nicht falsch gewechselt hat, aber das Geld fehlte und der Chef rief Person T. an.
Nun macht sich Person T. große Sorgen, da sie nicht beweisen kann das sie das Geld nicht genommen hat und auch nicht das sie das Geld morgens nicht aus dem Geldbeutel nimmt. Insgesamt haben 8 Person einen Schlüssel und könnten rein Theoretisch Nachts in das Lokal und Geld hohlen. Eine Person davon ist der Chef der weg fällt und die andere Person T. die auch weg fällt. Person T. hat richtig Angst morgens das Geld zu zählen weil sie Angst hat das wieder etwas fehlt und genau so hat sie Angst das ihr Chef ihr nicht glaubt.
Wie würdet ihr euch an der Stelle von Person T. Verhalten? Wie könnte Person T ihren Chef davon überzeugen das sie die Wahrheit sagt und das Geld nicht genommen hat? Welchen Vorschlag könnte Person T. ihren Chef machen um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden? Wie kann so eine Situation in Zukunft vermieden werden?
Erst einmal finde ich es erstaunlich, daß 8 (!) Personen Zugang zu dem Geld haben. Ich würde als aller erstes die Anzahl der Schlüssel verringern. Wer morgens Schicht hat, bekommt einen Schlüssel, der Chef selbst und eine weitere Person, falls mal ein Notfall ist. So und nicht anders kenne ich es aus meinem Beruf in der Systemgastronomie.
Ansonsten könnte man halt noch über eine Überwachung, sprich Kamera, nachdenken. Sie bräuchte ja nicht einmal eingeschaltet sein, wenn sich herum gesprochen hat, daß der Bereich um das Geld überwacht wird.
Hallo,
ich würde es so machen, dass ich ein Kassenbuch mache. Und zwar schreibt da jeder bei Schichtübergabe den Wechselgeldbetrag rein und setzt seine Unterschrift dazu. Fehtl etwas, legt die vorige Schicht das fehlende Geld eben rein. So ist auch immer etwas schriftliches vorhanden und die Mitarbeiter sind abgesichert. Auch hat der Chef so etwas schriftliches in der Hand. Zwar steht dann vermutlich jedes Mal der gleiche Betrag da, aber auch dir Mirarbeiter können so sicher sein, dass alles seinen rechten Weg geht. Außerdem würde ich das Geld zwei Mal zählen lassen. Also einmall von der Person, die Feierabend hat, und ein Mal von der, die gerade erst anfängt. Das dauert zwar ein wenig länger, aber sicher ist sicher. Und bei Geld hört die Freundschaft einfach auf.
Und Person T. sollte offen mit ihrem Chef reden. Sie hat ja nach deiner Aussage hier das Geld nicht genommen, also kann sie auch mit ruhigem Gewissen und offen ihrem Chef gegenübertreten.
LG P-P
Muss in unserem Staat die Schuld eines Verdächtigen bewiesen werden oder muss man selbst seine Unschuld beweisen? Einen wirklichen Beweis anzutreten, dass T das Geld nicht genommen hat, ist unmöglich. Das wäre genauso, als müsste ich z. B. beweisen, dass ich mit meinem Auto niemals zu schnell gefahren bin, obwohl das niemand anderes beurteilen kann.
T kann nur mit dem Chef reden. Die Frage ist ja, wie lange T schon dort beschäftigt ist und welches Vertrauensverhältnis zum Chef besteht. Da aber de facto jeder andere, der Zugang zu dem Geld hat, es ebenfalls genommen haben könnte, ist ja die Frage, warum der Chef nun ausgerechnet T verdächtigt. Ist da schonmal etwas vorgefallen? Ansonsten müsste jeder der anderen Angestellten genauso verdächtig sein. Im Nachhinein herauszufinden, wer tatsächlich das Geld genommen hat, wird unmöglich sein, wenn es keiner zugibt.
Um derartige Fälle vorzubeugen, müsste wirklich die Zahl der Schlüssel reduziert werden. Und bei Schichtwechsel wird das Geld gezählt und der Betrag sowohl von der alten Schicht wie auch von der neuen quittiert. Zudem sollte der Chef mal alle Angestellten versammeln und ihnen sagen, dass Geld fehlt und er das nicht in Ordnung findet. Vielleicht hilft das schon.
Hallo,
zunächst einml eine grundsätzliche Frage, da ich weder die Kneipe noch das Kassensystem wirklich kenne: Ist es möglich, dass einer der Mitarbeiter während seiner Schicht Geld aus der Kasse nimmt und sozusagen nebenbei in die eigene Tasche steckt? Oder besteht wirklich nur nachts die Möglichkeit, dass einer der Kollegen das Lokal betritt, um sich an der Kasse zu bedienen?
Im ersten Fall würde es nicht viel bringen, den Vorschlag, Überwachungskameras zu installieren, umzusetzen. Zum einen hat jede Kamera einen toten Winkel. Zum anderen würde es mit Sicherheit auch einige Kunden vertreiben, wenn sie beim Trinken gefilmt werden. Noch dazu hätte der stehlende Mitarbeiter auch die Möglichkeit, auf die Toilette zu verschwinden, um sich zu bedienen. Im zweiten Fall bestünden dagegen durchaus Chancen, den Dieb durch eine Video-Aufnahme dingfest zu machen. Eine Kamera-Attrappe würde wahrscheinlich nur kurzfristigen Erfolg erzielen, da es sich recht schnell herumsprechen könnte, dass keine tatsächlichen Aufnahmen gemacht werden.
Die Idee, die Anzahl der Schlüssel zu reduzieren, würde auch nur dann Sinn machen, wenn der zweite Fall zutrifft. Vorausgesetzt, der Dieb könnte nur in den Schließzeiten des Lokals zuschlagen, sollte der Chef zunächst einmal das Schloss austauschen. Es ist nämlich durchaus möglich, dass zum alten Schloss bereits ein Nachschlüssel existiert, von dem nur der Dieb weiß. Dann sollte in jeder Schicht ein Schichtleiter bestimmt werden, dem der Schlüssel ausgehändigt wird. Ist der Schichtleiter einmal krank, sollte seinem Stellvertreter rechtzeitig Bescheid gegeben werden, so dass er vom Chef einen Ersatzschlüssel erhalten kann.
Dem Vorschlag, ein Kassenbuch anzufertigen, kann ich uneingeschränkt zustimmen. Wenn jeder Mitarbeiter zu Beginn und Ende der Schicht genau notieren muss, wie viel Geld er in der Kasse hat und dies durch die nachfolgende Schicht bestätigt werden muss, herrscht eine gewisse Überprüfbarkeit, die es dem Dieb erschwert, sich weiter aus der Kasse zu bedienen.
Ich würde T in jedem Fall raten, dem Chef die Verbesserungsvorschläge mitzuteilen. Dies sollte dem Chef zeigen, dass T nicht selbst der Dieb ist, sondern vielmehr an einer Aufklärung des Falls interessiert ist. Denn welcher Dieb würde sich schon selbst Steine in den Weg legen?
Ich denke du solltest mit deinem Vorgesetzten offen sprechen. Denn jemand, der sich hat was zu Schulden kommen lassen, würde bestimmt keinen Vorschlag machen um das irgendwie sicherer zu organisieren.
Es haben eindeutig zu viele Leute Zugang zu dem Geld. Die Schlüssel sollten eingezogen werden und der Chef muss alleine aufschließen. Zumindest der Schlüssel für das Geld. Es wundert mich jedoch, dass noch kein Kassenbuch geführt wird. Es gibt auch noch die Möglichkeit, dass jeder seine „Kasse“ also Börse bekommt und diese abends in seinem Schrank/Tresor wegschließt. Am Ende der Woche wird dann die Abrechnung gemacht.
Aber das würde ich mal dem Chef überlassen. In jedem Fall würde ich ihm offen und ehrlich sagen, dass du das nicht mehr mit ansehen kannst, da du Angst hast, dass es auf dich zurück fallen könnte, obwohl du nichts dafür kannst. Es muss eine Regelung her, wie man das prüfen kann, denn ansonsten übernimmst du keine Verantwortung mehr für das Geld was du eingebracht hast, da du nicht überwachen kannst, wer nachts was raus holt.
Hallo ihr und Danke für eure Antworten.
Person T. hat sich mit ihren Chef in Verbindung gesetzt und den Vorschlag eine Übergabe Protokoll zuführen unterbreitete. Die Sache mit den Schlüssel ist schwer zu ändern, die verschiedenen Bedienungen wohnen in unterschiedlichen Dörfern / Städten so müssten diese immer den Schlüssel wieder zurück bringen bzw. abholen. Das währe sehr um umständlich.
Eine Videoüberwachung währe auch nicht umsetzbar, da jede Bedienung die ganze Zeit Zugang zu der Kasse hat. Und dann müssten es zwei sein, damit man auch wirklich etwas sieht.
Das Übergabe Protokoll ist eine gute Idee. So hat man etwas schriftliches in der Hand. Und kann nach voll ziehen wo das Geld absichtlich oder unabsichtlich abhanden gekommen ist. Person T. hat dies ihrem Chef vorgeschlagen und er meinte das er darüber nachdenkt. Weitere Verdächtigungen wurden nicht mehr geäußert. Und weiter Geld ist auch nicht mehr verschwunden.
Eine ähnliche Situation gab es bei mir auch, als ich früher in einem Restaurant arbeitete. Bei uns war es so, dass bis zu 8 Personen den Tag über Zugang zu Geldbeutel und Kasse hatten. Ich wurde damals auch immer als erste angesprochen, dass/wenn Geld fehlte. Ich vermute, einfach aus dem Grund, weil ich am häufigsten dort war, bzw. mehr Verantwortung hatte als die anderen. Das war wahrscheinlich auch bei Person T. der Grund dafür, dass der Chef genau sie angesprochen hatte.
Ein Übergabeprotokoll ist sicher eine ganz gute Idee, um etwas mehr Überwachung zu haben. Trotzdem könnte man auch damit Geld stehlen. Wenn z.B. die Abendbedienung notiert, dass z.B. 60€ in der Kasse sind, die Morgenbedienung aber nur 50€ vorfindet, steht es Aussage gegen Aussage. Dann kann man wieder nicht nachvollziehen, was mit dem fehlenden Geld passiert ist.
Am sinnvollsten sind meiner Meinung nach getrennte Wechselgeldkassen, d.h. jeder bringt bei Schichtbeginn sein Wechselgeld selbst mit.
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