Hund scheren lassen?
Meine Schwägerin mit der wir eigentlich nichts mehr zu tun haben durch einen Streit hat sich vor kurzem einen reinrassigen Neupfundländer geschenkt bekommen da der Hund der jetzigen Besitzer, des Bauernhofes sich nicht mit der Hündin vertragen haben. Mit Original Papieren und allem darum und dran. Sie ist sechs Jahre alt und durch Erzählungen wohl ein ganz liebes Tier. Sie ist wohl sechs Jahre als Hofhund gehalten worden und auch volle sechs Jahre draußen gewesen. Meine Schwägerin hält sie natürlich in ihrem Haus und nicht mehr draußen.
Das der Hund mehr Fettzellen hat ist ganz klar dadurch das er draußen war, aber umso schlimmer ist es das der Hund total stinkt was ja normal ist durch die Fettschichten und das sie draußen gelebt hat. Es half bis jetzt auch kein waschen oder sonstiges und das Fell ist natürlich auch total verklütet und verpfilzt. Nun stellt sich für mich die Frage ob man den Hund nicht scheren lassen kann damit sich das Fell regenerieren kann und die Fettzellen sich zurückbilden können damit sie nicht mehr so stinkt.
Oder sollte man es lieber sein lassen, weil der Hund dann schnell frieren könnte? Man muss ihn ja denke ich nicht ganz scheren also nicht vielleicht noch ein paar Zentimeter dran lassen, lohnt das oder bringt das was?
Ein Hund der immer nur draussen war, jetzt in der Wohnung halten ist bestimmt nicht einfach. Aber jetzt kurz vor dem winter scheren lassen würde ich mir überlegen. Vor allem würde ich es bei einem Hundefrisör machen lassen. Die wissen, wie sie einen Herbstschnitt am besten machen, dass der Hund nicht zu kurz geschnitten wird und dann nicht friert.
Ein Neufundländer ist ein großer Hund, der auch viel raus muss und laufen muss und wenn er dann das kurze Fell hat, wo er eigentlich langes gewohnt ist, wäre ich vorsichtig. Zumindest kann man die Stellen rausschneiden, die "verklütet" sind, wie du schreibst. Dann, damit er nicht so stinkt, gibt es auch Trockenshampoos für Hunde, die das Fell auch weich machen und besser durchkämmbar machen.
Wenn ihr euch aber fürs scheren entscheidet, dann wartet nciht zu lange. Es wird jetzt schon nachts empfindlich kalt und wenn er spät abends noch mal raus muss, wird er frieren im Ungewohnten Kurzfelldress.
Ich gebe Diamante Recht, man sollte nicht warten, bis draußen klirrende Kälte herscht. Ein Anruf oder ein Besuch beim Hundefriseur würde ich ebenfalls vorschlagen, wenn möglich einer, der einen seriösen Eindruck macht. Ich glaube, dass so jemand Erfahrung damit hat, ob und wenn wann und wie man einen Hund mit dichtem Fell am besten schert. Ganz kurz muß man ihn ja tatsächlich nicht schneiden oder gar rasieren, das wäre ja Quatsch.
Alternativ müsste man viel Zeit investieren, was wir im Moment auch wieder bei dem Eurasier machen, den wir in Pflege haben. Der Hund ist 4 Jahre alt und kastriert. Sein Fell ist sehr dicht und er ist ziemlich groß für seine Rasse, also fast, wenn auch vielleicht nicht ganz, vergleichbar mit einem Neufundländer. Er schläft auch lieber draußen und liegt für sein Leben gern im Regen. Neufundländer sind ja auch echte Wasserratten, soweit ich weiß und leider brauchen sie recht lange zum Trocknen, was wiederum dem Geruch nicht gerade zuträglich ist.
Jedenfalls würde ich als Alternative zum Scheren vorschlagen, das Tier gründlich zu baden, am Besten mit 2 Mann, mit der Möglichkeit, dass er anschließend im Warmen trocknen kann. Dann würde ich so bald wie möglich beginnen, zu bürsten. Es gibt verschiedene Sorten Bürsten, z.B. mit Zinken, die sich drehen und daher nicht so ziepen. Dazu gibt es Fellentfilzer, die es erleichtern, verfilzte Stellen aus dem Fell heraus zu bekommen. Das alles dauert natürlich einige Abende, aber irgendwann kriegt man da auch Grund rein und dann gehts. Ich denke, wenn das Fell erstmal restauriert ist und man zusieht, dass man regelmässig bürstet, wird es nicht mehr so schlimm.
Falls ihr den Hund doch scheren lassen solltet, besteht auch immer noch die Möglichkeit, vorübergehend einen Hundemantel zu benutzen, damit ihm nicht kalt ist. Es klingt vielleicht doof, weil man immer denkt, dass so etwas Spielerei ist, aber bei Tieren, die dünnes Fell haben oder es aus gesundheitlichen Gründen brauchen, hat das ja damit nichts zu tun. Wenn das Fell erstmal nachgewachsen ist, lässt man den "Mantel" einfach wieder weg.
Ich habe ja selbst zwei Altdeutsche Schäferhunde mit langem Fell, und ich Schere die beiden auch immer mit einem Rasierer für Hunde auf Kurzfell. Das ist praktischer zum Pflegen und auch wenn es draußen brütend warm ist, dann geht es meinen Hunden ein wenig besser. Denn ich hab schon gemerkt, im Hochsommer bei 35 Grad in der Sonne haben die Hunde unter dem Fell schon gelitten, wollten sich kaum bewegen und das Gassi gehen zum Pinkeln war mehr eine Qual.
Außerdem haben sich da gerne dann die Zecken drinnen versteckt, wenn ich mit ihnen im Wald und auf den Wiesen unterwegs war und die findet man im Kurzen Fell auch einfacher als in den langen Zotteln. Und weil wir gerade bei Wald sind, auch dort gab es dann Kletten und anderes Gestrüpp was sich gerne im Fell verfangen hat und danach nur schwer bis gar nicht mehr raus ging, und ich am Ende doch zur Schere greifen musste.
Würde ich mir heute noch einmal Hunde anschaffen, dann würde ich eher zu einer Rasse mit kurzem Fell tendieren da es wirklich einfacher zu Pflegen ist und meiner Meinung nach auch besser aussieht als ein langhaariges Zotteltier. Vor allem sieht das lange Fell schnell ungepflegt aus, das ist eben wie bei Menschen mit langem Kopfhaar und man braucht einfach viel Zeit dafür und ich bin auch nicht der Typ Mensch, der seinen Hund alle Stunde einmal komplett durchkämmen möchte. Ich denke auch nicht, das meine Hunde da mit machen würden sondern die würden eher die Flucht ergreifen wenn ich mich plötzlich jede Minute auf sie stürze und sie nicht einmal ein paar Stunden für sich alleine haben zum Ausspannen.
Das ganze ist aber optisch eine Geschmackssache, am Anfang verschneidet man sich schon ab und an einmal und rasiert zu viel weg und auf der anderen Seite zu wenig, dass es halt dann auch nicht gut aussieht. Aber mit der Zeit wird es immer besser, und es gibt auch einen Rasierer für Menschenhaare der glaub ich Flying Bee oder so heißt. Da kann man die Schnittlänge vorher schon festlegen und weiter runter schneiden kann man damit auch nicht, und auch das Verletzung Risiko bei zappeligen Hunden ist minimiert.
Meine halten schön Still wenn ich ihnen das Fell abschneide, und deswegen habe ich auch keine Bedenken mit einem Rasierer ohne diesen Sicherheitsmechanismus an meine Hunde zu gehen. Was ich allerdings nicht schwere, das ist im Gesicht vom Hund und am Kopf, denn da sind sie doch recht empfindlich und gerade über den Augen und an den Ohren haben sie es gar nicht gerne und werden dann unruhig. Außerdem kann man da schnell die Tasthaare abschneiden, und da die Hunde nicht so gut sehen sind sie darauf angewiesen um sich dann auch in der Umgebung zurecht zu finden, denn das Gehör alleine reicht dafür nicht aus.
Wer an so etwas interessiert ist, der kann sich das ganze ja vorher einmal in einem Hundesalon oder bei einem Hundefriseur anschauen und dann erst entscheiden was man mit dem eigenen Vierbeiner anstellt. Aber so ein Fell wächst auch nach, also kann man es schon einmal probieren man muss dann halt hinterher ein paar Wochen mit dem Ergebnis des schweren Leben können.
Am besten ist es natürlich das ganze sich erst einmal von jemanden zeigen zu lassen, der damit schon Erfahrung hat und den Hund langsam an dieses Geräusch der Schermaschine bzw. des Rasierers zu gewöhnen, denn das ist etwas ungewohntes und es kann schon sein, dass manche Hunde darauf panisch reagieren und danach nicht mehr das Vertrauen zum Halter haben und ein ängstliches Verhalten zeigen, wenn man direkt loslegt.
Und auch bedenken, ein Hund mit langem Fell nicht im tiefsten Winter auf einmal kurz Haar rasieren sondern immer Teilweise damit sich auch der Hund daran gewöhnen kann. Denn das Fell der Tiere dient auch der Thermoregulation vom Körper, und da ein Hund nicht schwitzen kann aber sehr wohl frieren ist es taktisch sinnvoller so etwas in den Übergangszeiten zu machen und nicht erst warten bis der Hund kurz vorm kollabieren ist in der Sommerhitze und das letzte mal würde scheren würde ich auch auf die Übergangszeit Herbst / Winter legen, und zwar bevor der Hund sein Winterfell bekommt. Danach ist das scheren erst einmal Tabu, und ich fahre damit seit Jahren gut.
Ich habe auch einen Langhaar- Hund und habe ihn auch schon geschoren. Allerdings würde ich das nicht im Winter machen. Das Risiko, dass sich der Hund dann erkältet oder eine Blasenentzündung bekommt, ist dann viel höher. Im Sommer ist das sicher kein Problem, da habe ich dann meinem Hund auch schon einen Kurzhaarschnitt verpasst.
An deiner Stelle würde ich einfach mal beim Tierarzt nach fragen, was man gegen das fettige Fell des Hundes tun kann. Vielleicht hat der Tierarzt noch Tipps, was man da machen kann. Wenn nicht ein Tierarzt, wer sollte es dann wissen?
Bei dem Hund meiner Eltern ist es so, dass wir die kleine aller drei oder vier Monate scheren lassen müssen. Sie hat langes Fell und dann sieht sie zwar aus wie ein Teddybär, aber bekommt immer Hautproblem. Wenn das Fell dann wieder kurz ist gehen diese Probleme wieder weg und die Kleine sieht aus wie ein Welpe. Nur im Winter lassen wir sie dann nicht scheren. Da wird dann nur um die Schnauze rum das Fell gekürzt.
Ich würde dir auch Raten, mal zum Tierarzt zu gehen. Dieser weiß sicher einen Rat, entweder schert er den Hund oder er sagt, lassen sie ihn scheren.
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