Ein Netzteil für alle Handys

vom 24.02.2009, 22:31 Uhr

Hallo zusammen,

eben habe ich gelesen, dass sich die EU-Kommission mit den Handyherstellern geeinigt hat, dass bis spätestens 2012 unter allen Mobiltelefonherstellern einheitliche Ladegeräte eingesetzt werden sollen. Die Netzteile werden wohl auf der Basis "Micro-USB" produziert werden. Dieser Standart verbraucht weniger Energie als heute gebräuchliche Modelle.

Der Vorstoß kam von der EU selbst, die den Herstellern damit gedroht hat, sie notfalls zur Einheit zu zwingen, sollten sie sich nicht selbst einigen können. Der Grundgedanke zur Vereinheitlichung war allerdings nicht die Nutzerfreundlichkeit (kann man ja auch von der EU nicht erwarten) sondern vielmehr, dass so weniger Netzteile produziert werden müssten und man damit noch mehr Umweltschutz betreiben könne.

Ich persönlich finde den Gedanken super (allerdings nicht aus Aspekten des Umweltschutz, das juckt mich eher weniger). Damit kann ich meinen leeren Handyakku, was leider häufiger vorkommt, auch mal bei Freunden und Bekannten, oder wenn ich mal wieder irgendwo in Deutschland unterwegs bin aufladen, falls ich mal wieder mein Ladegerät vergessen habe, was leider auch häufiger vorkommt.

Endlich mal eine Einigung, die nicht nur die Umwelt schützt, sondern viel wichtiger uns Verbrauchern das leben etwas leichter macht, wenn wir schon auf die Handys "angewiesen" sind.

Gruß Jasper

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hi,

ich sehe den EU-Beschluss für einheitliche Handy-Ladegeräte eher zwiegespalten. Natürlich ist es einerseits praktisch, sich mal eben bei einem Freund oder Verwandten ein Ladegerät ausleihen zu können, auch wenn der ein Mobilfunkgerät eines völlig anderen Herstellers besitzt.

Andererseits wirft das Ganze für mich auch einige Fragen bzw. Probleme auf. Ich vermute, dass es dazu kommen könnte, dass die Ladegeräte nicht mehr im Lieferumfang eines Handys enthalten sein könnten, sondern dass jeder Mobilfunknutzer das Gerät extra erwerben muss. Potentielle neue Geldquellen werden ja auch von der Industrie nicht ungenutzt gelassen. Außerdem dürften durch die einheitliche Produktion auch wieder mal einige Arbeitsplätze wegfallen. Wenn nicht mehr in vielen verschiedenen Firmen produziert werden muss, sondern nur noch in wenigen und viele Personen auf den Erwerb eines Ersatz-Ladegerätes verzichten können, werden nunmal auch viele Arbeitskräfte nicht mehr benötigt.

Für den einfachen Handynutzer mag der Beschluss also im ersten Moment also positiv wirken, aber der mögliche Rattenschwanz, der noch daran hängen kann, sollte dabei nicht vergessen werden.

» Sunny08 » Beiträge: 228 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ist eine sinnlose EU Verordnung abgelöst kommt die nächste :lol:.

Gut dass der Anschluss auf der einen Seite vereinheitlicht werden soll - dumm nur, dass man das auf der anderen Seite wo es wesentlich sinnvoller wäre seit über 40 Jahren nicht wirklich gepackt hat und was wesentlich sinnvoller zum Abbau von Handelshemmnissen wäre. Wir haben zwar mittlerweile den Eurostecker, nur dummerweise hat der sich immernoch nicht überall in Europa durchgesetzt, ganz zu schweigen - beim leistungsfähigeren und sinnvolleren CEE 7/7 bzw. CEE 7/4 System ist es ja noch schlimmer (nur das dieses zudem veraltet ist).

Ich halte davon recht wenig, solang kein echter Zwang zur Vereinheitlichung besteht...

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also ich versteh die Kritik hier nicht ganz, man kann ja gegen die EU haben was man möchte, aber die Ankündigung, dass es in Zukunft einheitliche Ladebuchsen an den Handys geben wird, kann man doch nur positiv sehen.

Sicher könnte man noch vieles an der EU kritisieren und ganz sicher könnte man noch vieles harmonisieren, so würde ich auch gerne europaweit rechts fahren wollen, aber gewisse Dinge sind halt nicht so einfach.

Aber was die EU speziell am Telekommunikations-Markt in letzter Zeit für die Konsumenten durchgebracht hat, verdient doch zumindest Aufmerksamkeit. Ich meine damit zum Beispiel die Deckelung der Roaming-Gebühr. Ich weiß noch aus meiner Zeit als Shop-Mitarbeiter bei einem Netzbetreiber, wie oft Kunden die aus dem Urlaub zurückgekommen sind denselben Betrag den der Urlaub gekostet hat, auch nochmal dem Netzbetreiber gezahlt haben, weil ihnen einfach die hohen Roaming-Gebühren nicht klar waren. In Zukunft soll es auch eine Obergrenze für Auslands-SMS geben. Das hat die EU gegen den massiven Druck der Telekommunikations-Branche durchgebracht, für die waren diese Einnahmen weit mehr als ein nettes Körberlgeld.

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» andreasblue » Beiträge: 264 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



jasper hat geschrieben:dass sich die EU-Kommission mit den Handyherstellern geeinigt hat, dass bis spätestens 2012 unter allen Mobiltelefonherstellern einheitliche Ladegeräte eingesetzt werden sollen. Die Netzteile werden wohl auf der Basis "Micro-USB" produziert werden. Dieser Standart verbraucht weniger Energie als heute gebräuchliche Modelle.

Das ist so nicht ganz korrekt, die Handyhersteller sind einer Überlegung der EU zuvorgekommen, soll heißen, hätten sie von sich aus den Vorschlag nicht angenommen, das man EU weit ein einheitliches Netzteil auf den Markt bringt, hätte die EU das verpflichtend vorgeschlagen und auch umgesetzt. Somit sind die Handyhersteller der EU zuvorgekommen ;).

Das es allerdings mal wieder die EU braucht (haben die eigentlich nichts besseres zu tun?), um die Hersteller dazu zu bewegen, mal einen einheitlichen Standard auf den markt zu bringen, um letzen endes Kosten zu reduzieren und vor allem auch ein Kompabilitätsproblem aus dem Weg zu räumen, ist schon bezeichnend.

Allerdings sehe auch ich das ganze gemischt. Nach einer Übergangszeit, wo dann bei jedem neuen Handy ein solches Netzteil beiliegt, könnte es durchaus vorkommen, das dann ab dem Jahre 2015 oder so kein Netzteil mehr mit dabei liegt, da die Hersteller davon ausgehen könnten, das jeder Konsument mindestens ein Netzteil bei sich zu hause liegen hat. Oder es wird zwei Versionen eines Handys zu kaufen geben, eins mit und eins ohne Netzteil, wobei sich der Preis des Netzteils ohne Handy sicherlich an den heutigen Preisen orientieren wird, somit also eine Gewinnsteigerung für den Hersteller dabei rausspringt.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Entertainment hat geschrieben:Allerdings sehe auch ich das ganze gemischt. Nach einer Übergangszeit, wo dann bei jedem neuen Handy ein solches Netzteil beiliegt, könnte es durchaus vorkommen, das dann ab dem Jahre 2015 oder so kein Netzteil mehr mit dabei liegt, da die Hersteller davon ausgehen könnten, das jeder Konsument mindestens ein Netzteil bei sich zu hause liegen hat. Oder es wird zwei Versionen eines Handys zu kaufen geben, eins mit und eins ohne Netzteil, wobei sich der Preis des Netzteils ohne Handy sicherlich an den heutigen Preisen orientieren wird, somit also eine Gewinnsteigerung für den Hersteller dabei rausspringt.

Der Sinn der Sache (aus Sicht der Handyhersteller) ist doch, keine Netzteile mehr beilegen zu müssen! Die Übergangszeit halte ich schon beinahe für kürzer, und die allrounder-Netzteile werden in jedem Elektronikhandel (genau wie jetzt die herstellerspezifischen auch) einzeln kaufbar sein. Wo ist da denn das Problem? ;)

Für den Endverbrauchern liefert das sicherlich einige Vorteile, zum Beispiel wenn das Netzteil kaputt ist kriegt man sofort und überall ein neues, wahrscheinlich werden diese Teile mit der Zeit auch so billig dass man kaputte Geräte nicht mal mehr zur Reparatur einschickt weils einfacher ist eben schnell ein neues zu kaufen.

Dass damit möglicherweise einige Arbeitsplätze wegfallen werden ist sicherlich möglich. Da allerdings viele Hersteller sowieso nicht in Deutschland produzieren sag ich einfach mal ganz frech: Mich juckt das nicht. Irgendwer muss dann schließlich in großen Mengen auch die universal Netzteile produzieren, auch wenn es sich nicht aufwiegt werden doch zumindest einige Arbeitsplätze auch dadurch wieder geschaffen.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Der einzige Vorteil, der sich dadurch ergeben könnte, wäre eine Kostenreduktion im Bereich der Herstellung bei zeitgleicher Gewinnmaximierung durch den Hersteller. Wenn der Hersteller diese entstandene Marge weiterreicht an den Endkunden, bin ich vollends zufrieden und es würde mich nicht stören, auf ein Netzteil zu verzichten, wenn ich schon eins oder mehrere habe.

Aus Erfahrung ist es aber eher so, das die Preise stabil bleiben werden und es keinen Nachlass geben wird, sondern die Hersteller einfach ihre Gewinnmargen damit vergrößeren werden (wenn es anders kommen sollte, wäre ich froh).

Ob dadurch nun Arbeitsplätze verloren gehen, kann und vermag ich nicht zu sagen, vorstellen kann ich es mir ehrlich gesagt kaum, da wir hier von Kleinteilen reden, die nach wie vor in großen Stückzahlen gebaut werden müssen.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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