Porsche Testfahrer rast in Leitplanke

vom 14.02.2009, 18:32 Uhr

Hallöchen,

heute morgen laß ich in der Zeitung, das mal wieder ein Testfahrer verunglückte. Diesmal von Porsche, 6 Zylinder, 350 PS, 289 km/h Spitze, Markteinführung 2012, Preis 100.000 €. Ein 51-jähriger Testfahrer mit 25 Jahren Berufsjahren raste am Donnerstag auf der A5 bei Weiterstadt / Darmstadt in die Leitplanke.

Er hatte den Auftrag einen Straßendauerlauftest des 911er Cabrios durchzuführen. Ein Kollege in einem Porsche Panamera folgte ihm. Um 2.15 Uhr etwa stoppten sie zum Tanken, dann folgte der Rückweg, doch schon um 2.45 Uhr in der Nacht passierte das Unglück.

Wie der Unfallhergang genau passierte ist noch unklar : Entweder brach das Heck des Porsche auf der Auffahrt zur A5 aus und schleuderte Richtung Leitplanke oder der Porsche war schon auf der regulären Spur, drehte sich um 90 Grad unter die Leitplanke, denn dort blieb er stehen. Der Testfahrer hatte anhand des "Stoffdaches" absolut keine Chance.

Nun wird ein Gutachter in die Sache miteinbezogen um so den Hergang feststellen zu können. Ich finde es immer wieder erschreckend, wenn Testfahrer ihr Leben wegen eines "Autos" hergeben. Zum Glück ist niemand in diesen Unfall verwickelt worden, denn letzendlich entscheidet sich jeder selbst für seinen Beruf, auch wenn er noch so riskant ist und dies ist dieser Beruf als Testfahrer.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo,
ich finde diesen Unfall auch sehr tragisch. Es ist immer schlimm, wenn man sowas hört! Auf der einen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass es ein Fahrfehler war, da der Testfahrer ja 25 Jahre Berufserfahrung hat. Auf der anderen Seite kann ja jeder auch mal einen Fehler machen. Eventuell war es ja auch technisches Versagen oder der Verunglückte hat die Witterung unterschätzt.

Ich bin mal gespannt, was die Untersuchung hervorbringt und was der zweite Testfahrer, der im Porsche Panamera hinterher fuhr, aussagt.

» marjot » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,09 »


Ich würde da auch aufgrund der Erfahrung des Testfahrers auf einen technischen Defekt oder ähnliches tippen. Aber man weiß nie, bei höheren Geschwindigkeiten reicht oft schon ein Bruchteil einer Sekunde aus um die Gewalt über das Fahrzeug zu verlieren.

Ich hab es auch schon erlebt, dass auf der Autobahn mitten auf der Straße ein Metallteil lag. Ein Bekannter, der damals gefahren war hat es zum Glück rechtzeitig bemerkt und konnte noch ausweichen. Das Fahrzeug welches hinter uns fuhr, hatte nicht so viel Glück. Wir haben im Rückspiegel gesehen wie er drüber fuhr. Er konnte sein Auto dann noch auf den Seitenstreifen lenken.

Vielleicht hatte der Porschefahrer nicht so viel Glück.

» matze2406 » Beiträge: 18 » Talkpoints: 4,37 »



ich mir nicht vorstellen, dass es ein Fahrfehler war, da der Testfahrer ja 25 Jahre Berufserfahrung hat.

Wo bitte liegt denn da der Zusammenhang? Nur weil jemand viel Erfahrung hat heisst das doch noch lange nicht, dass die Person keine Fehler macht. Schon gar nicht um diese Zeit. Bei einer solchen Kiste reicht schon eine kleine Unaufmerksamkeit, vielleicht auch im Zusammenhang mit etwas widrigen Umständen (Uhrzeit, Dunkelheit, Müdigkeit, schlechte Strassenverhältnisse) um für einen kleinen Augenblick die Herrschaft über ein solches Geschoss zu verlieren.

Zudem kann sich viel Erfahrung auch negativ auswirken. Im Englischen gibt es den Ausdruck "Confident, cocky, lazy, dead". Wenn man meint etwas gut zu können, dann meint man auch sich nicht mehr an gewisse Regeln halten zu müssen. Es gibt viele gute, langjährige Taucher die meinen auch einmal alleine tauchen zu können. Erste Regel beim Tauchen, Buddysystem. Man taucht immer zu zweit. Der Partner ist dein Schutzengel. Daher heisst es bei toten Tauchern häufig, dass sie so erfahren waren.

Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass der Testfahrer leichtsinnig war, dafür habe ich auch keinen Anhaltspunkt. Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, dass es nicht zulässig ist von der Erfahrung des Fahrers auf die Unfallursache zu schliessen. Da braucht es keinen technischen Defekt um sich einen Reim daraus zu machen. Möglich, dass die technische Untersuchung einen solchen Defekt zum Vorschein bringen wird, was ich allerdings bezweifle. Man muss sich einfach bewusst sein, dass das Fahren einer solchen Bolide in hoher Geschwindigkeit in der Mitte der Nacht einfach gefährlich ist und bleibt, egal ob man erfahren ist oder nicht.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So lange der Unfallhergang nicht genau geklärt ist, ist allein schon der Begriff "rasen" unangebracht, denn hier ist noch kein Anhaltspunkt für überhöhte Geschwindigkeit zu finden.

Auf den Punkt "sein Leben für ein Auto hergeben" möchte ich noch eingehen, denn in jedem Beruf können Unfälle passieren, manchmal halt auch leider schwerwiegendere, das kann im Büro passieren, auf dem Bauernhof, in der Schule, an der Kasse und über all anders auch, da würde aber wohl keiner auf die Idee kommen, davon zu sprechen jemand hätte sein Leben für sonst was dort hergegeben, das ist in meinen Augen die gleiche Polemik wie die überflüssige Verwendung des Begriffes "rasen".

Diese Testfahrten dienen ja auch nicht dazu, damit die Testfahrer ein wenig Spass am Auto haben, sondern dafür herauszufinden was am Auto noch zu verbessern ist, auch in technischer Hinsicht, sprich die Testfahrer arbeiten unter anderem dafür, die Sicherheit des Fahrzeuges noch zu verbessern. Dabei kann halt mal etwas passieren, was es nicht weniger tragisch, jedoch weniger sinnlos macht. Nur weil der Unfall halt jetzt zufällig mit einem Luxusfahrzeug passiert ist, wird das gerne wieder in den Medien aufgebauscht.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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