An Ostern Hase essen
Vielleicht ist es für einen Erwachsenen nicht weiter schlimm, aber für Kinder könnte das ganze natürlich schon tragisch sein, nämlich wenn es an Ostern einen Hasenbraten zu essen gibt. Verwerflich deshalb, weil der Osterhase erst die Ostereier bringt und später dann als Osterschmaus auf dem Tisch steht.
Findet ihr es verwerflich wenn es an Ostern einen Hasenbraten gibt?
Sofern man keine Kinder hat, denen man eingetrichtert hat, an den Osterhasen zu glauben, ist es meines Erachtens überhaupt nicht verwerflich, an Ostern einen Hasen zu verspeisen. Schließlich glaubt man als Erwachsener in der Regel nicht mehr an solchen Unsinn und kann an solchen Festtagen eigentlich essen, was man will. Zwar ist dann doch eher so, dass man sich an Traditionen hält, aber das ist ja wiederum eine andere Geschichte.
Wenn ich jetzt Kinder hätte, wäre es für mich wahrscheinlich auch kein Problem damit, ihnen an Ostern einen Hasenbraten vorzusetzen, denn ich halte nicht wirklich etwas davon, den Kindern solche Märchen zu erzählen und zu behaupten, dass alles der Wahrheit entspreche. Ich weiß nämlich noch, wie wütend ich auf meine Eltern war, als ich herausfand, dass es weder einen Weihnachtsmann noch einen Osterhasen gibt. Das hat dazu geführt, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um wieder Vertrauen zu fassen und ich würde nicht wollen, dass meinen Kindern etwas Ähnliches widerfährt.
Hallo!
Bei uns gab es immer traditionell Kaninchenbraten oder Hasenbraten an Ostern. Die Kinder haben aber auch nicht gefragt, was es für Fleisch ist und haben es auch gegessen. Ich denke mal, wenn sie gefragt hätten, hätte ich ausweichend geantwortet.
Ich finde es nicht schlimm an Ostern einen Hasenbraten oder einen Kaninchenbraten auf den Tisch zu stellen. Fleisch ist meines Erachtens Fleisch und in einer fleischessenden Familie werden die Kinder sich auch daran gewöhnen.
Ich finde das eher eine grundsaetzliche Frage, denn warum sollten Kinder zu einer anderen Jahreszeit nicht auf die Idee kommen, dass da vielleicht der Osterhase auf dem Teller liegt? Waere bei mir jedenfalls der erste Gedanke.
Wenn man sonst auch kein Problem mit Hasenbraten hat, sollte das an Ostern doch nicht anders sein. Wobei ich zu Ostern allerdings auch eher an den Lammbraten gewoehnt bin.
Ich kann mich aber noch an meinen ersten Hasenbraten erinnern. Ich wollte auch nie Hase essen, und da wurde das Fleisch kurzerhand fertig zerlegt serviert, so dass man gar nicht erkannt hat was fuer ein Tier das mal war. Fand ich zwar damals einen ziemlich fiesen und hinterhaeltigen Trick, aber immerhin habe ich dadurch festgestellt dass Hase gar nicht so uebel ist.
Also mir wäre es so ziemlich egal, ob es nun zu Ostern oder zu Weihnachten Hasenbraten geben würde, ich würde ihn weder zu dem einen noch zu dem anderen Fest essen.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass mein Vater mal einen Hasenbraten gemacht hat und ich mich geweigert habe den auch nur zu probieren. Zumal meine Schwester zu dem Zeitpunkt auch noch ein Kaninchen hatte.
Ich kann es mir nicht erklären, denn man isst ja heut zu tage wirklich fast alles aber warum haben eigentlich so viele ( vor allem Frauen ) so eine Abneigung gegen Hasenbraten? Ich kann es mir nur damit erklären, dass man einfach immer das Bild eines Hasen vor sich hat und wenn man den dann essen soll geht das einfach nicht. Ich für meinen Teil ekel mich da richtig davor.
Hallo Laufmasche, ganz im Ernst, ich hatte deinen Beitrag gelesen und darauf hin meinen Sohn (17 Jahre) gefragt, wie es für Osten mit sizilianischen Kaninchen wäre. Okay, bei kleinen Kindern und auch bei Menschen, die ein Kaninchen als Haustier haben wäre es vielleicht pietätlos, aber wir haben da keine Probleme. Unser japanischer Freund konnte sich übrigens Kaninchen als Speise auch nicht vorstellen, weil er sie nur als Kuscheltiere kannte, aber ihm hatte es letztes Jahr auch total gut geschmeckt.
Hallo Laufmasche,
also verwerflich finde ich es nicht, dass man an Ostern Hasen ißt. Einerseits muss man seinen Kindern ja nicht sagen, was da für Fleisch auf dem Teller landet, dann wird es zumindest auch probiert. Andererseits kann man seinen Kinder auch zu anderen Gelegenheiten den Hasen anbieten, dann lernen sie den Braten auch als normal anzusehen, kann ich mir vorstellen.
Bei meinen Eltern gab es keinen Hasen, meine Mutter mochte das Fleisch nicht so wirklich. Mein Vater hätte gerne öfter Hase gegessen, hat aber darauf verzichtet. Er fand das auch nicht schlimm, dass es selten Hase gab.
Bei meinem Freund und mir kommt manchmal Hase auf den Teller, da wir beide das Fleisch sehr gerne mögen. Auch bei der Oma meines Freundes gibt es zu Ostern Hase, da habe ich ihn auch das erste Mal gegessen. Seitdem machen wir uns auch zwei Mal in Jahr oder so einen Hasenbraten. Da wir keine Kinder haben, brauchen wir da keine "Ausreden" zu suchen, was da für Fleisch auf den Tisch kommt, aber ich denke, wenn die Kleinen doch mal fragen, kann man auch ausweichend antworten, wenn man seine Kinder nicht verschrecken will.
LG P-P
Solange die Kinder es nicht selber schlachten, braten und im Nachhinein essen müssen oder man den Kind explizit auf die Nase bindet, dass es sich um Hase / Kaninchen handelt - warum sollten Kinder damit ein Problem haben?
Vor allem haben die meisten kleinen Kinder sowieso noch keinerlei ausreichendes Abstraktionsvermögen und können nicht einmal im Ansatz den Braten auf dem Tisch mit dem Kaninchen im Stall gleichsetzen, auch wenn sie es vorher noch lebend gesehen haben, echte Hasen werden heute sowieso die wenigsten Kinder kennen und wenn dann nur aus dem Fernsehen oder aus der Werbung zu Ostern...
Bei uns ist es sogar, dass mein Sohn mit hilft die Kaninchen zu züchten und er weiß auch, dass die irgendwann geschlachtet werden und im Bräter landen. Darauf freut sich das Kind sogar. Nicht unbedingt an Ostern - in den Wintermonaten schmeckt so ein Braten viel besser.
Und verwerflich finde ich das auch überhaupt nicht. Schlimm finde ich es nur, wenn manch ein Erwachsener einem Kleinkind glaubhaft versichert, dass am Mittagstisch der Osterhase verspeist wird der noch am Morgen die Geschenke verteilt hat.
Dass man überhaupt daran denkt, dass es verwerflich sein könnte zu Ostern einen Hasen- oder Kaninchenbraten zu verspeisen ist für mich ein Indiz, dass wir tatsächlich in einer Überflussgesellschaft leben.
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