Deutsche Bäcker vs. EU Vorstellungen einer gesunde Ernährung

Deutsche Bäcker fürchten um das typisch deutsche Brot. Denn dies enthält mit etwa 1,5 bis 2 g Salz pro 100 g Brot so manches Mal doppelt so viel Salz wie die EU-Kommission für gesund erachtet. Beim Brot sollen nach dem Vorschlag der Kommission höchstens 1 g Salz auf 100 g Brot erlaubt sein, will man dies noch als gesund kennzeichnen. Dies gilt dann natürlich auch für das eigentlich gesunde Vollkornbrot.

Aber nicht allein um das Brot geht es, auch für andere Lebensmittel sollen sogenannte Nährwertprofile erstellt werden, damit sichergestellt werden kann, dass Werbe-Aussagen wie "ballaststoffreich", "fettarm" oder "zuckerfrei" auch wirklich nur für solche Produkte verwendet werden dürfen, die dies tatsächlich auch sind. Außerdem sind Backwaren auch nicht Hauptziel der Verordnung. Viel wichtiger sei es, dass Milchschokolade oder Joghurt in Zukunft tatsächlich nur noch dann als "gesund" bezeichnet werden dürfen, wenn sie es nach dem entsprechenden Nährstoffprofil auch sind.

Der Protest der Bäcker indes scheint Früchte zu tragen: wird in wenigen Wochen der Ausschuss abstimmen, dann wird erwartet, dass vermutlich ein Kompromiss in Sachen Backwaren geschlossen wird. Denkbar ist beispielsweise eine Anhebung der Salz-Obergrenze.

Oh man, da fragt man sich doch echt, ob die in Brüssel nichts besseres zu tun haben, als sich Gedanken darüber zu machen, wieviel Salz in einem Brot noch gesund ist. Wenn ich jetzt mal die Nahrungsmittel wie Joghurt usw. aus meinen Gedanken ausklammere, dann stellt sich in meinem Kopf die Frage: "und dafür kriegen die Geld?".

Ich kann verstehen, dass man irreführende Werbung vermeiden will, was ja auch für die meisten Konsumenten als sinnvoll zu betrachten ist. Muss es dann aber gleich immer so ausarten? Ich habe noch niemanden gesehen, der an zu viel Salz im Brot gestorben ist.

Ich drücke den Bäckern die Daumen, dass wenigstens die Salz-Grenzen angehoben werden.

Und für solche genialen Ideen kassieren die in Brüssel noch einen dicken Batzen Geld, der von den Steuerzahlern aufgebracht werden muss. Manchmal könnte man wirklich auf die Idee kommen, dass die EU keine anderen Probleme zu lösen hätte und stattdessen händeringend danach sucht, was sie denn noch so regulieren könnte, um ihre Daseinsberechtigung nachzuweisen.

Erst haben sie festgelegt, dass Gurken nicht krumm sein dürfen, nun wird also festgelegt, wieviel Salz im Brot sein darf. Man darf gar nicht genauer darüber nachdenken, dass das doch total irrsinnig ist. Verbraucherschutz ja, aber doch bitte in sinnvollen Grenzen!

Estrella78 hat geschrieben:Erst haben sie festgelegt, dass Gurken nicht krumm sein dürfen, nun wird also festgelegt, wieviel Salz im Brot sein darf. Man darf gar nicht genauer darüber nachdenken, dass das doch total irrsinnig ist. Verbraucherschutz ja, aber doch bitte in sinnvollen Grenzen!

Das finde ich ziemlich interessant, da mir herkoemmliches gekauftes Essen ausser Haus auch immer viel zu stark gesalzen/gewuerzt ist. Das merke ich immer daran, dass ich hinterher tierischen Durst bekomme, was mir bei selbstgekochtem Essen nicht passiert. Bei Bioprodukten bzw. Essen (gibt ja mittlerweile auch Restaurants) habe ich allerdings den Eindruck, dass weniger gesalzen wird.

Beim Brot habe ich zuviel Salz bisher nicht wirklich herausgeschmeckt, aber da waere auch mal interessant zu wissen ob das fuer Biobrot genauso gilt. Bei Laugengebaeck mache ich jedenfalls immer vorher die Salzkoerner ab, weil ich das sonst viel zu salzig zum Essen finde, wenn man auf so ein Korn draufbeisst.