Fußball - Stimmung gegen die eigene Mannschaft machen

vom 07.11.2008, 19:14 Uhr

Als Beispiel nehme ich einmal den Dynamo Dresden.

Was ist eurer Meinung noch in Ordnung und was geht zu weit? Die Dynamo Fans sind dafür bekannt voll und ganz hinter ihrer Mannschaft zu stehen. Alles schön und gut aber neulich sah ich auf YouTube ein Video, in welchem die Mannschaft von den eigenen Fans beim Morgen Joggen angepöbelt worden ist, sogar Schläge wurden den eigenen Spielern angedroht sollten sie ihr Leistung nicht rapide steigern.

Was ist davon zu halten, Extra-Motivation oder einfach nur kriminell?

Die St. Pauli Fans blockierten einmal den Mannschaftsbus auf einen Abreise nach einem Auswärtsspiel und ließen ihn sage und schreibe 3 Stunden nicht passieren, die Spieler waren also im inneren des Busses gefangen.

Hier würde ich sagen, die Grenzen wurden noch eingehalten und alles war im Rahmen oder findet ihr das auch schon zu hart? Wie geht ihr im Stadion mit einer schlechten Leistung eurer Mannschaft um, Frust oder "Egal" Einstellung, was findet ihr besser?

» Gino_Casino » Beiträge: 142 » Talkpoints: 0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also meiner Meinung nach sind beide beschriebenen Wege einfach falsch. Die Fans stehen voll und ganz hinter ihrer Mannschaft aber wenn sie das tun, dann drohen sie doch nicht mit Schlägen oder ? Meiner Meinung nach totaler Schwachsinn. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie die Spieler dadurch noch weiter eingeschüchtert haben. Auf der anderen Seite kann es natürlich eine Motivation sein, aber ich glaub nicht, dass ein Spieler wirklich daran glauben wird, dass die Fans so weit gehen bzw. überhaupt so weit kommen werden. Fußball ist deren Beruf und sie verdienen ihr Geld damit, was sollte es für eine größere Motivation geben Geld zu bekommen, bzw. Prämien einzustreichen? Also wie die Fans hier agieren, totaler Schwachsinn.

Genau wie bei St. Pauli, wenn die Fans ihre Unzufriedenheit klarstellen wollen, dann gibt es genügend Wege dies zu tun. Na ja wahrscheinlich waren die so wütend und im " Gruppenzwang ", da ist sowas ja fast noch verständlich.

» Vanator » Beiträge: 26 » Talkpoints: 1,49 »


Ich finde das Verhalten, dass so machen angebliche "Fans" an den Tag legen absolut nicht in Ordnung. Ich bin selbst auch Fussball - Fan und mein herz hängt an meinem Verein. Klar haben wir auch schon versagt, aber bei uns ist es dann eher so, dass die Fans sich nur noch selbst feieren und auch mal demonstrativ dem Spielfeld den Rücken kehren. Aber ich habe noch nie mitbekommen, dass die eigene Mannschaft im Stadion oder auch ausserhalb von Fans angepöbelt wurde.

Die Aktion der Fans von St. pauli finde ich jetzt püersönlich nicht ganz so dramatisch, klar ist es ärgerlich wenn man im Bus sitzt und nicht vor und nicht zurück kann, aber es tut niemandem wirklich weh. Den Spielern aber mit körperöicher Gewalt zu drohen geht absolut zu weit!

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» berserker » Beiträge: 298 » Talkpoints: -1,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das sehe ich genau wie du. Man erlebt höhen und tiefen mit seinem Verein. Man kann den Spielern ach zeigen was man von ihnen hält, durf Pfeiffen oder Sprechchöre bzw. Plakate oder Transparente aber sobald man jemanden Gewalt androht geht das meiner Meinung zu weit. Alle Fans der sogenannten Kategorie C haben in einem Stadion nichts zu suchen. Hier müssten die Vereine und der DFB einfach härter zugreifen.

Persönlich finde ich die Aktion der Fans von St. Pauli mehr als gelungen, solange niemden verletzt wird sind solche Aktionen der Ausdruck eines Fan empfinden.

» Gino_Casino » Beiträge: 142 » Talkpoints: 0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Gino_Casino hat geschrieben:Als Beispiel nehme ich einmal den Dynamo Dresden.

Was ist eurer Meinung noch in Ordnung und was geht zu weit? Die Dynamo Fans sind dafür bekannt voll und ganz hinter ihrer Mannschaft zu stehen. Alles schön und gut aber neulich sah ich auf YouTube ein Video, in welchem die Mannschaft von den eigenen Fans beim Morgen Joggen angepöbelt worden ist, sogar Schläge wurden den eigenen Spielern angedroht sollten sie ihr Leistung nicht rapide steigern.

Also hierzu muss man etwas mehr wissen, finde ich. Denn nach einer dummen und bitteren Niederlage im heimischen Stadion, haben schon viele Fans gerufen und geschmissen. Das ausschlaggebende dann aber zu den Übergriffen damals war der Vorstandschef (Name weis ich nicht mehr). Dieser sagte nämlich in etwa: " es läuft sowas von schlecht zur Zeit, jetzt sollen die Fans mal etwas nachhelfen, dass die Mannschaft wieder besser wird". Die Fans von Dynamo und auch die Spieler haben das als eine Erklärung angesehen, die die Spieler Vogelfrei macht. Klar das es da, gerade bei Dynamo, dann zu unsinnigen Übergriffen kommt.

Im allgemeinen würde ich sagen, das wer ein Fußballfan einer Mannschaft ist, nicht das Recht hat Spieler, Trainier, Vorstände und alle anderen, anzugreifen. Es ist ehrlich gesagt eine Frechheit und Stadionverbot und Beendung einer evt. Mitgliedschaft wäre hier das Mindeste. Überhaupt denke, das das keine Fans der Mannschaft sind, sonder nur die Gehirnlosen Hooligens. Wer seine Mannschaft liebt, der begleitet sie auch in schlechten Tagen und fordert vielleicht einen neuen Trainer, aber alles muss Gewaltfrei bleiben, sonst wird das auch nichts.

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» [oO] » Beiträge: 132 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Leider ist das "gegen die eigene Mannschaft stellen" nicht gerade neu, aber es erlebt einen neuen Höhepunkt. Bedingt durch Alkohol (der häufig der Auslöser ist) und durch schlechte Leistungen fühlen sich einige Fans motiviert, gegen die eigene Mannschaft zu pfeiffen, sich einzelne Spieler herauszusuchen und dort ihren Frust abzulassen. Das das ganze kontraproduktiv ist, verstehen diese Personen nicht.

Solange das ganze nur verbal ohne wirkliche Drohung abgeht, sollte man die Meute nicht verrückt machen. Erst wenn Drohungen dazu kommen (und diesen Punkt haben wir bei manchen Vereinen schon überschritten), sollte man über Sanktionen nachdenken, um die Spieler zu schützen. Sicherlich, wenn es schlecht läuft, ist der Schuldige immer schnell gefunden, aber man muss auch verstehen, das es nicht immer gut laufen kann und im Fußball selbst bei einem Unentschieden eine Mannschaft immer der Verlierer ist.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich komm aus Leipzig und sicher habt ihr alle schon von unseren LOK Fans gehört, die sind ein Kapitel für sich. Hab die Mannschaft schon bei zwei Spielen erlebt, einmal als sie noch 3. Kreisklasse gespielt haben und dann einmal als sie in der Bezirksliga waren. Bei beiden Spielen ist es Gott sei dank ruhig geblieben. Aber man hört halt auch anderes. Leider bezieht man das dann immer auch auf die anderen Vereine, dessen Fans sich zu benehmen wissen. Letzten Endes ist es normal, dass ein Fan hinter seinem Verein steht, aber man sollte wissen wie man sich zu benehmen hat.

Meistens wenn es dann zu Ausschreitungen kommt, sind Alkohol und auch Wut auf ein Verlorenes Spiel oder Schlechte Leistungen mit im Spiel. Das Ablassventil sind dann meist die Unbeteiligten die sich nur in Ruhe ein Spiel anschauen wollten. Hab schon am eigenen Leib erfahren, wie Lustig doch die Dynamo Fans drauf waren. War Interessant von Leipzig nach Dresden in einem Zug mit den Fans und Anstatt in Dresden erst die normalen Fahrgäste raus zu lassen, wurden alle Türen geöffnet. Die Fans waren sehr ruhig und haben sich nur etwas lautstark zu erkennen gegeben. Aber das gehört nun mal dazu.

Jeder hat halt eine Chance verdient und sollte zu seinem Verein stehen, wie er es für richtig hält.

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» sun » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,14 »



Das ausschlaggebende dann aber zu den Übergriffen damals war der Vorstandschef (Name weis ich nicht mehr). Dieser sagte nämlich in etwa: " es läuft sowas von schlecht zur Zeit, jetzt sollen die Fans mal etwas nachhelfen, dass die Mannschaft wieder besser wird".

Das war der Geschäftsführer und der hieß damals Volkmar Köster. Wirklich so gesagt hat er es aber nicht. Er meinte nur dass die Fans das Recht haben ihren Unmut zu äußern, als im Stadion nach dem Spiel eine angefeindete Stimmung gegen die Mannschaft herrschte. Dazu muss man aber auch sagen, dass viele der Spieler gut verdient haben und dafür keine bis kaum eine vertretbare Leistung gebracht haben.

Auch wenn ich körperliche Gewalt nicht begrüße, die es so im Fall Dresden auch übrigens überhaupt nicht gab, kann ich vieles schon verstehen. Zum einen ist es ja so, dass man als Fan erstmal sieht, dass schon dritt- oder viertklassige Spieler das drei- oder vierfache von dem verdienen, was man selbst nach Hause bringt. Das gibt es wohl so auch nur beim Fußball. Und dann denkt man sich eben als Fan, dass diese Leute dann ja auch gut sein sollen. Wenn man dann aber immer wieder sieht, dass gerade in der 3. oder 4. Liga auch einige Amateurteams nicht schlechter spielen staut sich schon etwas Frust auf.

Was aber eben auch immer wieder ein Knackpunkt ist ist die verschiedene Mentalität von Fan und Spieler. Der Großteil der Fussballspieler sieht es eben als Beruf und als ein normales Arbeitnehmerverhältnis an, wenn man für einen Verein spielt. Das können viele Fans eben nicht verstehen, wenn man schon seit 20 Jahren zu seinem Verein geht. Die Fans bleiben immer und baden das sportliche Versagen der Spieler aus. Die meisten Spieler aber gehen nach einer verkorksten Saison oder einem Abstieg einfach zum nächsten Verein.

Und wenn man als hochbezahlter Profi mal nach mehreren schlechten Spielen 3 Stunden in seinem Bus warten muss, bevor man nach Hause fahren kann, dann muss man eben mit leben. Die Fans sind genauso lange unterwegs, bezahlen auch noch viel Geld für Karten und die Anreise und haben dann schon ein Recht darauf eine Mannschaft zu sehen, die alles für den Verein gibt, egal ob es nun erfolgreich ist oder nicht.

Und wer immer nur hinter seinem Verein steht und nie etwas hinterfragt oder kritisiert ist in meinen Augen sogar der schlechtere Fan. Es gehört ja auch dazu sich um seinen Verein Gedanken zu machen und auch in den Führungsebene sitzen nur Menschen. Menschen die genauso Fehler machen, wie auch wir. Und wer, wenn nicht der gemeine Fan, soll sie darauf aufmerksam machen, wenn alle nur Ja und Amen sagen.

Woher soll ein Spieler wissen, dass er nur Müll spielt, wenn er nach jedem schlechten Spiel auch noch bejubelt wird. Das war übrigens im Fall Dresden der eigentliche Knackpunkt. Das die Spieler nicht einsehen wollten, dass sie wirklich schlecht gespielt hatten und sich dann darüber beschwerten, dass ihre katastrophale Leistung nicht auch noch bejubelt wird. Das einem da etwas stärker mal Gegenwind ins Gesicht bläst ist in meinen Augen ganz normal. Die Art und Weise, vorallem wie es dann in den Medien rüberkam sollte natürlich zum Nachdenken anregen, aber den Spieler mal die Meinung sagen halte ich für durchaus legitim.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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