Hund zieht ständig an der Leine
Ich habe einen schwarzen Cocker Spaniel mit dem ich jeden Tag viel spazieren gehe. Das Problem ist, dass er überhaupt nicht Bei Fuß gehen kann und zieht furchtbar an der Leine, so, dass nicht einmal ein wirklich starker Mann ihn einigermaßen halten kann (ich kann es, aber es ist nicht einfach).
Alle Maßnahmen mit Würgehalsband, Schimpfen, oder mit Ruck zurückziehen haben rein gar nichts gebracht. Ich habe mir schon überlegt mit ihm in eine Hundeschule zu gehen, aber das ist sehr teuer und wenn es vielleicht eine andere Lösung geben würde, wäre ich sehr froh.
Habt ihr eine Ahnung warum der Hund so zieht, liegt es an der Rasse, oder ist es ein anfangs normales Verhalten?
Da wäre eine Hundeschule natürlich das beste. Du kannst es aber auch durch Erziehung mit Leckerlis versuchen.
Mach es so: Gehe mit ihm an der Leine, wenn er anfängt zu ziehen, bekommt er einen Ruck, aber nicht zu zögerlich, sondern richtig kräftig und spürbar. Dann läufst Du wieder einpaar Meter mit ihm, wenn er dann nicht zieht, hältst Du an. Und gibst ihm ein Leckerli und viel Lob. Und so machst Du das immer Wechsel.
Solange laufen, bis er wieder zieht, dann bekommt er einen schmerzhaften Ruck mit dem Kommando: Nein! Wenn er dann wieder ohne zerren läuft, halte wieder an, gib ihm ein Leckerli und Lobe ihn. Versuch´s mal so.
Dem Hund fehlt Grundgehorsam, wenn er draussen ist und das muss er durch Vertrauen bekommen. Dabei ist es wichtig, dass der Hund auf den Führer fixiert ist. Ein Würgehalsband ist gefährlich und davon kann ich nur abraten.
Wenn du mit dem Hund spazieren gehst, halte ihn an der Leine und zwar kurz und lobe ihn mit Leckerlie, wenn er dich ansieht. Wenn er wieder zieht, sage ein scharfes nein. Geht er dann wieder lieb, wieder loben. Das wichtige ist das Loben, weil ein Hund durch Loben lernt und nicht durch schimpfen, schreien oder ruckartigem Rückziehen. Statt einem Leckerlie kannst du auch den Hund mit einer Tube (nachfüllbar und in einem guten Zoofachhandel zu bekommen) die mit milder Leberwurst gefüllt, auf dich aufmerksam machen und immer ein lobendes langezogenes "fein " , wenn er nicht zieht.
Hilft das alles nichts, dann kannst du es mit einem Halti versuchen. Aber das Halti bitte nie ständig ziehen, sondern nur kurz, wenn er sich dir abwendet und dann immer in deine Richtung. Sollte das auch nicht helfen, kannst du dir eine Rütteldose bauen. Dabei eine Konservensose mit getrockneten Erbsen oder Kieselsteinchen füllen und jedesmal rütteln, wenn er ziehen will. Ein kurzes aber kräftiges Rütteln und dabei "NEIN" sagen.
Dein Hund ist der Herr zur Zeit , wenn du mit ihm spazieren gehst. Ich weiß nicht, wie es zu Hause ist. Aber ich denke mal, dass es da auch nicht anders sein wird. Solltest du zu Hause auch nicht sein Herr sein, sondern er, dann musst du zu Hause schon anfangen, dass du ihn so erziehst, dass er sich unterordnet. Das heisst, er darf nur auf das Sofa, wenn du es willst. Ansonsten hat er auf seiner Decke oder in seinem Körbchen zu sein. Wenn er spielen will, dann ignoriere ihn. Er darf nur spielen, wenn DU das willst und nicht, wenn er das will
Die meisten Hunde, die Probleme draussen machen, haben auch nicht so weit ersichtliche Probleme zu Hause, die das Herrchen/Frauchen manchmal gar nicht wahnehmen.
Ich hoffe, dass du nicht auf den Ratschlag von Jägerle hörst. Dieses Rumreißen, vor allem am Halsband, ist nicht nur schmerzhaft sondern auch für den Kehlkopf schädlich. Das der Hund zieht liegt nicht an der Rasse. Wie soll er verstehen, was richtig ist wenn er nur bestraft wird (Ruck, würgen, schimpfen) statt für richtiges Verhalten belohnt zu werden. Ich sehe hier ständig Hundehalter die von ihrer Fellnase durch die Gegend gezogen werden. Sie dackelt brav hinterher, einige meckern dabei andere rucken am Halsband rum aber kaum einer sieht den Fehler. Denn einerseits wird er bestraft und andererseits kommt er trotzdem an sein Ziel (belohnt sich quasi selber) also warum sollte er damit aufhören?
Leider schreibst du nicht ob er ständig oder nur in bestimmten Situationen zieht UND ob er bei Fuß oder nur an lockerer Leine laufen lernen soll. Für mich zwei völlig verschiedene Sachen. Da ich weder dich, deinen Hund noch das Drumrum kenne, hier nur zwei Beispiele wie ich es gemacht habe, damit meine Hündin locker läuft und in bestimmten Situationen nicht nach vorne prescht.
Laufen: Das Ziehen hab ich da nicht als Hauptproblem gesehen. Sie hatte gelernt, dass sie bestimmt wo es langgeht und der Mensch ihr eh folgt also wollte sie auch mich in ihrem Lauftempo durch die Gegend zerren. Daher hab ich daran gearbeitet, dass sie auf mich achtet bzw darauf wo ich hin will. Sobald sie zu weit vor gegangen ist, nicht erst wenn sie schon im Geschirr hing, hab ich kommentarlos die Richtung gewechselt und sie fürs Folgen gelobt. Nach ein paar Mal kreuz und quer laufen ist sie auf meiner Höhe gelaufen und hat darauf geachtet wo ich lang gehe. Ich führe und sie geht mit.
Besondere Situationen: Hat sie z.B. einen Hund gesehen wo sie unbedingt hin wollte, bin ich entweder so lange stehen geblieben bis die Leine wieder locker durchhing (bringt natürlich nichts wenn das Objekt der Begierde näher kommt) oder ich hab mich umgedreht und bin in die entgegen gesetzte Richtung gegangen. Nach ein paar Schritten bin ich wieder Richtung anderen Hund aber auch nur so lange wie sie brav mitgelaufen ist. Sieht vom Weiten zwar total bescheuert aus wenn man ständig hin- und herläuft aber das ist mir egal gewesen. Hauptsache sie hat gelernt, dass sie durch Ziehen nicht an ihr Ziel kommt.
Alle Hundebesitzer, die von ihrem Hund spazierengeführt werden, haben mein Mitgefühl - und mein Verständnis. Denn mit meiner Hündin ging, und geht es teilweise immer noch, es mir genauso. Es ist lästig und teilweise auch durchaus schmerzhaft, von dem Hund durch die Gegend gezogen werden. Eigentlich ist man nur dabei, sich über die Töle zu ärgern.
Bei meinem Rüden nützt es überhaupt nichts, wenn man ihn an der Leine zurückzieht. Er findet das eher noch angenehm, denn dann kann er wieder schön Anlauf nehmen und sich wieder an die Spitze setzen.
Was uns schließlich geholfen hat, ist ein Tipp einer Hundetrainerin vom örtlichen Schäferhundverein: Immer ein supertoll schmeckendes Leckerlie in der geschlossenen Hand halten -am besten etwas, was auch noch toll duftet - und dies dem Hund vor die Nase halten. Ein normal verfressener Hund wird nun - so die Theorie - mit der Schnauze an der duftenden Hand bleiben und darüber das Ziehen vergessen. Nach ein paar Schritten ohne Ziehen gibt es ein Erfolgserlebnis, sprich das Leckerlie darf gefressen werden. Hand neu beladen und weiter gehts. Nach und nach kann man dann längere Strecken ohne Ziehen und ohne Füttern laufen. Nach langem Üben kann dann vielleicht irgendwann auf das Leckerlie verzichtet werden.
Bei uns hat diese Methode gut geklappt und mein Hund zieht nur noch in Ausnahmesituationen, wenn etwa sich ein anderer Hund nähert. Aber das bekommen wir auch noch in den Griff. Man muss allerdings einräumen, dass diese Art der Erziehung nur dann klappt, wenn Mensch und Hund rein größenmäßig zueinander passen. Ein Zweimetermann mit einer Fußhupe wird sich eher schwer tun, die leckerliegefüllte Hand vor der Schnauze vom Hund baumeln zu lassen.
Probier es einfach mal aus. Meiner Meinung nach eine Methode, bei der man nichts falsch machen und seinem Hund auch nicht wehtun kann.
Erst einmal ein großes Lob an Sonty, diese Erziehungsmethode ist wirklich gut- zumal sie die Einzige ohne Leckerchenbelohunung ist und somit effektiver. Die Leckerchenbelohungen bei richtigem Verhalten ist banale Konditionierung und kann in die falsche Richtung gehen- nämlich der Hund macht nur noch etwas, um an Leckerchen zukommen. Der Hundehalter würdig sich auf diese Art herab, denn anders als bei Sonty wird kein soziales Rudelverhalten angenommen. Allerdings muss man bei der Erziehung auch die Rasse bedenken. Grade bei Cockerspaniel sollte es man mit der Nahrungszufuhr nicht übertreiben und auch dort klare Regeln setzten.
Letztendlich geht es bei allem darum, dass du dich als Rudelführer etablieren musst. Dazu gehört, dass ein Hund wartet, bis du zuerst durch die Tür gehst, dich zu jedem Zeitpunkt an sein Futter lässt, er zum streicheln zu dir kommt und du ihm nicht hinterher rennst, etc.
Um nun die eigentliche Problematik aufzugreifen: Fernziel sollte sein, dass der Hund (unabhängig von der Leine) in deinem Dunstkreis bleibt. Ergo muss auch das soziale Band stimmen und nicht nur durch Leckerchen aufrecht erhalten bleiben. Zwinge den Hund auf dich zu achten. Rede mit ihm, mache Gehorsamsübungen, Spiele, etc. Behilflich sollte dabei eine kleine Investition sein, es gibt nämlich ein Haltähnliches Gerät, das aus einer Stoffmanschette um die Schnauze besteht. Sollte der Hund ziehen, wird keine Gewalt auf den Kopf oder Hals ausgeübt, sondern die Nase wird zur Seite gedrückt und der Hund dreht quasi wieder um. In einschlägigen
Fachgeschäften sollte man das kennen .
Sollte dies aber die einzige Intervention,wird der Hund wieder ziehen, sobald das Stoffhalti ab ist. Ich denke eine gesunde Mischung aus den hier gegebenen Tipps sollte dein Verhältnis zum Hund stabilisieren.
Ich habe mir damals für meinen Hund ein Halti gekauft das macht man an die Schnauze und Hals (tut dem Hund nicht weh). Sieht aus wie ein Maulkorb. Damit hast du die Möglichkeit die Aufmerksamkeit während er zieht auf dich zu lenken denn wenn du an dem Halti ziehst bzw. an der Leine denn die Leine machst du am Halti fest dann muss der Hund gezwungenermaßen zu dir gucken und muss reagieren.
So habe ich meinem Hund das ziehen abgewöhnt, denn jedes mal wenn er gezogen hat habe ich am Halti leicht gezogen so das er mich sehen konnte und das hat ihn scheinbar nach einer Zeit lang so genervt das er nicht mehr gezogen hat. Das Halti gibt es soweit ich weiß in jeder Zoohandlung und liegt so im Preis 8-15€.
Ich habe schon mal von einer Leine gehört, die extra für Hunde ist, die stark ziehen. Diese Leine hat vorne zwei Gummischnüre, die anscheinend ein Klatschgeräusch machen, sobald der Hund anfängt zu ziehen. Das soll abschreckend auf den Hund wirken. Ob es das funktioniert, kann ich leider nicht sagen.
Ansonsten wird wohl nur viel Üben und Geduld haben etwas bringen. Aber du könntest auch mal in einer Hundeschule fragen, was du da machen könntest. Oder mal bei einem Tierarzt fragen. Ich denke, dass es auch diverse Bücher über Hunde, die an der Leine ziehen, gibt.
Das Problem an der Leine ziehen kann man auch vollkommen anders beikommen. In erster Linie sollte man weder schimpfen noch loben, sondern während des Spazierganges einfach stumm sein. Ebenso sollte die Hand, die den Hund führt, sehr starr bleiben und wenn möglich nicht bewegt werden, sprich ziehen oder nachgeben sollte Tabu sein, ziehen sowieso, da dies zu Schäden an Atemwegen oder Rückrad führen kann. Wenn der Hund in dieser Situation zieht, wird er merken, dass er einfach nicht weiter kann, dass die Distanz der Leine eben von Menschen festgesetzt ist. Als weiteren Übung Schritt sollte man öfters im Zickzack gehen, mal stehen bleiben oder auch weiter gehen, wenn der Hund schnüffeln möchte- so wird sich der Hund der Existenz dieser Leinen-Barriere bewusst.
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