Beim Hausbau richtig Geld sparen - Möglichkeiten

Mein Mann und ich haben uns im Sommer ein Grundstück gekauft. Wir wollen natürlich auch irgendwann in den nächsten Jahren ein Haus bauen. Uns stellt sich allerdings die Frage, ob wir mit einem Fertigteilhausanbieter oder einem Architekten oder einem Baumeister oder auch alleine bauen sollen!(?) Mein Mann ist selbst Baupolier und gelernter Maurer. Allerdings hätten wir sonst niemanden der uns helfen kann- Zeitproblem und auch Qualifikationsproblem. Mein Mann ist außerdem skeptisch, was das selbst bauen angeht, weil er denkt, dass wir uns bis das Haus fertig ist scheiden lassen- es gehen ja leider viele Ehen beim Hausbau in die Brüche.

Natürlich spielt auch bei uns das liebe Geld eine große Rolle. Ich wüsste daher gerne, was ihr für Erfahrungen mit Baumeistern oder auch Fertigteilhausfirmen gemacht habt. Welche der beiden Optionen ist günstiger?

Weiters ist natürlich auch die Frage des Sparens sehr interessant. Wir wollen an der Wärmedämmung und den Fenstern eigentlich nicht sparen. Auch wollen wir natürlich nicht nach drei Jahren neue Böden legen… Wo kann man also etwas einsparen?

Meine Eltern haben selbst gebaut. Allerdings haben sie auch viel Hilfe von der Familie bekommen, sodass wir nur die Heizung und das Dach haben machen lassen. Der Rest konnte selbst gemacht werden. Eigenleistung ist auch das einzige wo man sparen kann, aber wenn ihr keine Helfer habt, dann ist es schwierig.

Bekannte von uns haben dann etwas später ein Fertighaus aus Polen genommen und meine Eltern haben sich geärgert, dass sie trotz der vielen Hilfe, selbst gebaut haben. Denn Fehler passieren immer, ob man selbst baut oder bauen lässt, aber das Polenhaus hatte nur kleine Mängel, die alle behoben wurden. Das einzige war, dass man sechs Wochen länger als vereinbart brauchte. Ich jetzt aber auch nicht ungewöhnliches. Wenn ihr selbst baut, dann könnt ihr mit sechs Monaten länger als geplant rechnen.

Der Preis war für unsere Bekannten das entscheidende und dass das Haus schon einzugsfertig ist. Das war auch der Fall. Nun habt ihr das Grundstück schon, aber noch schneller und günstiger ist es ein altes Haus zu kaufen und zu renovieren.

Also da ihr keine Helfer habt, würde ich vom selber bauen abraten. Wir hatten 3 Maurer, 1 Trockenbauer, 1 Schreiner, 1 Elektriker und vier ungelernte Helfer zur Verfügung, die aber auch nicht zum ersten mal bauten. Und trotz dessen haben wir beim Massivhaus über sechs Monate gebraucht. Wenn man allein schon den Elektriker hätte bezahlen müssen, wäre die Ersparnis schon dahin.

Der Punkt, an dem man massiv sparen kann, ohne Qualitätsverluste verbüßen zu müssen ist ganz klar der Keller. Je nach Grundfläche zahlt man alleine für den Keller rund 30-40 Tausend Euro.

Wir haben im Jahr 2001 angefangen zu bauen und haben viel in Eigenregie und mit Hilfe von Freunden gemacht. Statt eines Kellers haben wir einen kleinen Hausanschlussraum von ca. 1,50*1,50 Meter, in dem alle Installationen, sprich Heizung, Warmwasserspeicher der Solaranlage, Telefon, Gas, Wasser, Strom. Als Vorratsraum und Waschküche dient ein Hauswirtschaftsraum, der hinter die ans Haus angebaute Garage angrenzt. Für Stauraum nutzen wir den Speicher.

Unser Haus ist in Holzrahmenbauweise gebaut und ist aus Kanada importiert worden. Im großen und ganzen hat uns die Baufirma das Haus Wetterdicht hingestellt, außen alles fertiggestellt und innen die Ständerwände eingezogen. Den Rest haben wir in Eigenregie gemacht. Die Bodenplatte wurde im Sommer gegossen, die ersten Container kamen Anfang Oktober bei uns an (wegen den Terroranschlägen in New York wurde unser Container noch später verschifft weil alle Häfen in Nordamerika gesperrt wurden) und am 02.02. des darauffolgenden Jahres sind wir eingezogen.

Da du nicht an der Umwelt und an minderwertigen Materialien sparen willst, bleiben dir nicht viele Möglichkeiten. Entweder du nimmst abstriche im Komfort in Kauf, verzichtest auf den Keller oder baust kleiner. Aber auf jeden Fall solltest du auf deinen kalkulierten Betrag einen ordentlichen Batzen draufrechnen, weil es ist nie so günstig wie man geplant hat.

Der Vorteil an der Ständerbauweise war, dass es zum einen sehr schnell ging (rund 4 Monate reine Bauzeit). Zum anderen kann man sehr viel selber machen. Klar, sachen wie Gas, Wasser, Sche... und Elektrik kann man begrenzt selber machen wenn es schnell gehen soll und man nicht vom Fach ist. Aber Trockenbau, also Dämmmatten in die Holzständer, Folie und Gipskarton drüber und weitere Kleinigkeiten kann jeder.