Fotos in medizinischen Lehrbüchern

Heute könnte ich an meinem Haus die Lazarett-Fahne hissen - die Krankheiten häufen sich. Am schlimmsten hat es unseren kleinen Kater erwischt, der aber schon auf dem Weg der Besserung ist. Als ich ihn heute früh beim Tierarzt vorstellte, meinte unser Tierarzt nur: ein aggressiver Katzenschnupfen im Anfangsstadium wie aus dem Lehrbuch.

Nachdem sich der Zustand des Katers inzwischen wesentlich gebessert hat, habe ich mir nun die Frage gestellt: woher kommen denn nun die Fotos in medizinischen Lehrbüchern? Die werden doch wohl kaum von Laien in Landarztpraxen gemacht worden sein. Vor allen Dingen: wer stellt sich (oder auch sein Tier) für solche Fotos zur Verfügung?

Hallo!

Das habe ich mich auch schon ein paar Mal gefragt. Vorallem weil manche der Bilder ja doch etwas heikel sind und auch sehr intim. Ich denke, dass irgendwann mal ein Arzt ein Bild von einer Krankheit gemacht hat, wobei er den Patienten um Erlaubnis gefragt hat. Anders dürften sie diese Bilder ja gar nicht verwenden.

Vielleicht haben die Ärtze oder Herausgeber des Buches auch einen Aufruf gestartet, dass sie Menschen mit den und den Krankenheiten für solche Aufnahmen suchen. Wer weiß, vielleicht gab es dafür ja auch ein kleinen Unkostenbeitrag.

Mein Freuns sagt aber gerade, dass meine erste Theorie stimmt. Dass die Bilder zustande kommen, wenn jemand zum Arzt geht und eine Krankheit hat, der Arzt ein Bild davon macht und dieses mit Einverständnis des Patienten an einen Verlag schickt.

Ich denke, dass sie diese Bilder aus irgend welchen Unikliniken haben. Da wird ja schließlich auch geforscht und da werden die Bilder auch gemacht werden, von den Tieren, die da hin kommen. Es gibt bestimmt genügend Leute, die Kostenlose Behandlung für ihr Tier, gegen Studie tauschen.

Ein anderer Teil wir einfach im Labor nachgestellt. Dann bekommen die Tiere, den Infekt extra verabreicht und dann beobachtet man den Verlauf. Irgendwie müssen die ja auch testen können, welches Medikament da wie wirkt.

Ich denke da auch in erster Linie an Unikliniken. Ich könnte mir jedenfalls gut vorstellen, dass im Rahmen von medizinischen Studien, für die ja regulär immer betroffene Kranke gesucht werden, auch Fotos zu Dokumentationszwecken gemacht werden. Bei diversen Ausschlägen zum Beispiel möchte man anhand von Fotos dann ja auch von Tag zu Tag bzw. vom Beginn bis zum Ende der Behandlung sehen, ob und wie sehr er sich verbessert hat. Gegen eine Gebühr, die dann vom Verlag für die Nutzung bezahlt, profitiert dann vermutlich auch das "Model", sprich der Patient. Ich denke auch, dass es durchaus genug Menschen gibt die dazu bereit sind. Häufig erkennt man ja kein Gesicht, sofern dieses nicht von den Symptomen betroffen ist, insofern kann einem das ja auch ziemlich egal sein wer die Bilder nachher alles sieht.

Und bei Tieren wird es meiner Meinung nach ganz ähnlich ablaufen, nur dass dann hier natürlich die Benutzer ihr Einverständnis dazu geben.

Es kommt auf die Art der Bilder an. Es gab zum Beispiel bei uns mal eine Anfrage an die Studentenschaft ob sich Leute bereit erklären würden von sich Fotos für eine Anatomielehrbuch machen zu lassen. Gibt ja erst genug Sachen die Medizinstudenten vom gesunden Menschen lernen müssen. Als "Gegenleistung" hätte man sich danach mal richtig professionell fotografieren lassen können.

Und dann gibt es oft auch Bilder die einfach mal schnell vom Arzt gemacht werden, weil er selbst die Sachen spektakulär findet oder nicht oft sieht. So sieht man in der ein oder anderen Vorlesung auch mal Bilder die kurz nach einem Unfall dann im OP gemacht worden sind, weil man diese als Student nicht so oft sehen wird oder weil man daran wunderbar alles erklären kann. Solche Bilder werden natürlich anonymisiert und nicht ohne Erlaubnis gezeigt.

Ich denke eine Reihe der Bilder aus den Lehrbüchern wird aus diesem Weg zu stande kommen, in dem einfach mal ein Arzt ein Bild von seinem Patienten macht, wenn dieser zustimmt.