Schiesser nun auch pleite

vom 10.02.2009, 13:14 Uhr

Hallöchen,

heute wurde bekannt, das das Traditionsunternehmen "Schiesser" nun auch pleite ist. Ihnen fehlen 65 Mio. Euro, die sie bei der Bank als Schulden haben. Trotzdem möchte der Vorstand das Unternehmen sanieren und die Geschäfte fortführen. 90 Arbeitsplätze der 2300 sollen gestrichen werden.

Irgendwann war es klar, das es immer mehr werden nach dieser Wirtschaftskrise. Erst Rosenthal, dann Märklin und nun Schiesser. Ich hoffe, das dies nun nicht so weitergeht, denn sonst sind mehr Menschen ohne Arbeitsplatz, wie uns allen lieb ist.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es ist schon extrem, welche Abgründe sich da in den letzten Monaten aufgetan haben. Was ich nicht ganz nachvollziehen kann: Zeichnet sich das nicht über einen längeren Zeitpunkt ab bzw. hätte man nicht früher etwas unternehmen können?

Firmen, von denen man bisher nichts in der Richtung Schulden oder sogar Pleite gehört hat, geben nun bekannt, dass sie kurz vor dem Aus stehen. So etwas passiert doch nicht über Nacht, oder? Oder ist das jetzt einfach so, dass sich die Firmen jetzt eine nach der anderen outen, nachdem sie erst hinterm Berg gehalten haben in der Hoffnung, alles wendet sich wieder zum Guten?

Vielleicht sehe ich das auch völlig falsch, leider bin ich wirtschaftlich ein absoluter Laie, aber es kommt bei mir einfach so rüber.

Ein krasses Beispiel ist ja auch der Vorstand der Deutschen Bank - erst groß verkünden, man solle sich schämen, wenn man vom Staat Gelder zur Sanierung benötigt und dann selbst die Hand aufhalten.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das zeichnet sich schon recht früh ab, nur möchte keine Firma einen Insolvenzantrag stellen, solange es nicht unbedingt nötig ist und, noch schlimmer, dadurch in Zwang geraten, eine halbwegs vernünftige Erklärung abgeben zu müssen, warum das passiert ist (es sind ja immer andere schuld, aber niemals die Firma selber).

Aufgrund der Weltkrise, das die Wirtschaft fast überall zusammenbricht, ist es natürlich deutlich einfacher, das ganze auf diese Krise zu schieben (und kaum einer wird nachfragen, warum und wieso, das alles seine Anfänge schon viel früher genommen haben muss).

So ist es leider einfacher und es werden noch deutlich mehr Firmen folgen, als sich die Gesellschaft und die Wrtschaft jetzt eingestehen wollen. Leidtragende sind meistens immer die Angestellten, die Manager und Bosse sitzen allesamt meistens in trockenden Tüchern und (im schlimmsten Fall) bereichern sich noch am Untergang einer Firma.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nun bis jetzt ist zumindest Schiesser nicht völlig weg vom Fenster. Immerhin ist das Unternehmen erfolgreich resrukturiert worden, 130 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2008 und ein Umsatzanstieg von 20 % im Januar 2009 verglichen mit dem Vorjahresmonat, außerdem ein Plus von 8 % bei Vorbestellungen für die kommende Herbst- und Winterkollektion sprechen für sich. So ist es auch verständlich, dass der Vorstand das Unternehmen sanieren und natürlich auch fortführen will. Bisher fehlt "nur" die Anschlussfinanzierung.

Zu behaupten, dass diese Insolvenz allein der Geschäftsführung anzulasten sei, ist wohl ziemlich kurzsichtig und einfach gemacht. In diesem Zusammenhang ist nämlich eher fraglich, ob Basel II (Eigenkapitalvorschriften für Banken - würde in diesem Thread aber zu weit führen) in dieser Zeit wirklich beibehalten oder in Zeiten der Krise ausgesetzt werden sollte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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