Das leidige Zugfahren
Leider bin ich auf den Zug angewiesen, weil ich mir kein Auto leisten kann. Und ganz ehrlich: Mich nerven mittlerweile wahnsinnig viele Dinge daran! In über elf Jahren kommen da einige Ärgernisse zusammen. Harmlos ist es ja noch, wenn mal wieder die Tür eines uralten Waggons nicht richtig schließt und ständig klappert. Zur Schulzeit sind die Waggons hoffnungslos überfüllt – auf die Idee, einmal einen Waggon mehr anzuhängen, kommt anscheinend niemand. Schlimm ist es, neben Leuten zu sitzen, die nach Schweiß stinken. Aber okay, das sind noch die kleinen Ärgernisse. Meistens ist es auch sehr laut, wenn die Schüler sich lautstark streiten oder mit ihren Handys sich gegenseitig die Klingeltöne (oder was auch immer) vorspielen.
Und dann gibt es diese „Dinge, die es nicht gibt“. Vor ein oder zwei Jahren saß ich notgedrungen neben einer Frau, deren Kind in die Hose gemacht hatte. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie das stank! Der Schaffner bot der Frau an, sie solle seine Kabine benützen, um das Kind zu säubern, aber das wollte sie nicht. Zu allem Überfluss war das an einem kalten Wintertag, und an das Öffnen der Fenster war nicht zu denken. Bestimmt habt ihr auch schon leidige Erfahrungen mit dem Zugfahren gemacht.
Also ich habe auch schon einiges beim Zugfahren erlebt. Bin schonmal 8 Stunden am Stück im Zug gefahren und das an einem Tag 8 Stunden hin und dann wieder 8 Stunden zurück, das war anstrengend, da der Zug meist so überfüllt war das ich lange stehen musste.
Zudem bin ich oft auch so jeden Morgen zur Arbeit gefahren und musste 3 mal umsteigen und ein Zug war jeden Morgen so überfüllt, das man kaum Lust bekam und oft kam dieser dann noch zu spät. Das die Bahn nicht mal drauf kam einen Waggon dranzuhängen. Naja die Bahn ist eh sehr unzuverlässig und kommt viel zu oft zu spät.
Einmal hatte der Zug eine Panne und stand eine Stunde rum, bis Sie dann auf die Idee kamen wieder zurück zu fahren und den Zug auszutauschen. Ich glaub solange habe ich noch nirgends gestanden und kam viel zu spät an und habe natürlich den Anschlusszug verpasst, kam dann 3 Stunden zu spät an. Das war ein Tag und ich war so sauer und eine Entschädigung gab es natürlich auch nicht!
Da könnte ich auch ewig drüber reden. Einmal saß jemand neben mir, der erst seinen Kartoffelsalat in sich reinmampfte, ein Brötchen hinterherschob und zum krönenden Abschluss in eine Tomate biss. Die ganzen Innerein, Kerne und das Glibberzeug spritzten mir dabei in Gesicht und auf mein Buch. Ich habe mich derart geekelt!!
Ein anderes Mal saß mir ein Opa gegenüber, der die ganze Zugfahrt sein Gebiss im Mund herumdrehte, rausnahm, damit rumfummelte und so weiter. Weniger schön sind dann auch Fußballfans, die Glasflaschen nach einem werfen, Bierflaschen mit Inhalt durch den Zug rollen lassen und derart laut versaute Lieder singen, dass mein kaum mehr den Nebenmann versteht. Wenn sie sich dann noch eine Kippe im geschlossenen Zug anzünden und anfangen wahllos Leute zu beschimpfen, ist bei mir das Maß voll.
Der Schrecken lauert aber auch bei normalen Zugreisenden. Anzugträger, die morgens früh eine Bierflasche aus der Aktentasche zaubern und mit verdecktem Etikett heimlich trinken, offensichtliche Parteianhänger, die meinen gegen alles mögliche zu wettern- und zwar so das der ganze Zug das mitbekommt, oder Eltern, die ihre Kinder vor allen Mitreisenden über die schlechten Schulnoten ausfragen, bloßstellen und beschimpfen.
Wenn man dann noch etwas anders aussieht, als der Durchschnitt, wird man dann auch schon mal von Einigen entweder ausgefragt, missioniert oder schlichtweg auf unterstem Niveau beschimpft.
Nett finde ich aber manchmal Menschen,die einfach ein nettes Gespräch anfangen, ohne es aufzuzwingen und dann tatsächlich eine Weile etwas interessantes zu sagen haben. Oft sind dies alte Leute, denen sonst keiner mehr zuhört. Je nach Laune nervt das, aber hin und wieder kommt auch was Nettes heraus. So hat mich zum Beispiel mal ein älterer Herr gebeten, ihm beim Aktivieren seines neuen und ersten Prepaidhandys zu helfen. Der war ganz aufgeregt, hatte gesehen dass ich mit meinem Gerät eine SMS tippte und bat mich ganz lieb, ob ich ihm zeigen könnte, was er zu tun hätte, wen er jetzt seinen Sohn anrufen möchte.
Mein Highlight: Genau auf der Zugfahrt, als ich meine Kopfhörer für den MP3 Player vergaß, reiste ich mit einer arabischen Großfamilie. Zwar saßen die einige Meter weiter, an lesen, lernen oder schlafen war aber nicht zu denken, die hatten eine dermaßen hohe Unterhaltungslautstärke und dann noch so gebellt und für europäischen Maßstab relativ aggressiven Klang.
Noch schlimmer war es während der zwei Telefonate die der Mann führte, anscheinend in die Heimat, da muss man ja noch lauter rufen. Und die Kinder durften auch machen was sie wollten, 5jähriger jagt 4jährige durch den Zug, spielen Ball oder Frisbee im Abteil! Naja, danach hatte ich echt Kopfschmerzen.
Zugfahren finde ich sehr schön. Außer in einigen Fällen wo dann wirklich stinkende oder laute Menschen neben einem sitzen. Für Zugfahrten hab ich grundsätzlich immer meinen MP 3 Player dabei. Damit vertreibe ich mir die Zeit. Ich finde außerdem das es sich bald keiner mehr leisten kann mit der DB zu fahren da die Priese extrem hoch sind. Und für das Geld was man dort bekommt erhält man noch nicht einmal einen besonderen Service oder zumindest Sitzkomfort.
Die Frage warum man nicht ein paar zusätzliche Wagons anhängt kann ich beantworten. Die Bahn behauptet das es zu wenige Wagons gibt die man einsetzten könnte und das die Produktion oft mehrere Monate oder sogar Jahre dauert. trotzdem könnten finde ich es unfair das die Managergehälter immer weiter ansteigen und die Fahrgäste immer mehr zahlen müssen. Und da wundert man sich das immer weniger Menschen mit der Bahn fahren. Mal ganz angesehen dass die Bahn äußerst unpünktlich ist sehen die Züge teilweise aus wie aus dem letzten Jahrhundert.
Bei den hochmodernen ICE Zügen ist das meist auch nicht anders. Sie tragen die meiste Verspätung und sehen fast genauso aus wie die normalen Züge der Bahn. Und dafür zahlt man auch noch sehr hohe Preise.
Ich selber mache das anders. Wenn ich es vermeiden kann fliege ich lieber zu meinem Ziel. Da bin ich wenigstens sicher das ich ankomme. Und es wird mir Sauberkeit und ein sehr guter Service zum gleichen Preis geboten.
Nana, die ICEs haben schon gewisse Vorteile, die Anschlusszüge im Regionalverkehr warten auf diese Züge, falls es mal zu Verspätungen kommt (und die kommen leider immer wieder vor), auch ist das ganze so geschaltet, das die ICEs Streckenvorfahrt haben, das heißt für den Regionalverkehr, das diese Züge warten müssen.
Sicher, Verspätungen gibt es überall und nicht zu wenig, aber sauberer und freundlicher sind die ICEs allemal, vor allem gegenüber den Regional- und auch dem Nahverkehr.
Zusätzliche Waggons kann man nicht eben mal anhängen, denn diese Waggons sind nicht im Überfluss vorhanden, was würdest du BWL technisch machen, wenn du einen Waggon anhängst, der aber auf der Strecke nicht benötigt wird - das ist verschwendetes Kapital und könnte anderweitig eingesetzt werden (oder auch nicht). Sicher, zu den Stoßzeiten sollte es es gehandhabt werden, die Bahn sollte wissen, wie das Personenaufkommen auf einzelnen Strecken zu gewissen Uhrzeiten ist, aber es wird kaum etwas dagegen gemacht.
Und um gegen den Lärm entgegen zu wirken, einfach selbst Musik hören, dann klappt das auch mit den Mitfahrern, allerdings nur in dem Maße, das du die anderen nicht dabei störst, denn sonst wäre man keinen Deut besser als die anderen.
Im Großen und Ganzen klappt es schon ganz gut bei der Bahn. Ich bin nun relativ oft mit dem Zug unterwegs, aber meistens läuft alles gut. Allerdings gibt es auch andere Tage. Letztens lief mal alles schief, als ich von Dresden nach Heilbronn fuhr:
Zuerst war der Zug pünktlich, plötzlich hielt er dann irgendwo im Nirgendwo. Nach einer Weile wurde durchgesagt, dass sich die Weiterfahrt um wenige Minuten verzögert wegen eines vorausfahrenden Güterzuges. Da dachte ich mir nur: wieso wartet dann nicht einfach der Güterzug und lässt den IRE vorbei? Jedenfalls näherte sich der Zug dann mit etwa 10 min Verspätung dem Bahnhof Hof, an dem ich umsteigen wollte. Die Zugbegleiterin sagte die Anschlüsse durch meinen Anschlusszug nach Würzburg hat sie einfach mal weggelassen, ohne einen Hinweis auf einen späteren Zug oder so. Der war dann natürlich auch weg, wegen wenigen Minuten, sodass ich mit dem Zug nach Nürnberg weitergefahren bin, um auf anderem Weg zum Ziel zu kommen.
Als dann mal wieder die Fahrtkartenkontrolle kam, wollte ich ab Nürnberg meine nächste Verbindung nach Heilbronn wissen. Die wollte mir die Schaffnerin nicht sagen, sondern meinte nur, am nächsten Bahnhof würde nochmal das Personal wechseln und ich solle dann bei der nächsten Fahrkartenkontrolle fragen. Allerdings: es kam keine Schaffnerin mehr. Ist ja oft so, wenn der Zug zu spät ist, sieht man sie nicht mehr. Toll.
Ich musste mir dann also meine Verbindung in Nürnberg selbst raussuchen. Kein großes Problem als Vielfahrer. Ich habe mich in den Zug gesetzt, der schon da stand, dann wurde durchgesagt, dass sich die Abfahrt verzögert wegen Anschlussgewährung. „Nett, dass der Zug jetzt wartet, vorhin der andere in Hof wartete nicht“ dachte ich mir nur. Mit leichter Verspätung ging es dann los.
In Crailsheim musste ich wieder umsteigen, hatte dort einen längeren Aufenthalt. Da es kalt und windig war, setzte ich mich in den Warteraum. Gegen 20:15 Uhr erschien eine Bahnbedienstete und meinte, der Warteraum würde jetzt geschlossen und ich solle doch bitte draußen (in der Kälte) weiter warten. Wozu gibt es eigentlich einen Warteraum, wenn er dann geschlossen wird? Vorallem schon um diese Zeit?
Der letzte Zug nach Heilbronn hatte dann unterwegs durch Bummeleien auch nochmal 10 min Verspätung eingefahren, sodass ich letztendlich 1,5 Stunden später angekommen bin und das nur wegen der Dussligkeit der Bahn.
Ja, vom Bahnfahren kann ich auch ein Liedchen singen. Genau genommen sind es sogar zwei einschneidende Erlebnisse, die ich euch erzählen kann. Beide Ereignisse passierten innerhalb des einzigen Monats, in dem ich regelmäßig mit der Bahn fahren musste.
Das erste mal ist ein Zug, der eigentlich von Düsseldorf nach Duisburg fahren sollte, auf halber Strecke beim Düsseldorfer Flughafen stehen geblieben und nicht mehr weiter gefahren. Keine Durchsage des Zugführers, einfach nichts! Allerdings hat der Zug nicht am normalen Bahnsteig gehalten, was ja nicht so tragisch gewesen wäre, sondern auf einem Gleis direkt unter dem Flughafen. Also bin ich ausgestiegen; weit und breit war kein Servicepersonal zu sehen, nur ein paar ratlose Gesichter meiner Mitreisenden. So durfte ich dann erstmal in die Flughafenhalle rennen, um mich zu erkundigen, wo es denn eigentlich zum "richtigen" Bahnsteig gehe. Letztendlich musste ich mit dem Sky-Train des Flughafens zum recht weit außerhalb liegenden richtigen Bahnhof fahren, um dann den nächsten Zug Richtung Zielort zu nehmen.
Ein anderes Erlebnis, gleiche Strecke, allerdings auf der Rückfahrt und an einem anderen Tag war folgendes: Aufgrund einer Gleisstörung war für einige Zeit der gesamte Zugverkehr im Düsseldorfer Hauptbahnhof lahm gelegt. Mein Zug hielt aufgrund dessen schon einige Haltestellen vor dem Hbf und sämtliche Fahrgäste standen somit irgendwo in Düsseldorf, ohne zu wissen, wie sie ihren Zielort erreichen sollten, da der Zugführer auch keine detaillierten Informationen geben konnte. Irgendwie bin ich dann mit der Straßenbahn Richtung Hbf gekommen, um von dort aus mit einem Bus über die Autobahn die ca. 25 km bis zu meinem Zielort zu fahren. Insgesamt habe ich für die komplette Tour, die eigentlich etwas über eine Stunde dauert, drei Stunden gebraucht.
Mit Verspätungen, unfreundlichen und nervenden Fahrgästen, undeutlichen Ansagen, kaputten Fahrkartenautomaten und völlig überfüllten und stickigen Zügen will ich gar nicht erst anfangen. Das würde zu weit führen.
Ich fahre nicht so oft mit dem Zug. Früher habe ich das schon mal gemacht, wenn wir in eine größere Stadt wollten, um dort etwas zu shoppen. Ich bin dann auch eigentlich ganz gerne mit dem Zug gefahren. Auf der Strecke war es immer ein neuerer Zug, bei dem die Sitze noch ordentlich und nicht so dreckig und versifft aussahen. Ich fand das ruckeln des Zuges immer ganz angenehm und man konnte sich immer schön die Landschaft anschauen.
Ein unschönes Erlebnis hatte ich allerdings auch. Ein junger Typ saß schräg gegenüber in einer anderen Sitzreihe und hat sich dauernd in den Schritt gefasst. Es sah so aus, als würde es ihm Spaß machen und als hätte er schöne Gefühle dabei. Wir waren wirklich geschockt und fanden das auch echt ekelhaft. Als wir aussteigen mussten, sagten wir dann im Vorbeigehen, ob er das nicht zu Hause machen könnte.
Ein anderes Mal war eine Jugendmesse und der Zug war so dermaßen voll, dass sich alle in die Abteile quetschen mussten. Wir standen teils dicht an dicht und hatten keinen Platz, um uns zu rühren. Ich habe in großen Menschenmassen sowieso Probleme und für mich war es richtig anstrengen, diese Fahrt auszuhalten.
Ich muss jeden Wochentag mit dem Zug von Gelsenkirchen nach Bochum zur Uni fahren, weil es mit dem Auto einfach sehr teuer ist auf Dauer. Ich fahre eigentlich sehr ungern mit dem Zug weil man oft mit Platzmangel und unangenehmen Gerüchen konfrontiert wird.
Ein recht lustiges Erlebnis: Letztens machte ein Zugfahrer Musik im Zug und lief danach rum um Geld einzusammeln wir anderen haben alle ziemlich verwirrt geguckt hab ich ja noch nie gesehen.
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