Den Wunsch behindert zu sein

vom 12.02.2009, 13:45 Uhr

Hallo!

Gestern und heute kam ein Bericht im Fernsehen, von einem Mann, der sich nichts mehr wünscht6, als sein linkes Bein amputiert zu bekommen. Er ist völlig gesund. Aber er will unbedingt behindert sein. Er bindet isch ab und zu sogar sein Bein sehr straff ab und läuft mit Krpücken rum damit man denkt, dass er ein Bein amputiert hat. Diese Gelüste lebt er aber nur da aus, wo man ihn nicht kennt. Er ist auch in Psychotherapie. Dabei soll aber nur herausgefunden werden, woher dieser Wunsch kommt. Wenn er am Ende der Therapie dieses immer noch will, meint die Psychologin, sollte man seinen Wunsch erfüllen.

Ich finde so etwas einfach schrecklich. Ich denke, dass man diesen Mann davor bewahren sollte. Und das, wenn es gar nicht anders geht, auch mit Gewalt und einer Zwangseinweisung in eine Psychotherapeutischen Klinik.

Selbst eine Schocktherapie mit jemanden, der durch einen Unfall ein Bein verloren hat hat nichts genutzt. Der Mann will immer noch den Traum erfüllt bekommen und fühlt sich nur wohl, wenn er sein Bein abgebunden hat und mit Krücken rumrennt.

Was denkt ihr über solche Menschen? Der Mann im Fernsehen ist angeblich kein Einzelfall. Es sollen sehr viele Menschen den Wunsch haben, dass sie ein Handicap haben.

Meine Meinung ist, wenn man ihn absolut nicht davon abhalten kann, sollte er alles, was damit in zusammenhängt auch selber bezahlen. Auch die Folgekosten, wie Rollstuhl, eine behindertengerechte Wohnung und alles, was für Kosten auf ihn zukommen würden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diese Menschen können in meinen Augen einfach nur krank sein und den muss geholfen werden. Also nicht deren schwachsinnigen Einfall umsetzten, sondern diese Menschen notfalls Zwangseinliefern. Denn da steckt in jedem Fall mehr dahinter.

Mann kann das auch nicht durchsetzten, dem das Bein zu amputieren und dann zu sagen, die Folgekosten trägst du selbst, denn zum einen widerspricht die Op schon unserem Grundgesetz und zum anderen wird er danach auf jeden Fall auf staatliche Hilfen angewiesen sein und einem Menschen nicht zu helfen, nur weil er es nicht bezahlen kann, ist strafbar.

Also selbst wenn man diesem Schwachsinn nachkommen wollte, würde das gegen geltendes Recht verstoßen und damit nicht möglich sein. Und ich glaube auch, wenn sein Wunsch wirklich echt wäre, dann hätte ich mir einfach eine Kreissäge oder eine Motorsäge geschnappt, mich betäubt und es als Unfall aussehen lassen. Und dann wüsste niemand, dass ich es so wollte und ich hätte was in will.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo Naffi!

Dieser Mann hat schon daran gedacht, dass er sich diese Verletzung selber zufügt. Er hat aber Angst davor, dass es nicht genauso wird, wie er es will. Er wollte sich schon so auf die Bahnschiene legen, dass ein Bein unter dem Zug wäre. Aber er hatte Angst, dass mehr passiert, als nur ein verlorenes Bein oder dass er nciht stark genug verletzt werden würde und die Ärzte ihm sein Bein retten würden, wenn er bewußtlos ist und ncihts sagen kann.

Der Mann steht mit beiden Beinen im Berufsleben und hat eine leitende Position. Er sagt selber, dass er nicht wenig verdient und er weiß auch genau, dass, wenn er wirklich behindert wäre, wie er es sich wünscht, dass er dann nciht mehr so viel Einkommen haben wird.

Für mich es ist es auch krank, dass er so denkt. Aber die Psychologin meint, dass man ihn nicht zwingen kann diese Gedanken aus dem Kopf zu bekommen und wenn alles nichts nutzt, würde sie es befürworten, dass man ihm sein linkes Bein nimmt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo!

Er wollte sich doch sogar sein Bein mit absicht zertrümmern lassen, damit er es agebnommen bekommt. Dabei sagte er, dass er einen Unfall provozieren wollte, bei dem er das bein verliert oder es so schwer verletzt ist, dass es amputiert werden muss.

Ich finde sowas richtig schlimm. Jeder andere ist froh, wenn er gesund ist und keine Behinderungen hat. Ich kann mir vorstellen, dass der Mann sich die Amputation des Beins wünscht, um damit aufzufallen. Um Mitleid zu erregen und mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sowas gibt es ja, dass Menschen sich absichtlich kranker machen, als sie in wirklich sind, um sich wichtig zu machen.

Der Mann sollte sich wirklich mal einweisen lassen und eine stationäre Therapie machen. Irgendwie muss man ihm doch begreiflich machen können, wie unsinnig und unnötig sein Wunsch ist. Vielleicht kann man ihm ja irgendwie beibringen, dass es auch andere positive Sachen gibt, durch die er Aufmerksamkeit bekommen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Ich kann mir vorstellen, dass der Mann sich die Amputation des Beins wünscht, um damit aufzufallen. Um Mitleid zu erregen und mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sowas gibt es ja, dass Menschen sich absichtlich kranker machen, als sie in wirklich sind, um sich wichtig zu machen.

Das war auch mein erster Gedanke. Sowas tun sogar sehr viele Menschen, allerdings wünschen sie sich deswegen nicht unbedingt eine Behinderung oder machen sich absichtlich physisch krank, "im Kleinen" tun das vor allem viele die ständig behaupten es ginge ihnen psychisch sehr schlecht und wenn man ihnen genug Aufmerksamkeit schenkt, passieren die schlimmen Dinge, die vorher verantwortlich waren, auf einmal nicht mehr.

Wenn man sich, wie oben beschrieben, in erster Linie Aufmerksamkeit wünscht, ist das Prinzip vermutlich das selbe wie bei diesem Mann, der sich die körperliche Beeinträchtigung wünscht. Das da irgendwas in seinem Kopf nicht so läuft wie von der Natur gewollt wurde ist meiner Meinung nach schon als Fakt zu bezeichnen. Wie schlimm das nun ist ist die andere Frage - und ich persönlich finde es sehr schlimm. Ich bin selbst mit nur leichter Beeinträchtigung am Fuß geboren worden und habe deswegen von Anfang an gelernt, wie man damit gut klarkommt, und deswegen geht's mir heute auch gut.

Ich kenne allerdings aus den langen Krankenhauszeiten eine ganze Menge Unfallopfer o.ä. die eben erst im Verlauf ihres Lebens zu ihren Behinderungen kamen, und diese haben deutlich schwerer damit zu kämpfen. Eine Freundin von mir sitzt dauerhaft im Rollstuhl, obwohl sie beide Beine hat und bewegen kann, laufen kann sie aber trotzdem nicht richtig. In der Schule war es ein ewiges Theater bis man sie mal mit dem Fahrstuhl nach oben fahren lassen hat, und auch sonst sind nicht alle Menschen zu Behinderten extra nett bloß weil sie behindert sind.

Ich glaube, genau diesen Punkt stellt der Mann sich zu leicht vor. Wenn man etwas wegen seiner körperlichen Beeinträchtigung nicht schafft kommt nicht alle fünf Minuten jemand vorbei, der einem dabei hilft! Ganz abgesehen davon, dass ständiges nach Hilfe fragen einem auf Dauer echt zum kotzen wird, weil man plötzlich nicht mehr kann, was alle anderen können. Es ist für viele auch demütigend, ständig auf Hilfe angwiesen zu sein. Wer mit seiner Behinderung gut klar kommt möchte auch kein Mitleid oder über-gut gemeinte Hilfeangebote - genauso regt man sich übrigens im Stadium der Zufriedenheit aber auch nicht mehr darüber auf (das wäre das Stadium dazwischen).

Ich denke dass der Mann auf jeden Fall Hilfe braucht - aber bestimmt nicht dabei, sich sein Bein abnehmen zu lassen. Sondern jemanden der rausfindet, was da bei ihm los ist und einschätzt, ob dem Mann noch zu helfen ist oder auch nicht?

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo Nelchen!

Er sagte selber, dass es nicht an der Aufmerksamkeit liegt. Die Aufmerksamkeit hätte er durch seine leitende Position im Beruf schon genug. Er hat diesen Wunsch seit seiner frühesten Kindheit und er hat schon als Kind fasziniert den Menschen hinterhergeschaut, die ein Körperteil amputiert hatten. Er war sogar als Kind soweit, dass er seinen Teddybären das linke Bein abgeschnitten hat. Und es war immer das linke Bein. Er hatte nie den Wunsch das rechte Bein oder einen Arm zu verlieren. Er wollte immer das linke Bein weg haben. Er meinte, dass sein linkes Bein nicht ihm gehört und er das Gefühl hätte, dass es nicht zu seinem Körper dazu gehört.

Ich habe schon überlegt, ob sowas vielleicht im Gehirn "falsch geschaltet" ist. So wie ein mensch ja manchmal das Gefühl hat, im falschen Körper geboren zu sein. Das wird ja auch vom Gehirn gesteuert. Was mich auch gewundert hat ist, dass dieser Mann ein leidenschaftlicher Jogger ist. Er sagte aber, dass er genau weiß, dass er dann darauf verzichten muss und das würde ihm weniger ausmachen, als wenn er endlich von seinem Bein befreit werden würde.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallöchen,

solche Menschen gibt es öfters als man denkt. Es gab so einen Menschen auch in meiner damaligen Heimat. Dies war auch ein Mann, so um die 30 - 40 Jahre alt und er wollte unbedingt komplett im Rollstuhl sitzen, d.h. keine Beine mehr haben. Er kam damals zu dieser Zeit auch im Fernsehen bei verschiedenen Sendungen wie Stern TV, RTL Explosiv usw. jedoch bekam er seinen sehnlichsten Wunsch niemals erfüllt, da aus Sicht der Psychologen keinen Anhalt dafür gibt einen kerngesunden Menschen zu verstümmeln lassen.

Jahrelang hörte man von ihm nichts mehr, bis er sich selbst verstümmelt. Er legte sich wirklich auf die Bahngleisen mit beiden Beinen und lies einen heranrollenden Zug über sich fahren. Letzendlich mussten beide Beine amputiert werden und seitdem sitzt der gute Herr im Rollstuhl. Laut den letzten Berichten über ihn, soll er massive Schulden haben, denn die Bahn hat den kompletten Ausfall, den sie durch ihn hatte, ihm auch aufbelastet.

Ich kann solche Menschen nicht verstehen, die sich freiwillig als "Behinderten" sehen möchten und sich nichts sehnlichster wünschen als so eine riskannte Operation. Ich könnte mir niemals vorstellen freiwillig etwas abtrennen zu lassen. Habe den Bericht eben bei RTL Aktuell auch gesehen und fand es sehr schade, das die Begegnung mit dem Herrn der durch einen Unfall ein Bein amputieren lassen musste nichts gebracht hat. Ich denke, das wir solche Menschen niemals verstehen werden!

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Er sagte selber, dass es nicht an der Aufmerksamkeit liegt. Die Aufmerksamkeit hätte er durch seine leitende Position im Beruf schon genug.

Abgesehen davon, dass Menschen auf die es zutrifft (also die sich Aufmerksamkeit wünschen), das selber gar nicht sagen geschweigedenn beurteilen könnten, ist die Aufmerksamkeit in einer leitenden Position im Beruf eine völlig andere Form von Aufmerksamkeit. Um genauer zu sein bietet diese ihm sogar das Gegenteil von dem, was Nelchen und ich meinten (ich denke mal, sie wird das selbe Phänomen wie ich meinen ;) ). Ein leitender Angestellter wird niemals von ihm unterstellten Menschen gefragt, wie denn sein Wohlbefinden heute so ist zum Beispiel. Dafür wird bei ihm peinlich genau auf sein Verhalten, seine Kommunikation geachtet. Bei sozial gleichgestellten Menschen dagegen nicht so stark, oder nur dann, wenn sie sich extrem benehmen. Bei einem Behinderten würden sich nicht so schnell die Leute darüber das Maul zerreißen, dass er heute die selbe ungewaschene Hose angezogen hat wie gestern auch. Bei einem Vorgesetzten sucht man solche Fehler dagegen richtig. Und eben das diffenziert die Aufmerksamkeit, die der Mann sich vermutlich wünscht, von jener, die er massenhaft bekommt.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Taline hat geschrieben:
Diamante hat geschrieben:Er sagte selber, dass es nicht an der Aufmerksamkeit liegt. Die Aufmerksamkeit hätte er durch seine leitende Position im Beruf schon genug.

Abgesehen davon, dass Menschen auf die es zutrifft (also die sich Aufmerksamkeit wünschen), das selber gar nicht sagen geschweigedenn beurteilen könnten, ist die Aufmerksamkeit in einer leitenden Position im Beruf eine völlig andere Form von Aufmerksamkeit. Um genauer zu sein bietet diese ihm sogar das Gegenteil von dem, was Nelchen und ich meinten (ich denke mal, sie wird das selbe Phänomen wie ich meinen ;) ).

Im Prinzip ist doch eher so, dass einem leitenden Angestellten Aufmerksamkeit eher in Form von Neid zu Teil wird, einem Behinderten dagegen wird eher Mitleid entgegen gebracht. Allerdings, und das wurde ja schon erwähnt, auch nur bis zu einem gewissen Grad. Irgendwann schlägt das Mitleid eher in Groll und vielleicht auch Aggression um.

SybeX hat geschrieben:Ich denke, das wir solche Menschen niemals verstehen werden!

Das denke ich auch. Und genau deswegen wird es wohl auch kaum möglich sein, den Mann davon zu überzeugen, dass eine Bein-Amputation seine innersten Wünsche nicht erfüllen wird.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diesen Bericht auch gesehen habe. Was tut man nicht alles, wenn man krank ist und sich langweilt ;-)

Und auch ich fand das Ganze mehr als befremdlich und ich kann mir nicht so richtig vorstellen, was diesen Mann an der Vorstellung, behindert zu sein so sehr reizt. Eine mögliche Erklärung wäre für mich der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Mitleid. Viele ziehen daraus ja wirklich einen nicht unerheblichen sekundären Krankheitsgewinn, was natürlich wirklich abartig ist. Aber wenn er nur noch ein Bein hätte, dann stellt er sich vielleicht vor, dass ihm überall geholfen werden würde.

Sei es im Bus oder im Supermarkt, jeder würde ihn anschauen und viele würden ihn fragen, ob er Hilfe benötigt. auch in der Bahn würde man ihm immer einen Platz anbieten. Vielleicht wurde der Mann ja in seiner Kindheit stark vernachlässigt und seine Eltern haben ihm immer nur dann Aufmerksamkeit geschenkt, wenn er krank war und deshalb hat er sich eben eine dauerhafte "Krankheit" gewünscht? Man weiß es eben nicht, für Menschen, die so einen Wunsch nicht kennen ist das natürlich mehr als komisch und die neigen dann vielleicht auch schnell dazu, diesen Menschen zu verurteilen oder gar zu beschimpfen.

Ich finde es aber absolut richtig, dass kein deutscher Arzt diesem Menschen einfach so ein Bein amputieren wird. Da muss er wohl im Endeffekt doch zu einem fingierten Unfall greifen, wenn er sich seinen "Traum" erfüllen will, oder er muss zur Vernunft kommen und einsehen, dass sein Wunsch einfach nur schwachsinnig ist.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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