An eBay Bewertungen beim Kauf orientieren?

vom 20.11.2008, 09:25 Uhr

Ich habe bisher noch nicht sehr viel bei Ebay gekauft, allerdings nutze ich das Bewertungssystem bei eventuellen Einkäufen immer.

Ich lese mir vor allem die negativen und neutralen Bewertungen durch. Falls ein Käufer einen Verkäufer negativ bewertet hat, schaue ich mir meistens sogar den Kommentar und die Bewertung an, die der Verkäufer umgekehrt für den Käufer abgegeben hat.

Ich habe wenig Lust, auf meine Sachen ewig zu warten oder sogar auf einen Betrüger hereinzufallen. Natürlich bietet ein Lesen der Bewertungen keine hundertprozentige Sicherheit, jemand kann auch beim hundertsten Handel unzuverlässig werden.

Falls in den Bewertungen steht, dass die Ware überhaupt nicht angekommen ist, interessiert mich immer auch ein eventueller Kommentar des Verkäufers, der dadurch eine negative Bewertung erhalten hat. Wenn dieser sich nicht zu dem Sachverhalt geäußert hat, sinkt bei mir das Vertrauen und ich würde eher schauen, ob ich den gewünschten Artikel nicht bei einem anderen Verkäufer bekommen kann.

In Fällen von Verzögerungen drücke ich meistens ein Auge zu, da so etwas immer mal vorkommen kann.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also, ich schaue mir die Bewertung schon sehr genau an. Einerseits achte ich darauf, ob der Verkäufer schon ähnliche Ware verkauft hat und wie seine Bewertungen bei diesen Verkäufen waren.

So hab ich zum Beispiel meinen gebrauchten TFT-Bildschirm bei einem Händler gefunden, der zwar teurer war als seine Konkurrenz aber Topp-Bewertungen bezüglich seines Verhaltens dem Käufer gegenüber hatte. Besonders erwähnt wurde von den vorherigen Kunden, dass dieser Verkäufer seine Ware hervorragend verpackt. Das ist natürlich bei dem Versand von Technikartikel ein nicht unerhebliches Kriterium für einen Kauf.

Dann achte ich bei den Bewertungen noch auf die Plausibilität. Wenn jemand seine Bewertungen fälscht, achtet er meistens nicht auf die zeitlichen Zusammenhänge. So hab ich zum Beispiel bei ebay.com bei einem Händler nicht gekauft, weil der dutzende Bewertungen direkt am Tage des Verkaufs erhielt. Angeblich sollte die Ware per Versand bereits beim Käufer eingegangen sein.

Kam mir seltsam vor, dass da eine CD von New York nach San Franzisko innerhalb von einer knappen halben Stunde zum Käufer geflogen sein sollte. Noch erstaunlicher war für mich, dass dieser Verkäufer plötzlich von dem Verkauf von CDs zu teurem Hifiequipment wechselte. Da das Konto auch erst einige Wochen existierte, habe ich lieber die Finger davon gelassen...

Natürlich lese ich mir auch die negativen Bewertungen durch. Es gibt genug Verkäufer, bei denen Inlandsgeschäfte hervorragend klappen, aber die ins Ausland versandten Gegenstände nie ankommen. Das muss man auch nicht unbedingt haben, wenn man im Ausland einkauft.

Dann gibt es da ja auch noch die Verkäufer, die scheinbar von ihren Frachtkosten leben. Da wird eine Sendung angeblich als Päckchen verschickt, der Kunde erhält aber eine Lieferung in Form einer Warensendung.

Besonders interessant ist auch, wann die negativen Bewertungen stattfanden. Ist das nur einmal gehäuft gewesen, weil der Verkäufer z.B. aufgrund eines Unfalls längerfristig nicht liefern konnte oder ob er generell dazu neigt erst einmal drei bis vier Wochen nach der Zahlung verstreichen zu lassen, ehe er seine Ware versendet.

» wildplace » Beiträge: 57 » Talkpoints: 0,00 »


Ich gucke natürlich auch immer zuerst auf den Preis, der ist Vorraussetzung dafür, ob ich mal bieten wollen würde oder nicht. Aber danach schaue ich mir sehr wohl die Bewertungen an.

Zum einen wieviele es insgesamt sind, dann wieviele davon positiv und wieviel davon neutral oder gar negativ sind und von denen schaue ich mir dann natürlich die Begründung an gegebenfalls, was der Verkäufer dazu zu sagen hat. Denn manchmal ist es in der Tat nicht die Schuld des Verkäufers, wenn zum Beispiel die Post ewig braucht oder derjenige krank war oder sowas. Ich denke mal sollte sich sowas auf jeden Fall anschauen. Klar, die positiven Bewertungen kann man gut fälschen, aber wenn es vermehrt negative gibt, dann kann man sich denke ich schon darauf verlassen und sollte da eben nicht kaufen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich sehe mir die Bewertungen im jeden Kauffall an, da ich nichts an die Lange Leine hängen will. Wenn es ein Online Shop ist, bin ich mit Abweichungen unter 95% etwas skeptisch. Ab 97% würden mich die Bewertungen nicht abhalten, den gewünschten Artikel zu kaufen. Durch meine Kauferfahrungen weiß ich, dass die Bewertungen oftmals falsch getippt sind. Denn nicht alle Käufer sind mit dem Service und Support zufrieden (unterschiedliche Erwartungen), und zudem sollte man dem Shop Freiraum geben, den er braucht.

» nick1 » Beiträge: 373 » Talkpoints: -8,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich schaue mir immer das Bewertungsprofil des Verkäufers an, damit ich mir etwaige Probleme möglichst erspare. Bisher hat das auch immer geklappt und ich hatte nur kleinere Problemchen mit Käufern, meine Verkäufer waren immer seriös und empfehlenswert.

Ich habe prinzipiell auch nicht gegen negative Bewertungen, das heißt, ich schrecke nicht unbedingt davor zurück, wenn ein Verkäufer jetzt "nur" 90 % positiv bewertet wurde. Natürlich kaufe ich lieber bei jemandem mit 100 %, aber da kann man genauso falsch liegen.

Ich lasse mir immer nur die negativen und neutralen Bewertungen anzeigen und lese sie mir genau durch. Daran kann ich erkennen, ob die Kritik gerechtfertigt war oder nicht. So kann ich auch erkennen, ob der Verkäufer durch einen Kommentar zu dieser negativen Bewertung an einer Aufklärung interessiert ist oder nicht. Oft bewerten Käufer ja auch mal einfach aus Spaß negativ, weil ihnen die Briefmarke nicht gefallen hat, das erkennt man aber nur, wenn man sich die Bewertungen anschaut und nicht nur nach der Prozentangabe geht.

Wenn ich also ein Mitglied mit 95 % bei 1000 Bewertungen habe, kaufe ich, bei entsprechender Analyse der negativen Bewertungen lieber bei diesem Verkäufer als bei einem, der bei 5 Bewertungen 100 % hat. Denn da würde ich Ersteren immer noch als seriöser beurteilen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Für mich persönlich sind die Bewertungen ein wichtiges Mass dafür, dass man ungefähr abschätzen kann ob dies ein seriöser oder eher unseriöser Verkäufer ist. Wenn jedoch einige negative Bewertungen vorhanden sind, schaue ich sie mir genau an, was genau negativ bewertet wurde und dann urteile ich erst. Denn es gibt auch Käufer, die für eine "lange" Lieferzeit von 2 Wochen schon eine negative Bewertung abgeben. Man muss halt immer abwägen, wie schwerwiegend so eine Bewertung ist.

Ich finde es schlimm wenn 3x die Bewertung kommt: Verkäufer meldet sich nicht und die Ware ist nicht angekommen, trotz Geldeingang. Da ist es nicht so schlimm, wenn 100x die Bewertung kommt: Verkäufer hat 2 Wochen "lange" Lieferzeiten.

Wie gesagt muss man immer genau nachgucken und vor allen Dingen nicht vorschnell vorurteilen, denn nicht jede negative Bewertung ist gerechtfertigt.

Was auch wichtig ist, dass wenn ein noch "junger" Verkäufer einen Bewertungsstand von 100% positiven Bewertungen hat, dass man da nachguckt wie viele Bewertungen er überhaupt hat. Wenn dies nur 3 Stück sind, dann sollte man ruhig misstrauisch sein, wenn man teuere Geräte kauft.

» MattiS.D-Sign » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Auf jeden Fall, aber wie du schon festgestellt hast, die Betonung liegt auf orientieren. Das Sterne- und das Benotungssystem sind eine gute Hilfe um sich über die Seriösität des Verkäufers zu orientieren. Ich schaue dort jedenfalls immer nach und wenn ich nur geringste Zweifel habe biete ich nicht. Ein wichtiger Anhaltspunkt ist für mich auch die Dauer der Mitgliedschaft. Wenn ein Verkäufer erst seit vier Wochen Mitglied ist und schon zweihundert positive Berwertungen hat ist für mich etwas oberfaul. Ein seriöser Bieter der nur sechsundneunzig Prozent positive Bewertungen hat aber dafür schon fünf Jahre im Geschäft ist wäre für mich in Ordnung. Im Zweifelsfalle schaue ich mir dann die Einträge der negativen Bewertungen an, denn die sind manchmal wirklich an den Haaren herbeigezogen.

Neulich habe ich im Fernsehen einen wirklich interessanten Bericht über einen proffessionellen Ebay-Betrüger gesehen. Das war wirklich unglaublich. Die Käufer haben wirklich fast alles richtig gemacht (der Treuhandservice wäre hier allerdings die richtige Wahl gewesen). Bei dem geschilderten Fall hat ein Anbieter sehr teure Markenuhren von Gucci und Armani weit unter dem Ladenpreis verkauft. Die Uhren waren wirklich alle echt, nicht geklaut oder irgendwie beschädigt. Nach zwei Monaten reger Verkaufstätigkeit hatte er sich einen so guten Namen in dem Geschäft gemacht, dass immer mehr Kunden ihm seine Ware abkauften. Zum Schluss hatte er täglich bis zu eintausendachthundert Uhren verkauft. Jetzt war der Zeitpunkt des Abzockens gekommen. Die Bezahlung der Uhren per Vorauskasse wurde angenommen und die Käufer erst einmal mit plausiblen Gründen vertröstet.

Das ist sicherlich kein Problem wenn man was mit Lieferschwierigkeiten schreibt und auf sein positives Bewertungsprofil verweist. So dauerte es schließlich drei Wochen bis sich die negativen Bewertungen häuften und auch Ebay stutzig geworden ist und den Verkäufer sperrte. Der hat sich inzwischen wahrscheinlich ins Ausland abgesetzt und genießt seine Beute. Es handelt sich um sage und schreibe 1,2 Millionen Euro, die er in dieser kurzen Zeit von den gutgläubigen Käufern überwiesen bekommen hat. Ob man ihn jemals schnappt und verurteilt ist sehr fraglich, aber dieser dreiste Betrug hat wirklich ein hartes vorgehen verdient.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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