Webers „Freischütz“, die deutsche Nationaloper

vom 07.02.2009, 20:10 Uhr

Hallo,

„Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber wird oft als deutsche Nationaloper bezeichnet. Das Libretto verfasste Weber zusammen mit dem deutschen Dichter Friedrich Kind. Die Gestalten sind durch den Gegensatz von „gut“ oder „böse“ gekennzeichnet. Im Mittelpunkt der Handlung steht der sogenannte „Probeschuss“. Für Weber ein Überbleibsel aus dem mittelalterlichen Zunftbetrieb. Der Eremit ist bei Weber der Vertreter der neuen Zeit und sorgt zum Schluss der Oper für die Abschaffung dieses Brauches um so auch dem Aberglauben keinen Raum mehr zu geben. Die Oper hat sowohl romantische aber auch aufklärerische Züge. Die Premiere fand 1821 mit großem Erfolg in Berlin statt.

Die Handlung spielt in Böhmen nach Beendigung des dreißigjährigen Krieges. Die Dorfgemeinschaft feiert den Sieg des Bauern Kilian beim Preisschießen, dagegen wird der Jägerbursche Max verspottet, er trifft sein Wochen gar nichts mehr und fühlt sich vom Schicksal verfolgt. Als ihm der Erbförster Kuno auch noch sagt das morgen der „Probeschuss“ vor dem Fürsten sein muss ist er am Boden zerstört. Denn er weiß, wenn er morgen daneben schießt , darf er Agathe die Tochter des Försters nicht heiraten. Da erscheint Kaspar ein finsterer Geselle, er versucht Max beim Wein zum Freikugel gießen zu überreden, weil dies die beste Lösung für morgen und er zeigt Max auch gleich die Wirkung einer Freikugel. Max sagt aus Angst, das es morgen schief gehen könnte zu.

Im Forsthaus sieht man Agathe , die Tochter des Erbförsters und ihre Freundin Ännchen die auf Max warten. Ännchen fegt die Scherben des Bildes von Ahnherren auf beide rätseln warum es von der Wand fiel und dabei Agathe leicht am Kopf verletzte. Ännchen bittet Agathe ihr von ihrem Besuch beim weisen Eremiten zu erzählen. Agathe sagt er habe sie vor einer unbekannten Gefahr gewarnt und ihr einen Strauss weißer Rosen geschenkt. Dann erscheint endlich Max aber nur um zu sagen das er gleich wieder fort muß. Als die Frauen hören das er in die Nähe der Wolfsschlucht will erschrecken sie und wollen ihn zurückhalten aber Max stürmt los zum Kugeln gießen in die Wolfsschlucht.

Kaspar ist schon in der Schlucht und macht Feuer, aus seinen folgenden Gespräch mit Samiel dem schwarzen Jäger erfährt man, das Kaspar nur weiter leben darf wenn er Samiel alle drei Jahre ein Opfer bringt. Diesmal soll Max das Opfer sein. Max ist auf dem Weg in die Schlucht durch unheimliche Bilder wie seine warnende Mutter oder eine sich in den Fluss stürzende Agathe verzögern seinen Abstieg. Als bei Kaspar angekommen ist , beginnt er mit der unheimlichen Zeremonie des Kugelgießens. Als am Ende des gruseligen Spektakels Samiel erscheint fällt Max vor Schreck in Ohnmacht. Punkt ein Uhr ist der ganze Spuk vorbei.

Am nächsten Morgen im Forsthaus, Agathe in ihrem Brautkleid ist sehr schwermütig, sie hat nicht gut geschlafen und böse Träume gehabt. Ännchen versucht sie auf ihre Art aufzuheitern was aber auch nicht viel bringt. Da erscheinen auch die Brautjungfern um Agathe den Brautkranz zu bringen. Doch beim öffnen erschrickt Ännchen in der Schachtel ist eine Totenkrone. Agathe sieht darin ein weiteres schlechtes Omen und bittet Ännchen ihr aus den weißen Rosen des Eremiten einen Kranz zu flechten.

Im Jagdlager des Fürsten wird gegessen und getrunken und über das Jagden philosophiert. Alle warten auf den Probeschuss von Max. Der Fürst bestimmt eine weiße Taube als Ziel. Gerade als Max schießt erscheint Agathe und sinkt zu Boden. Alle sind starr vor Schreck. Hat Max die eigene Braut erschossen? Agathe erwacht aber kurz darauf wieder aus ihrer Ohnmacht und alle sind erleichtert. Jetzt sehen sie wenn die Kugel wirklich getroffen hat Kaspar, der jetzt sein Leben aushaucht. Max muss nun die ganze Geschichte des Kugelgießens in der Wolfsschlucht beichten und wird vom Fürsten sofort des Landes verwiesen.

Der Eremit erscheint nun und sagt das es nicht in Ordnung das Glück seiner Menschen von einem Schuss abhängig zu machen. Stattdessen würde ein Probejahr viel mehr Sinn haben. Der Fürst ist damit einverstanden. Max darf bleiben und nach bestandenem Probejahr seine Agathe heiraten.

Carl Maria von Weber verhalf mit seinen Werken der deutschen Oper zu einem entscheidenen Durchbruch.

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