(Fast) kalorienlose Diät ?
Hallo, ich wollte euch mal vorstellen, was ich momentan für eine Diät ausprobiere und euch fragen, inwieweit diese sinnvoll beziehungsweise gesund ist.
Zuerst einmal, ich bin übergewichtig und versuche das schon seit einer ganzen Weile zu ändern. Mir ist klar, dass ich mit entsprechend viel Sport mehr in weniger Zeit erreicht würde, aber dazu kann ich mich nie sonderlich lange aufraffen. Ich bin zwei Mal für je einen Monat in ein Fitnessstudio gegangen und habe dort auch ausgiebig trainiert, was sich hinterher auch ausgezahlt hat. Aber dann war nach beiden Monaten diese Aktion dort, wegen der ich hingegangen bin, vorbei und der Eintritt hätte sehr viel mehr gekostet, daher habe ich das dann gezwungener Maßen gelassen. Joggen oder Radfahren sind irgendwie nicht so richtig etwas für mich, schon gar nicht in dieser Jahreszeit. Ich weiß ebenfalls, dass ich auch anders Fett verbrennen könnte (auch im Haus), aber da kommt besagte Faulheit wieder ins Spiel.
Wie dem auch sei, ich habe mir dann überlegt, allein mit Änderung meines Essverhaltens die gewünschte Gewichtsreduzierung zu erreichen und zwar aus zwei Gründen. Erstens meine ich, der zeitliche Aufwand dafür sei geringer und zweitens habe ich hierbei mehr Selbstbeherrschung beziehungsweise Willensstärke. Ich habe auch schon einmal gefastet und mich ausschließlich von Wasser und mittags manchmal Brühe ernährt, aber da war dann das Problem, dass sich mein Körper auf das Hungern eingestellt hat und praktisch auf Sparflamme funktionierte, also die Fettreserven irgendwie nicht so wirklich angegriffen hat. Zudem wird einem davon in einschlägigen Foren und Ratgebern als Mittel zum Abnehmen auch abgeraten, daher musste ich mich nach etwas anderem umschauen.
Meine Wahl fiel dann auf eine Art Diät, bei der ich sehr wenige Kohlenhydrate und sehr wenig Fett zu mir nehme, ebenso sehr wenig Zucker, alles in allem also kaum Kalorien. Was ich noch esse, ist viel Gemüse, beispielsweise ein Salat aus Gurken, Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Eisbergsalat, . Jedoch esse ich diesen Salat ohne jegliches Dressing, auch nicht sehr fettreduziertes, welches etwa aus 1%-Joghurt und Kräutern bestünde. Mir schmeckt das Ganze auch, es besteht also nicht die Gefahr, dass ich das nicht durchstehen würde. Des Weiteren koche ich mir mittags ab und an eine Suppe, die laut Verpackung einen Brennwert von 30 Kilokalorien besitzt. Das Umsteigen hiervon auf eine "normale" Ernährung sollte auch kein Problem darstellen, da ich das stufenweise vornehmen könnte, so dass mein Körper Zeit hätte, sich wieder daran zu gewöhnen.
Nun meine Fragen dazu: Ist dieses Vorgehen sinnvoll um Abzunehmen ? Kann ich mit dieser Art von Diät dem Körper eine normale Versorgung vorgaukeln oder läuft es auf das Gleiche wie Fasten hinaus ? Ist es ungesund sich über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen so zu ernähren ? Wenn ja, sollte ich Nahrungsergänzungspräparate zu mir nehmen ? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit ohne Sport abzunehmen ?
Danke im Voraus
Hi,
Ich bin natürlich kein Ernährungsexperte, aber da ich selbst schon einmal fast 40 Kilo abgenommen habe, weiß ich was das alles bedeutet und wie du auch, war ich fasziniert von dem Gedanken rein durch eine andere Ernährung abzunehmen.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: das funktioniert so nicht. Du musst sowohl deine Ernährung VERNÜNFTIG umstellen- das heißt nicht, nur noch Obst und Gemüse zu essen- und Sport treiben. An dem führt kein Weg vorbei. Denn sobald du abnimmst und keinen Sport treibst nimmst du auch wichtige Muskelmasse ab.
Was du da beschreibst klingt stark nach einer Fastenkur. Klar, übermässig Zucker und Fett sind nicht gut. Dennoch sind das Nährstoffe, die der Körper unbedingt braucht. Ihm diese auf lange Sicht zu entziehen führt zwangsläufig zu Mangelerscheinungen. Ausserdem bringst du dir durch so einseitige Ernährung auch deinen Magen-Darm-Trakt total durcheinander. Dann hast du nicht nur Mangelerscheinungen sondern auch Verdauungsprobleme.
Ich würde dir raten, zu einem Ernährungsberater zu gehen. Der kann dir genau sagen, wie ein ausgewogenes Essen auszusehen hat. So wie du das beschreibst auf keinen Fall. Und auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen ist definitiv keine Lösung.
Und wie bereits erwähnt, an Sport führt kein weg vorbei. Wenn du fettmasse in Muskelmasse umwandeln willst, musst du dich bewegen. Das geschieht nämlich auch durch eine Ernährungsumstellung nicht. Da musst du den inneren Schweinehund einfach überwinden. Ausserdem wird dein gesamter Körper es dir danken. Die Gelenke werden entlastet, der Rücken gestärkt, die Kondition verbessert. Alles Dinge, die dir auf lange Sicht das Leben erleichtern. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich weiß dass das gerade am Anfang nicht einfach ist, aber wenn du wirklich abnehmen willst dann bedeutet das, dass du ein paar Mühen auf dich nehmen musst.
Hi, also ich befasse mich derzeit auch mit Diäten und bei dem was Du schreibst, fällt mir auf, das mein "Ernährungsplan" den ich bekommen habe, etwas für Dich sein könnte. Du hast gesagt, dass Du mit wenig Nahrung anscheinend auskommen könntest, daher schreibe ich Dir mal meinen Plan auf.
Das Programm von dem ich meinen Plan habe nennt sich Metabolic Balance und richtet sich an Übergewichtige jeden Alters (ich persönlich halte es weder durch, noch erachte ich es in meiner Situation als sinnvoll, aber habe im Netz auch schon gegenteiliges gelesen).
Das Programm startet mit zwei Entlastungstagen, hierbei wird am Morgen eine Tasse lauwarmes Wasser mit "Glaubersalz" getrunken, was der Abführung dient. Wahlweise kann man auch Einläufe für zu Hause verwenden, die ich persönlich auch bevorzugen würde, da das Salz bei mir zum Brechreiz führt. An den beiden Entlastungstagen besteht die Nahrung aus 1,5 Kilogramm Gemüse und 1,5 Litern klarer Brühe MEHR NICHT!!!. Erst ab Tag drei wird auf den strengen Ernährungsplan umgestiegen, der nach zwei Wochen dann gelockert wird.
Zuerst mal die drei Frühstücksvarianten die im Plan vorgesehen sind.
Variante 1) 40 Gramm Haferflocken (etwa 10 TL) mit 300 ml. Sojamilch, Plus 1 Roggenknäckebrot + 1 Apfel
Variante 2) 5 TL Sonnenblumenkerne + 5 TL Kürbiskerne + 1 Papaya + 2 Roggenknäckebrot
Variante 3) 150 Gr. Gemüse mit gerösteten Kürbiskernen.
Das Mittagessen sollte aus diesen drei Mahlzeiten gewählt werden:
Variante 1) 80 Gr. Kartoffeln ohne Salz + 1 hartes Ei + 1 Apfel
Variante 2) 135 Fisch + 140 Gramm Gemüse
Variante 3) 90 Gr. Tofu + 150 Gr. Gemüse + 1 Apfel + 1 Roggenknäckebrot
Das Abendessen:
Variante 1) 145 Gr. Fisch + 150 Gr. Gemüse + 1 Roggenknäckebrot
Variante 2) 145 Gr. Geflügel + 150 Gr. Gemüse + 1 Roggenknäckebrot
Variante 3) 50 Gr. Glasnudeln + 150 Gr. Gemüse + 1 Apfel + 1 Roggenknäckebrot.
Die Regeln bei diesem Balanceprogramm besagen, dass zwischen jeder Mahlzeit mindestens 5 Zeitstunden liegen sollen und das eine tägliche Wasserzufuhr von 3,5 Litern nicht unterschritten werden soll.
Keine Ahnung ob das was für Dich ist, aber einige User im Internet haben damit wohl schon nette Erfolge erzielt. Viel Glück weiterhin.
Vielen Dank für eure beiden Antworten
Jesse, ich werde es mal mit deinem Ernährungsplan versuchen und schauen, ob er etwas bringt. Es hört sich jedenfalls sehr interessant an. Ich persönlich bevorzuge zur Abführung Glaubersalz, das ich auch schon vor dem Fasten benutzt habe. Zu Brechreiz hat es bis jetzt noch nicht geführt und die "Ergebnisse" waren auch zufriedenstellend
Sollte das zu nichts führen, werde ich wohl steffis Rat befolgen und mich doch irgendwie zu mehr Bewegung zwingen müssen. Mit den beiden Vorschlägen habe ich ohnehin erst einmal genug zu tun
Langfristig abnehmen wirst Du nur durch eine Ernährungsumstellung, unterstützt durch Sport wenn es schneller gehen soll. Echte Ergebnisse werden hier natürlich immer geringer ausfallen als bei den Hauruck Diäten mit Jojo Gefahr. Aber am Anfang braucht es ja manchmal etwas mehr Motivation - eine Möglichkeit wären Lebensmittel mit 0 kcal, die mehr oder weniger den Magen nur stopfen und den Körper beschäftigen, aber ihm keine Energie liefern.
Hier gibt`s dazu mal ein paar Threads dazu, muss ja nicht alles hier diskutiert werden:
Walden Farms Produkte - kalorienfrei, fettfrei, ohne Zucker
0 kcal - Lebensmittel ohne Kalorien!
Eine Freundin meiner Freundin hat damit + Essensplan innerhalb von ein paar Wochen viel Gewicht verloren und danach ihre Ernährung umgestellt und dann langsamer und gesünder abgenommen. Noch ein Haken: Es schmeckt nicht unbedingt jedem - wenn man exotische Speisen mag isst es sich leichter.
Also aus eigener Erfahrung und nun nach 25 kg weniger kann ich Dir davon nur abraten. Ich habe auch lange gebraucht um zu verstehen, dass jede Diät, die nicht wirklich ganz normale Mahlzeiten, auch mal mit Fleisch, auch mal mit Kartoffelsalat, auch mal mit Schokolade oder Kuchen, beinhaltet langfristig meist nicht sehr wirkungsvoll sind.
Ich kann Dir nur empfehlen, relativ normal zu essen, aber eben darauf zu achten dies möglichst gesund zu kochen und auf die Portionen zu achten. Ganz wichtig auch, dass zu zumindest in der Phase, wo du noch Kilos verlieren möchtest, abends nach z.b. 18 Uhr nichts zu essen. Sport ist sowieso gut.
Klar das ist was langwieriges. Am Anfang wirst dann relativ schnell Kilos verlieren, aber irgendwann geht es nur noch ganz langsam. Es gibt Wochen, da wirst du vielleicht nur 200 Gramm verlieren oder gar 200 Gramm zunehmen. Zumindest auf der Waage. Aber eigentlich wechselt dein Körper in dieser Zeit bloß Fett in Muskeln um und Muskeln sind schwerer. Trotzdem verlierst du in dieser Zeit an Umfang.
Fertigprodukte wie z.B. Suppen sind da ganz schlecht. Die haben zwar nicht viel Kalorien, zumindest teilweise, aber auch keinen Nährwert und auch keine Vitamine. Da koch dir lieber eine Suppe selbst und du kannst bei gleichen Kalorien mehr davon essen, bist länger satt und bekommst alle Vitamine, damit dein Körper nicht auf Sparflamme schaltet.
Ich weiß, dass es viele Frühstücks-Muffel gibt, auch ich habe dazu gehört. Das ist aber nun mal richtig, dass das wichtig ist, damit dein Stoffwechsel in Gang kommt. Auch während der Zeit, in der ich noch abnehmen wollte, habe ich morgens manchmal schön Eier mit Speck gegessen, ohne, dass es die Abnahme verhinderte. Auch das Mittag essen ist ganz wichtig, vor allem, dass du Dich da satt ist, weil das deine letzte Mahlzeit sein wird. So habe ich es gehandhabt, weil ich durch die Arbeit erst am Nachmittag essen konnte.
Die Abendstunden waren dann richtig schwer am Anfang, weil ich da manchmal richtig Knast hatte, aber wenn es zu schlimm wurde bin ich einfach früher ins Bett. Und wenn du, was ich auch kenne, keine Zeit zum kochen findest in der Woche, dann koch dir die Mahlzeiten vor. Suppen, Kartoffeln und auch alles andere, lässt sich im gekochten Zustand in Portionen einfrieren und dann brauchst du es nur noch wie ein Fertiggericht in der Mikrowelle warm machen.
Ich halte nichts von den Diäten mit Knäckebrot & Co. Ich mag die Sachen auch ganz gerne, aber nicht jeden Tag. Man muss sich auch mal satte essen dürfen und das mit ganz normalen Sachen.
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