Online Durchsuchungen
Die Schnüffelvorhaben, bzw. Online-Durchsuchungen der Bundesregierung sind nicht nur rechtlich bedenklich und fast niemand der Bürger ist damit einvertanden, dass der eigene Computer ausgespäht wird.
Auch sind sie nicht sonderlich durchdacht, und zeugen eher von Ahnungslosigkeit (und Ratlosigkeit) seitens der Politiker, wenn der ein oder andere Minister glaubt, terroristische Sraftaten damit verhindern zu können.
Um das ausspähen eigener Daten zu vermeiden, wird ein halbwegs intelligenter Terrorist in Zukunft einfach zwei Laptops haben ... einen Laptop, um ins Internet gehen zu können, aber auf dem keinerlei sonstigen Daten vorhanden sind, und einen Laptop, auf dem Daten gespeichert werden, der aber nicht für Internet verwendet wird und somit die Fahnder niemals auf Laptop Nr.2 zugreifen können. Auf Laptop Nr.1 können die Schnüffler zugreifen, aber auf diesem ist nichts zu finden außer ein Betriebssystem und ein Browser. Unter Umständen kann man auf Laptop Nr.1 (Internet-Laptop) ganz verzichten, wenn Emails nur noch in Internetcafes versandt werden. Sollte doch ein eigener Internetzugang von Vorteil sein, kann man auch Wlan Hotspots verwenden, die in der Regel anonym sind.
Online Durchsuchungen zur Terrorabwehr sind meiner Meinung nach einfach lächerlich. Und wenn das alles sein soll, was unseren Politikern für unsere Sicherheit einfällt, sollten sie ihren Posten besser denen überlassen, die konstruktivere Ideen haben und durchsetzen.
Aber vermutlich geht es primär gar nicht um Terroristen, sondern einfach darum um den Bürger in anderer Hinsicht zu überwachen, z.B. in Bereich Filesharing, Steuerangelegenheiten oder sonstige strafbaren Inhalte.
Wer aber wirklich private Dateien auf seiner Festplatte hat, die niemanden etwas angehen, sollte diese vorsichtshalber nicht auf dem PC gespeichert haben, mit dem das Internet genutzt wird.
So sieht es aus, aber das werden die Politikter wohl eher nie checken...dafür sind die noch etwas weltfern
Man könnte es auch so auf den Punkt bringen, wer wirklich Böses will, der wird sich schon richtig absichern, dass man ihm nichts ans Zeug flicken kann.
Und wenn etwas gefunden werden sollte, dann bei wirklich Ahnungslosen oder den Ermittlern werden Brocken vor die Füße geworfen, um sie erst mal zu beschäftigen
Es gibt da einen Einzelkämpfer an vorderster Front, der uns schützen möchte: Peter Schaar.
Er ist unser oberster Datenschützer und hat seine Erfahrungen nun in einem Buch veröffentlicht: "Das Ende der Privatsphäre".
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist gut gewählt, aber ich befürchte, dass gerade die, die das Buch lesen sollten (Schäuble, Jung & Co.) wohl eher im Vorfeld das alles schon wiede rniedermachen werden und nur Personen, die für mehr Datenschutz sind das Buch kaufen werden.
Übrigens bei der Datensammlung sollt eman nicht nur an den Staat denken, sondenr auch an die Millionen Kundenkarten aus den Supermärkten. Da entstehen ebenfalls Datenberge, die sich ideal zu einem Profil zusammenfassen lassen.
Der Bundestrojaner - oder RFS - muss aber manuell aufgepielt werden, daher scheidet eine Massenüberwachung der Bürger aus, da jeweils 2 Agenten wie bei dem Anbringen von Wanzen in die Wohnung eines Verdächtigen eindringen müssen, einmal umd das System auszuspähen, und ein zweites Mal, um die angepasste Software aufzuspielen. Diese RFS funktioniert dann auch über WLAN und Internetcafes, damit wäre Rechner 2 also auch unsicher.
Noch ist eine Massenanwendung des Bundestrojaners reine Panikmache - was nicht heißt, dass sie nicht kommen könnte und das man ein solches Gesetz lieber im Vorfeld verhindern sollte. Aber rein theoretisch ist aufgrund der "Wanze" RFS soetwas nicht möglich, man bräuchte eine Software, die sich vollautomatisch an ihre Umgebung und Veränderungen an dieser anpasst - also eine sehr hochentwickelte KI, die in einer sehr kleinen (komprimierten) Datei steckt. Da wir bisher nicht einmal eine sehr schwache KI entwickelt haben und es so gesehen kein selbstständig denkendes Programm gibt, dürfte das aber noch lange hinsein.
in Umfragen der letzten Wochen waren übrigens knapp 50 % der Bürger dafür, 50 % dagegen, also gibt es schon eine recht große Mehrheit.
Sollte da ein Rechner gefunden werden, der nicht im Netzwerk betrieben wird, wird da bestimmt schnell die Platte gespiegelt, da gibt es genug Möglichkeiten. Bei einer Hausdurchsuchung darf auch der Rechner mitgenommen werden oder alle Rechner - auch wenn da nur die Fotos von der Schwiegermutter drauf sein sollten.
Peter Schaar wird von vielen konservativen Politikern immer wieder in die Sünderecke gestellt, eigentlich völlig zu Unrecht, aber so geht es einem eben, wenn man unbeliebte Wahrheiten ausspricht.
Meiner Meinung nach, ist schon die Überlegung zu solchen Maßnahmen nicht tragbar, da sie einen Eingriff in die Grundrechte der Bürger darstellen würde, was unter keinen Umständen tragbar ist.
Des Weiteren denke ich, dass der Nutzen solcher Massnahmen sehr zweifelhaft ist.
Zur Installation des Bundes-Trojaners gibt es zwei Möglichkeiten:
Die erste wäre, die zu durchsuchende Person bekommt eine Email mit dem Trojaner im Anhang. Dieser muss dann noch angeklickt und heruntergeladen werden und verschickt dann seine gesammelten Daten über das Internet zurück an die Polizei o.ä. Doch welcher Internet-Benutzer ist denn schon so blöd (Entschuldigung, wenn ich hier jemandem zu nahe treten sollte ) und öffnet einfach so eine Datei, die er per Mail geschickt bekommen hat? Möglich wäre natürlich eine Tarnung als Steuererklärungsprogramm oder so. Doch ein aktiver Terrorist wird wohl genug Ahnung davon haben und auf solche Tricks nicht hereinfallen.
Die zweite Möglichkeit zur Installation wäre die von Subbotnik bereits genannte. Dies wäre selbstverständlich eine Möglichkeit, die jedoch erst einmal von Gesetz her erlaubt werden muss.
Dieser Trojaner, vom Innenministerium als "Remote Forensic Software" (sinngemäß "Software zur Aufdeckung krimineller Handlungen aus der Ferne", abgekürzt RFS) bezeichnet, soll ein Keylogger sein. Doch dieser lässt sich mit einfachen Tricks umgehen. So könnte man beispielsweise eine Bildschirmtastatur verwenden und dort sensible Daten eingeben.
Des Weiteren wird der Trojaner, sobald er erstmalig verbreitet und entdeckt wurde, von verschiedenen Anti-Viren-Programmen erkannt werden. Mehrere Hersteller von diesen Programmen haben diesbezüglich schon mitgeteilt, dass für sie ein Trojaner ein Trojaner ist, egal, wer ihn geschrieben und verbreitet hat. Somit wird die Aktivität des Trojaners unterbunden werden können.
Eine Möglichkeit wäre jedoch noch, die beim Provider eingehenden Daten wie zum Beispiel den Email-Verkehr zu überwachen. Dazu gibt es jedoch schon heute Gesetze ("Telekommunikations-Überwachungsverordnung", kurz TKÜV, aus dem Jahre 2002), die solch ein Vorgehen ermöglichen.
Für mich ist vor allem wichtig, dass diese Überwachung durch die Polizei nicht nur aufgrund einer Vermutung ohne Bestätigung durch andere staatliche Stellen geschieht, sondern dass erst, wie schon bei "reellen" Hausdurchsuchungen üblich, ein Richter die Erlaubnis bei schon vorliegenden Beweisen oder erdrückenden Vermutungen erteilt.
Gegen professionelle Internet-Nutzer wird der Bundes-Trojaner jedoch kaum eine Chance haben.
Gruß,
yakumo
Die Möglichkeit mit dem Dateianhang scheidet aus, dies musste das Innenministerium schon selbst mehr oder weniger (kann man in der Chip lesen) zugeben, eben anhand der von Dir genannten Gründe, das Securityunternehmen keine Ausnahme machen.
Daher wird er praktisch durch 2 "Begehungen" aufgespielt werden, damit man ihn so anpassen kann, dass er vom System nicht als Trojaner oder Malware entdeckt werden kann. Zudem werden noch 2 andere, etwas komplizierte Verfahren eingesetzt, dass er sich kaum bemerkbar macht, wenn man nicht darüber stolpert.
Das Problem ist auch nicht direkt, wenn auch teilweise, mit der Bildschirmtastatur lösbar, da er auch Daten sammelt, die auf dem Rechner abgelegt wurden - also ein Multispy, nicht nur ein Keylogger.
Also ich frage mich auch immernoch nach dem Sinn eines solchen Programms. Ich denke nicht dass man damit ernsthaft große Vorteile in Sachen Terrorbekämpfung hat. Dafür lässt sich ein PC davon zu einfach fernhalten. Und wenn es wirklich so funktionieren soll wie das vor einiger Zeit durch die Medien geisterte von wegen quasi "Einbruch" in die Wohnung und dann das Programm auf den PC aufbringen, dann frage ich mich ernsthaft was die Diskussion soll, denn dann ist es doch im Prinzip nichts anderes als eine normale Hausdurchsuchung und sowas wird wohl erst passieren, wenn man eh Dreck am Stecken hat...
Ich denke viel eher, dass die Informationen die im Moment über diese ganze Sache an die Öffentlichkeit gelangen viel mehr Irreführung sind als alles andere. Die Leute die da in den Entwicklungsabteilungen sitzen, werden ja sicherlich keine totalen Idioten sein. Möglicherweise kann diese Software dann auch viel mehr als man sich vorstellen mag?
MfG
Phantomlord
Das was man mit dem Bundestrojaner erreichen möchte ist, dass man auch, also wie eine Wanze, den Benutzer während seiner Arbeit am PC überwachen möchte und nicht nur, wenn man seinen PC nach einer Konfiszierung beschlagnahmt. Es ist also mehr ein Lauschangriff als eine Durchsuchung, also keine Durchsuchung - die kommt erst danach.
Da das Innenministerium keinen Freibrief von Herstellern von Sicherheitssoftware bekommt, kann die Software zwar schon einiges, aber nicht soviel, dass sie nicht entdeckt wird - dazu sind einige Routinen zu auffällig.
Vielleicht wird sie mal mehr können können, aber das ist momentan noch Zukunftsmusik.
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