Adoptiert, wie die richtige Mutter finden?

vom 08.12.2008, 14:07 Uhr

Eine Freundin von mir wurde direkt nach der Geburt adoptiert. Nun ist sie 31 Jahre alt, und möchte ihre Mutter suchen. Allerdings hat sie nur den Vornamen und den Geburtsnamen ihrer Mutter. Kein Geburtsdatum, nichts.
Nun hat sie schon bei diesem Adoptionsverein angerufen, und möchte ihre Akte haben, aber das kann noch Wochen dauern.

Habt ihr vielleicht noch eine Idee, wie sie etwas herausfinden kann?
Über Goggle hat sie es auch schon probiert, aber da war nichts. das Blöde ist auch, das die Frau wahrscheinlich geheiratet hat, und jetzt anders heißt.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wären da nicht die Adoptiveltern die erste Adresse zu dem Thema? Es muss ja eine Geburtsurkunde geben. Dort steht doch auch ein Ort drin. Und da dann das zuständige Jugendamt einschalten. Dazu gibt es auch die Möglichkeit in den umliegenenden Krankenhäusern vom Geburtsort anzufragen. In wie weit die dann Auskunft erteilen dürfen, weiss ich nicht. Aber eine Chance ist es immer.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hallo!

Vor mehr als 30 Jahren war es auch viel Gang und Gebe, dass man anonym das Kind zur Adoption freigeben konnte. Und da wird es schwierig. Da sie aber Geburtsname der Mutter hat und den Vornamen sollte das eigentlich kein Problem darstellen. Sie weiß doch auch sicher, wo sie selber geboren ist . In dem Ort kann sie gegen 5 Euro Gebühr herausfinden, wo die Mutter jetzt gemeldet ist. Denn sie wird ja wahrscheinlich in der Umgebung der Geburtsklinik auch gewohnt haben.

Beim Einwohnermeldeamt ihrer Geburtsstadt sollte die leibliche Mutter eigentlich registriert gewesen sein. Ist sie umgezogen oder hat geheiratet, muss das dort auch eingetragen sein. Zumindest den nächsten Wohnsitz sollte sie so herausfinden und sie muss sich dann langsam vorarbeiten.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Laut Gesetzen ist es in Deutschland aber nicht unbedingt so, dass eine Frau, die ihr Kind zur Adoption freigegeben hat, später mal offen wieder identifiziert werden können muss! Normalerweise wird eben gerade darauf geachtet, dass die Adoptiveltern nicht erfahren, wer das Kind zur Adoption freigegeben hat. Damit soll verhindert werden, dass das Kind aufgrund der Eltern, ihrem Verhalten, ihren Krankheiten oder ähnlichen Dingen abgelehnt wird. Man dachte sich, wenn ein Kind beispielsweise bestimmte Erbkrankheiten hätte, könnten die Eltern es dann schlechter behandeln oder emotional ablehnen, wenn sie es dadurch wüssten, dass die Eltern diese Erbkrankheiten auch haben. Oder das Kind könnte von den Adoptiveltern abgelehnt werden, wenn die erführen, dass der Vater beispielsweise ein Krimineller war oder die Mutter eine Prostituierte. Das nur, um mal ein Beispiel zu nennen.

Ich glaube aber, es gibt die Möglichkeit, als zur Adoption freigegebenes Kind im Erwachsenenalter eine Anfrage zu stellen, ob man etwas über seine leiblichen Eltern erfahren dürfe. Dann wird wohl die leibliche Mutter um Erlaubnis gefragt und die kann ablehnen oder zustimmen. Je nachdem kann man dann erfahren, wer die leiblichen Eltern sind, oder eben nicht.

Viel Glück und Erfolg!

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also soweit ich und meine Freundin das wissen, ist es bei einer anonymen Adoption wohl so, das die neuen Eltern nicht die Umstände und den Namen erfahren. Aber in den Akten steht dieser Name, aber bis sie die Akte bekommt, kann halt noch ein paar Wochen dauern. Der richtige Name ihrer Mutter steht ja auch auf der Abstammungsurkunde drauf. Auf der Geburtsurkunde sind die Adoptiveltern eingetragen.

Bei ihr ist es wohl so, das ihre neuen Eltern die Lebensumständer der richtigen Mutter wissen, also anonym war die Geschichte schon mal nicht. Das mit dem Einwohnermeldeamt hat sie letzte Woche schon versucht, aber da es eine Großstadt ist, hat jeder Stadtteil ein eigenes Einwohnermeldeamt. Und sie hat auch nicht soviel Geld, auf jedem Amt für 7-, Euro eine Auskunft zu erfragen. Aber der Tipp mit dem Krankenhaus ist gut, das sollte sie nochmal versuchen.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Normalerweise ist es so, dass die Einwohnermeldeämter in einer Stadt, egal wie groß, miteinander vernetzt sind. Ich komme aus Hannover. Wir haben hier ca. zehn Einwohnermeldeämter. Diese haben alle Zugriff auf denselben Server, auf dem die Einwohnermeldedaten hinterlegt sind. Da ich selbst in einem dieser Ämter arbeite, habe ich noch nie gehört, dass man nicht unter einander vernetzt ist.

Gut, wie dem auch sei. Eine Freundin von mir wurde vor dreißig Jahre in der DDR zur Adoption freigegeben. Dort heute an eine Akte zu kommen, dauerte Monate. Zeitgleich mit der Aktenanforderung hat sie in einem Internetforum für Adoptierte eine Anfrage gestellt, und darüber Angehörige gefunden. Von meiner Arbeit kenne ich das so, dass nur im Geburtenregister ein Eintrag über die leibliche Mutter vorliegt. Da haben nur die Ämter Zugriff drauf. Die Mutter musste aber immer angeben, ob die Daten ab Volljährigkeit des Kindes rausgegeben werden dürfen. Wenn nicht, bleibt nur der Gang zum Jugendamt.

» utofti » Beiträge: 188 » Talkpoints: 1,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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