Brauche Hilfe: Ich bin fernsehsüchtig!

Hallo,
Ich denke ich habe ein Problem. Es hat lange gedauert, bis mir das selber aufgefallen ist, doch nachdem mich Verwandte und Freunde darauf angesprochen habe, habe ich es selbst eingesehen. Ich sehe sehr viel fern, ich habe leider vor kurzem meine Arbeit verloren und weiß nichts mit meiner Freizeit anzufangen.

Ich stehe in der Früh auf, schalte den Fernseher ein und mache eigentlich nichts anderes außer fernzusehen. Ich weiß selbst, dass dies nicht gut für mich ist und dass ich mich besser um eine neue Arbeitsstelle bemühen sollte, aber ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen.

Vielleicht habt ihr ein paar gute Tipps, damit ich vom Fernseher wegkomme und wieder neue Motivation finde.

Hallo Trinkhalm!

Grundsätzlich hast du was deine Fernsehsucht angeht, wie bei jeder Sucht, zwei Möglichkeiten: Eine wäre, du schaffst deinen Fernseher komplett ab. Das wäre das Equivalent zum kalten Entzug. Nachrichten kannst du weiterhin über das Radio/Internet/die Zeitung verfolgen. Alles andere ist für dich per se nicht überlebenswichtig.

Die zweite Möglichkeit wäre, du versuchst es auf einer sanfteren Ebene. Du machst zum Beispiel eine Pro und Contra Liste, was für deinen Fernsehkonsum spricht und was dagegen und setzt dein Fernsehen als Belohnung ein. Es gibt auch Kindersicherungen, die natürlich von dir umgangen werden können, aber dich auch daran erinnern können, dass du deinen Tag vor der Flimmerkiste vergeudest.

Mach dir bewusst, WARUM du fern siehst. Bist du gelangweilt? Hast du ein Gefühl von Sinnlosigkeit? Ist es Ablenkung von deiner momentanen, trüben Situation? Was brauchst du, um dich besser zu fühlen?

Klar ist, das Fernsehen hilft dir nicht weiter, es bringt dich nirgendwo hin und du wirst über kurz oder lang auf keinen grünen Zweig damit kommen. Überlege dir stattdessen, was du an Aktivitäten machen wollen würdest, die dir soziale Kontakte bringen. Vielleicht möchtest du ein neues Hobby anfangen? Hast du andere Interessen außer Fernsehen? Du könntest dich für deine Lieblingsserien auch bewusst mit anderen verabreden, die die Serie auch gucken.

Fakt ist, der Fernseher, Computer und viele andere Medien haben ein hohes Suchtpotential, weil sie fesseln und ablenken. Ich denke, ohne dir da zu nah treten zu wollen, dass es ein grundsätzliches Problem gibt damit, dass du mit deinem Leben und dir unzufrieden bist und deswegen der Fernseher eine gute Möglichkeit ist, Abstand dazu einzunehmen. Ich kenne das sehr gut vom Computer, ich flüchte mich auch gerne. Nur muss man eben sehen, wann dies das soziale Leben gefährdet und einem mehr schadet als nützt.

An deiner Stelle würde ich mir einen Zettel an den Fernseher kleben, mit einer Liste voll Alternativen. Schau dich doch mal nach ein paar Hobbys um oder gehe einfach mal spazieren und schau dir die Welt an, die es da draußen so gibt. Man muss sich einfach nur aufraffen und dann klappt das auch schon. Wenn du zumindest schon selber gemerkt hast, dass du zu viel schaust, dann ist das doch schon der erste WEg.

Hallo!

Ich würde an deiner Stelle mal eine Beratungsstelle kontaktieren. Diese modernen Süchte (Internet- & Fernsehsucht) sind mittlerweile auch anerkannt und es gibt da schon gute Tipps für dich, was du machen kannst.

Ich würde an deiner Stelle einen kompletten Entzug machen. Bring den Fernseher bei einem Bekannten unter, damit zwingst du dich, dass du nicht mehr Fernsehen schauen kannst. Für die nun gewonnene Zeit suchst du dir Alternativen, was du unternehmen kannst. Such dir ein neues Hobby, triff Freunde oder mach Sport.

Also ich kann nur sagen, dass meine Mutter auch mal so in die Richtung Fernsehsüchtig war. Sie hat jeden Mittag, wenn sie von der Arbeit kam, den Fernseher angemacht und die Gerichtsshows und dann noch "2 bei Kallwass" geschaut und war nicht abzubringen davon. Dazu wurde sie noch extrem schlecht gelaunt, wenn man sie dabei gestört hat. Das hat sich geändert, nachdem ihr das bewusst geworden ist (d.h. nachdem ich es ihr gesagt hatte).

LG!

Ich glaube, du verwechselst da was, das Fernsehen ist nur ein Symptom und nicht Ursache deines Problems.

Im Prinzip hast du es ja selbst erkannt und gesagt, du hast ein Problem dich zu motivieren und das speziell, seitdem du arbeitslos geworden bist. Du hast ein Problem, jetzt wo du keinen geregelten Arbeitstag mehr hast, deine viele Freizeit zu strukturieren, du hast den Halt verloren und kannst dich nicht aufraffen.

Strukturiere deinen Tag, setze dich am Abend hin und plane den nächsten Tag, am besten Stunde für Stunde, könnte etwa so aussehen 7:00 aufstehen und frühstücken, 8:00 Lebensmittel einkaufen, 9:00 bis 10:00 Stellenanzeigen durchforsten, von mir aus 10:00 bis 11:00 Lieblings-Serien ansehen, 11:00 bis 12:30 Mittag usw. Plane realistisch und gönne dir Pausen dann kann das echt was werden.