Ist Latein eine schwierige Sprache oder leicht zu lernen?
Ich habe mich vor kurzem dazu entschlossen mal in die lateinische Sprache reinzuschnuppern, da ich von mehreren Seiten gehört habe dass Latein eine Sprache ist die eher leicht zu lernen ist.
Im Internet habe ich gelesen, dass es nur einen geringen Wortschatz gibt, da Latein ja nicht mehr gesprochen wird jedoch soll die Beugung der Verben und die Zeiten eher schwierig sein.
Hat hier jemand Erfahrungen mit Latein, und ist es schwierig oder eher leicht?
"Schwer" und "leicht" kann man meiner Meinung nach gar nicht sagen. Manch einem fällt Französisch total leicht, ein anderer lernt super einfach Englisch und trotzedm gibt es immer auch den anderen Fall.
Über den Umfang des Wortschatzes solltest du dir am Anfang einer Sprache wirklich keine Gedanken machen, ob es nun viel oder wenig ist ist eher nebensächlich weil du sowieso Jahre brauchst. Die Grammatik ist dagegen schon eher ein kriterium, dass dich während der ganzen Zeit begleitet.
Ich selbst hatte 5 Jahre Latein in der Schule, für mich war es sehr schwer. Man hätte von Anfang an sicher fleeißiger lernen müssen als ich es getan habe, als ich erstmal den Anschluss verloren hatte war mir nachher das ganze Fach total egal und es war für mich auch vollkommen okay, mein kleines Latinum mit einer 4 zu erwerben.
Zum Wortschatz übrigens: Der Stowasser (Lexikon), welcher nur in eine Richtung funktioniert da Latein ja nicht mehr aktiv gesprochen wird, ist größer und dicker als der im hausgebrauch übliche Duden der deutschen Rechtschreibung bei vergleichbarer Schriftgröße. Ich finde nicht gerade, dass das für einen kleinen Vokaleumfang spricht?!
Das leichte an Latein ist, dass du keine eigene Aussprache der Sprache selber lernen musst, genauso die Rechtschreibung fällt da weg, wenn du also schon mal mit solchen Sachen Probleme bei einer Sprache hast, dann wäre es ein Pluspunkt für Latein.
Allerdings ist Latein mit sehr viel Grammatik verbunden und wenn du da schon im Deutschen Schwierigkeiten hast und wie Taline schon schrieb einmal den Anschluss verpasst hast, dann ist es schwer wieder rein zu kommen. Was den Vokabelumfang betrifft, da ist es wie in jeder Sprache ratsam eben von Anfang an immer alle Vokabeln zu lernen und auch zu wieder holen. Latein ist ein Sprache für logisch denkende Menschen, die haben dann auch eher weniger Probleme damit und wenn dir Grammatik liegt, ist es eine super Ergänzung zum Deutschunterricht.
Pauschal kann man nie sagen, ob eine Sprache einem liegt oder nicht. Ich hatte in der Schule Latein und musste für´s Studium noch ein paar Brocken auffrischen. Französisch liegt mir überhaupt nicht, dafür kann ich mich gut mit Niederländisch, Englisch und Italienisch anfreunden.
Latein ist überwiegend sehr logisch aufgebaut, was es für mich leichter gemacht hat. Allerdings fehlt die praktische Anwendung im Alltag. Man kann nicht einfach mal eben einen Fernsehsender der entsprechenden Sprache anschauen oder in das betreffende Land fahren, wie es bei anderen Sprachen möglich ist.
Um den Wortschatz würde ich mir allerdings auch keine Gedanken machen. Einzelne Vokabel, bzw. deren Umfang, sind in der Regel nicht das Hauptproblem beim lernen einer Sprache.
Ich persönlich hatte von der 7. Klasse bis zur 11. Klasse Latein und habe anschließend das Latinum erfolgreich abgeschlossen. Ich für meinen Teil fand es nicht gerade einfach klar, die Worte zu lernen war nicht so schwer, wie manch andere Sprache, aber die Grammatik hat es schon in sich.
Prinzipiell kann man nicht sagen, dass es nur daran liegt, ob einem Fremdsprachen liegen oder nicht, denn Englisch fällt mir viel leichter wie es mit Latein der Fall war.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, dass Latein eigentlich eine sehr einfache Sprache ist und somit auch einfach zu lernen ist. Der große Vorteil von Latein ist nämlich, dass Latein nicht gesprochen, sondern nur geschrieben wird und somit nur die halbe Arbeit anfällt.
Sicher hat man einen gewissen Aufwand, wenn man Vokabeln und die Grammatik lernen muss, jedoch sind die Strukturen im lateinischen meist gut gegliedert, sodass man schnell und effizient lernen kann. Was dabei jedoch sehr wichtig ist, ist dass du Vokabeln lernst. Denn Latein lebt von den Vokabeln und ohne ein gewisses Basiswissen, bist du nicht in der Lage Latein zu übersetzen. Bei anderen Sprachen muss man sicherlich die Vokabeln nicht so sehr können, bei Latein ist es aber wichtig viele Bedeutungen zu können, um aus dem Zusammenhang zu entscheiden, wie der Satz zu heißen hat.
Grundsätzlich ist die lateinische Grammatik auch schnell zu lernen, jedoch wird diese zunehmend schwieriger, je weiter man vorankommt. Der Nachteil beim Latein lernen, der eine gewisse Schwierigkeit bereitstellt., ist dass die lateinischen Texte erst mit einem gewissen Grundwissen spannend und interessant werden, sodass man sich am Anfang leicht langweilen kann.
Einen geringen Wortschatz hat die lateinische Sprache leider nicht, auch wenn man sagen muss, dass es bedeutend weniger Wörter und Wendungen als in anderen Sprachen gibt. Dadurch, dass Du aber jede Bedeutung der Vokabeln, sowie verschiedene unregelmäßige Stammformen lernen musst, kommen hier auch viele Lerngegenstände zusammen, die kontinuierlich erweitert werden sollten.
Ob Latein für Dich eine einfache oder eher schwer zu lernende Sprache ist, kann ich nicht sagen. Wenn Du jedoch gerne mit den Grüngerüsten von Sprachen umgehst, ohne Dir Gedanken dazu zu machen wie du diese in einen gesprochenen Satz einbinden möchtest, dann kann ich Dir Latein aber ans Herz legen. Doch Du solltest bedenken, dass auch hier fleißiges Lernen wichtig ist.
Ich denke auch, dass es von der Person abhängt, ob man die Sprache Latein schwierig oder einfach findet. Mir selbst ist Latein immer sehr leicht gefalle. Was man auf jeden Fall mitbringen sollte ist Interesse an Grammatik, denn diese ist die Grundlage für die lateinische Sprache.
Man kann nicht wie bei vielen anderen Sprachen die Sätze Wort für Wort übersetzen, sonder an muss sich an ein grammatikalisches Schema halten. Viele finden es jedoch auch gerade deswegen einfach. Man kann im Lateinischen also sehr viel auswendig lernen und sehr wenig nach Gefühl machen.
Ich finde es immer schwierig, wenn man sagen soll, ob eine Sprache "schwer" oder "leicht" ist. Denn da spielen meiner Meinung nach viele Kriterien eine Rolle. Zum einen gibt es natürlich Leute, denen Sprachen im Allgemeinen einfacher fallen als beispielsweise Mathematik. Und dann macht es natürlich noch einen Unterschied, ob es sich um eine gesprochene Sprache oder eine tote Sprache wie eben Latein oder Altgriechisch handelt. Der Tipp, dass man zum Erlernen der Sprache, am besten in ein Land fährt, wo sie gesprochen wird, ist halt bei einer toten Sprache nicht möglich und damit fällt dieser Lernweg schonmal aus. Damit ist dann auch gleichzeitig verbunden, dass man eben sehr viel mehr Vokabeln pauken und auswendig lernen muss.
In meiner Schulzeit hatte ich zwei Jahre Latein. Das erste Halbjahr ging ganz gut: habe soweit alles verstanden und auch mehr oder weniger fleissig Vokabeln gelernt. Allerdings hatten wir dann einen Lehrerwechsel und irgendwie habe ich dabei dann den Anschluss verpasst. Ich möchte hier keineswegs die Schuld auf unseren Lehrer schieben, aber es war manchmal leider einfach so, dass unsere besten Schüler die Texte besser und schneller übersetzen konnten als er.
Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass ich mit der Grammatik im Latein nie so richtig zurechtgekommen bin. Okay, die Deklinationen kann ich heute noch z.T. runterrasseln und meine Grundkenntnisse helfen mir auch immer mal wieder weiter, aber den Satzbau und die verschiedenen Zeitformen der Verben etc. habe ich nie richtig verstanden. Aber das mag auch daran liegen, dass ich die Grammatik im Deutschen zwar richtig anwende, mir aber nicht über die dahinterstehende Theorie bewusst bin, also z.B. welchen Fall ich nun habe. Das ist in einer toten Sprache natürlich fatal.
bijin hat geschrieben:Das leichte an Latein ist, dass du keine eigene Aussprache der Sprache selber lernen musst, genauso die Rechtschreibung fällt da weg, wenn du also schon mal mit solchen Sachen Probleme bei einer Sprache hast, dann wäre es ein Pluspunkt für Latein.
Das würde ich so ehrlich gesagt nicht unterschreiben wollen. Denn gerade in einer nicht (mehr) gesprochenen und damit toten Sprache, kommt es stark auf die Rechtschreibung an. Eine lebendige Sprache entwickelt sich immer weiter, aber eine tote Sprache entwickelt sich normalerweise nicht weiter, d.h. im Umkehrschluss, dass man sich also genau an das halten sollte, wie es schon vor einigen hundert Jahren oder noch länger war.
Zudem gibt es meiner Meinung nach sehr wohl Ausspracheunterschiede. Soweit ich informiert bin, gibt es eine deutsche und die italienische Aussprache im Lateinischen. Das kommt mir auf jeden Fall immer mal wieder unter, wenn wir einen lateinischen Text singen im Chor und wir uns mal wieder nicht einigen können, wie nun beispielsweise das "c" oder "ch" ausgesproch en wird.
Ich habe mittlerweile seit über vier Jahren Latein und denke, dass ich mir einen einigermaßen guten Eindruck von der Sprache verschaffen konnte. Ich bin der Ansicht, dass Latein eine einfache Sprache ist, wobei es mit der Grammatik auch mal etwas komplizierter zugehen kann, worauf ich im Folgenden eingehen möchte:
Die lateinische Grammatik ist meines Erachtens nicht leicht, aber auch nicht besonders schwer, sofern man immer am Ball bleibt und nicht erst nach ein oder zwei Jahren beschließt, im Unterricht aufzupassen, denn dann ist es meist bereits zu spät. Es beginnt bereits damit, dass es im Lateinischen statt der uns im Deutschen vier im Deutschen bekannten Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ) mit dem Ablativ auch noch einen fünften Fall gibt. Es gibt auch noch einige andere Besonderheiten, auf die ich aber hier nicht näher eingehen möchte. Im Grunde ist die Grammatik aber problemlos verständlich - man muss nur wirklich lernen, lernen und nochmals lernen, denn wenn man beispielsweise die Zeiten nicht erkennen kann, wird man diese auch immer falsch übersetzen, was immer wieder einen weiteren Fehler bedeutet.
Zusätzlich zur Grammatik muss man auch noch Vokabeln lernen, was vor allem in den ersten Jahren von großer Wichtigkeit ist, denn in den Klausuren steht man noch ohne Wörterbuch da, sodass man sich nur auf das, was man wirklich gelernt hat, verlassen kann. Hat man nichts gelernt, hat man ein Problem, denn nicht bei allen Lehrern gibt es die Möglichkeit, Vokabeln zu kaufen. Und wenn einem dann in einem Satz mal das Prädikat fehlt, kann es sein, dass man den Satz nicht übersetzen kann oder aber völlig Sinnentleert, was wiederum Abzüge zur Folge hat.
Allerdings hat Latein nicht nur Nachteile, denn dadurch, dass es eine tote Sprache ist, muss man beispielsweise nur vom Lateinischen ins Deutsche übersetzen, weshalb man die Vokabeln auch nur in eine Richtung lernen muss. Zusätzlich muss man die Sprache auch nicht sprechen, womit man keine Probleme mit der Aussprache bekommt, wobei die auch nicht wirklich schwer wäre - schließlich spricht man Latein beinahe so, wie man es auch liest.
Mein Fazit: Wenn man die Wahl zwischen Latein und Französisch hat, sollte man zu ersterem greifen, da Französisch meines Erachtens schwerer ist. Allerdings ist Latein auch nur dann einfach, wenn man bereit ist, auch dafür zu lernen. Ansonsten wird man schnell an seine Grenzen stoßen und nur noch schlechte Noten kassieren.
Also ich persönlich (10. Klasse Gymnasium, Latein) finde, Latein ist eine "relativ" leicht zu erlernende Sprache. Das Problem bei Latein ist halt, dass man von Anfang an (wie auch schon gesagt wurde) am Ball bleiben MUSS. Ich persönlich habe mich am Anfang ziemlich unterfordert gefühlt, weil es wirklich super einfache Sätze sind, Beispiel:
Tullia scribit.
Marcus T. Cicero consul est.
Quintus discipulus est.
Quintus romanus est.
Nach Reihenfolge übersetzt:
Tullia schreibt.
Markus T. Cicero ist Konsul.
Quintus ist Schüler.
Quintus ist Römer.
Diese Art von Sätzen lernt man so ca. das erste halbe Jahr (natürlich immer steigend, aber da man am Anfang keinen großen Vokabel-wortschatz aufweisen kann, solche Sätze), dann wird es jedoch immer schwieriger. Man muss immer mitlernen und kann es sich normalerweise nicht leisten, länger als 4-5 wochen keine Vokabeln zu lernen. Man sollte schon die meisten Vokabeln beherrschen.
Dann kommen nach einiger Zeit Latein, auch schon sehr schwierige Sätze, Beispiel:
"Gallia est omnis in prtes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua celtae, nostra Galli appellantur. "
Auf Deutsch: Gallien ist in seiner Gesamtheit in insgesamt 3 Teile geteilt, von denen einer von en Belgern bewohnt wird, ein anderer von den Aquitaniern, und der dritte von den Kelten, die wir "Gallier" nennen.
So, du kannst dir denken, dass es anfangs also tatsächlich eine recht leichte Sprache ist (wobei ich Sprache falsch gewählt finde, da es nicht gesprochen wird, sondern man übersetzt wirklich nur, man kann sie normalerweise nicht korekt sprechen, da es fast unmöglich ist, alle formen so perfekt zu lernen, um wirklich flüssig latein zu sprechen.), sie später jedoch sehr schwer wird.
Man muss die Sätze auseinandernehmen, nach Subjekt, Prädikat, etc. untersuchen und auf wirklich jede Endung von jedem Wort achten. Dann gibts es noch sehr viele Ausnahmen, die man auch alle beherrschen muss.
Das schwere ist also (zumindest wenn du gut Vokabeln lernen kannst) die Grammatik, so gibt es zB 5 Fälle, statt wie in Deutsch 4, dass Präteritum heisst Imperfekt und jedes Verb und jede Zeit wird komplett unterschiedlich dekliniert.
Ich selbst bereue es nicht, weil es mir in Deutsch zum Beispiel sehr zu Hilfe kommt (Grammatik) und es auch schön ist, da man immer wieder in Filmen über Rom oder zB in alten Kirchen lateinische Sätze findet, wo man sich dann schon schnell den Sinn herleiten kann.
Ausserdem kann einen neue Sprache nur zu Gute kommen.
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