Neues Geschäftsmodell von Microsoft

vom 31.12.2008, 12:28 Uhr

Microsoft, der Marktführer für Betriebssysteme weltweit hat ein neues Geschäftsmodell in Planung, denn das Unternehmen hat ein Patent (Nummer 20080319910) angemeldet, wonach PCs in der Zukunft nicht mehr wie heute teuer gekauft werden müssen, sondern kostenlos oder zumindest sehr sehr günstig angeboten werden sollen.

Allerdings soll dann der User Abgaben leisten für die Arbeitszeit und für die benötigte Performance des PCs, das heißt also wenn man den PC intensiv nutzen würde könnte es teuer werden, dagegen würde dieses Modell Gelegenheitsnutzern entgegen kommen.

Auch die Benutzung von einzelnen neuen Komponenten wie etwa Brenner oder anderes soll extra gekauft oder erworben und dementsprechend extra bezahlt werden. Im Klartext heißt das, dass etwa das Surfen im Internet noch relativ billig wäre, da wenige Resourcen verbraucht, aber das Spielen von Onlinegames wäre wiederrum teuer.

Laut Patent ist Microsofts neues Betriebsmodell auch auf einzelne Komponenten wie etwa Prozessor, Grafikkarte etc. und auch auf Software wie etwa Microsoft Office und so weiter anwendbar.

Was haltet ihr denn vom neuen Betriebsmodell, wäre es was für euch? Ich persönlich kann damit nichts anfangen, weil ich lieber einen PC zunächst noch relativ teuer kaufe, aber ihn dann ohne Einschränkungen nutzen kann, anstatt immer darauf zu schauen, was mich einzelne Dinge kosten. Ich würde mir so einen PC auch nicht kaufen, da ich mich damit wie gesagt einfach nur eingeschränkt fühlen würde.

» LPFan » Beiträge: 304 » Talkpoints: -0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin überhaupt nicht begeistert von diesem Modell. Es gibt mehrere Gründe warum ich nicht an diesem Modell teilnehmen würde:

- Vermutlich ist dieses Geschäftsmodell nur auf kurze Sicht finanziell interessant. Langfristig gesehen wird man vielleicht nur wenig sparen oder sogar noch mehr Geld ausgeben, wenn amn viele Dienste in Anspruch nimmt oder viel Hardware benötigt.

- Ich möchte mit meinen PC (bzw. Notebook) möglichst unabhängig sein. Wenn ich für die Nutzung des PC laufende Gebühren zahlen muss, und einzelne Dienste separat "freischalten" muss, dann komme ich mir überwacht und bevormundet vor.

- Da man durch dieses Modell vermutlich ständig Kontakt zu Microsoft aufnehmen muss, sehe ich eine Gefahr für den Datenschutz (dieser ist ja bereits heute nicht wirklich gewährleistet).

Nein Danke! Ich will von so einem Geschäftmodell nichts zu tun haben. Dann lieber zu Linux oder Apple wechseln.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde das System ebenfalls "toll"! Da müssten dann alle Microsoft-Benutzer völlig offenlegen was sie mit ihrem Computer machen! Völlige Transparenz, damit dann auch sauber abgerechnet werden kann. Du hast eine CD gebrannt? Macht 50 Cents. War es eine DVD? 75 Cents. Oh, du hast ein Onlinegame angesurft? Nochmals 20 Cents. Hm, Doom gespielt, 2 Euro 50!

Wer sich das antun will, bitte, nicht mein Problem. Ich bleibe bei meinem stabilen Apple. Mag sein, dass die Hardware etwas teurer ist als ein zusammengefriemelter Aldi-PC, aber dafür bekomme ich auch etwas für mein Geld das auch noch in drei oder vier Jahren läuft und sogar noch auf dem Gebrauchtmarkt einen guten Erlös bringt. Versucht das mal mit einer Aldikiste die drei Jahre auf dem Buckel hat.

Wenn ich etwas kaufe, dann möchte ich es besitzen. Dazu gehört auch das Recht etwas zu benutzen ohne anderen darüber Rechenschaft ablegen zu müssen. Es geht doch Microsoft nichts an wie ich meinen Computer einsetze.

Dieses System ist wieder ein Versuch des Softwaregiganten die (unbedarften) Massen zu gängeln und auszumelken. Einfach läppisch.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallöchen,

die ganze Sache erinnert mich doch sehr stark an das Leasing von Fahrzeugen und genau wie dort gibt es denke ich auch im PC Markt eine Nachfrage, die Microsoft wohl bedienen will.

An sich finde ich die Idee sogar recht gut, besonders für Wenignutzer, die vielleicht in der Arbeit schon genügend mit dem Computer zu kämpfen haben bietet sich da eine günstige Möglichkeit auch daheim etwas im Internet surfen zu können.

Zwar sind PCs jetzt schon teilweise recht günstig zu haben, aber nicht jeder möchte einen Computer kaufen und dann mit dieser mehrere Jahr leben sondern wünscht sich mehr Flexibilität. Und genau da halte ich diese Idee für toll, wenn man für 4 Wochen in den Urlaub fährt spart man quasi Geld und wenn man gerade 2 Wochen Urlaub hat, daheim, und den neusten Spieltitel durchspielt, dann kann man das mit einem potenteren Rechner machen. Für jemanden der solche Höhen und Tiefen hat ist das System sicherlich recht sinnvoll.

Auch ältere Rechner werden dann denke ich besser "recycelt", weil sie nicht mehr, wie es viele leider tuen, daheim vor sich hingammeln sondern dann eben den Kunden gegeben werden die nur surfen wollen.

Das ganze System kann natürlich nur mit einer starken Infrastruktur des Anbieters funktionieren und da muss ich sagen, sehe ich im Moment noch keine Möglichkeit für Microsoft dieser Anbieter zu sein. Die Firma bräuchte da viel mehr Partner vor Ort, die sich auch um die Rechner kümmern, vielleicht ist der Gedankengang von Microsoft auch nur so zu verhindern das jemand anderes dieses Geschäftsmodell verfolgt.

nachteile gibt es natürlich auch, sollte Microsoft der Partner sein, dann muss sich der Kunde wohl auf eine Bündelung mit Microsoftsoftware einstellen, was in gewissem Sinne ja auch Verständlich ist. Dies hätte zwar durchaus Vorteile, man müsste sich nicht um die gängigsten Programme kümmern und Kompatibilität wäre zwischen Software und Software und Hardware und Software garantiert, aber man hätte wohl auch weniger Entscheidungsfreiheit mit was man denn nun Arbeiten möchte, speziell mit welchem Betriebssystem. Für Nutzer die nicht so tief mit der Materie PC vertraut sind mag das alles andere als ein Beinbruch sein, vielleicht sogar Wünschenswert; für die andere Gruppe ist es aber sicherlich eine Art Entmündigung, andererseits wird diese Gruppe denke ich ohnehin einen eigenen PC besitzen.

In diesem Sinne bin ich gespannt wie es sich entwickelt, falls überhaupt.

MfG
Andi

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» erklaerbaer » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich muss sagen, ich sehe die Idee dahinter nicht ganz so negativ. Für mich persönlich wäre das wahrscheinlich nichts, aber ich kann mir vorstellen, dass es dafür sicher eine nicht allzu kleine Käuferschicht geben würde.

Es kaufen sich heute Leute einen Laptop um € 900,- und nutzen den um etwas im Internet zu surfen, ihre Mails zu verwalten und ihre Digi-Fotos zu archivieren. Ich meine sie nutzen den Computer nur zu max 10% aus und vieles was der Laptop eingebaut hat wird nie benutzt, ähnlich wie bei den Handys.

Wenn ich mir dagegen einen Laptop/PC nehme der für meine derzeitigen Ansprüche genügt und den dann kostenlos oder zumindest stark subventioniert bekomme, den ich dann aber wenn sich meine Anforderungen verändern auch problemlos erweitern kann. Finde ich das Grundsätzlich mal gut. Man müsste sich das natürlich dann im Detail genau ansehen, aber wie gesagt, dafür gäbe es sicher einen Markt.

Im übrigen hat das nichts mit Leasing zu tun, beim Leasing miete ich mir ja etwas, zahle dafür monatliche einen bestimmten Betrag und kann es dann auch wieder zurückgeben. Bei diesen Modell müsste man sich die Komponenten schon fix kaufen und dafür einmal bezahlen.

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» andreasblue » Beiträge: 264 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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