Maßnahmen contra Schulschwänzer in Berlin
Derzeit ist in Berlin mal wieder eine Debatte im Gange, wie mit Schulschwänzern verfahren werden soll, welche Konsequenzen auch deren Eltern zukünftig drohen sollen.
Zunächst streitet man sich aber schon über die genaue Anzahl der Schulschwänzer: manch Einer zählt schon die Schüler, die im Schuljahr einen unentschuldigten Fehltag haben (das wären etwa 19.000 Schüler), Andere reden von Schulschwänzern erst, wenn Schüler mehr als 10 Tage unentschuldigt fehlen (so wäre die Rede dann nur noch von 3.500 Schulschwänzern). Übrigens gibt es in Berlin insgesamt etwa 330.000 Schüler.
Doch was soll nun gegen Schulschwänzer aller Art unternommen werden? Der bildungspolitische Sprecher der Berliner CDU, Sascha Stauer, fordert neben pädagogischen Maßnahmen eine zentrale Meldestelle für Schulschwänzer nach Hamburger Vorbild, diese Stelle soll dann nicht nur die Eltern kontaktieren, so soll gleichzeitig Bußgelder einfordern. Zahlungsunfähige Eltern sollen auch gemeinnützige Arbeit in der Schule des Sprößlings verrichten können. Da Gespräche mit den Eltern meist nichts brächten fordert Helge Dietrich (vom Berliner Verband für Bildung und Erziehung) die Kürzung des Kindergeldes für Eltern von Schulschwänzern, da sie ihre Aufsichtspflicht verletzten.
Bringen Gespräche wirklich nichts? Rose-Marie Seggelke (Vorsitzende der GEW) hält dagegen, dass die Eltern meist gar nicht wüssten, dass ihre Kinder die Schule schwänzten. Der Vorschlag der CDU zeugt dagegen ihrer Meinung nach von Hilflosigkeit.
Anzunehmen ist wohl, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt: einige Eltern wissen sicher tatsächlich nicht, dass ihre Kinder die Schule schwänzen, gerade im Anfangsstadium. Und einigen Eltern (gerade notorischer Schulschwänzer) geht das Treiben ihrer Kinder am Allerwertesten vorbei. Daher wäre es auch sinnvoll die Reaktion der Ämter und Behörden zu differenzieren.
Ich würde härter durchgreifen. Wer in der Schule schwänzt, fehlt meist nicht wegen zu guter Noten. Wer keine guten Noten hat wird schwierigkeiten haben einen guten Job zu finden, wenn er überhaupt einen findet. Und wer keinen Job hat, liegt dem Staat auf der Tasche.
Pro verfehlte 45 min Schulstunde -> 10 Stunden Sozialdienst.
So wird was gutes getan, für die Allgemeinheit und die Schwänzer lernen davon sicherlich.
Siwusa hat geschrieben:Wer keine guten Noten hat wird schwierigkeiten haben einen guten Job zu finden,
Ja eben, aber was macht der Schüler, der Schwierigkeiten in der Schule hat? Der ohnehin keinen Sinn mehr im Schulbesuch sieht, weil guten Noten scheinbar unerreichbar sind? Dem wird das sicher nicht helfen, wenn gebetsühlenartig heruntergeleiert wird, dass er nur mit guten Noten eine Zukunft hat.
Siwusa hat geschrieben:So wird was gutes getan, für die Allgemeinheit und die Schwänzer lernen davon sicherlich.
In der Theorie klingt das sicher gut, aber es ist zweifelhaft, ob ein notorischer Schulschwänzer zur Ableistung von Sozialstunden erscheinen wird?! Und was dann?
Ich bin auch dafür, dass man gegen Schulschwänzer vorgeht. Aber ich bin dagegen, dass auch den Eltern Konsequenzen drohen. Wenn ein Jugendlicher ab 14 Jahren Schule schwänzt, sollte er selber dafür verantwortlich gemacht werden. Denn ein 14 jähriger und älterer Jugendlicher , der Schule schwänzen will, der macht es auch, wenn die Eltern versuchen durchzugreifen.
Ein Jugendlicher, der Schule schwänzen will lässt sich von den Eltern meist absolut nichts sagen. Die Konsequenzen, die aus Schulschwänzerei folgen sind dann Bußgeldbescheide, die die Eltern zahlen müssen. Die Jugendlichen lachen sich doch über solche Konsequenzen dann kaputt. Zahlen die Eltern den Bußgeldbescheid nicht, droht den Eltern dann ein Aufenthalt im Knast.
Ich wäre dafür, dass Schulschwänzer ein Wochenende in Wochenendarrest verbringen sollten. So sehen sie selber, dass Konsequenzen drohen und sie spüren die Konsequenz am eigenen Leib. Dieser Wochenendaarest ab 5 unendschuldigte Fehltage wäre meines Erachtens die richtige Strafe und die Jugendlichen überlegen sich dann doch, ob sie lieber in die Schule gehen oder ein Wochenende im Arrest verbringen.
Wer noch kleinere Kinder hat, kann sich nicht vorstellen, wie Jugendliche in dem Alter sein können und dass sie sich unter Umständen auch nichts sagen lassen. Ich hatte zum Glück das Problem mit der Schulschwänzerei mit meinen Kindern nicht. Aber ich weiß, dass die Jugend in dem Alter sich kaum mehr was sagen lassen. Und je mehr Verständnis man versucht aufzubringen, desto weniger ernst nehmen sie einen. Mit Strafen, die von zu Hause aus drohen kommt man da manchmal wirklich nicht weit. Die Strafen für Schulschwänzer sollten daher den Jugendlichen treffen und nicht die Eltern.
Ich kann mich Diamante auch nur anschließen, denn nachdem ich den ersten Beitrag hier im Thread gelesen hatte, bin ich ein wenig stutzig geworden, weil die Jugendlichen gar keine Konsequenzen zu befürchten haben. Dass man den Eltern von notorischen Schulschwänzern Bußgeldbescheide nach Hause schicken will, halte ich für eine unangebrachte Strafe, da ärmere Familien ein großes Problem damit haben werden, diese utopischen Summen zu zahlen.
Wenn dem so ist, schickt man die Eltern also auf die Schule des Schulschwänzers, damit diese niedere Arbeiten verrichten und die Mitschüler etwas zu lachen haben. Ich wage die Prognose, dass sich besagter Schulschwänzer nach einem solchen Vorfall nicht mehr in der Schule blicken lassen kann, ohne ständig gemobbt zu werden. Im Gegenteil: Wahrscheinlich versucht er, jetzt noch öfter die Schule zu schwänzen, weil er keine Lust hat, sich das Gerede seiner Mitschüler anzuhören.
Jedenfalls habe ich bisher keine Problemlösungen von den hohen Tieren gehört, denn immer heißt es, dass man die Eltern bestrafen müsste und ich frage mich immer: Warum? Weil die das Geld haben, um die scheinbar immer hungriger werdenden Mäuler zu stopfen? Oder geht man davon aus, dass ein Jugendlicher ein Problem damit hätte, wenn Mama und Papa nicht wissen, woher man das Geld nehmen soll? Das bezweifle ich ganz stark, denn Schulschwänzer gehören meistens zu den pubertierenden Jugendlichen, die auf heftigste Art und Weise gegen ihre Eltern rebellieren müssen. Die freuen sich wahrscheinlich sogar, wenn der Staat ihnen dabei hilft, ihren Eltern ein schweres Leben zu bereiten. Ja, so wünschen wir uns doch die Hilfe vom Staat!
Problemlösungen gibt es wirklich zuhauf, die dann auch mal die Jugendlichen treffen würden und auf die die Politiker meines Erachtens auch mal kommen könnten, aber ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass es in erster Linie gar nicht darum geht, zu helfen, sondern es wichtiger ist, entweder durch Bußgeldbescheide Geld einzunehmen beziehungsweise durch die Ersetzung von Arbeitskräften Geld einzusparen.
Pyromane hat geschrieben:Problemlösungen gibt es wirklich zuhauf, die dann auch mal die Jugendlichen treffen würden und auf die die Politiker meines Erachtens auch mal kommen könnten, aber ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass es in erster Linie gar nicht darum geht, zu helfen, sondern es wichtiger ist, entweder durch Bußgeldbescheide Geld einzunehmen beziehungsweise durch die Ersetzung von Arbeitskräften Geld einzusparen.
Bei vielen Vorschlägen habe ich aber auch den Eindruck, dass es darum geht, später mal sagen zu können, man hätte ja etwas unternommen. Ob Sinn oder Unsinn ist eher egal, Hauptsache Aktion.
Ich denke auch, dass eher Maßnahmen ergriffen werden sollten, die den Schulschwänzer selbst treffen. Notorischen Schulschwänzern mit Arrest zu drohen ist sicher ein Weg, sollte aber nicht die erste Maßnahme sein. Jeder hat zunächst eine Chance zur Besserung verdient.
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