Schimmel in der Wohnung
Hallo ich habe ein Problem mit Schimmel in meiner Wohnung und hoffe das ihr mir helfen könnt. Und zwar fing alles vor einem Jahr an ich wohnte mit meiner Freundin seit 4 Monaten in unseren 1 gemeinsamen Wohnung und da entdeckten wir eine leichte Schimmelbildung in allen Räumen. Dieser breitete sich auch sehr zügig aus. Wir informierten die Wohnungsbaugesellschaft und die haben nach 4 Wochen einen Maler geschickt um diesen zu beseitigen. Der sprühte nur Schimmelentfernungsmittel auf die betroffenen Stellen und strich danach mit weißer Farbe darüber. Als er ging meinte er nur: "Da habt ihr jetzt erstmal 1 bis 2 Jahre eure Ruhe". Diese Aussage bestätigte sich weil dieses Jahr fing es wieder genauso an. Wir informierten wieder die Wohnungsbaugesellschaft die dann eine Bearbeiterin schickte die dann nur meinte das wir falsch Lüften. Sie stellte ein Temperatur- und Luftfeuchtigsmesser auf und meinte das Sie uns erziehen müsste wie man richtig lüftet!
Kann mir evtl. jemand weiterhelfen was die Ursachen sein könnten? Ich wohne in einem Alt Neubau (49 BJ). Die Aussenwände sind ca 30 cm dick ohne Isolierung. Genau über mir ist der Dachboden der nicht gedämmt ist,
es sind relativ neue Fenster die aber total dicht sind also keine "neuen" die eine Luftzirkulation erlauben und komischer Weise bildet sich der Schimmel nur an den Aussenwänden und zieht sich die obere Kante also Aussenwand/ Decke entlang.
Muss aber noch eins sagen ich lüfte mindestens 2 mal täglich meistens frühs und abends. Temperatur ist auch wie sie sein soll bei 20° C und 40 bis 50 % Luftfeuchtigkeit.
Hallo marci86
Ich erkläre mal ganz kurz wie der Schimmel entsteht. Grundsätzlich entsteht Schimmel nur auf feuchten Oberflächen. Diese Feuchtigkeit kommt in den allermeisten Fällen durch die Mischung Oberflächentemperatur/Luftfeuchtigkeit zustande (mehr dazu gleich), seltener durch einen Defekt in der Konstruktion der Wasser von aussen reinlässt, also ein Loch im Dach oder eine defekte Wasserleitung. Bei einem Defekt lässt sich das meist relativ leicht reparieren. Hinweis auf einen Defekt ist ein lokal relativ begrenztes Auftreten der Schäden, nicht zwingend an Aussenwänden.
Wenn der Schimmel an der Aussenwand auftritt, und auch an verschiedenen Orten, dann ist ganz klar die erste Version mit der Mischung aus Oberflächentemperatur/Luftfeuchtigkeit "schuld". Dies ist in den allermeisten Fällen der Fall. Um das zu erklären ein paar physikalische Grundregeln. Warme Luft kann mehr Wasser/Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Stell dir eine Sauna im Winter vor. In der Sauna selbst ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, nach einem Guss vielleicht 80% oder so. Aber es bildet sich kein Nebel, die Temperatur ist sehr hoch, also kann die Luft die Feuchtigkeit gut aufnehmen. Jetzt macht jemand die Türe auf und rennt hinaus in den Schnee. Die warme, feuchte Luft der Sauna quillt nach draussen und sofort bildet sich Nebel, die Luftfeuchtigkeit kondensiert. Warum? Die Saunaluft kühlt sich ab und es ist immer noch viel Feuchtigkeit in der Luft. Je kälter die Luft wird, umso mehr steigt die relative Luftfeuchtigkeit (in Prozent) an. Wenn die Luftfeuchtigkeit 100% erreicht hat, dann kondensiert die Luftfeuchtigkeit, es bildet sich Neben/Wolken.
Was geht nun in deiner Wohnung ab? Bei 20 Grad Celsius und sagen wir 45% Luftfeuchtigkeit ist eigentlich alles in Ordnung. Wenn nun aber ein Haus über keine Aussenwärmedämmung verfügt, dann führt das im Winter dazu, dass die Innenseite der Aussenwände, im speziellen in den Ecken, relativ stark auskühlen. Wenn nun die Oberflächentemperatur unter 17 Grad Celsius sinkt, dann wird dort die Luftfeuchtigkeit ansteigen, und zwar über die Grenze von 70% die der Schimmel zum wachsen braucht. Das ist im Normalfall bei älteren Wohnungen kein Problem, da die Fenster alt sind und ein intensiver Luftaustausch stattgefunden hat. Energetisch bedenklich, da warme Luft nach draussen verpufft, darum wurden bei euch ja die Fenster ausgewechselt. Aber für die Regulation der Luftfeuchtigkeit wichtig. Der Fehler passierte also eigentlich in dem Augenblick, als sich die Verwaltung dazu entschloss die Fenster zu sanieren aber die Aussenwand nicht wärmegedämmt wurde. Die neuen Fenster verschärfen ein bauphysikalisches Problem. Eine Aussenwärmedämmung hätte das verhindert, da die Oberflächentemperatur an den Aussenwänden einiges höher wäre als jetzt ohne. Das würde einerseits viel Energie sparen und andererseits zu einem erhöhten Komfort führen, da die Aussenwände nicht mehr so kühl wären.
Wie weiter? Grundsätzlich ausziehen. Die Antischimmelfarbe ist nur Symptombekämpfung. Kannst du vergessen. Solange die Fassade nicht wärmegedämmt wird ist alles nur Symptombekämpfung. Was du kurzfristig verbessern kannst sind folgende Sachen.
1. Besseres Lüften. Also auf keinen Fall Dauerlüften und das Fenster gekippt lassen. Das ist kontraproduktiv. Richtiges Lüften heisst maximal fünf Minuten Stosslüften. Also drei- oder viermal am Tag die Fenster ganz weit auf, am Besten auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Wohnen, Querlüften.
2. Möbel von den Aussenwänden wegnehmen. Wenn man Möbel (z.B. Schränke) direkt an der Aussenwand hat, dann kann die warme Raumluft nicht an die Aussenwand, die Oberflächentemperatur sinkt, die relative Luftfeuchtigkeit steigt, es bildet sich Schimmel hinter dem Schrank. Um das zu verhindern muss der Schrank einen gewissen Abstand von der Aussenwand haben, ich empfehle mindestens 10 Zentimeter, damit die Luft zwischen Schrank und Aussenwand zirkulieren kann. Damit erhöht sich die Oberflächentemperatur an der Innenseite der Aussenwand.
3. Feuchtigkeitsbewusstsein. Kontrolliere, ob und wie du Feuchtigkeit in die Wohnung bringst. Also zum Beispiel beim Kochen, beim Duschen, allenfalls wenn du Wäsche in die Wohnung bringst. Dunstabzug beim Kochen ein, falls keiner vorhanden nach dem Kochen Querlüften. Ebenso nach dem Duschen ein paar Minuten die Fenster auf. Wäsche nicht in der Wohnung auf dem Stewi trocknen.
Ansonsten kannst du nicht mehr machen. Meine Empfehlung, richtig lüften und eine andere Wohnung suchen. Die neuen Fenster haben das Problem verschärft. Entschärfen kann das Problem nur eine Wärmedämmung an der Fassade. Alles andere funktioniert nicht.
Hallöchen,
wir hatten in unserer vorigen "Mietwohnung" auch Schimmel und ich bin im nachhinein sehr froh, ausgezogen zu sein. Wir hatten nach 2 Jahren letzendlich in "jedem" Raum Schimmel, selbst auf der Toilette. Angefangen hat es im Schlafzimmer in der Ecke hinter unserem Bett + auf dem Boden. Habe es zufällig beim sauber machen entdeckt und sofort unserer Vermieterin mitgeteilt. Diese gab uns die Schuld, das wir falsch lüften und gab uns so ein komisches Heft, indem drin steht, wie man richtig lüftet. Ich las es mir durch, doch konnte nichts anderes aus dem Heft entnehmen, was wir nicht anders machen würden.
Nachdem wir den Schimmel immer wieder mit Schimmelspray versuchten zu bekämpfen, kam irgendwann wieder neuer Schimmel. Die Außenwände waren genau wie bei dir nicht isoliert und die Wände extrem kalt, obwohl die Heizung an war. Irgendwann kam der Schimmel auch im Wohnzimmer hervor. Genau hinter diesem Schimmel waren "tote" Wasserleitungen, die wohl Wasser verloren und die sich ihren Weg bildeten, woraus der Schimmel entstand. Als erstes wollte unsere Vermieterin uns natürlich wieder die Schuld geben, bis mein Freund da mal Tacheles geredet hat und es kam heraus, das es die toten Leitungen waren, die brüchig waren. Sie musste einige Handwerker kommen lassen, bis es endlich behoben war, doch das war uns egal, hauptsache der Schimmel wurde gestoppt.
Am Ende entdeckten wir den Schimmel auf der Toilette, der durch das undichte Holzfenster kam. Nach Austausch des Fensters jedoch, kam er immer und immer wieder. Nach Nachfragen eines Handwerkers kam der Schimmel weiterhin, weil das Fenster wohl nicht richtig eingebaut wurde. Nach diesem Vorfall haben wir zum Glück durch Zufall eine andere Wohnung gefunden und sind nach 1,5 Monaten ausgezogen. Beim Auszug entdeckten wir sogar noch Schimmel im Kinderzimmer. Also war in jedem Raum Schimmel gewesen.
Ich würde da schleunigst ausziehen, denn Schimmel kann gesundheitsschädlich sein. Lieber ein paar Euros mehr ausgeben und in eine neue Wohnung, als im Schimmel zu wohnen, denn mir kommt es so vor, als ob dies nur eine billige Ausrede wäre, mit dem "falsch lüften". Bei uns war es genauso, jedes Mal kam diese Ausrede und der Schimmel breitete sich schön aus, doch getan wurde nichts dagegen.
lieben Gruß,
SybeX
Hallo
erstmal schonmal Dank an diejenigen die mir einige Tipps gegeben haben. Muss jetzt allerdings noch eine Frage stellen und zwar waren jetzt am Freitag zwei Mitarbeiter einer Trocknungsfirma in meiner Wohnung und haben sich die ganze Sache angeschaut. Sie installierten ein Messgerät an der betroffenen Wand und haben in der gesamten Wohnung die Luftfeuchtigkeit gemessen.
Die Messungen innerhalb der Wohnung waren ok alle zwischen 38 bis 45 %. Allerdings an der stark betroffenen Wand stellten sie eine Luftfeuchtigkeit von 68% fest. Was aber komisch ist den im selben Raum an einer anderen Wand und im insgesamten Zimmer waren es nur 45 % Luftfeuchtigkeit! Die beiden konnten es sich auch nicht erklären wie so etwas möglich ist.
Jetzt meine Frage könnte es sein das in der Wand von aussen Wasser eingedrungen sein könnte und deswegen nur dieser Bereich so eine stark erhöhte Luftfeuchtigkeit hat?
Hallo zusammen!
Wir hatten in unserer ersten gemeinsamen Wohnung auch Schimmel. Bei Einzug haben wir davon noch nichts bemerkt, da wir auch im Sommer eingezogen sind. Aber als es auf den Herbst zuging, kam der Schimmel durch. Wir hatten ihn im Schlafzimmer, wo er sehr schlimm war. Außerdem noch in der Diele, Küche und Wohnzimmer. Wir informierten auch gleich unseren Vermieter. Dieser sah sich die Sache an und sagte uns dann immer nur, dass er ja kein Geld hätte. Es passierte dann lange nichts. Bis wir uns dann immer wieder beschwerten und er dann mal irgendwelche Handwerker kommen ließ, die die Wand im Schlafzimmer aufrissen. Dann wurde uns noch ein uralter Industietrockner vor die Wand gestellt.
Wir konnten davor schon Monate lang nicht mehr im Schlafzimmer schlafen und haben auf Matratzen im Wohnzimmer geschlafen, weil dort der Schimmel noch nicht so schlimm war. Wir hatten aber dauernd Kopfschmerzen und die Wohnung roch schrecklich muffig.
Uns ergab sich dann die Gelegenheit zu einer anderen Wohnung, die uns auch gleich gefiel. Da haben wir nicht lange überlegt und sind umgezogen. Kurz nach unserem Auszug ist schon ein neuer Mieter in die Wohnung gezogen. Allerdings wird dieser wohl auch bald Schimmelprobleme bekommen. Denn unser alter Vermieter hat gegen den Schimmel nichts professionelles unternommen.
Ich kann euch nur raten, dass ihr euch schnell eine andere Wohnung sucht und auszieht. Der Schimmel kann auf Dauer wirklich krank machen. Gerade, wenn es sich um giftigen Schimmel handelt. Das kann auch zu Astma führen. Ich persönlich würde nicht mehr lange überlege und mir gleich etwas anderes suchen, so bald ich nochmal Schimmel in der Wohnung entdecken würde.
Hallo,
wir hatten auch zweimal Schimmel in unserer Neubau-Erstbezugs-Wohnung, in der Küche und im angrenzenden WC und Flur. Das ganze Desaster wurde relativ schnell entdeckt, da es unangenehm schimmlig roch und als ich dann ein Schränkchen, bzw. den Herd ein Stück von der Wand rückte, hatten sich schon große schwarze Flecken gebildet. Zweimal deshalb, weil die Firma, die die Rohre im Haus verlegt hatte, die Ursache nicht gleich fand, und zwar ein fehlerhaft zusammengestecktes Rohr, an dessen Ansteckstelle Wasser austrat.
Aus diesem Grund mussten dann auch die Wände geöffnet werden, um das Rohr zu reparieren. Total ärgerlich, zumal es vor ziemlich genau einem Jahr, vor Weihnachten passiert ist. Der Vermieter beauftragte dann eine Trocknungsfirma, die mehrere große und laute Geräte aufstellte, um die Wände zu trocknen. Die Geräte mussten mindestens 6-8 Stunden täglich laufen, und das hielt man nicht aus, wenn man sich zuhause aufhielt, daher hatten wir die Trocknungsgeräte nur während der Arbeit an, bzw. am Wochenende dann kürzer, während wir unterwegs waren.
Die Trocknungsgeräte waren etwa drei, vier Wochen in Betrieb, anschließend wurden dann die Löcher in den Wänden zugemacht, und drüber tapeziert und gestrichen. Die gute Nachricht: seither hatten wir kein Problem mehr mit Schimmel.
Vielleicht noch einmal zur Ergänzung. Bei Schimmelproblemen muss man nach zwei wichtigen Kriterien unterscheiden, ist es ein Neubau der ein Schimmelproblem hat oder ein Altbau?
Ein Neubau mit Schimmel hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Baufehler. Das kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eindringendes Wasser von Aussen, oder eine undichte Leitung, oder das in einem begrenzten Gebiet die Wärmedämmung schlecht oder gar nicht gemacht wurde.
Bei einem Altbau tritt das Problem meist nach einer Renovation auf, meistens wurden die Fenster neu gemacht, aber keine Wärmedämmung aufgezogen. Dadurch schliessen die Fenster sehr gut, die Luftumwälzung geht nur noch über das manuelle Lüften, aber die Wände sind aufgrund der nicht vorhandenen Wärmedämmung immer noch sehr kalt. Dann kondensiert es an den kalten Ecken. Dort steigt die Luftfeuchtigkeit auf über 70% an, dann kommt der Schimmel. In einem solchen Fall müsste eigentlich die Fassade eine Wärmedämmung bekommen. Das packt das Übel an der Wurzel, sprich die Wandtemperatur geht nach oben, es bildet sich kein Kondenswasser mehr.
Natürlich kann mit besserem Lüften und bewussterem Umgang mit Feuchtigkeit in der Wohnung die Situation etwas entschärft werden. Aber gelöst werden solche Probleme beim Umbau nur durch eine Fassadendämmung.
Drüberstreichen etc. sind nur Symptombekämpfung. Der Schimmel kommt spätestens bei der nächsten Heizperiode. Das bringt nichts. Besser ist es sich eine neue Wohnung zu suchen oder bei der Verwaltung Druck zu machen, dass die Fassade gemacht wird.
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