Schwierigkeiten mit Veränderungen

vom 28.12.2008, 15:44 Uhr

Hallo zusammen!

Ich habe große Schwierigkeiten mit Veränderungen. Es fiel mir schwer mit meinem Freund in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Vorher haben wir in seinem Zimmer, im Haus seiner Eltern gewohnt. Und wir sind dann nur ein Haus weiter gezogen. Die ersten Tage dort waren sehr anstrengend für mich, weil es eine komplett andere Situtation war und unser Leben nun ganz anders verlief.

Dann mussten wir ja nicht ganz einem Jahr schon wieder ausziehen, da die Wohnung von Schimmel befallen war und unser Vermieter nichts unternahm. Das geschah alles sehr kurzfristig und wir zogen sehr schnell um. Wir wohnen immer noch im selben Dorf, aber es war wieder eine große Umstellung für mich, die ihre Schwierigkeiten mitbrachte.

Meine Eltern wohnen 180km weiter weg, da ich damals zu meinem Freund gezogen bin. Jedesmal wenn ich sie für eine Woche oder länger besuchen will, bin ich vorher schrecklich aufgeregt und frage mich, wie ich das alles schaffe und ob es das Richtige ist. Wenn ich dann einmal ein paar Tage da bin, geht alles gut und ich gewöhne mich schnell wieder ein. Wenn ich dann aber wieder zu meinem Freund fahren muss, geht die Unruhe und die Angst wieder los.

Seit gestern ist nun meine Schwester über Silvester bei uns. Wir schlafen zusammen im Schlafzimmer und mein Freund dann auf dem Gästebett in der Küche. Da er morgens schon um 6 Uhr aufstehen muss und zur Arbeit fahren muss, da er leider keinen Urlaub hat. Wir haben meine Schwester dann gestern abgeholt und dies gleich mit einem Besuch bei meinen Eltern verbunden. Der Tag war schon anstrengend für mich und ich komme immer noch nicht zur Ruhe. Dauernd muss ich auf die Toilette und habe schon Bauchschmerzen und habe eine innere Unruhe.

Selbst als wir den Hund und die Katzen bekamen, hatte ich die ersten Tage Schwierigkeiten mit dem Neuen und Ungewohnten klar zu kommen. Dabei hatte ich mir die Tiere so sehr gewünscht. Heute bin ich froh, dass ich sie sie habe und würde sie auch nicht mehr hergeben.

Ich frage mich nur, wieso es so ist. Und woher das kommen kann, dass ich mit Veränderungen jeglicher Art Probleme habe. Kennt ihr sowas auch?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo Nelchen,

Vielleicht liegt das daran, dass du derzeit generell sehr gestresst bist? Ich kann dir natürlich nichts Konkretes sagen, weil ich weder eine Therapeutin bin, noch dich persönlich kenne, aber es kann viele verschiedene Gründe geben,

Zum einen ist da die Möglichkeit, dass dir Veränderungen einfach schwer fallen, weil du der Typ Mensch dafür bist. Es gibt Leute, die nicht ihen Veränderungen leben können, sich eingesperrt fühlen, wenn sich nichts tut. Und dann gibt es eben diejenigen, bei denen das umgekehrt ist. Andere tun sich schwer damit, Veränderungen zu akzeptieren und sie zuzulassen.

Generell ist der Mensch ja ein Gewohnheitstier, vielleicht ist das bei dir einfach stärker ausgeprägt?

Wenn es ins Extreme geht, dann solltest du womöglich einen Therapeuten oder eine ähnlich qualifizierte Ansprechperson kontaktieren. Das Problem bei solchen Sachen ist, dass sie verschiedene Gründe haben udn man alleine selbst recht oft gar nichts tun kann, weil man nicht vom Fach ist. Und mit einem Therapeuten zu sprechen, ist nichts Schlimmes. Ich habe einige Freunde, die die Dienste eines Psychologen oder einer ähnlichen Person in Anspruch nehmen.

Mir selber fallen Veränderungen nicht sonderlich schwer, darum kann ich nichts von meinen eigenen Erfahrungen preisgeben, aber du solltest es auf jeden Fall nicht ignorieren, wenn es zu schlimm wird. Unser Körper und unsere Psyche hat ja einen Selbsterhaltungstrieb, der uns oftmals unbewusst dazu treibt, etwas zu tun oder etwas zu empfinden, das wir anfangs nicht einordnen können. Es könnte zum Beispiel auch an einem Trauma liegen, das in deiner Kindheit passiert ist und das du verdrängt hast. Das ist nichts ungewöhnliches und komm vergleichsweise oft vor. Vielleicht solltest du mal mit deinen Eltern sprechen und sie fragen, ob etwas in deiner Kindheit passiert ist.

Wenn das nichts bringt, suche einen Psychologen oder so auf. Das soll natürlich nicht heißen, dass du gestört oder so bist. Es kann auch nur harmlos sein, aber sobald es ins Extreme geht, handle besser. Lieber zu früh, als zu spät.

Liebe Grüße

» Heartbroken » Beiträge: 35 » Talkpoints: -0,05 »


Das kenne ich auch. Obwohl ich nicht weiß, ob es bei mir nicht vielleicht noch ein wenig "harmloser" ist, als bei dir. Ich bekomme dann immer "nur" Herzrasen und ein unwohles Gefühl im Magen. Durchfall und solches allerdings nicht. Aber ich kenne jemanden, der das auch hat, wenn er sehr nervös ist. Beispielsweise vor Prüfungen und Ähnlichem.

Auch bei Veränderungen, die eigentlich schön sein sollten, bekomme ich manchmal solche Nervositäts-Symptome. Beispielsweise war ich vor meinem letzten Urlaub nach Frankreich sehr nervös. Wobei man sagen muss, dass ich vorher jahrelang nicht mehr für länger als einen Tag ins Ausland gereist war.

Woran das nun liegt, weiß ich aber leider auch nicht genau. Ich weiß nur, dass es manchmal sehr hinderlich sein kann. Seltsam finde ich vor Allem, dass das bei mir irgendwann relativ plötzlich aufgetaucht ist. Früher war ich nie nervös und Veränderungen haben mich absolut gar nicht tangiert. War das bei dir auch so?

Bemerkt habe ich auch, dass das bei mir immer phasenweise unterschiedlich ist. Manchmal bin ich auch wochenlang absolut gar nicht nervös. Wobei ich fast vermute, dass es für meine erste Nervositäts-Phase einen speziellen Auszug gab: den Auszug von zuhause, der bei mir mehr oder weniger Hals über Kopf erfolgte. Gibt es bei dir vielleicht auch ein ausschlaggebendes Ereignis, wo das alles begonnen hat?

Wenn es zu schlimm wird, oder um diverse Fragen zu dieser Thematik zu klären, sollte man vielleicht einen Arzt aufsuchen. Ich glaube, ein Psychologe würde einem zu dem Thema einige Dinge sagen können. Aber ob du diese professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, musst du natürlich selbst wissen. Das ist wohl immer vom "Leidensdruck" abhängig. Ich persönlich versuche im Moment jedenfalls noch, das Problem selbst zu überwinden.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

Ob es einen bestimmten Auslöser gab, weiß ich nicht. Aber daran glaube ich ehr nicht. Ich kann mir noch vorstellen, dass es damit zusammenhängt, dass ich eh ein sehr ängstlicher Typ bin. Mir machen ja sogar kleinere Veränderungen Schwierigkeiten. Und ich weiß ja auch, dass meine Schwester nur die paar Tage bleibt und nicht für immer.

Danach wollte ich dann direkt mit ihr mitfahren und für eine oder zwei Wochen bei meinen Eltern bleiben. Davor graut es mir auch schon. Da ich weiß, dass das wieder Stress bedeutet. Und ich dann erst gar nicht mehr aus diesem Stress rauskomme.

Selbst wenn mein Freund Überstunden bis spät Nachts machen muss, fühle ich mich unwohl. Und ganz schlimm ist es auch, wenn er mal auf einer Schulung ist und dann über Nacht wegbleibt. Eigentlich habe ich keine Angst davor, in der Wohnung alleine zu sein. Denn ich bin schon den ganzen Tag über alleine in der Wohnung. Es kommt mich selten mal jemand besuchen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hi Nelchen,
Ich habe nun schon einige deiner Threads gelesen und ich muss sagen: du solltest dir Hilfe suchen. Das soll keinesfalls böse klingen, aber was ich raushöre ist, dass du mit deiner jetztigen Situation, dir selbst und auch Veränderungen der Situationen nicht zurecht kommst. Also im Prinzip läuft ja nichts so, wie du es möchtest und du bist mit allem unzufrieden.

Zudem scheinst du oft traurig und niedergeschlagen zu sein und aus eigenem Antrieb scheint sich da wohl keine Besserung einstellen zu wollen. Man bekommt den Eindruck, als seist du mit deinem ganzen Leben unzufrieden und es gibt doch einige Anzeichen die mir sagen, man sollte sich mal durchchecken lassen. Nicht auf physische sondern psychische Probleme. Denn es sind definitiv depressive Züge dabei und auch deine großen Selbstzweifel, die fast panische Angst vor Veränderungen und deine Traurigkeit sind nicht normal wenn sie dauernd vorhanden sind.

Klar, jeder hat mal schlechte Tage und jeder wird mal von Angst erfasst, dass eine Veränderung eventuell weniger toll sein könnte als angenommen. Auch hat man mal Tage, an denen man sich selbst nicht leiden kann. Aber bei dir scheint das ein Dauerzustand zu sein, und das kann nicht gut gehen oder gut sein.

Ich kann dir also nur raten, professionelle Hilfe anzunehmen, bzw. wenn du das schon getan hast, eine Therapieänderung anzustreben, da scheinbar noch starke Verbesserungen passieren müssen.

Wir hier im Forum können dir lediglich Tips geben, was du machen könntest, aber helfen können wir nicht. Wir sinde keine ausgebildeten Psychologen, wir ersetzen keine Therapie. Ich denke wirklich, das solltest du den Profis überlassen. Denn dass das für dich keine tragbare Situation ist, sagst du ja selbst. Wenn du tatsächlich etwas ändern willst, dann führt wohl kein Weg an professioneller Hilfe vorbei.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^