Erfahrungen mit richtig intensives Heimweh haben
Ja das Gefühl von Heimweh kann ich auch, auch wenn ich mich jetzt nur an zwei konkrete Beispiele erinnern kann. Als Kind hatte ich eigentlich nie Heimweh, wenn ich auf Klassenfahrten war oder so. Man muss aber dazu sagen, das ich mehrere Geschwister habe und deshalb froh war, mal allein zu sein und nicht immer nen Bruder mitschleppen zu müssen.
Das erste mal so richtig Heimweh hatte ich, als ich in Frankreich auf einem Schüleraustausch war. Es war furchtbar, der Austauschschüler hat sich kaum gekümmert, ich konnte mich nicht verständlich machen, das Essen schmeckte ekelig, es war ungemütlich und die Leute nicht nett. Da wollte ich echt nur nach Hause. Und das zweite Mal, war als ich von zuhause ausgezigen bin. Bin direkt in eine andere Stadt gezogen und in der Stadt und alles neu, mit dem Freund zusammen gezogen etc. Das war irgendwie zuviel für mich und ich wollte nur zurück. Ich bin da einfach nciht warm geworden. Ein Jahr hab ich es ausgehalten.
Mittlerweile leb ich 1000 Kilometer getrennt von meinem "Zuhause" und habe absolut kein Heimweh. Ich liebe dieses neue Land und ich hab auch nach 8 Monaten keinerlei Verlange wieder zurück zu kehren nach Deutschland oder meiner alte Heimatstadt. Aber ich glaube es wäre schwer, wenn ich hier Heimweh bekommen würde. Das Gefühl ist echt kein schönes, egal ob als Kind oder als Erwachsener.
Also ich bin schon früh in den Ferien immer wieder zur Oma geschickt worden, was für mich natürlich wunderschön war. So entstand auch nie Heimweh. Anders bei meinem Bruder, den es immer heim zog und der nur mit lustigen Witzen oder Blödeleien beruhigt werden konnte.
Später im Grundschulalter kam natürlich zum ersten Mal ein Schulandheim und das war für mich auch wunderbar, da ich mit all mienen Freunden die Zeit verbringen konnte. Im fortgeschrittenen Alter kamen Jugendreisen Zelten und Zeltlager und auch hier nie ein Problem. Was mal auftrat war die Erinnerung an Zuhause wenn es stark geregnet hat und man an die Mutter oder den Vater dachte. Aber sobald man wieder ein bisschen abgelenkt war ging die Sache vorbei.
Ich glaube da gibt es ja richtige Taktitken um hier eine Verbesserung zu erzielen. Psychologen bieten solche trainings häufig an um auch Erwachsenen zu helfen die auf Reisen, von ihrer Familie getrennt Probleme bekommen.
heimweh kann teilweise wirklich richtig schlimm sein. Ich kann mich noch ein wenig daran erinnern, wie ich mich bei meinen ersten Ausflügen mit der Schule gefühlt habe. Aber ich glaube das schlimmst was man einem Kind dabei antun kann ist, anstelle Mut zu zu sprechen, doch die Zeit noch durch zu halten und das danach vielleicht eine kleine Überraschung wartet, diesem Kind zu sagen: "warte, ich hole dich so schnell ich kann ab."
Leider war ich ein Kind, was am Anfang immer abgeholt wurde. Einerseits war ich heilfroh wieder bei meinen Eltern in der gewohnten Umgebung zu sein, andereseits jedoch hatte ich die ganze Zeit zuhause das Gefühl etwas verpasst zu haben. Ausserdem haben es mich meine Eltern dann auch mehr als deutlich spüren lassen, was sie davon hielten, dass ich nach Hause wollte und das sie den langen Weg aufnehmen mussten, um mich wieder ab zu holen.
Ich habe es dann später gelernt durch zu halten. Und als ich zum ersten Mal eine ganze Ferienfreizeit durchgehalten hatte, war ich sowas von stolz, dass ich ganz schnell das eigentliche Heimweh vergessen habe. Ich glaube Heimweh bekommt man ganz schnell, wenn die Umgebung einen so stark verunsichert oder man nicht so den Anknüpfungspunkt gefunden hat. Als Aussenseiter finde ich es super schwierig. Es war bei mir bei der Zimmerverteilung immer so, dass irgendeine Gruppe mich mit in ihr Zimmer hineinnehmen musste. Da ist das Heimweh denke ich mal mehr als normal, oder?
Mittlerweile bin ich erwachsen geworden und habe das ganze einfach total umgekehrt. Ich habe die Initiative ergriffen und erziehe inzwischen selbst ein 4 jähriges Kind. Dieses leider Gott lob nicht so wirklich unter Heimweh. Wenn die Ablenkung stimmt, seine Freunde da sind (er ist nämlich kein Aussenseiter!), fühlt er sich wohl, auch wenn er kein Draufgänger ist. Er schaut sich die Sachen gerne erst an, aber wenn das Vertrauen stimmt, dann passt das schon alles irgendwie. Ausserdem versuche ich ihn immer wieder zu neuen Schritten zu ermutigen. Dabei ist mir allerdings aufgefallen, dass ICH ihm in seinen Fremdelphasen das Gefühl vermittelt habe, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte, wenn er irgendwo alleine war.
Ich habe keine Ahnung ob das nur Einbildung war, oder ob da was Wahres dran ist, aber seitdem ich für mich entschieden habe, dass es ihm gut tut auch mal woanders zu sein und ich ihm auch dieses Gefühl vermittel ( Mama holt dich ja auch wieder ab!) klappt das hervorragend.
Aber es ist summa sumarum denke ich enorm schwer, selber mit Heimweh fertig zu werden.
Mit Heimweh kenne ich mich aus. Ich bin damals mit 7 Jahren das erste mal in ein Ferienlager gefahren. Ich habe vor allem nachts immer an zu Hause denken müssen und das mir meine Eltern fehlen. Tagsüber ging es, weil ich gut abgelenkt war, durch die ganzen Aktivitäten.
Schlimmer fand ich es aber als ich dann für ein Jahr über 300km entfernt von zu Hause ein soziales Jahr machte mit 17 Jahren. Ich fühlte mich dort sehr allein und musste täglich mit Freunden oder meinen Eltern telefonieren. Ich hatte zwar Mitbewohner in der Wohnung, aber bis ich zu den Mädchen Anschluss fand, hat es einige Zeit gedauert. Ich habe mich versucht abzulenken, was nicht wirklich funktionierte. Ich glaub wirklich damit umgehen, kann ich immer noch nicht.
Da ich ziemlich viel unterwegs bin, also in Traininglager fahre oder zu Wettkämpfen leide ich auch immer ziemlich viel unter Heimweh, obwohl man sich auf der anderen Seite aber auch freut mal von zuhause einfach wegzukommen und was neues zu sehen. Aber wenn man dann dort ist ist alles so neu und man will am liebsten einfach nur noch weg.
Das man Heimweh noch schlimmer empfinden kann als Liebeskummer, kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Bei beiden muss man leiden.
Ich kann mich erinnern, dass ich Heimweh oder bessergesagt, von meiner Mutter getrennt zu sein als unglaublich schmerzhaft empfunden habe. Einmal war ich als ca. 5 Jährige bei meinem Vater zu Besuch der damals rund 200 km entfernt wohnte und sollte einige Nächte bei ihm verbringen. Ich habe mich so dermaßen in das Heimweh versteift, dass er mich nach Hause bringen musste, da ich nicht mehr zu beruhigen war.
Leider war ich im Vergleich zu meinen Schwestern immer schon ein ziemliches "Mamakind". Wenn die beiden anderen bei Bekannten geschlafen haben, bin ich mir immer wie ein ziemliches Baby vorgekommen, trotzdem konnte ich mich nicht überwinden. Mein Drang zu Hause zu bleiben, in der gewohnten Umgebung, war stärker.
Meine Tochter ist da ganz anders. Sie liebt es auf Hortwoche zu fahren, oder mit ihrem Papa mal 2 Wochen in Kroatien zu verbringen. Natürlich motzt sie dann nach einiger Zeit rum, dass sie mich nun schon vermisst, aber wirklich tragisch ist es bei ihr Gott sei Dank nie - eine kleine Vagabundin, die es mehr genießt Neues zu sehen als immer nur in der gleichen Umgebung zu sein.
Je staerker die Verbindung nach Hause ist, desto mehr empfindet man Heimweh. Es kommt auch bestimmt darauf an, was fuer ein Mensch man ist. Jeder empfindet es anders. Auf einem Seminar zur Vorbereitung eines einjaehrigen Auslandsaufenthaltes wurde auch mit uns ueber Heimweh gesprochen. Vor allem wurde da auf den Kulturschock eingegangen. Am Anfang empfindet man noch keinen Heimweh, weil man dort in diesem Land noch neu ist. Alles ist fuer einen neu. Jeder spricht dich an, weil sie dich nicht kennen. Auch die Umgebung ist fuer einen voellig neu.
Doch ab dem 3. Monat hat man den hoechsten Punkt des Empfinden von Heimweh erreicht, weil dieses Neue weg ist und das Zurueckerinnern an Zuhause staerker ist als zuvor. Doch diese starke Empfindung von Heimweh verschwindet dann nach paar Monaten, weil man sich dann im Laufe der Zeit anfaengt einzuleben. Ich finde, dieses "Modell" zeigt deutlich das Heimweh ein gewoehnlicher Prozess ist, der aber kein Dauerzustand ist. Es haengt halt von der Situation, der Eingewoehnung, und des Menschens selbst ab.
Also ich hatte eigentlich bisher nur einmal so richtiges Heimweh das ich weinen musste. Das war als ich 10 Jahre alt war , da hab ich an einer Kinder/Jugendfreizeit nach Spiekeoog mitgemacht die über 3 Wochen ging .
Die erste Woche war noch in Ordnung aber dann mitte der zweiten woche bekam ich langsam Heimweh und irgendwann fing ich dann auch an zu weinen, Aber dann tröstete mich ein Betreuer und ich hielt die ganze Ferienfreizeit durch!
Das war eigentlich der einzige Moment in meinem Leben indem ich Heimweh hatte.
Wenn es in der Schulzeit in Schullandheime ging, dann hatte ich auch immer schreckliches Heimweh. Es konnte sogar noch in der Nähe von meinem Zuhause sein, aber trotzdem wollte ich immer am liebsten wieder nach Hause. Ich habe oft geweint und auch gefragt, ob ich nicht wieder nach Hause fahren kann.
Auch heute habe ich noch manchmal Heimweh. Ich lebe nun schon ein paar Jahre mit Freund zusammen. Es sind circa 180km von meinem Elternhaus entfernt. Ich lebe schon seit ungefähr 3 oder 4 Jahren hier und es kommt immer wieder vor, dass ich Heimweh habe. Dann würde ich auch am liebsten alles stehen und liegen lassen, um nach Hause zu fahren. Aber das geht ja leider nicht.
Ich finde es schon interessant, dass es Menschen gibt, die so sehr an ihr Zuhause gebunden sind. Ich wüsste auch gerne mal, wieso das bei dem Einen so ist und bei dem Anderen überhaupt nicht.
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