Geländewagen kaufen - Vorteile / Nachteile

vom 06.12.2008, 11:07 Uhr

Hallo,

zur Zeit sehe ich trotz der Wirtschaftskrise immer wieder neue Geländewagen, natürlich auch ältere. An den sinkenden Benzinpreisen kann das wohl kaum liegen. Ich verstehe einfach nicht, warum man in Deutschland mit diesen Spritfressern fahren muss. Klar, Geländewagen verkörpern irgendetwas "großartiges", aber das ist doch noch lange kein Grund um diese Autos in Deutschland zu kaufen. Die deutschen Straßen sind allesamt apsphaltiert und für jedes Auto zugänglich, sei es ein Lamborghini mit kleinem Radstand und tiefer Karosse sowie ein normaler PKW. Der Grund für einen Geländewagen kann also unmöglich an den "schlechten" Straßen in Deutschland liegen, das wäre eine unzureichende Ausrede.

Besonders bei den Spritfressern wäre es doch viel sinnvoller ein Auto mit geringeren Verbrauch und genauso viel Platzangebot zu kaufen. Das ist aber oftmals nicht der Fall. Wenn man in Amerika mit Pick-Ups, Geländewagen usw. in abgelegenen Orten rumfährt ist das noch leicht verständlich- nicht aber in einem entwickelten, ebenerdigen Land.

» nick1 » Beiträge: 373 » Talkpoints: -8,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo Nick,

ich kann dir sagen, warum wir uns Anfang des Jahres für einen Nissan Navara entschieden haben. Und zwar ging es meinem Freund damals darum, sich einen neuen Geschäftswagen anzuschaffen (er arbeitet als Handwerker) und da ging dann die Suche los. Und bei allen Vergleichen mit Gebrauchten und Neuwagen, schnitt der Navara als Neuwagen eben am Besten ab. Denn man muß bei den Gebrauchten auch alle Reparaturen und TÜV, Steuern und ähnliches beachten und mitrechnen. Da kam der Neuwagen wirklich am günstigsten weg, zumal es auch ein gutes Angebot vom Autohaus war.

Wegen deinem Vorwurf, die Pick Ups seien Spritfresser. Das kannst du so nicht verallgemeinern. Es ist richtig, dass es einige Modelle gibt, die enorm Sprit verbrauchen, aber ich denke, dass unser Navara mit seiner 2,5 Liter Maschine, den 171 PS und dem Durchschnittsverbrauch von 9,2 Litern auf 100km bei bergigen Strecken nicht zuviel Verbraucht. Da wir hier im Alpenvorland wohnen, wo es wirklich sehr häufig bergauf und bergab geht, liegen wir um einiges unter dem angegebenen Durchschnittsverbrauch vom Hersteller. Ich meine, der Höhenunterschied von bis zu 200m ist da wirklich nicht außer Acht zu lassen.

Und was die ausgebauten Straßen angeht: Sicher sind die meisten Straßen hier in Deutschland gut ausgebaut und asphaltiert, aber wenn du wüßtest, wo wir wohnen, könntest du auch verstehen, warum ich dir da nicht ganz zustimmen kann. Die Straße, die zu unserem Haus führt, ist weder geteert noch befestigt. Und ein Winterdienst kommt auch nicht zu uns runter, weswegen wir ein Auto brauchen, welches Allrad hat. Und da ist der Pick Up eben richtig gut, denn er bewältigt ohne Mühe die 10% Steigung, die wir fahren müssen, um zur ersten wirklich geteerten Straße zu kommen.

Ich weiß ja nicht, wo du wohnst und was du für ein Auto fährst, aber wir haben unseren Navara nach unseren Bedürfnissen angeschafft und er füllt seinen Zweck optimal. Wir brauchten ein Auto mit großer Zuladung, mit dem man auch mal einen großen Anhänger ziehen kann und welches Allrad hat. Dass ein solches Auto nicht 3 Liter verbraucht, ist auch klar, aber als Spritfresser würde ich ihn nicht bezeichnen. Wenn ich daran denke, dass mein Laguna auch "schon" 5,7 Liter verbraucht, finde ich das in Relation gesehen eigentlich viel.

Was ich allerdings viel schlimmer finde, und da greife ich nochmal dein Argument mit dem Spritfressen auf, sind die Autorennen und Motorradrennen. Mir kann keiner sagen, dass das keine Spritverschwendung ist. Mein Auto brauche ich, um zur Arbeit zu kommen. Aber die Rennwagen werden eigens für den Sport gebaut und das, was da an Sprit sinnlos verballert wird, ist in meinen Augen wirklich Schwachsinn. Da braucht sich niemand über die "großen" Geländewagen aufregen, wenn man gemütlich Sonntags vor dem TV dem größten sinnlosen Spritverbrauch zuschaut und das auch noch toll findet oder schlimmstenfalls dafür bezahlt, um es life zu sehen.

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Autos waren und bleiben einfach Statussymbole für Menschen und besonders für Menschen. Als Geschäftsmann kannst du einfach nicht zu Kunden mit einem alten VW Golf ankommen, weil man dich dann sofort für einen armen Schlucker hält und dich dann auch nicht für irgendwas beauftragt. Deshalb schaffen sich viele Leute einen 4x4 Geländewagen an, weil jeder weiß, dass diese sehr teuer sind und auch richtig viel Spirt fressen. Die Folge darauf ist, dass der Mann, dem der Wagen gehört, wohl viel Geld hat und wer viel Geld hat ist auch erfolgreich und wer erfolgreich ist, der hat auch was drauf.

Wirklich nutzen tun die Wenigsten einen Geländewagen, weil man heutzutage fast jedes noch so kleine Dorf in Deutschland über gepflasterte oder betonierte Wege erreichen kann, ohne dass man über Berge fahren muss. Ich habe sogar schon einmal gesehen, dass in Autogeschäften spezielle Dreckmittel verkauft werden, die sich Geschäftsmänner dann kaufen und auf ihre Autos sprühen, damit es so aussieht, als wären sie durch irgenwelche matschiegen Hügel gefahren, was natürlich nicht stimmt. Das ist für mich ziemlich lächerlich, aber es wird sehr gut verkauft, wie aus dem Bericht hervor kam.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde es nicht problematisch, dass sich viele Leute Geländewagen und SUVs kaufen. Ich habe diese Beobachtung auch schon gemacht, da allein im unteren Abschnitt meiner Straße drei BMW X5 und zwei X3 in den Einfahrten parken. Aber: es ist doch völlig egal, welche Bauform jemand bevorzugt, solange er oder sie es sich leisten kann.

Ich selbst mag lieber sportliche Autos, könnte mir in fünf bis zehn Jahren aber auch vorstellen, ein SUV zu fahren.

Das Vorurteil, dass diese Autos besonders viel Sprit verbrauchen, ist meiner Meinung nicht haltbar. Die alten Geländewagen verbrauchen sicher sehr viel, bei den neuen ist man mittlerweile auf einem akzeptablen Niveau angelangt. Ich denke, dass ein normaler Sportwagen nicht sparsamer ist als ein Geländewagen. Mit einem einfachen Golf oder Passat können beide nicht mithalten, dafür genügen sie allerdings auch anderen Ansprüchen, die man an ein normales Mittelklasse-Auto nicht stellen würde.

Ich denke übrigens auch, dass die meisten Käufer der großen Autos diese nicht im Wald oder sonstigen unebenen Gebieten benutzen. Aber die wenigsten Fahrer von leistungsstarken Sportwagen wie Aston Martin, Audi R8 und Co. nutzen ihre Fahrzeuge auf Rennstrecken. Daher müsste man bei Sportwagen ebenso argumentieren, dass diese Wagen theoretisch auf deutschen Straßen sinnlos sind.

Ich finde es schön, dass jeder einen anderen Auto-Geschmack hat, da ich generell Vielfalt mag.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hi,

dies an den Amerikanern fest zu machen wäre hier falsch. Es gibt nämlich in Amerika ebenfalls asphaltierte Strassen überhaupt wo man hinsieht, oder ist z.B. New York oder Los Angeles ein Kuhdorf? Es gibt hierfür mehrere Gründe, wieso Menschen ein größeres Auto fahren welches sie erstens nicht brauchen und zweitens über eine längere Zeit nicht finanzieren können. Die Ursachen liegen hierbei meistens in der Bequemlichkeit oder dem Status welches man sich mit so einem Schlitten aneignet.

In Deutschland ist es aber auch nicht viel anders, jedoch nur bei einzelnen. Hierzulande ist dieses Denken vielleicht auch zum Glück noch nicht angekommen und so viele sind es meiner Meinung nach auch nicht. Es mag ja zwar sein, dass vereinzelt Leute mit einem gehobenen Anspruch auf solch ein Auto nicht verzichten möchten, doch verurteilen würde ich damit niemanden, der sich es leisten kann und einfach zeigen will. Die Umstände sind anders und zu behaupten, dass es unsinnig ist wäre hier ebenfalls falsch.

Alleine unter dem Aspekt zu sagen, dass diese Gefährten viel schlucken wäre dies nicht haltbar genug. Europäische Autos verbrauchen um einiges weniger, da diese einfach einen Bruchteil der Amerikanischen wiegen und sie ebenfalls nicht die Motorleistung aufbringen wie ihre großen Brüder. Der Verbrauch ist somit vorsichtig gesagt moderat, der Nutzen zwar nicht immer gerechtfertigt, aber "noch" respektabel.

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» loolek » Beiträge: 391 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Habt ihr schonmal gemerkt das besonders oft Frauen so ein SUV fahren? Ja, die mögen die hohe Postion und das Gefühl die Straße zu beherschen. Gilt für Männer ebenso, bei Frauen ist es nur noch ausgepägter. Bis vor kurzem war die Straße zu meinen Haus auch nicht gepflastert, das nächste Auto hätte sicher auch mehr Bodenfreiheit gehabt, weil ganz einfach die Schlaglöcher extrem wurden.

Unser Notarzt den ich öfter mal sehe fährt einen Audi Allroad. Sinnvolerweise, den viele Nebenstraßen sehen wirklich schrecklich aus, mehr als Schrittgeschwindigkeit ist mit normalen Autos nicht drin. Da ist das schon sinnvoll. Also wer auf dem Land wohnt hat oft einen nutzen aus einem Geländewagen/SUV. Auch Leute die öfter auf den Bau fahren mögen Allrad. Die zerfahren und schlammigen Straßen können schonmal gemein werden.

Alerdings der großteil der Menschen braucht so ein SUV nicht, da ist es eben Gefühlssache. Straße beherschen und so. Und das SUVs spritfresser sind ist einfach mal Fakt. GEen wir mal zu den ach so schlimmen Sportwagen. Porsche baut den Cayenne(Wer es nicht weiß das ist ein SUV) Die Einstigesvariante als Benziner verbraucht im Schnitt 12,9 Liter mit 290 PS. Der 530 PS starke GT2(Reinrassiger Sportwagen, neben dem Carrera GT der Stärkste Porsche ) verbraucht 12,5 Liter. Wohlgemerkt mit bald er doppelten Leistung. Nehmen wir gemeinerweise mal den mit 295 PS fast gleichstarken Cayman S. Der schluckt 10,6 Liter. Also um gleichviel zu Verbauchen, darf ich den Cayman S schon treten. Dei Vegleiche kann man quer durch die Konzerne machen, die Ergebnissse sind ähnlich. Nach dem Sinn muss jeder selber fragen. Ich würde den Sportwagen vorziehen, auch wenn er nicht viel ökologischer ist.

Übrigens habt ihr dem Motorsport viele Spritspartechniken und Sicherheitstechniken zu verdanken. Diese Diskusion wurde bereits Anfang der 90er geführt und damals konnte schon belegt werden, das diese angebliche Argument mit der Benzinverschwendung schnell zerbricht, wenn man erstmal die Vorteile in der Technischen entwicklung sieht.

» Basti85 » Beiträge: 77 » Talkpoints: 0,17 »


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