Kündigungsflut vor Weihnachten
Hallo, eben gerade habe ich mitbekommen, das ein sehr guter Arbeitskollege die Kündigung erhalten hat. Ohne Vorwarnung oder sonstiges. Er kam zur Arbeit, wurde zum Gespräch gebeten und zack, kam er heulend aus dem Büro des Chefs raus.
Wir sind alle total geschockt, darüber, das ein so guter Mitarbeiter und Familien Papa, von einer Sekunde auf die andere arbeitslos ist. Doch leider war dies nicht der einzige Fall. Heute alleine, sollen laut angaben der gekündigten circa 10 Kollegen eine Kündigung bekommen haben. Sie durften sofort nach Hause gehen. Grund f+ür die Kündigungen, soll die Wirtschaftliche Lage sein.
Ich finde es total unmoralisch vom Chef, Menschen 6 Tage vor Weihnachten so unglücklich zu machen. Damit macht man eine Menge kaputt. Ich habe so eine Wut im Bauch. Das Schlimme ist, ich hab so ein schlechtes Gewissen und konnte mine Kollegen die gekündigt wurden, nicht ins Gesicht gucken.
Was sagt ihr dazu? Es ist doch total schrecklich oder? Vorallem wie muss sich der Chef fühlen, der selbst Familien Vater ist?
Das ist mehr als schrecklich und noch dazu vor Weihnachten. Finde das aber reichlich ungerecht. Hat er das einfach so gemacht ohne Vorwarnung. Ich meine gab es wenigstens eine Besprechung zuvor das Stellen intern abgebaut werden müssen? Kann mir vorstellen wie traurig die Familie heute abend beim Abendessen zusammen sitzt und alle weinen.
Gut sicher ist der Chef auch kein Unmensch und muß es leider tun. Was will man machen bei der Krise wenn man keine Gehälter mehr zahlen kann. Aber schlimm finde ich es dennoch. Wobei es sicher für den Chef auch schwer ist zu überlegen wenn er aus seinen Reihen nimmt und warum er dann ihn oder sie nimmt.
Ich denke mal, dass sich der Chef die Entscheidung nicht leicht gemacht haben wird, sondern schon zuvor überlegt haben wird, ob die Kündigungen wirklich unumgänglich sind. Sollten die Kündigungen nicht nachvollziehbar sein, bleibt immer noch der Gang zum Arbeitsgericht.
Moral hin oder her, sicher sind sie nicht schön, aber leider nicht immer zu umgehen. Klar ist eine Kündigung vor Weihnachten nicht schön. Aber was wäre wenn diese Mitarbeiter weiter beschäftigt würden und später alle Mitarbeiter keinen Lohn mehr erhielten, weil das Geld knapp wird?
Und auch, dass die Mitarbeiter sofort gehen durften ist irgenwie merkwürdig, aber nachvollziehbar. Die Gekündigten werden mit Sicherheit auch einen riesigen Groll schieben und das würde sich mit Sicherheit negativ auf die Arbeitsleistung auswirken würde.
Auch wenn es vielleicht hart klingen mag, aber mehrere große Arbeitgeber in der Region, haben in der letzten Zeit sehr viele Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt. Das sind im Einzelnen zwar immer unschöne Schicksale mittlerweile aber leider keine Einzelfälle mehr.
Ja wiegesagt, die Kollegen hatten überhaupt keine Chance sich da vorzubereiten und sich schon woanders umzuschauen. Sie wurden einfach kurz vorher per interner Mail zum Gespräch gebeten, circa 5 Minuten vorher.
Und jetzt haben alle Angst, eine Mail zu bekommen. Eben gerade sind wieder 4 Kollegen weinend ins Büro gekommen. Ich finds schrecklich. Einige haben sogar eine kleine Abfindung bekommen, die aber wohl ein Witz sein soll.
Ich hab Panik. Und bete das es mich nicht betrifft! 'Ich meine ich bin jung und hab es leichter einen Job zu finden, aber ich hänge so sehr an diesem Job und diesem Unternehmen!
Das ist hart, ja, keine Frage, ZappHamZ. Aber unmoralisch ist es nicht. Einerseits muss die Firmenleitung alles Nötige unternehmen, dass die Firma nicht Pleite geht. Denn dann sind alle arbeitslos. Somit nimmt eine Firma auch zu einem gewissen Grad ihre soziale Verantwortung wahr. Zudem ist eine offene Kommunikation wichtig. Nehmen wir einmal Banken in der Schweiz. Man weiss, dass es zu Entlassungen kommen wird. Aber vor den Weihnachten wird das nicht kommuniziert. Nun sind sämtliche Angestellten die Festtage wie auf Nadeln, alle warten auf den Januar, denn dann kommen die Kündigungen. Auch nicht so toll, oder? Zudem ist es ja so, dass diejenigen die ihre Kündigung nun schon haben sich auf die wenigen Stellen bewerben können. Diese sind dann schon besetzt, wenn die anderen im Januar ihre Kündigung bekommen. Somit sind die im Januar gekündigten auch schlechter gestellt.
Ich denke daher, dass es vernünftig ist den Betroffenen klaren Wein einzuschenken, und die Kündigungen ausspricht sobald es klar ist und dies nicht noch lange hinauszögert und die ganze Belegschaft verängstigt. Aber es muss offen kommuniziert werden. Das ist absolut essentiell.
Nennt man wohl freie Marktwirtschaft! So hart das für den Einzelnen ist, was soll der Chef machen? Außerdem werden es wohl keine fristlosen Kündigungen sein, oder?
Toll ist das nicht, aber ich finde, dass ein Chef eine Verantwortung gegenüber der gesamten Belegschaft hat und wenn die lage nun mal nicht mehr zu retten ist. Vielleicht hat er die Entscheidung auch schon vor Wochen getroffen und gehofft, dass es dich irgendwie noch funktioniert. Man muss auch immer bedenken, dass eine frühere Kündigung wenigstens den Vorteil hat, dass man sich auch früher nach einer neuen Arbeit umschauen kann. Schön ist das nicht! Aber...
VG didaz
thisnamewasfree hat geschrieben: Aber unmoralisch ist es nicht. Einerseits muss die Firmenleitung alles Nötige unternehmen, dass die Firma nicht Pleite geht. Denn dann sind alle arbeitslos. Somit nimmt eine Firma auch zu einem gewissen Grad ihre soziale Verantwortung wahr.
Wie lächerlich ist das den?! Die Firma denkt zu erst an sich, denn wenn keiner entlassen wird und die Firma unter geht, ist das ziemlich dämlich von der Chefetage. Da muss man nicht von sozialer Verantwortung reden, wenn die Firma das macht, um am Leben zu bleiben.
So weit ich weiß kann man nicht ohne weiteres eine fristlose Kündigung aussprechen. Da muss schon einiges vorfallen. Wie das jetzt bezüglich wirtschaftlicher Lage aussieht, weiß ich leider nicht. Daher würde ich mir so oder so einen Anwalt nehmen oder mich zumindest schlau machen, wie die Rechtslage aussieht. Besonders wenn man schon viele Jahre in einen guten Verhältnis arbeitet und selten(bzw. nie) negativ auffällt und auch gerne in dem Betrieb weiter arbeiten will.
So weit ich weiß ist es gesetzlich geregelt, wie viel Geld man als Abfindung bekommt. Ob das auch gilt wenn man durch solche Gründe gekündigt wird, weiß ich nicht, aber nehme ich mal an. Also schon mal der nächste Punkt, sich einen Anwalt zu nehmen oder sich näher zu informieren.
Eine Bekannte von mir hatte hier in Hamburg an einem Theater Maskenbildner gelernt und bekam auch kurz vor Weihnachten in der laufenden Lehrzeit ihre Kündigung. Die war fix und fertig, als sie ihren Chef anrief, klärte der sie auf, dass das damals so eine Masche des Finanzdirektort des Theaters war, der hatte aus Kostengründen immer in der spielfreien Zeit im Winter der ganzen Belegschaft gekündigt und zum Saisonanfang wurden dann wieder alle eingestellt.
Das war natürlich auch eine fiese Taktik, aber ohne Gewerkschaft konnte man da nichts machen und konnte nur froh sein, wenn man später wieder eingestellt wird. Meine Bekannte war halt auch ziemlich sauer, weil sie das Geld natürlich eingeplant hatte und nun ersteinmal ein paar Monate ohne da stand, wenn man sie vorgewarnt hätte, dann hätte sie ihr Geld anders einteilen können und hätte in der Zeit nicht so schlecht da gestanden. Vielleicht ist es bei Euch ja auch so, dass die Kollegen im nächsten Jahr wieder eingestellt werden, wenn die Finanzlage wieder besser ist.
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