Hund als Haustier
Meine Freundin wünscht sich unbedingt einen Hund. Ich habe zwar grundsätzlich nichts gegen Haustiere, aber ich weiß, dass meine Freundin sich sehr schnell für etwas begeistert, was in ca. zwei Monaten absolut uninteressant für sie ist. Und dann habe ich den Hund an der Backe und muss mit ihm jeden morgen Gassi gehen. Außerdem haben wir ein relativ kleines Haus, in dem aus meiner Sicht ein Hund keinen Platz hat.
Nur wie sage ich das alles ihr? Sie sagt dann bestimmt, dass ich ein Miesmacher bin und alles viel zu negativ sehe und sie wird das schon alles toll hinkriegen. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich sie von einem Hund abbringen könnte? Bin für jede Empfehlung dankbar, denn ich bin wirklich kein guter Märchenerzähler. Es sollte schon glaubwürdig klingen.
Habt ihr in eurem Bekanntenkreis Hundebesitzer? Wenn ja, vielleicht könntet ihr ein paar Tage auf einen Hund aufpassen und dann sieht deine Freundin, wieviel Arbeit und Verantwortung die Hundehaltung mit sich bringt. Oder ihr könntet vielleicht in einem Tierheim die Patenschaft für einen Hund übernehmen. So könnte sie sich um einen Hund kümmern, muss aber keinen eigenen haben.
Ehrlich gesagt, so wie du deine Freundin beschreibst, würde ich auch keinen Hund anschaffen, denn wenn sie es sich nach ein paar Monaten wieder anders überlegt, landet wieder ein armes Tier im Tierschutzhaus.
Warum machst du nicht einfach eine Liste, die du mit ihr durchgehst, ob ihr überhaupt für einen Hund geeignet seid?
1. Ist jemand zu Hause oder seid ihr beide den ganzen Tag unterwegs? Ein Hund sollte dauerhaft möglichst nicht mehr als 6 Stunden am Stück allein sein. Hunde sind Rudeltiere.
2. Wohnt ihr zur Miete? Falls ja, ist Hundehaltung dann überhaupt erlaubt? Falls nein, hat sich das Ganze eh erst mal erledigt.
3. Wie viel Geld habt ihr? Könnt ihr euch einen Hund im Unterhalt überhaupt leisten? Tierhalterhaftpflicht, Steuern, gutes Futter, Pflege, Tierarzt, Hundeschule, etc. kosten nicht wenig
4. Was für ein Hund soll es denn sein? Je nach Hund muss er mehr oder weniger laufen, ist es ein Jagd- oder ein Schoßhund, aus dem Tierheim oder vom Züchter, schön älter oder Welpe (braucht grade am Anfang viel Zeit).
5. Wie viel Freizeit habt ihr und wie viel wollt ihr dafür für den Hund verwenden? Mit Spazieren gehen ist es ja nicht getan, Hund will auch geistig gefordert werden. Ein Hund muss sich körperlich wie geistig aus powern.
6. Wie sieht es mit Urlaub aus? Wo soll der Hund hin, wenn sie in den Urlaub fliegen möchte und der Hund vielleicht nicht mit kann? Einen Hund regelmäßig im Frachtraum zu transportieren ist für das Tier sehr stressig.
Wenn ich noch etwas nachdenke fallen mir bestimmt noch ein paar Sachen ein, die man positiv wie negativ beantworten kann. Vielleicht hast du ja noch ein paar Aspekte, die du für dich als negativ einordnest und die du in so eine Frage verpacken könntest.
Als Tipp:
Habt ihr ein Tierheim in der Nähe? Ja? Dann sollte sie sich vielleicht dort mal als Gassigeherin anbieten und sich ein paar Wochen dort um einen Hund kümmern. Könntest du zum Beispiel zur Bedingung machen, bevor ein eigenes Tier ins Haus kommt.
Zur Größe des Hauses, wenn sie einen kleinen Hund möchte, reichen oft schon 60 qm, große Hunde brauchen natürlich wesentlich mehr Platz.
Ich überlege noch ein bisschen, ob mir noch mehr einfällt (bestimmt), aber das wär doch schon mal ein Ansatz.
Was ich auf keinen Fall machen würde wäre sie absolut in die Defensive zu drücken. Wir Frauchen können dann nämlich ganz schön trotzig werden (ich zumindest).
Wir haben sehr lange überlegt und alles abgewogen, bevor unser Hund ins Haus kam. Er ist aber am Tag nur wenig allein, hat viel Auslauf und ist relativ klein (Havaneser).
Ich würde ihr sagen, dass sie sich alleine um den Hund kümmern muss. Also sie ganz alleine auch die Verantwortung für den Hund übernehmen müsste. Alleine mit ihm Gassi gehen und das auch jeden Tag. Vielleicht ist das schon abschreckend genug und sie überlegt es sich nochmal. Bei uns war das auch eine Art Bedingung. Aber ich wollte unbedingt einen Hund und ich kümmere mich auch um ihn.
Vielleicht könntet ihr auch mal in ein Tierheim fahren und dort mal mit verschiedenen Hunden Gassi gehen. Damit ihr ein Gefühl dafür entwickelt. Und auch auf jeden Fall gut über Hunde und deren Bedürfnisse informieren. Vielleicht durch Gespräche mit anderen Hundehaltern und auch durch Bücher. Vorallem was ist wenn der Hund mal krank wird oder ihr mal in den Urlaub fahren wollt. Habt ihr dann jemanden der den Hund versorgt?
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