Stenografie erlernen / lernen
Hallo!
Ich würde gerne einmal wissen, wie ihr zu diesem Thema steht.
Für mich kam vor etwa 2 Jahren die Frage auf, ob ich Stenografie erlernen möchte oder nicht. An unserer Schule war dieses Fach zwar nicht mehr feststehender Ausbildungsinhalt, aber es wurde uns angeboten, freiwillig die Kurzschrift zusätzlich zu unserem generellen Unterricht zu erlernen.
Da ich mich sehr für Schriften interessiere und auch in Richtung der alten deutschen Schrift und der Kalligraphie immer mal wieder etwas tue, dachte ich mir, dass dies für mich doch eigentlich das richtige sein könnte. Also habe ich schließlich nicht lange gezögert und habe mich mit dafür angemeldet.
Ich mache das ganze jetzt seit zwei Jahren, mit Pausen (Lehrerin war krank, Prüfungen) und nur einmal die Woche höchstens. Ich finde es wirklich interessant und obwohl ich momentan nicht dazu komme, groß zu üben, merke ich schon, dass ich schneller damit bin, als wenn ich alles ausschreiben müsste.
Viele sagen, dass Steno heute keinen Sinn mehr macht. In den meisten Betrieben wird es nicht mehr angewendet und schon gar nicht vorrausgesetzt, weil es ja heute Diktiergeräte und all sowas gibt. Allerdings denke ich, dass es dennoch nicht so verkehrt ist, wenn man es kann. Gerade zum Erfassen von Protokollen ist es eine perfekte Sache, da man in normaler Schrift keine Chance hat, alles mitzuschreiben (das merke ich in Deutsch und werde es auch am Mittwoch in meiner Prüfung zu spüren bekommen). In Steno allerdings ist das überhaupt kein Problem (sofern man es schon richtig gut kann). Desweiteren kann man gerade im Berufsleben oder während des Telefonates schnell und geräuschlos Notizen aufnehmen. Natürlich kann es noch ein zusätzlicher Vorteil sein, das sonst kaum einer das lesen kann, was man da geschrieben hat
Erzählt doch mal, wie ihr das seht? Würdet ihr noch Steno lernen? Findet ihr es sinnvoll oder eher nicht?
Hallo Wunky, ich habe Kauffrau für Bürokommunikation erlernt von 1992 bis 1995. Wir waren die letzte Klasse die noch Steno als Pflichtfach hatten. Fand Steno eigentlich immer ganz sinnvoll. Da kann man schnell mitschreiben wenn man irgendwann einmal was von einem Chef diktiert bekommt.
Nur ist es bei mir so das ich nun auf einer Stelle sitze wo ich keine Stenografie mehr benötige. Also habe ich fast alles verlernt. Für mich war es leider nicht sinnvoll. Einzig für geheime Notizen benutze ich sie noch (Weihnachtsgeschenk). Dann aber nur das ich es nicht vergesse.
Freiwillig Steno erlernen halte ich dennoch für keinen Fehler. Vielleicht braucht Du es ja auch im Leben? Weiß man ja meistens nicht ob man mal was braucht. Aber im Grunde genommen kannst Du Steno auch für Dich selber nutzen wie z.B. bei einer Besprechung auf Arbeit. Dann brauchst Du nicht nur Stichworte notieren, sondern kannst richtig mitschreiben mit diesem Steno.
Leider hatte ich nie Kontakt mit Stenographie. Für Vorlesungen oder Sitzungen ist Steno natürlich sehr praktisch. Ich habe das Problem "gelöst" in dem ich ein recht gutes Zehnfingersystem habe. Das heisst ich kann bei Vorlesungen die wichtigsten Sachen gut mitschreiben. Bei Sitzungen und den entsprechenden Protokollen bringen meine Anschläge meist nicht viel, da ich Beschlussprotokolle abfasse, die sind ja recht kurz und ich muss nicht das ganze Gebrabbel mitschreiben. Ansonsten wäre das Protokoll doch so um die dreissig Seiten, und wer soll so etwas noch lesen.
Eher eingesetzt sähe ich Steno im Privaten. Für Ideenskizzen oder sonstige Sachen, von denen ich nicht will, dass die jeder lesen kann. Das wäre toll. Aber für mich absolut zuviel Aufwand. Ein vernünftiges Zehnfingersystem bringt in der heutigen Zeit sehr viel mehr als Stenographie. Aber wenn man es kann ist es sicher nicht verkehrt.
hey thisnamewasfree!
also ich sehe das genauso, dass das 10-Finger-System auch viel bringen kann - aber wie du schon sagtest, in allen Situationen ist es halt nicht passend.
Und gerade was deine Aussage zu Protokollen betrifft - ja richtig, Beschlussprotokolle sind meist recht kurz - am Ende dann. Aber im Verlauf der Besprechung, wenn ich das Erzählte ja erstmal protokollieren muss, weiß ich ja noch nicht, was am Ende wirklich wichtig wird. Folglich muss ich doch alles mitschreiben. So geht es mir jedenfalls in Deutsch immer. Und dann ist Steno doch wieder hilfreich. Oder wie siehst du das?
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