Fear And Loathing in Las Vegas

vom 04.09.2008, 04:32 Uhr

Viele sind der Meinung, Fear And Loathing in Las Vegas sei eine zusammenhangslose Aneinanderreihung von Drogeneskapaden der Hauptdarsteller. Eigentlich muss man sich aber fragen, ob das nicht einfach daran liegt, dass die meisten europäischen Betrachter des Films, den Hintergrund des Films nicht verstanden haben.

Fear And Loathing bezieht sich zu einem nicht gerade geringen Teil auf die Suche nach dem amerikanischen Traum. Im Zeichen von Vietnamkonflikt, und der damals wie heute herrschender scheinheiliger Doppelmoral der amerikanischen Unterhaltungsindustrie, stellt sich einem jeden die Frage, ob das Ideal von “Heim mit weißem Lattenzäunchen, perfekter Familie und im Garten ein Bäumchen pflanzen” wirklich erreichbar ist – oder eben nur ein unerreichbares Ideal ohne substantiellen Bezug zum realen Leben.

Sind die Eskapaden Raoul Dukes und seines Anwalts Suche nach oder Flucht vor dem amerikanischen Traum – oder gar beides gleichzeitig? Wie seht ihr den Film?

» Lotusblüte » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,16 »



Na der Film stellt vor allem eine Hommage von Johnny Depp & Benicio Del Toroan den Gonzo Journalisten Hunter S. Thompson dar - ein bis zu seinem "spektakulärem" Selbstmord enger Freund von beiden und dessen Roman auch die Vorlage zu dem Film war und mehr oder weniger stark autobiographisch ist. Thompson selbst ist ja auch in zwei Szenen des Films zu sehen.

Der Film und das zugrundeliegende Buch sind natürlich für die meisten Zuschauer schwer zu verstehen - was vor allem an der Unkenntnis der Vorstellung über den "American Way of Life" und "American Dream" , die den Amis ja wohl vertraut ist, bzw. dessen Scheitern liegt.

Im Grunde ist der Film eine einzige zynische Abrechnung mit den 70ern und ihren Anhängern, sowie den Fehlentwicklungen und Sackgassen die sich daraus ergaben und im Grunde an Duke und Gonzo (Der Name - welch Zufall :wink:) sinnbildlich nachgestellt werden.

Einer meiner Lieblingsfilme, bei denen man vorher auf jeden Fall das Buch lesen und sich etwas mit den Hintergründen auseinandersetzen sollte - ansonsten wirkt er wirklich nur wie ein Drogenfilm, bei dem man 3/4 der Anspielungen als gewöhnlicher Zuschauer nicht versteht.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wahrscheinlich falle ich genau in die Kategorie von Zuschauern, die Subbotnik angesprochen hat. Ich habe den Film zwar nur ein einziges Mal gesehen, doch so richtig habe ich ihn nicht verstanden. All die Drogenexzesse, gepaart mit den sehr häufigen Wahnwahrnehmungen haben mich als Zuschauer offen gesagt stark überfordert. In diesem Film zwischen Realität und Wahrnehmung im Rausch zu unterscheiden ist meiner Meinung nach sehr schwierig. Es ist allerdings sehr gut möglich, dass man beim zweiten Mal sehen eher den Überblick behält.

Ich vermute zwar das es daran liegt, dass sich mir die Idee des Films nicht erschlossen hat, aber bis auf die gute Leistung der Darsteller, hat er mir nicht so recht gefallen. Wer sich wie bereits angesprochen ausführlicher mit dem Thema auseinandersetzt, oder bereits Hintergrundwissen besitzt, kann damit möglicherweise mehr anfangen und wird davon begeistert sein.

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» misterinkognito » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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