Was tun, wenn Tageskind nichts gern mag?

vom 08.12.2008, 13:00 Uhr

Hallo,
ich habe ein kleines Problem, welches vielleicht auch gar keines ist. Ich habe das Kind meiner Nachbarin nun oft bei mir, quasi als Tageskind, ab Schulschluss bis Nachmittag oder vom Nachmittag bis Abends. Mir wurde gleich gesagt, daß sie nicht viel gern ißt, also nur Ravioli, Spagetti, Pizza und so. Allerdings gibts bei mir ja nicht nur sowas sondern auch mal Gemüse, Fischstäbchen, Auflauf oder Suppe. Doch das rührt sie nicht an, nicht mal zum probieren. Ihre Mutter sagt, wenn sie was nicht mag soll sie halt garnichts essen. Aber das finde ich sünde, wenn 3 Kinder am Tisch sitzen und eines garnichts ißt.

Immer eine Extrawurst machen habe ich weder Zeit noch Lust zu. Und vorallem kostet es ja auch einiges etwas anderes für eine einzelne Person zu machen. Was würdet ihr tun? Die Mama habe ich natürlich schon angesprochen, sie sagt halt, dann soll sie nichts essen, und bis zu Hause warten.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo Yvonne!

Ich würde sie auch zusehen lassen. Aber sie soll trotzdem am Tisch sitzen und zusehen. Vielleicht kommt sie ja dann doch mal drauf zu probieren. Ich würde sie keinesfalls spielen lassen, während die anderen Essen. Sie muss lernen, entweder am Tisch zu sitzen und zuzusehen, oder aber dann doch was zu essen.

Ich hatte, als meine Kinder klein waren oft den Sohn meiner Freundin auf Besuch und der war genauso. Alles, was er nicht kannte wollte er nicht. Aber er musste trotzdem am Tisch mit sitzen und irgendwann hatte er so hunger, dass er sich doch etwas nahm. Teller und Besteck hatte ich immer für ihn mit gedeckt.

Das ganze habe ich ca 2 Wochen gemacht 2 Wochen blieb er standhaft und wollte ncihts. Aber dann hat er doch gegessen. Auch was anderes gab es nciht. Er musste auch zusehen, wenn meine Kinder den Nachtisch gegessen haben. Denn den Nachtisch gab es nur, wenn man auch was vom Mittagessen gegessen hat. Wenn er den Nachtisch bekommen hätte, dann hätte er ja erst mal keinen Hunger mehr gehabt und er sollte ja schon merken, dass er auf jedenfall essen kann und wenn er dann wenigstens mal probiert hat, bekam er auch den Nachtisch.

Meine Freundin war mir sehr dankbar, dass ich das so durchgezogen habe. Denn so aß er dann auch zu Hause dass, was auf den Tisch kam und meckerte nicht mehr am Essen rum.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Da liegt wohl ein eindeutiger Erziehungsfehler vor. Total verzogen und verwöhnt das Ding!

Wenn du schon schreibst, das Mädel solle dann warten, bis es zu hause ist, dann gehe ich mal davon aus, das die Mutter dann ein Gericht kocht, welches die Tochter auch mag. Und bei den Lieblingsspeisen des Mädels scheint es sich ja eindeutig nur um typische Kindersachen zu handeln. Ich denke mal, gesunde Sachen wie Obst und Gemüse wird sie wohl auch nicht essen. Und die Mutter setzt sich da auch nicht durch.

Im Bezug auf das Mädel kann ich dir nur raten, ihr kein Extraessen zu machen, sondern ganz normal zu kochen. Von Diamante der Vorschlag mit dem Nachtisch finde ich auch ganz gut, deine Kinder bekommen nach dem Mittagessen einen leckeren Nachtisch, und das Mädel hat dann halt Pech gehabt.

Was ich aber noch wichtiger finde, ist ein klärendes Gespräch mit den Eltern, besonders der Mutter. Es kann ja wohl nicht angehen, das die Mutter nur das kocht, was die Tochter mag, und es sich dabei auch noch um nicht nur gesunde Sachen handelt. Besonders ernährungstechnisch würde ich die Mutter mal aufklären, warum diese Ernährung einfach nicht gesund ist. Sie, also die Mutter sollte einfach mal mit der Tochter reden, das es so nicht mehr läuft, das jetzt auch mal andere Sachen gekocht werden. Entweder die Tochter probiert es und mag es dann irgendwann, oder sie muss halt hungern. Und wenn sie wochenlang mittags gar nichts essen würde, das wär mir aber sowas von egal.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Extra kochen würde ich sicherlich auch nicht. Aber das Kind täglich hungern lassen, ist sicherlich auch nicht die sinnvollste Methode. Was bei einem Kind einen lerneffekt bringt, kann bei einem anderen Kind schon dauerhafte Essstörungen hervorbringen.

Also würde ich die Mutter da einspannen, das sie für die Tochter vorkocht und du machst das nur warm. Das man dabei auch der Mutter mal aufzeigen muss, das bei ihr über Jahre was in der Erziehung schief gelaufen ist, ist sicher auch nicht verkehrt. Aber im Endeffekt entscheidet auch jeder selbst für sein Kind, was es ihm gibt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallo Yvonne, ist das Mädchen etwa so alt wie Dein Sohn? Dann sind die Beiden doch eigentlich alt genug, um mit Spaß bei Kochen mit zu helfen. Vielleicht könnt Ihr den Anfang mit einem selbstgemachten Nudelauflauf beginnen. Wenn die Kinder etwas mit zubereitet haben, dann möchten sie meist auch davon probieren.

Sollte das nicht funktionieren, dann soll wirklich die Mutter vorkochen oder sonst irgendwie für Mahlzeiten zu sorgen. So dass Du eben nur ein wenig mehr aufzuwärmen ist.

Ansonsten würde ich das Kind einfach bitten sich während der Mahlzeit mit an den Tisch zu setzen und dort zu bleiben, bis alle ihre Mahlzeit beendet haben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde ihr auch nichts extra kochen. Scheinbar hat sich deine liebe Nachbarin aber nicht selbst wirklich dran gehalten ihr dann nichts zu geben, denn sonst würde sie ja mehr essen, vermute ich jetzt mal. Ich würde ihr das nicht durchgehen lassen, ich denke mal nach 2-3 mal zuschauen wird sie schon essen. Mach ihr dann halt ne Stulle fertig mit essen, allerdings erst ein bisschen später. Oder ja lock sie mit Nachtisch, wer schön auf isst oder wenigstens mal probiert bekommt einen.

Mein kleiner Halbbruder ist auch ein Nörgler, aber mein Vater sagt ihm dann auch erst probieren dann motzen. Und er bekommt dann auch nichts anderes. Meist probiert er dann, findet es ekelig (aber nur aus Prinzip) und ne Woche später isst er das dann als wäre nie was gewesen.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Der Sohn meines Freundes war noch vor 1,5 Jahren genauso. Frei nach dem Motto: "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht." Mein Freund hatte auch immer nachgegeben und es gab dann halt nur Nachtisch, wenn er den Hauptgang nicht essen wollte. Bei der Tochter genauso, sie hat drei Gabeln gegessen, dann war sie satt, und zum Nachtisch hatte sie dann wieder Hunger.

Am Anfang gab es bei uns heiße Diskussionen deswegen, weil ich nicht eingesehen habe, bei jedem Essen zwei volle Teller wegzuwerfen, nur weil die Kinder vorher eine riesige Portion wollten und dann nichts oder kaum etwas davon gegessen haben.

Wir haben uns dann so geeinigt, dass es nur Nachtisch gibt, wenn auch das Hauptgericht gegessen wurde. Und zwar nicht etwa ein Krümelchen, sondern eine Portion, je nach Alter des Kindes. Die ersten Tage gab es bei jeder Mahlzeit Stress, weil die beiden das erst nicht ernst genommen haben und natürlich versuchten, durch Gezicke, Heulen und ähnliches doch noch einen Nachtisch zu bekommen. Das ging bis hin zu: "Papa, jetzt mag ich dich nicht mehr!" Es hat eine ganze Weile gedauert, aber irgendwann zeigte die Konsequenz ihre Wirkung, zumal ja mein Sohn auch mit am Tisch saß, normal gegessen hat und anschließend auch seinen Nachtisch bekam.

Heute ist es so, dass beide fast alles essen und wenn sie einen Teil des Gerichts, zum Beispiel Zwiebeln, nicht wollen, dann legen sie das auf dem Teller zur Seite und essen den Rest. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis es funktioniert und ich würde mich an Deiner Stelle nicht verrückt machen deswegen. Ein Kind verhungert ganz bestimmt nicht wegen einer ausgelassenen Mahlzeit - und wenn sie nicht essen mag soll sie halt zuschauen. Falls Du das nicht übers Herz bringst lass sie halt einfach ein Wurst-, Käse- oder Butterbrot essen, aber auch da würde ich auf jeglichen Schnickschnack verzichten und sie nicht mit Extravariationen verwöhnen.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke da wie Diamante. Es gibt was auf dem Tisch ist. Wer nicht will, der hat gehabt. Aber es sitzen alle am Tisch bis fertig gegessen ist. Und da auch die Mutter das so sagt würde ich auf keinen Fall mit Extrawürsten beginnen. Man kann ja auch mal Spaghetti machen, kein Problem, aber das du deine Küche anpasst oder zweierlei Speisen kredenzt, das würde sicherlich keinen Sinn machen. Das Kind muss lernen sich anzupassen. Häufig sind solche Sperenzchen wie "das esse ich nicht, ich esse nur Teigwaren" eine Machtprobe mit den Eltern oder eine Methode sich in den Mittelpunkt zu setzen.

Daher auch keine grosses Tamtam um den Kleinen machen. Wenn er nicht essen will, dann soll er nicht essen. Es gibt was auf dem Tisch ist. Aber er bleibt am Tisch. Du wirst sehen, wenn du ganz ruhig bleibst und die Sache auch nicht diskutierst und hochstilisierst, dann wird er oder sie nach ein, zwei Wochen aufgeben und mitessen. Manchmal fällt das "Aussenstehenden" leichter als den eigenen Eltern. Und diese können dann auch davon profitieren. Zieh es durch!

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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