unser Papagei

vom 08.12.2008, 10:36 Uhr

So nun muss ich mal ganz dumm fragen und hoffe, dass mir wer weiter helfen kann. Wir haben einen Kleinpapagei zu Hause, einen Weißkopfpapagei. Bekommen haben wir ihn als Männchen, dieses versicherte uns jedenfalls der Züchter. Nun fängt er an sich Höhlen zu suchen, sprich er krabbelt in jede dunkle Ecke die er findet.

Zum Beispiel hat unser Bücherregal ganz unten Schubfächer die zum Aufziehen eine kleine Aussparung für die Hand haben. Dort klettert er immer rein und guckt aus dem Schub, dieser ist natürlich schon leer.

Nun wollen wir heute in den Baumarkt und gucken ob wir so eine Höhle beziehungsweise so ein Häuschen für den Bauer bekommen. Das ist ja nicht das Problem aber wir stellen uns nun die Frage ob er, sie es wie auch immer, eventuell doch ein Weibchen ist :think: leider kann man es ja nicht so leicht erkennen.

Wir haben uns darauf verlassen, dass es ein Männchen ist, ist das auch ein typisches Verhalten für männliche Papageien? Muss ehrlich zugeben, dass ich da ein bisschen auf dem Schlauch stehe. Vielleicht kaspert er auch nur wieder rum.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Erstmal sind Papageien Schwarmtiere und dürfen nie alleine gehalten werden. Außerdem kann man bei Papageien nur durch einen Gentest (Bluttest) feststellen welches Geschlecht sie haben.

Du darfst dem Papageien keine Höhle anbieten. 1. wird er, wenn es eine sie ist dann Legenot bekommen und die Eier wären dann sowieso unbefruchtet und 2. wird das den Papageien auch stressen, wenn sie Eier legen würde. Denn sie wird damit nicht aufhören, wenn du ihr eine Höhle bietest.

Papageien brauchen zwar einen gegengeschlechtlichen Partner, aber dann darfst du ihnen auch keine Höhle anbieten, damit sie brüten. Papageien gehören zu den Krummschnäbeln und dürfen ohne Zuchtgenehmigung nicht gezüchtet oder vermehrt werden.

Am besten, du kaufst dir einen gegengeschlechtlichen Partner. Lasse das Geschlecht aber erst mal von einem Tierarzt bestimmen und gehe dann auf die Suche nach einem Partner.

Papageien zeigen häufig Verhaltensauffälligkeiten, die dann auch zum Tod führen können, wenn sie alleine gehalten werden. Ein Mensch kann keinen Artgenossen ersetzen und es ist zwingend erforderlich einen 2. Papageien anzuschaffen.

Es ist schade, dass ihr euch da vor dem Kauf keine Gedanken gemacht habt. Schwarmtiere gehen jämmerlich ein, wenn sie keinen Partner haben und da Papageien eine hohe Lebenserwartung haben, wirst du dem Papageien keinen Gefallen tun, wenn du ihn alleine hältst.

Das Verkriechen in dunkel Ecken kann auch schon eine Verhaltensstörung sein, die man aber weg bekommt, wenn ein Partner da ist und er sich wie ein Vogel benehmen kann. Er braucht den Zuspruch in Vogelsprache. Er braucht das kraulen von einem Artgenossen und er braucht auch die Federpflege durch einen Artgenossen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich gebe ja zu wir haben echt übereilt gehandelt. Leider wurde er beim Züchter schon alleine gehalten und per Hand aufgezogen, dementsprechend war er gar nicht an andere Tiere gewohnt, wir hätten es auch lieber anders gehabt.

Wenn du allerdings den Züchter kennen gelernt hättest, dann hättest du den kleinen Scheißer auch mitgenommen. Auch wenn wir wahrscheinlich nicht optimal sind für ihn aber der Typ war sternhagelvoll und der Kleine war in einem Pappkarton zu Hause. Sonst ist ja alles super, er ist immer mit dabei ist auch immer bei uns und außer nachts auch draußen. Er hat einen riesen Bauer, daneben einen halben Baum an dem es immer hoch und runter geht.

Also auf mich macht er augenscheinlich nicht den Eindruck als würde es ihm schlecht gehen. Das Gefieder ist 1A, wer schon mal einen Rupfer gesehen hat weiß, dass es auch anders geht. Er fängt an zu quatschen und brabbelt ständig vor sich her. Wir haben uns nur gefragt warum er nun anfängt überall reinzukrabbeln.

Mein Wissen beschränkt sich leider wirklich nur auf Heimtiere, wahrscheinlich war es wirklich blauäugig ihn einfach mitzunehmen aber der Typ war so furchtbar, vielleicht sollten wir ihn im nachhinein doch noch anzeigen.

Es ist uns eigentlich auch egal welches Geschlecht, deswegen würden wir nun keinen Bluttest veranlassen, in meinen Augen unnötiger Stress. Gut eine Höhle fällt dann aus. Meinst du es macht noch Sinn einen Artgenossen dazu zukaufen? Immerhin ist er schon 3 Jahre bei uns? Hätte da Bedenken, dass er mit seinesgleichen nicht mehr klar kommt. So nun habe ich ein schlechtes Gewissen :?

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ein Bluttest ist unungänglich, wenn ihr einen Artgenossen der gleichen Art dazukaufen wollt und auch solltet. Denn ein Papagei kann sehr sehr alt werden und da sind 3 Jahre ein Klcks gegen. Er muss dann viele Jahre alleine leben und das sollte man ihm absolut nciht antun.

Du solltest wirklich einen Artgenossen holen, der gegengeschlechtlich sein sollte. Auch wenn er augenscheinlich nicht den Eindruck macht, dass er unglücklich ist, so kannst du nciht in dei Seele des Tieres reinschauen. Das verkriechen in dunkle Ecken kann schon ein Anzeichen sein, dass ihm was fehlt und dem solltest du entgegenwirken.

Ein Papagei kann sich in jedem Alter an einen Artgnossen gewöhnen. Sie sind auch nicht so stark revierbezogen wie zum Beispiel Hunde oder Katzen. Sie werden auch einen Artgenossen nachdem sie ihnen gezeigt haben, wer der Boss ist aufnehmen. Du solltest wie gesagt aber einen gegengeschlechtlichen Part holen. Denn dann kannst du sicher sein, dass sie sich auch wirklich verstehen werden. Ein wirklich guter Züchter kennt sich aus und wird auch bei den Abgabetieren einen Gentest schon gemacht haben. Das ist wirklich kein akt. Dabei wird nur ein Tröpfchen Blut genommen. Meist unter den Flügeln wird ein kleiner Pieks gesetzt. Und den merken die Vögel gar nicht und es verheilt mehr als schnell. Da bist du aber dann wirklich sicher.

In manchen Städten gibt es auch eine Papageienhilfe. Da viele Leute erst mal nur einen Papagei anschaffen, weil sie ja auch teuer in der anschaffung sind, wollen dann viele keinen 2. Papagei kaufen, weil er ja wieder so teuer ist und geben ihre Papageien ab. Dort kannst du ja mal anrufen und fragen, ob sie die Art deines Papageien haben und die wissen auch darüber Bescheid, wie du am besten vergesellschaftest, ohne Angst haben zu müssen, dass sie sich nicht verstehen werden.

Wende dich mal an das Tierheim in deinem Ort und frage nach, ob in deiner Nähe so eine Auffangstation oder Papageienhilfe für "einsame Papageien" ist und frage dort mal nach.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Danke, da werden wir uns mal kümmern, ums finanzielle gehts dabei ja auch gar nicht. Werde mich mal schlau machen und mit meinem Mann reden, genügend Platz für zwei Rabauken hätten wir ja auch. Er soll es ja gut haben bei uns und nicht nur ein außergewöhnliches Haustier sein.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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